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Die Augen des Todes

Wie ist das eigentlich mit den Augen – man liest ab und zu von ‚gebrochenen Augen‘, oder dass die Augen von Toten blind; seien, ich deute das so, dass sie aussehen wie manche blinden Augen, denen ansieht, dass sie nicht sehen können (oder z.B. grauer Star). Sehen die Augen von Toten anders, tot, aus?

Jemand sagte einmal, die Augen seien der Spiegel der Seele. Was sieht man, wenn man einem Menschen in die Augen schaut?
Ist ein Mensch gestorben, sieht man das alles nicht mehr.

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Die Augen blicken starr, es gibt keine Bewegungen mehr und auch Pupillen- und Lidreflex sind nicht mehr gegeben.

Zunächst bleiben die Augen so, wie sie zu Lebzeiten waren, dann verändern sie sich mit zunehmendem körperlichen Verfall des Verstorbenen. Sie trüben im Verlaufe von mehreren Tagen ein und werden auch kleiner. Körperflüssigkeiten, die hinter dem Auge oder über den Tränenkanal austreten, können einen wässrigen Belag auf den Augen bilden.

Davon bekommt man als Angehöriger allerdings nichts mit, weil die Augen längst geschlossen wurden.
Nebenbei bemerkt ist es eine affige Erfindung der Filmregisseure, wenn in Spielfilmen, entweder nur eine Hand kurz über die Augen gelegt wird oder so eine leichte wischende Handbewegung über der Augenpartie gemacht wird und dann bei einem Verstorbenen die Augen geschlossen sind. Man sieht das immer wieder.

Da die Muskulatur erschlafft ist, ist es normalerweise kein Problem, die Lider über die Augen zu ziehen, aber nur mal eben so mit einer segnenden Bewegung übers Gesicht fahren, bringt gar nichts.

Weil die Augen oft auch kleiner werden, sie verlieren einfach im Verlaufe der Zeit an Flüssigkeit, verwenden viele Bestatter sogenannte Augenkappen. Das sind hauchdünne fast halbkugelförmige Plastikkappen, die an ihrer Oberseite aufgerauht sind.
Man legt diese Kappe auf das Auge und zieht dann vorsichtig das Lid darüber. Durch die rauhe Oberfläche zieht sich das Lid dann nicht mehr zurück, was ab und an vorkommt, und die Augenpartie sieht nicht mehr so eingefallen aus.

Als Bestatter hört man aber dennoch hin und wieder von den Angehörigen, der Verstorbene sähe um die Augen herum so eingefallen oder fremd aus. Das liegt dann aber meistens nur daran, daß sie den Verstorbenen seit Jahren nicht mehr ohne Brille gesehen haben. Die meisten Brillen vergrößern oder verkleinern die dahinterliegende Augenpartie für den Betrachter.
Dieser Effekt fällt natürlich weg, da es unüblich ist, Verstorbene mit Brille aufzubahren.

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Ich habe zur besseren Orientierung noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels zusammengestellt:

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