Das Haus der Brockhagens oberhalb des malerischen Südschwarzwaldortes Höchenschwand, lag wie vom Imbisswirt beschrieben, seitlich an der Kuppe des Berges. Es hatte nur anderthalb Stockwerke und ragte weit über den Abhang hinaus, wo es von drei dicken Stützen aus geschwungenem Beton gehalten wurde. Beton, dunkelgrauer Schiefer und Glas herrschten vor und auf dem Flachdach störte eine große Satellitenschüssel den sehr gelungenen und modernen Entwurf.
Joswig und Petermann beobachteten das schwach beleuchtete Haus durch einen Zaun.
Das Auto hatten sie ein paar Dutzend Meter vom Haus entfernt nahe an einer Böschung geparkt und waren zu Fuß die letzten Meter gelaufen.
„Und jetzt? Hast Du einen Durchsuchungsbefehl?“
„Einen Durchsuchungsbeschluß? Für was? Wir haben uns doch nur im Wald verirrt. Los komm, Hänsel!“ forderte Petermann seinen Freund auf und zog sich an der oberen Strebe des Zaunes neben dem stabilen Tor hoch, kam dann jedoch nicht weiter. „Würden Sie eventuell mal schieben, Herr Joswig!“
„Sag bloß, Du kommst da nicht rüber?“
„Doch, wenn Du mich schiebst. Ich habe unten herum so schwere Knochen.“
„Hm, den Spruch habe ich aber auch schon irgendwo gehört.“
„Quatsch nicht, schieb lieber!“
Wenig später schlichen sich die beiden zum Haus der Brockhagens. Jojo flüsterte: „Da gibt es, soweit ich das sehen kann, keine Kameras, keine Leitungen, keinen Stacheldraht, nichts.“
Petermann wußte, worauf sein Freund hinaus wollte und antwortete: „Ist mir auch aufgefallen. Die fühlen sich einfach sicher. Die fühlen sich so sicher, daß sie, was auch immer sie tun, mitten in unserer Stadt in der Villa getan haben und hier oben haben die erst recht keine besonderen Sicherheitsmaßnahmen, so abgelegen wie das hier ist.“
„Das muß ein Vermögen gekostet haben. Diese Lage, diese Aussicht! Bei Tag kann man da bestimmt bis in die Schweiz gucken.“
„Wer will das schon?“ knurrte Petermann und gab seinem Freund einen leichten Stoß: „Vorwärts!“
Am Haus hielten sie kurz inne, besprachen sich und trennten sich dann. Der Kommissar ging rechts herum und der Journalist nahm die andere Richtung.
Petermann kam an der seitlich gelegenen, fensterlosen Haustüre aus dunkelgrauem Holz vorbei und konnte einen Blick in die daneben, im Haus gelegene, Garage werfen, wo die bereits bekannte schwere dunkle Limousine des Ministers, ein leichter grüner Suzuki-Geländewagen und ein großer, dunkelblauer Landrover standen.
Der Kommissar umrundete das Haus und mußte einige Meter vom Haus weggehen, weil ein Geräteschuppen auf dieser Seite den Weg versperrte. Als er sich wieder dem Gebäude zuwandte, konnte Petermann die Rückseite des Hauses sehen und er hielt unwillkürlich kurz die Luft an. Auf dieser Seite, wo das Haus über den Hang ragte, gab es eine Art Untergeschoß, das mit dunklem Schiefer verkleidet war. Drei kleinere Fenster gab es da, hinter denen kein Licht brannte. Das Obergeschoß hatte eine einzige große Glasfront und war hell erleuchtet. Jojo hatte recht, tagsüber mußte man von da aus eine wirklich sagenhafte Aussicht haben.
Aber das war es nicht, was Petermann kurz den Atem verschlug.
Am großen Fenster stand Nathalie und in diesem Moment wurde Petermann klar, warum der Bestatter die junge Frau in einem Gespräch „Die Fee der Nacht“ genannt hatte.
Nathalie Brockhagen trug nur den Hauch eines Negligés mit nichts als ihrer weißen Haut darunter und der Stoff vermochte ihren Körper nicht wirklich zu verhüllen, sondern es war, als würde die zarte, weiße Seide die sanften Rundungen ihres Körpers beleuchten und betonen.
Der Kommissar schloß kurz die Augen und öffnete sie sofort wieder. Das Bild verschwand nicht, es war keine Einbildung und keine Fata Morgana. Die junge Frau stand immer noch so gut wie nackt am Fenster, rührte sich nicht und schaute mit starrem Blick in die Dunkelheit des Tals.
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Hochgrat’sch erot’sch!
Wieder zuhause, und dann so was!
Nägelkau…
Ja und nu?
Kaum denkste, der Stress is vorbei, gehtz erst richtig los. Wo sind meine Tropfen, wo is mein Riechsalz?
Bakenwrack
hier Nachbarin, mein Fläschen – mir gehts genauso !!
Kommt Teil 36 hoffentlich auch gleich?
37 meinte ich.
Du denkst wohl nur an die Fee der Nacht… lach
Das war Nr. 36
Ha, es geht dem Ende zu – der Kreis schließt sich…
@Konni,
nix Kreis, die Dame heißt Natalie, und seit die hier mitspielt, fragt keiner mehr nach Sandy. Skandal ist das.
@ Konni. Ich fürchte, noch lange nicht 😉
Danke für 2 neue Teile 🙂
Ich stimme der clownsfrau zu. Und ich möchte Teil 37 lesen.
Eeeeeeroddisch!
Schickes Haus, hätt‘ ich auch gern. Und so nen Astralkörper ebenfalls 😮
Nu bin ich aber mal gespannt, was weiter passiert!
Den Astralkörper hab ich (also, den vom Kommisar), aber das Haus wär echt was feines…. wobei, jeden Morgen ne halbe Stunde fahren zum Brötchen holen? Nee, dann lieber erster Stock im Vorort.
Wer hätte nicht gern so ne Zaubersilhouette? Ich denke vor allem die Männer haut- oder zum Greifen nah. Tsss – Männer…….
Ganz ehrlich: Kommt auf den Astralkörper an, gegen Kurven hab ich absolut nichts einzuwenden, man will sich ja beim kuscheln keine blauen Flecke holen 🙂
sehr schön, ein Mann der Frauen mag, die auch wie Frauen aussehen 😉
Ohne was zum anpacken/festhalten (ich nenn das gerne „Liebes-henkel“) ist ja langweilig 😛
Jede Frau sieht auch wie eine Frau aus 🙂
Wunderschön finde ich dazu den Text „Real Women“ von Hanne Blank (23.06.2011)
Ich würde ihn gerne hier her kopieren, weil er so wunderschön ist und nur wenige User dem Link folgen werden, aber weil das wieder Ärger mit dem Urheberrecht gibt, belasse ich es doch einfach bei einem Link:
http://www.hanneblank.com/blog/2011/06/23/real-women/
DANKE.
wundervoller Post.
Ich zielte mit meinem Post eigentlich (und es tut mir gerade sehr leid, dass ich das nicht näher ausgeführt habe) gegen das von den Medien propagierte, magere Frauenbild.
Umso wundervoller finde ich den geposteten Link…
Vor kurzer Zeit hatte ich eine entsprechende Diskussion mit einer Person, und wir kamen zu dem Schluss, dass im „klassischen“, „ästhetischen“ Sinne viele transsexuelle Frauen (also Frauen, die mit männlichen Geschlechtsmerkmalen geboren wurden) sehr viel femininer und…nun, wie soll ich sagen… Ihrer Weiblichkeit sehr viel bewusster sind, als „gebürtige“ und heterosexuelle Frauen es sehr häufig sind. In meinem Alter, also anfang 20, gibt es so viele Frauen, die ihren Körper und ihre Weiblichkeit nicht respektieren, sondern als Ware oder „Bestechungsmittel“ betrachten…das ist traurig und beleidigt irgendwo auch meine eigene Weiblichkeit.
Das Wichtigste ist doch letztendlich der Respekt vor dem eigenen Körper und dem eigenen Geschlecht, unabhängig davon, mit welchen körperlichen Merkmalen man geboren wurde.
Hallo Helena,
ich weiß, dass es die meisten Menschen eigentlich gut meinen und nur gegen das idealisierte „dünne“ Bild der Medien sind. Aber sie vergessen völlig, dass sie damit genauso alle Frauen diskriminieren, die eben dem Bild einer „normal“gewichtigen Frau nicht entsprechen. Besonders verletzend muss das für all die Frauen sein, die von Natur aus sehr sehr schlank, vielleicht sogar dürr und knochig sind und ständig für magersüchtig gehalten werden.
Für etwas mehr Toleranz in unserer Welt 🙂
eine Frau muss wie eine Frau aussehen
und nicht wie ein tapezierter Knochen……
Genau das wollte ich damit sagen.
den Vergleich hab ich auch noch net gehört, muss ich mir merken 😀
Na aber der Satz geht ja gar nicht: ‚.. und er mußte hielt unwillkürlich kurz die Luft an. ..‘
Tom, korrigierste mal bitte? 🙂
Korrigiert 🙂
Die Fee der Nacht -36-: BestatterweblogDas Haus der Brockhagens oberhalb des malerischen Südschwarzwaldortes Höc… http://t.co/Do2K59GT
Die Fee der Nacht -36-: BestatterweblogDas Haus der Brockhagens oberhalb des malerischen Südschwarzwaldortes Höc… http://t.co/DENsagWi
Von diesem Bild, welches Petermann da hat, hätte ich gerne einen Abzug =:)
Und das lese ich jetzt. Ich wollte eigentlich ganz entspannt schlafen gehen…
Schönen Dank für die zwei Teile. Sind aber definitiv zu wenig – die Spannung ist nur weiter angestiegen und wir hängen noch immer an der Klippe 😉
Wird deffinitiv Zeit für ne Bergsteigerausrüstung, bei den ganzen Klippen 🙂
🙂 Kopfkino
Petermann kramte hektisch in seiner Jackentasche nach den Minzdrops, als er ein leises „Klick“ vernahm. „Klick“ und noch eins „Klick“. Blitzschnell drehte er sich um und hinter ihm standen fünf abgekämpfte Klippenhänger mit ihren iphones in der Hand…
Und wieder einmal wurde ihm bewußt, was sein Freund Jojo damit meinte, es wäre an der Zeit, sich anzupassen…
🙂 Tom, danke für die lieben mitfühlenden Zeilen bezüglich der Brut
die Seite ist toll geworden – Danke an alle Helfer
Vorschlag für’s Logo:
Bestatter mit Spaten und ziehendem Hut vor Grabstein den Sensemann neben Fester grüßend
mittig die Schrift
Vielleicht sollte sie mal das Leibchen ablegen, die Haut braucht Luft…
und Liebe: 😉
Tom, mutiert der Krimi jatzt doch zum (Spft-)Porno? 😀
Danke für Folgen 35 und 36. Für mich hat die Geschichte nichts an Spannung verloren. Im Gegenteil, ich kann es kaum erwarten, endlich die Auflösung dieses doch ziemlich verworrenen Krimis zu erfahren.
Kompliment auch für das neue Seiten-Layout. Sieht toll aus!
Mirella 🙂
Test
Bestanden 🙂
Ich will ja nicht klugscheissen, wo ich sonst an sich nix schreib sondern nur schweigend les… aber in Teil 35 sind sie hochgradig nervös (die Ministers) und in Teil 36 fühlen sie sich nun total sicher. Wie jetzt…
@
aber in Teil 35 sind sie hochgradig nervös (die Ministers) und in Teil 36 fühlen sie sich nun total sicher
Stimmt. Sie sind nervös, stellen deswegen einen Torwächter mit Henry-Stutzen ab und fühlen sich dann wieder sicher wie vor dem Mord.
Ich glaub irgendwie noch nicht drann, das die Ministers Ihren Sohn/Sklaven/Zombie/Wasauchimmer selbst über die Wupper gebracht haben, da kommt noch was. Wahrscheinlich wars die olle Tratow, die das Mädel schützen wollte.
Es ist wieder Nacht und immer noch keine Nachtfee?
Tom, das wirst Du uns doch nicht antun wollen. Bitte! biiiittteee!
Lochkartenstanzer, guckst du hier:
http://bestatterweblog.de/boah/
@ Tom und 0293 (Kommerntar 11 und 12):
Hä?