Merke: Wenn in einem Zeitungsartikel recht merkwürdige Wörter vorkommen, dann bist du entweder in Österreich oder der Schweiz oder du hast die westdeutsche Tageszeitung, die ich jeden Tag lesen muß…
Fußgängerfurt… Nun ja, mit ein bißchen Überlegen kommt man schon dahinter, was damit gemeint ist, nämlich eine Straßenüberquerungshilfe für Fußgänger, auch kein besserer Ausdruck, aber dafür klingt er in Polizeiberichten immer so schön gestelzt. Wie ja überhaupt Protokolle, von Polizisten geschrieben, oftmals an unfreiwilliger Komik nicht zu überbieten sind und im schlechtesten Fall sogar das zu Protokoll Gegebene aufgrund der gestelzten Ausdruckweise bis zur Unkenntlichkeit verfälscht.
Nun sind, wenn wir mal die Österreicher und Schweizer außen vor lassen, die Bayern wohl sowas wie unsere Sprachakrobaten und so wundert es nicht, daß sich ein folgenschwerer Unfall, in dem die nicht benutze Fußgängerfurt eine Rolle spielt, ausgerechnet in München zugetragen hat.
Da torkelte ein Betrunkener einem Leichenwagen direkt vor den Kühler und demolierte dabei das teure Gefährt.
Genauergesagt hupte der Bestattungsfahrer den auf die Straße Torkelnden an, der wich sogar zurück, um dann mit etwas mehr Anlauf doch noch ins Auto zu rennen. Darüber war er dann so erbost, daß er mit einer mitgeführten Bierflasche die Windschutzscheibe des Leichenwagens zertrümmerte.
Gefunden hier von Yvonne
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Fussgängerfurt … das tönt so nach „Herde über die Strasse treiben“ …
irgendwie hat das was.
Hier nennen wir das Zebrastreifen, was ja irgendwie lustig ist. Hoffentlich liegt nie wirklich ein Zebra mit Streifen auf der Strasse.
Zebrastreifen sind schwarz, verständlich, wenn versucht wird, für diesen sachlich unpassenden Ausdruck Ersatz zu finden.
Furt ist für mich allerdings auch unpassend, weil ich damit eine Stelle im Fluß verbinde, die weniger tief ist und deswegem das Durchqueren erleichtert.
Fährst Du mit geschlossenen Augen durch die Furt,
ist ganz schnell die alte Oma fort.
Also unter einer Fußgängerfurt verstehe ich etwas anderes als unter einem Zebrastreifen, nämlich eine Mittelinsel auf der Straße, die dem Fußgänger Schutz vor dem fließenden Verkehr gibt. Sie kann, muss aber nicht mit einem Zebrastreifen kombiniert werden.
Eine Fußgängerfurt ist weder ein Zebrastreifen, noch eine Mittelinsel. Befragt doch die allseits gehasste Wikipedia:
http://de.wikipedia.org/wiki/Fu%C3%9Fg%C3%A4ngerfurt
Das ist sogar ein schönes Bildchen dabei.
Hier noch der Link zum Polizeibericht, der wohl einfach kopiert wurde:
http://www.polizei.bayern.de/muenchen/news/presse/aktuell/index.html/107593
@Tom/5: Stimmt, eine Furt ist kein Zebrastreifen. Ja, und wie eine Furt durch einen Fluss erleichtert die Fußgängerfurt die Straßenüberquerung, beinhaltet jedoch keine Vorfahrt für die Fußgänger.
Und – was ist außer dem Wort „Fußgängerfurt“ an dem Merkur-Artikel gestelzt? *irritiertdenKopfschüttelnd*
– Zebrastreifen ist ohne Ampel. Dicke weisse Streifen. Fußgänger Vorrang.
– Fußgängerfurt ist mit Ampel. Dünne Streifen links und rechts. Fußgänger nur bei grünem Männchen Vorrang.
Vor langer Zeit sah ich mal eine , bei der nach einem Wasserrohrbruch das Wasser nicht so hoch stand, als in der Senke mit verstopftem Gulli dahinter. Als eine „echte“ Furt.
Nichtsdestotrotz, als ich nach Cham kam, war der Zug nach Furth furt.
Hm. Sowas haben wir meines Wissens nach gar nicht. Ich habe solche Furts (oder Furte?) des öfteren in Deutschland gesehen, eventuell gibt es sie auch in Österreich auf dem Land. In Ballungszentren haben wir aber Zebrastreifen. Und auf solchen haben Fußgänger immer Vorrang. Allerdings dürfen sie nicht mit Bierflaschen um sich schlagen. 😉
so wie es sich im Artikel liest, hat der besoffene Typ eher den Leichenwagen gerammt…
In der Schweiz wird der Zebrastreifen in der Regel „Fussgängerstreifen“ genannt, zumindest im Raum Zürich.
Fährt der alte Lord fort,
fährt er nur im Fort fort…
und kommt er an eine Furt
stoppt er, festgehalten vom Gurt.
Oder so ähnlich.