Frag doch den Undertaker

Digitale Spuren nach dem Tod

Ich habe schon häufiger darüber nachgedacht, was mit meinen „digitalen Spuren“ nach meinem Ableben geschieht.
Ich selber bin in einigen Filmforen im Netz „unterwegs“, in einigen auch recht aktiv. Sollte ich mal sterben, würden meine Bekanntschaften dort nicht ohne Probleme von meinem Ableben erfahren können. Die wenigsten kennen meinen Namen und keiner kommt aus meinem Ort, die klassische Todesanzeige in einer Zeitung erreicht diese Leute dementsprechend nicht. Meine Frau weiß auch nur so ungefähr, in welchen Foren ich aktiv bin. Es wäre mir jedoch schon wichtig, im Todesfall auch dort einige Leute zu informieren. Kann man sowas auch in einer Vorsorge beim Bestatter mit aufnehmen? Würde der Bestatter dann entsprechend aktiv werden in den Foren, wenn man eine Liste oder so hinterlegt? Zugangsdaten hinterlegen ist denke ich nicht so einfach, da man evtl. mehr oder weniger regelmäßig sein Passwort ändert. Oder gehören solchen Sachen viel eher in ein Testament, so dass sich die Angehörigen dann darum kümmern können?

Das ist in der Tat ein Problem, daß sich in letzter Zeit zunehmend offenbart. Noch vor ein paar Jahren starben die Accounts im Internet einfach einen stillen Tod wenn ihr Inhaber starb. Noch heute dümpeln selbstgebastelte Homepages, zusammengestümpert mit einer Heft-Diskette aus irgendeinem längst eingestellten Computerheft, im Internet herum, dabei ist der ehemalige Seitenbetreiber längst verstorben. Kostenlose Angebote bringen es mit sich, daß das nicht einmal durch das jährliche Zusenden oder gar Nichtzahlen einer Rechnung auffällt.

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Es wäre sicherlich keine schlechte Idee, wenn man sämtliche Accounts sauber auflistet und die dazugehörigen URLs und Passwörter an einem sicheren Ort deponiert, von dem aber der potentielle Kümmerer etwas weiß.
Natürlich muß so eine Liste hin und wieder gepflegt werden und entsprechende Hinweise enthalten, was da genau abzumelden oder zu löschen ist.

Bestatter bieten ja sowieso an, daß im Rahmen einer Bestattungsvorsorge auch Abmeldungen bei Verbänden, Vereinen und Lieferanten vorgenommen werden. Es ist also durchaus denkbar, mit diesen Internet-Abmeldungen auch den Bestatter zu betrauen.
Allerdings würde ich mir schon anschauen, inwieweit der Bestatter fit für das Internet ist. So ein kleiner Handwerksbetrieb, der sich die eigene Homepage vom Studenten von nebenan basteln läßt, ist da sicher keine gute Adresse. Überhaupt würde ich persönlich die Abwicklung durch eine vertrauenswürdige und technikinteressierte Person im Bekannten- oder Verwandtenkreis bevorzugen.

Wie dem aber auch immer sei, Voraussetzung ist, daß man eine entsprechende Liste erstellt hat und pflegt.
Und das gilt nicht nur für digitale Verbindungen, sondern auch für die ganzen Mitgliedschaften in Vereinen, Verbänden, Gewerkschaften usw.
Es ist immer eine große Erleichterung für denjenigen, der das alles abzuwickeln hat, wenn entsprechende Unterlagen zur Verfügung stehen.

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(©si)