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F13

Antonia hat heute Moonboots an. Früher einmal waren die ganz modern, heute sieht man die seltener. Moonboots, also Mondstiefel, sind ziemlich dicke Winterstiefel, die fast nur aus Isoliermaterial bestehen und ein wenig so aussehen, als sei da der Gips für den gebrochen Fuß gleich schon mit eingebaut.

Da Antonia im Winter ganz besonders auf die Wirksamkeit der doppelt getragenen dicken Socken setzt, müssen alle ihre Winterschuhe eine bis zwei Nummern größer ausfallen und das sieht bei den Moonboots, man entschuldige, absolut bescheuert aus. Vor allem aber kommt der bescheurte Gesamteindruck dadurch zustande, weil Antonias Moonboots außen mit einem langflorigen weißen Kunstfell überzogen ist.

Man muß sich das ungefähr so vorstellen: Zuerst hört man nur ein Schnauben und Ächzen, dann kommen zu allererst die Schuhe um die Ecke

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und erst geraume Zeit später folgt der restliche Mensch. Und weil die Schuhe unseres Yetis auch noch bei jedem Schritt „Pfft, Knatsch“ machen, hat man den Eindruck, unser kleiner Troll stapfe die ganze Zeit durch den Schnee.

Frau Büser fragt, warum sich Antonia nicht für die vielen Stunden im Büro ein paar normale Schuhe mitgebracht hätte. Antonia guckt sie verständnislos an.
„Ja“, sagt Frau Büser: „Auf dem Weg ziehst Du die dicken Stiefel an, damit Du nicht erfrierst und hier kannst Du Dir dann ein paar bequeme Schuhe anziehen.“

„Ich habe die Stiefel doch nicht wegen dem Frieren an. Na hören Sie mal, ich friere doch nicht“, sagt Antonia und klopft sich auf das Bäuchlein: „Ich habe doch meinen Robbenspeck!“

„Aber warum stapfst Du denn dann hier in diesen Ungetümen herum?“

„Die sind mein Schutz!“

„Wie? Schutz?“

„Na, damit ich mir die Füße nicht breche und die Zehen nicht verstauche. Heute ist doch Freitag der Dreizehnte.“

Kurz, ganz kurz, bin ich versucht, ihr zu sagen, daß man sich ja auch Arme, Hals und Nase brechen kann und hoffte darauf, Antonia würde sich in ein Ganzkörper-Schutzfell verkriechen, aber dann habe ich doch lieber gar nichts gesagt.

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(©si)