seit August 2008 mache ich eine Ausbildung zur Bestattungsfachkraft. Seit dem sind bei mir einige Fragen entstanden. Eine davon interessiert mich aber besonders.
Gestern erklärte mir mein Chef, dass man einen Verstorbenen nie mit warmen Wasser waschen sollte. Was ist der Grund dafür?
Über eine Antwort an meine E-mail-adresse würde ich mich sehr freuen.
Mfg
Bestattungsinstitut A.
S.
Die Haut der Verstorbenen beginnt sich nach recht kurzer Zeit zu lösen. Die fehlende Durchblutung und die Auflösungserscheinungen im Unterhautbindegewebe sorgen dafür.
Beim Abwaschen mit warmem Wasser wird das Aufquellen der toten Haut unterstützt und sie kann sich leichter ablösen. Kaltes Wasser ist also tatsächlich besser.
Im übrigen ist es oft bei heiklen „Patienten“ ratsam, das Wasser nur mit einer Zerstäuberflasche aufzusprühen und beim Waschen nicht zu reiben, sondern eher zu tupfen.
Ich hoffe, ich konnte Deine Frage beantworten.
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Ich weiß nicht, ob das in diesem Fall so ist, aber ich bekomme viele solcher Fragen, oft auch wesentlich kompliziertere, bei denen bei mir der Eindruck vorherrscht, als wolle man da nur testen, ob ich auch wirklich Bescheid weiß.
Und ich weiß Bescheid!
Oft schreibe ich lange Facherklärungen, nur um dann eine Antwort zu bekommen wie: „Stimmt! Wollte nur mal wissen, ob Sie’s auch wußten.“
Und dann gibt es noch die, die in Münnerstadt oder in ihrem Ausbildungsbetrieb irgendetwas aufgeschnappt oder gar falsch verstanden haben und dann testen wollen, ob ich die ihrer Meinung nach falsche Antwort gebe, damit sie dann mit mir darüber diskutieren können, wer es nun besser weiß, derjenige, der sich seit Jahrzehnten mit der Thematik befasst oder ein Berufsanfänger mit drei Monaten Hörensagenwissen.
Henning
13 Jahre zuvor
Es geht doch nichts über ein (un)gesundes Halbwissen…
Hannah
13 Jahre zuvor
Warum man seinen Chef/Ausbilder nicht fragt ? Ich könnte mir auch vorstellen , dass es etwas mit der Frage zutun haben könnte . Für mich als nicht Fachmann klingt die Frage nicht sonderlich schwer und kompliziert . Ich hatte in meiner Ausbildung auch manchmal Fragen bei denen ich mir gedacht habe , dass ich die nicht mehr stellen kann weil ich es eigentlich schon wissen müsste
Sepulturera
13 Jahre zuvor
@1 Thomas
Außerdem ist es im 3. LJ peinlich, wenn man sowas nochmal nachfragen muss 😉
Zur Thematik:
Von der Haut mal abgesehen ist warmes Wasser übrigens auch ideal für die Vermehrung von Bakterien, was bei kaltem eher eingeschränkt ist.
Althäea
13 Jahre zuvor
Nein dass hätte ich den Boss auch nicht gefragt. Die Frage finde ich auch schwach fürs 3. Jahr.
Winnie
13 Jahre zuvor
[quote=“Tom“]…wer es nun besser weiß, derjenige, der sich seit Jahrzehnten mit der Thematik befasst oder ein Berufsanfänger mit drei Monaten Hörensagenwissen.[/quote]
Ja dann fehlt noch der Spruch: „In meinem Buch steht es aber anders drin.“
In vielen Berufen/Bereichen ist es tatsächlich so, dass die aus jahrelanger Erfahrung stammende besser funktionierende Praxis nicht die oft sinnfreie Theorie in einem Buch ersetzt.
Marc
13 Jahre zuvor
Außerdem ist kaltes Wasser billiger. 😉
Wolfram
13 Jahre zuvor
Es soll auch Ausbilder geben, die auf solche Nachfragen unwirsch reagieren (und nicht mal Schmidt heißen)…
@Althäea:
Genau das ist ein großes Problem: Nie hinterfragte „Selbstverständlichkeiten“. Wir wissen nicht, ob so etwas in den Lehrbüchern steht, besser gesagt, das „Warum“. Die Erfahrenen wissen möglicherweise sehr genau um das Warum, allerdings ist es für sie so derart selbstverständlich, dass sie es nicht mehr für nötig erachten, diese Information weiterzugeben. Wenn dann der Azubi von der Überzeugungskraft des Ausbilders eingeschüchtert ist („Immer nur mit kaltem Wasser abwaschen!“), wird er sich nicht mehr trauen, solch im Nachhinein banale Fragen zu stellen. Es gehört durchaus etwas Selbstvertrauen dazu, Unwissen zuzugeben und nachzufragen.
Dieses „Ich wollte nur wissen, ob du es auch weisst“ erzeugt allerdings eher den Eindruck, dass das Gegenüber es genau _nicht_ wusste und auf diese Art nur den Eindruck erzeugen will, genauso schlau zu sein. ^^
Lischen
13 Jahre zuvor
Punkt 1:
Manche Chefs wissen es einfach auch garnicht.
Wenn man mal überlegt, dass fast jeder Hans und Franz ein Bestattungsunternehmen aufmachen darf…
Punkt 2:
Den Lehrgang zur Hygienischen Versorgung den man in Münnerstadt macht, den macht man erst zum Ende des 2. Lehrjahres, so war es bei mir zumindest. Man kann es also auch noch garnicht genau im 1. Lehrjahr wissen.
Also immer ruhig Blut mit den Pferden.
Das ist eine Frage, die einem erst im 3. Lehrjahr kommt?
Und wenn der Chef sagt „Kein warmes Wasser“, dann fragt man nicht sofort nach dem Grund? Merkwürdig.
Lischen
13 Jahre zuvor
Ja, das siehst du richtig, das ist eine Frage die zum Beispiel erst im 3. Lehrjahr kommen kann.
Es gibt Betriebe, die keinen Versorgungsraum o.ä. haben, geschweige denn Verstorbene versorgen, wie es in HH zum Beispiel oft der Fall ist.
Dann ist es so, dass du die überbetriebliche Unterweisung hast, dort zum ersten mal! einen Verstorbenen hygienisch, so wie es standardisiert ist, versorgst.
Klar und durchaus verständlich, wenn dann Fragen wie die obige auftauchen.
Nicole
13 Jahre zuvor
Ich finde die Diskussion völlig überflüssig. Lieber nochmal nachfragen, als die Prüfung zu versauen! Ihr müsst eure Abschlussprüfungen ja alle mit EINS bestanden haben und die ganze Thematik war von Anfang an klar! Das ist doch lächerlich. Keiner kann beurteilen, welche Arbeitsbedingungen der Azubi vor Ort hat und wieviel ihm beigebracht wird! Aber hauptsache ertsmal einen dummen Spruch abgeben!!!
Kaltes Wasser ist wohl auch Keimfreier, bzw. sind die dortigen Bakterien träger als im warmen Wasser.
Althäea
13 Jahre zuvor
@ Coltaine
Ich bin niemand der allgemein gegen das Fragen ist ich bin sehr neugierig und frage auch viel, aber im 3. Lehrjahr sollte man so weit in der Thematik sein dass sich dies erübrigt oder man hätte wie oben schon erwähnt im 1. Lehrjahr fragen können.
Wahrscheinlich wurden hier die Leichen Jahre lang mit warmen Wasser gewaschen was jetzt auch nicht der Weltuntergang ist in diesem Fall aber es gibt Fälle in denen so etwas dramatisch enden kann (na gut Töter können die Leichen nicht werden)
Dennis
13 Jahre zuvor
Einerseits wissen wir ja garnicht, wann Tom die Mail bekommen hat, andererseits…
„Gestern erklärte mir mein Chef, dass man einen Verstorbenen nie mit warmen Wasser waschen sollte. Was ist der Grund dafür?“
Einen Tag nach dem man davon gehört hat direkt zu fragen, find ich keine Schande. Und wenn der Chef dann vielleicht noch einer von der …bärbeißigen Sorte ist, dann wendet man sich halt woanders hin.
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Warum stellt man als Auszubildender solche Fragen nicht seinem Chef und zeigt damit Lernbereitschaft und Interesse an den übertragenen Aufgaben?
Ich weiß nicht, ob das in diesem Fall so ist, aber ich bekomme viele solcher Fragen, oft auch wesentlich kompliziertere, bei denen bei mir der Eindruck vorherrscht, als wolle man da nur testen, ob ich auch wirklich Bescheid weiß.
Und ich weiß Bescheid!
Oft schreibe ich lange Facherklärungen, nur um dann eine Antwort zu bekommen wie: „Stimmt! Wollte nur mal wissen, ob Sie’s auch wußten.“
Und dann gibt es noch die, die in Münnerstadt oder in ihrem Ausbildungsbetrieb irgendetwas aufgeschnappt oder gar falsch verstanden haben und dann testen wollen, ob ich die ihrer Meinung nach falsche Antwort gebe, damit sie dann mit mir darüber diskutieren können, wer es nun besser weiß, derjenige, der sich seit Jahrzehnten mit der Thematik befasst oder ein Berufsanfänger mit drei Monaten Hörensagenwissen.
Es geht doch nichts über ein (un)gesundes Halbwissen…
Warum man seinen Chef/Ausbilder nicht fragt ? Ich könnte mir auch vorstellen , dass es etwas mit der Frage zutun haben könnte . Für mich als nicht Fachmann klingt die Frage nicht sonderlich schwer und kompliziert . Ich hatte in meiner Ausbildung auch manchmal Fragen bei denen ich mir gedacht habe , dass ich die nicht mehr stellen kann weil ich es eigentlich schon wissen müsste
@1 Thomas
Außerdem ist es im 3. LJ peinlich, wenn man sowas nochmal nachfragen muss 😉
Zur Thematik:
Von der Haut mal abgesehen ist warmes Wasser übrigens auch ideal für die Vermehrung von Bakterien, was bei kaltem eher eingeschränkt ist.
Nein dass hätte ich den Boss auch nicht gefragt. Die Frage finde ich auch schwach fürs 3. Jahr.
[quote=“Tom“]…wer es nun besser weiß, derjenige, der sich seit Jahrzehnten mit der Thematik befasst oder ein Berufsanfänger mit drei Monaten Hörensagenwissen.[/quote]
Ja dann fehlt noch der Spruch: „In meinem Buch steht es aber anders drin.“
In vielen Berufen/Bereichen ist es tatsächlich so, dass die aus jahrelanger Erfahrung stammende besser funktionierende Praxis nicht die oft sinnfreie Theorie in einem Buch ersetzt.
Außerdem ist kaltes Wasser billiger. 😉
Es soll auch Ausbilder geben, die auf solche Nachfragen unwirsch reagieren (und nicht mal Schmidt heißen)…
@Althäea:
Genau das ist ein großes Problem: Nie hinterfragte „Selbstverständlichkeiten“. Wir wissen nicht, ob so etwas in den Lehrbüchern steht, besser gesagt, das „Warum“. Die Erfahrenen wissen möglicherweise sehr genau um das Warum, allerdings ist es für sie so derart selbstverständlich, dass sie es nicht mehr für nötig erachten, diese Information weiterzugeben. Wenn dann der Azubi von der Überzeugungskraft des Ausbilders eingeschüchtert ist („Immer nur mit kaltem Wasser abwaschen!“), wird er sich nicht mehr trauen, solch im Nachhinein banale Fragen zu stellen. Es gehört durchaus etwas Selbstvertrauen dazu, Unwissen zuzugeben und nachzufragen.
Dieses „Ich wollte nur wissen, ob du es auch weisst“ erzeugt allerdings eher den Eindruck, dass das Gegenüber es genau _nicht_ wusste und auf diese Art nur den Eindruck erzeugen will, genauso schlau zu sein. ^^
Punkt 1:
Manche Chefs wissen es einfach auch garnicht.
Wenn man mal überlegt, dass fast jeder Hans und Franz ein Bestattungsunternehmen aufmachen darf…
Punkt 2:
Den Lehrgang zur Hygienischen Versorgung den man in Münnerstadt macht, den macht man erst zum Ende des 2. Lehrjahres, so war es bei mir zumindest. Man kann es also auch noch garnicht genau im 1. Lehrjahr wissen.
Also immer ruhig Blut mit den Pferden.
Das ist eine Frage, die einem erst im 3. Lehrjahr kommt?
Und wenn der Chef sagt „Kein warmes Wasser“, dann fragt man nicht sofort nach dem Grund? Merkwürdig.
Ja, das siehst du richtig, das ist eine Frage die zum Beispiel erst im 3. Lehrjahr kommen kann.
Es gibt Betriebe, die keinen Versorgungsraum o.ä. haben, geschweige denn Verstorbene versorgen, wie es in HH zum Beispiel oft der Fall ist.
Dann ist es so, dass du die überbetriebliche Unterweisung hast, dort zum ersten mal! einen Verstorbenen hygienisch, so wie es standardisiert ist, versorgst.
Klar und durchaus verständlich, wenn dann Fragen wie die obige auftauchen.
Ich finde die Diskussion völlig überflüssig. Lieber nochmal nachfragen, als die Prüfung zu versauen! Ihr müsst eure Abschlussprüfungen ja alle mit EINS bestanden haben und die ganze Thematik war von Anfang an klar! Das ist doch lächerlich. Keiner kann beurteilen, welche Arbeitsbedingungen der Azubi vor Ort hat und wieviel ihm beigebracht wird! Aber hauptsache ertsmal einen dummen Spruch abgeben!!!
Kaltes Wasser ist wohl auch Keimfreier, bzw. sind die dortigen Bakterien träger als im warmen Wasser.
@ Coltaine
Ich bin niemand der allgemein gegen das Fragen ist ich bin sehr neugierig und frage auch viel, aber im 3. Lehrjahr sollte man so weit in der Thematik sein dass sich dies erübrigt oder man hätte wie oben schon erwähnt im 1. Lehrjahr fragen können.
Wahrscheinlich wurden hier die Leichen Jahre lang mit warmen Wasser gewaschen was jetzt auch nicht der Weltuntergang ist in diesem Fall aber es gibt Fälle in denen so etwas dramatisch enden kann (na gut Töter können die Leichen nicht werden)
Einerseits wissen wir ja garnicht, wann Tom die Mail bekommen hat, andererseits…
„Gestern erklärte mir mein Chef, dass man einen Verstorbenen nie mit warmen Wasser waschen sollte. Was ist der Grund dafür?“
Einen Tag nach dem man davon gehört hat direkt zu fragen, find ich keine Schande. Und wenn der Chef dann vielleicht noch einer von der …bärbeißigen Sorte ist, dann wendet man sich halt woanders hin.