Bremen will Friedhofszwang abschaffen
Die Urne im Wohnzimmer?
Eine Urne im Bücherregal, die Asche eines Gestorbenen in einem Fluss? In Bremen könnte das künftig möglich sein, wenn das Landesparlament einer von Rot-Grün geplanten Gesetzesnovellierung zustimmt. Das kleinste Bundesland wäre damit dann Vorreiter in Deutschland.
Hier veröffentlicht der Publizist Informationen und Geschichten über den Bestatterberuf. Mehr über den in der Halloween-Nacht an Allerheiligen geborenen Autor finden Sie u.a. hier. Der Schriftsteller Peter Wilhelm lebt mit seiner Familie in Edingen-Neckarhausen bei Heidelberg.
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Bei allem Respekt vor der persönlichen Entscheidungsfreiheit des mündigen Bürgers: manche Regelungen haben durchaus ihren Sinn, auch wenn man sich davon zunächst gegängelt fühlt. Es ist ganz natürlich, dass es nach dem Tod eines lieben Menschen eine Weile dauert, bis man ihn loslassen kann. Die Urne mit seiner Asche bei sich haben zu wollen, ist sicherlich ein Audruck des Nochnichtloslassenkönnens. Das Leben geht aber weiter und irgendwann findet man auch die Kraft dazu. Ich denke, dass unsere Verstorbenen auf dem Friedhof sehr gut aufgehoben sind. Anderenfalls müssten wir uns bald eigene Kolumbarien zuhause einrichten: wenn die Urne Deiner Oma bei uns im Wohnzimmer stehen darf, dann möchte ich Onkel Herbert ebenfalls nachhause nehmen und meine Eltern, und … Wer soll das wollen? Natürlich kann man die Friedhofspflicht umgehen. Niemand weiß aber, was mit den privat beherbergten Urnen letztlich geschieht, wenn sie in einer neuen Partnerschaft vielleicht sogar zum Zankapfel geworden sind. Gerade die Trauer ist durch traditionelle Abläufe und Riten am ehesten zu überwinden. Man kann sich auf diesen Prozess nicht theoretisch vorbereiten. Vertraut einfach… Weiterlesen »
Wenn es blos Asche sein soll, verstehe ich die ganze Diskussion nicht. Wer stellt sich denn Asche ins Wohnzimmer, wo die penible Hausfrau gelich bei jedem Staubflöckchen zum Mopp greift?
Es geht hier um den würdevollen Umgang mit dem Andenken an einen Verstorbenen.
Schön für Euch, wenn Ihr damit so emotionslos umgehen könnt. Das schont das Nervenkostüm erheblich. Den Ernstfall habt Ihr doch alle schon erlebt oder seid Ihr noch bei der Theorie?
Es ist ein Andenken an einen Verstorbenen und nichts heiliges.
Und ja, sowohl Verwandschaftlich als auch den besten Freund habe ich bereits betrauern dürfen.
„Es ist Asche!!!“ ????
Es sind immerhin noch die Überreste eines Verstorbenen, eines MENSCHEN. Also ehrlich, würde jemand so über einen Menschen der dir nahe stand reden, würdest du das glaub ich in der Situation auch nicht so toll finden. Unglaublich…
Ateranimus
11 Jahre zuvor
Mich würde interessieren, wie das Dann mit den Friedhofszwang in Niedersachsen gehandhabt wird, wenn man z.B. umzieht…
ganz einfach: nichts! Wer kontrolliert denn, ob du eine Urne zuhause stehen hast? Eine Bekannte hat ihren Gatten in den Niederlanden einäschern lassen, die Urne kam via Post zu ihr. Die Urne steht auf dem Kamin – aber es kommt kein Amt zur Kontrolle, obwohl es doch von Seiten des Bestatters, der die Leiche verschickt hat, im Bewusstsein gemacht wurde, dass die Urne nach Hause kommt. Ich kenne den Bestatter , bei Ihm wurde auch mein Vater beerdigt. Der Mann weiß, was teilweise abläuft, dass die Leute sich die Urne auf diesem Wege sichern und zuhause irgendwo hinstellen. Wer will das denn kontrollieren? Wenn du in Bremen wohnst, kannst du die Urne haben. Wenn du nach Inbesitznahme umziehst, kann keiner was sagen, schließlich ist davon nicht auszugehen. Und selbst wenn du in Niedersachsen wohnst, aber angibst, die Urne käme zu Tante Lotte, die in Bremen wohnt und du bekommst sie danach von der Tante in die Hand gedrückt, ist das ja lediglich Weitergabe einer Sache und somit amtlich nicht zu verfolgen :)!
Anne
11 Jahre zuvor
Zu dem Thema habe ich eine gespaltene Meinung. Zum einen finde ich es gut, dass die Bestattungsmöglichkeiten sich weiterentwickeln, dass Zwänge aufgehoben werden. Arme Leute können sich so Kosten sparen und für einige ist es zum Abschiednehmen vielleicht wichtig, dass man die Urne mit heim nehmen kann.
Andererseits seh ichs aber wie Thomas, jede Trauer muss ein Ende finden und das wird schwierig, wenn die Urne immer griffbereit steht. Und was passiert bei einer Haushaltsauflösung mit den ganzen Urnen, die sich in dem Haushalt befinden? Wie kann man die „entsorgen“, ohne Verletzung der Pietät?
Ich bin dafür, dass eine Regelung eingeführt wird, dass dir Urne nach so und so viel Jahren trotzdem bestattet werden MUSS. Bloß da ist wieder die Frage: wer kontrolliert das…
Ein Teufelskreis ^^
Alex
11 Jahre zuvor
Ich versteh gar nicht, was so schlimm daran ist. Und wenn man 10 Urnen auf dem Kaminsims stehen hätte. Ist doch die persönliche Sache jedes Einzelnen…
Danke!
Ich seh das genauso, aber vermutlich haben genau damit eine Menge Leute Probleme. Es könnten ja sozusagen Leichenteile auf sie regnen 🙂
Manchmal kommen mir die Friedhöfe so vor, als ob man dort etwas verbuddelt, damit es weg ist. Nur nicht daran denken, dass dort ein Körper zerfällt und in den Kreislauf des Lebens zurückkommt.
Yeti
11 Jahre zuvor
Ich widerspreche Thomas, der behauptet Nichtlosenlassenkönnen wäre da die Folge. Ich kann mir angenehmere Dinge mit meinen letzten Überresten vorstellen, als unter einem Mini- Garten (nichts anderes ist ein Grab) zu liegen. Denn: ich hasse Gartenarbeit und würde sie auch niemand anderem zumuten wollen. Meine Alternativen: bis jetzt Friedwald. Aber ich könnte mir auch vorstellen in einem Bücherregal zu stehen (bin ja ein Bücherwurm) oder irgendwo im Wald, am See auf einer Wiese verstreut zu werden. Alles schöner als diese unsägliche Kleingärtnerei mit Stiefmütterchen 😉
shivling
11 Jahre zuvor
Der wichtigste Aspekt für den Friedhofszwang ist denke ich folgender: Eine Grabstätte sollte öffentlich sein! Genauso wenig wie ein lebender Mensch seinen engsten Angehörigen „gehört“, ist dies mit einem Toten. Vielleicht gibt es noch andere Menschen, die ebenso um ihn trauern und das Bedürfnis haben, das Grab zu besuchen. Soll der Stammtischkumpel Heinz dann bei der Witwe klingeln (die ihn eh nie leiden konnte), mit dem Anliegen „`tschuldigung, dürft ich mal zum Jost?“ Natürlich sollen die engsten Angehörigen über die Art der Beisetzung entscheiden, wer soll es auch sonst. Sie haben aber kein Recht, denke ich, den Toten anderen zu entziehen (was ja dann auch bei Streitigkeiten innerhalb einer Familie gilt).
Wenn eine Grabstätte so öffentlich sein soll/muss, damit auch die nicht-nächsten-Angehörigen das Grab besuchen können, dann müsste man nach dieser Logik auch
– anonyme Bestattungen oder
– Seebestattungen etc.
verbieten.
Wieso? Die See ist genauso öffentlich wie ein anonymes Grabfeld… 🙂 Ja klar, bei diesen Bestattungsarten (genauso wie bei Himmels- oder Ballonbestattungen) kommt diese Problematik auch zum tragen. Aber auch wenn diese Bestattungsarten zulässig sind, besteht diese Problematik ja und würde sich bei der Aufhebung des Friedhofszwangs „verschlimmern“.
Micha I
11 Jahre zuvor
aaalso: ich wäre sauer, wenn mein Bruder oder Vater meine Mutter auf den Kaminsims stellen würde…. für mich war/ ist es wichtig, am Grab zu stehen und einfach Abschied zu nehmen. Nach em Leichenkaffee bin ich alleine nochmal zum Grab. Ich habe das einfach gebraucht.
Isotop
11 Jahre zuvor
Manchmal ist es ja auch der Wunsch des Sterbenden, dass er nach dem Tod, bei seiner Familie, auf dem „Kamin“ stehen möchte. Es wäre schön, wenn es sich durchsetzt, dass so etwas generell in Deutschland möglich wäre.
Smilla
11 Jahre zuvor
Naja, hier zeigt sich schon das Problem: wer nimmt die Bembel mit nach Hause?
Ich wollte hier zu Hause keine Urne stehen haben. Ich brauche auch wie Micha den Gang zum Grab, den speziellen Ort. Das tut mir gut. Dieses ganze Drumherum ist ja einfach wunderbar. Man trifft immer Leute, redet, die ganzen Rituale, das gehört einfach dazu.
Hier zu Hause wird auch mal abgerockt und gefeiert, das kann ich dann nicht mit der Bembel im Nacken- das fände ich irgendwie pietätlos. Natürlich ist es „nur“ Asche, aber ich hätte ein komisches Bauchgefühl dabei.
Obwohl Ehemann oder Kind würde ich auch gerne zu Hause haben. Aber dann würde man vielleicht die ganze Zeit mit der Urne auf dem Schoß sitzen. Schwierig.
Vermutlich sind es gar nicht so viele Leute, die Urne mitnehmen wollen. Es ist ja nicht so, dass es jetzt eine Art Friedhofsverbot für Urnen gibt.
Schlimm wäre es, wenn Leute aus Geldmangel auf die Urnenbeisetzung verzichten würden, obwohl sie eigentlich für sich brauchen.
Gut ist, dass damit leichter eben Asche verstreut werden kann etc., was ja sogar eine beträchtliche Anzahl Leute für sich selbst gerne hätten.
Also daher – nur wenig wird so heiß gegessen wie es gekocht wurde.
verdammt.
Hier, das fehlende „die“ und das fehlende „sie“… *grummel*
Öschi - er lebt noch
11 Jahre zuvor
Also in Österreich kann man die Urne auf dem eigenen Grundstück beerdigen. Die Grabstätte muss lt. Gesetz würdevoll gestaltet werden; man kann die Urne auch in den Wohnzimmerschrank oder aufn Kaminsims etc. stellen. Wenn die Grabstätte amtlich gemeldet wird, wird dies im Grundbuch vermerkt – wer will dann noch den Grund abkaufen??? abgesehen vom Problem des Umzugs – das könnte ein regelrechter Urnentourismus werden – wie es zT jetzt schon ist, wenn eine Urne innerhalb der Ruhefrist von den Angehörigen an einen anderen Wohnort „mitumziehen“ soll. Oder ein anderes Problem: Eines von mehreren Geschwistern stellt die Urne bei sich daheim auf – dürfen dann die anderen jederzeit kommen und „Zwisprache“ mit dem/der Verstorbenen halten – müssen die jederzeit Zutritt zur Urne haben??? Ist dann ein Loslassen überhaupt möglich?? Vieles schaut anfangs toll aus, aber es können auch noch mehr Probleme geschaffen werden. als man eigentlich beseitigen wollte. War da nicht was bei Rudi Carell?? Angeblich soll der die Urne seiner in Holland eingeäscherten Frau auf seinem Grundstück in D beerdigt haben und wollte selber daneben… Weiterlesen »
…die Verwahrung einer Urne in Österreich ist nur mit großem bürokratischem Aufwand und im Bundesland Kärnten zusätzlich mit exorbitanten Kosten verbunden! Das Aufstellen am Kaminsims wie beschrieben ist verboten! Nur in einem abgesperrten Schrank erlaubt! Auch nur an einer genehmigten Stelle…sollten sie diese wechseln ist ein neuer Antrag mit Gebühren fällig!!!! Was den Garten betrifft ist das Gesetz noch dümmer….
Anstatt eine Abbaubare Urne eingraben zu dürfen, wobei sie längstens nach 2- 3
Jahren nichts mehr finden würden, müssen sie eine betonierte Minigruft errichten…..all dies wird alle 5 Jahre von der zuständigen Gemeinde überprüft!!!??
In Kärnten wird davon kaum Gebrauch gemacht! Die Leute sind ja nicht dumm!!!!
Gordon Kelz
Österreich / Kaernten
Hallo Herr Kelz,
offensichtlich versucht man im Raum Klagenfurt die alternativen Bestattungsformen auf den Friedwald im Süden zu beschränken.
Die von Ihnen genannten Alternativen könnte ich mir für meine Angehörigen nicht vorstellen… Entweder traditionell am Friedhof oder eine Flussbestattung in der Donau…
Viele Grüße,
melancholia aus Klagenfurt
Werte “ Melancholia „!
Will überhaupt niemanden irgendetwas vorschreiben, das machen schon andere….. ( Bestattung, Bestattungsgesetz)! Was ich möchte ist eine alternative, für alle die dies wünschen! Du gehörst offensichtlich nicht dazu! Jedem das Seine! Es ist aber für viele Menschen nicht einzusehen, das sie den letzten “ Weg “
so gehen möchten, wie sie es sich vorstellen, und das ist in Europa nur mehr in 3 Ländern nicht möglich!
Österreich, Deutschland u. Italien! Alle anderen betrachten die Asche, insbesondere Belgien, als Privateigentum der Hinterbliebenen! Also können diese die Wünsche des Verstorbenen erfüllen!!!
PS. Es wäre nett in diesem Forum, seinen richtigen Namen anzugeben, ich stehe zu meinen Worten, brauche mich deshalb nicht zu verstecken! Denke wir sind erwachsen!! Danke!
Wolfram
11 Jahre zuvor
Ist schon lustig, Frankreich hat sich grad wieder ein Stück weiter Richtung Friedhofszwang bewegt. Heimaufbewahrung ist nicht mehr, Verstreuung nur noch auf eigenem Grundstück und wenn dann dort ein Schild angebracht wird, worauf angegeben ist, daß Totenasche verstreut wurde.
Und das, wo hier in meinem Dorf fast jedes Haus eine Leiche im Garten hat (weil Evangelische nicht auf den Friedhof durften, wurde halt zuhaus begraben, teilweise werden diese Privatfriedhöfe noch im 21. Jh. belegt.)
Georg
11 Jahre zuvor
Änderung des Bremer Bestattungsrechts erst im September
Bremen (dpa/lni) – Die Bremische Bürgerschaft wird sich entgegen der Planung am Donnerstag nicht mehr der geplanten Neuregelung des Bestattungsrechts befassen. Weil einige Tagesordnungspunkte mehr Zeit in Anspruch genommen hätten, werde darüber nun erst in der nächsten Sitzung im September beraten, sagte ein Sprecher der Bürgerschaft. Nach dem Antrag der rot-grünen Regierungsfraktionen soll es künftig möglich sein, in Bremen die Urne von Verstorbenen für bis zu zwei Jahre zu Hause aufzubewahren. Außerdem soll das Ausstreuen der Asche möglich gemacht werden. Die nächsten Landtagssitzungen sind am 25. und 26. September.
Ehrlich gesagt, Zeit wird es. Sonst übernehmen wir doch auch immer jeden Mist von den Amis, meist leider nur Negatives. In diesem Falle würde ich es aber tatsächlich begrüßen, dass die Asche eines lieben Verstorbenen künftig auf Wunsch genau dort verstreut werden darf, wo er sich bei Lebzeiten am liebsten aufgehalten hat.
es gibt in Deutschland viele Friedwälder,
Wer weiß wie dazu die Rechtsprechung aus sieht.
Fast alle Probleme der Kommentatoren vor mir lassen sich damit lösen.
Ich für mein Teil finde es eine wunderbare Vorstellung an einem Ort begraben zu werden, den ich mir persönlich aussuchen konnte.
dieses Thema eignet sich total gut für die schnelle, nicht zu Ende gedachte Meinungsbildung. Wenn man den Friedhofszwang aufhebt, muss man zwangsläufig sehr viele Dinge sehr detailliert regeln. Ich hab dazu in meinem eigenen Blog einen Artikel geschrieben („Wer kriegt die Oma?“).
P.S. Ich arbeite zwar in einem Steinmetzbetrieb. Aber trotz allem stehe ich alternativen Bestattungsarten aufgeschlossen gegenüber.
Münch
6 Jahre zuvor
Hallo,
hier geht es doch nicht um Pietät, die Lobby der Institute und auch der Gemeinden
haben ein großes Interesse an der Beibehaltung des Friedhofzwangs. Es ums Geld.
Mein eigener Wunsch wird nicht respektiert. Basta.
Danke sagen
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Bei allem Respekt vor der persönlichen Entscheidungsfreiheit des mündigen Bürgers: manche Regelungen haben durchaus ihren Sinn, auch wenn man sich davon zunächst gegängelt fühlt. Es ist ganz natürlich, dass es nach dem Tod eines lieben Menschen eine Weile dauert, bis man ihn loslassen kann. Die Urne mit seiner Asche bei sich haben zu wollen, ist sicherlich ein Audruck des Nochnichtloslassenkönnens. Das Leben geht aber weiter und irgendwann findet man auch die Kraft dazu. Ich denke, dass unsere Verstorbenen auf dem Friedhof sehr gut aufgehoben sind. Anderenfalls müssten wir uns bald eigene Kolumbarien zuhause einrichten: wenn die Urne Deiner Oma bei uns im Wohnzimmer stehen darf, dann möchte ich Onkel Herbert ebenfalls nachhause nehmen und meine Eltern, und … Wer soll das wollen? Natürlich kann man die Friedhofspflicht umgehen. Niemand weiß aber, was mit den privat beherbergten Urnen letztlich geschieht, wenn sie in einer neuen Partnerschaft vielleicht sogar zum Zankapfel geworden sind. Gerade die Trauer ist durch traditionelle Abläufe und Riten am ehesten zu überwinden. Man kann sich auf diesen Prozess nicht theoretisch vorbereiten. Vertraut einfach… Weiterlesen »
Wo ist das Problem?
Hast du Angst, dass man dan eine Urnensammlung erbt und nicht weiß was man damit machen soll?
Es ist Asche!!!
Damit fallen mir tausend Möglichkeiten ein, wie man die entsorgen könnte.
……es wird Winter……
…bio und so…ja…
ich nehme ja Split…
Wenn man die Knochenmühle nicht so fein einstellt …
dann trägst du dir die Verwandtschaft wieder mit den Schuhen ins Haus!! Willst du das wirklich??
Wenn es blos Asche sein soll, verstehe ich die ganze Diskussion nicht. Wer stellt sich denn Asche ins Wohnzimmer, wo die penible Hausfrau gelich bei jedem Staubflöckchen zum Mopp greift?
Es geht hier um den würdevollen Umgang mit dem Andenken an einen Verstorbenen.
Schön für Euch, wenn Ihr damit so emotionslos umgehen könnt. Das schont das Nervenkostüm erheblich. Den Ernstfall habt Ihr doch alle schon erlebt oder seid Ihr noch bei der Theorie?
Urnen habe ich mit verstorbenen Verwandten befüllt schon 3x zur letzten Ruhe gebracht. Von Hand, persönlich.
Es ist ein Andenken an einen Verstorbenen und nichts heiliges.
Und ja, sowohl Verwandschaftlich als auch den besten Freund habe ich bereits betrauern dürfen.
Was ist heilig ?
Der Schein.
„Es ist Asche!!!“ ????
Es sind immerhin noch die Überreste eines Verstorbenen, eines MENSCHEN. Also ehrlich, würde jemand so über einen Menschen der dir nahe stand reden, würdest du das glaub ich in der Situation auch nicht so toll finden. Unglaublich…
Mich würde interessieren, wie das Dann mit den Friedhofszwang in Niedersachsen gehandhabt wird, wenn man z.B. umzieht…
ganz einfach: nichts! Wer kontrolliert denn, ob du eine Urne zuhause stehen hast? Eine Bekannte hat ihren Gatten in den Niederlanden einäschern lassen, die Urne kam via Post zu ihr. Die Urne steht auf dem Kamin – aber es kommt kein Amt zur Kontrolle, obwohl es doch von Seiten des Bestatters, der die Leiche verschickt hat, im Bewusstsein gemacht wurde, dass die Urne nach Hause kommt. Ich kenne den Bestatter , bei Ihm wurde auch mein Vater beerdigt. Der Mann weiß, was teilweise abläuft, dass die Leute sich die Urne auf diesem Wege sichern und zuhause irgendwo hinstellen. Wer will das denn kontrollieren? Wenn du in Bremen wohnst, kannst du die Urne haben. Wenn du nach Inbesitznahme umziehst, kann keiner was sagen, schließlich ist davon nicht auszugehen. Und selbst wenn du in Niedersachsen wohnst, aber angibst, die Urne käme zu Tante Lotte, die in Bremen wohnt und du bekommst sie danach von der Tante in die Hand gedrückt, ist das ja lediglich Weitergabe einer Sache und somit amtlich nicht zu verfolgen :)!
Zu dem Thema habe ich eine gespaltene Meinung. Zum einen finde ich es gut, dass die Bestattungsmöglichkeiten sich weiterentwickeln, dass Zwänge aufgehoben werden. Arme Leute können sich so Kosten sparen und für einige ist es zum Abschiednehmen vielleicht wichtig, dass man die Urne mit heim nehmen kann.
Andererseits seh ichs aber wie Thomas, jede Trauer muss ein Ende finden und das wird schwierig, wenn die Urne immer griffbereit steht. Und was passiert bei einer Haushaltsauflösung mit den ganzen Urnen, die sich in dem Haushalt befinden? Wie kann man die „entsorgen“, ohne Verletzung der Pietät?
Ich bin dafür, dass eine Regelung eingeführt wird, dass dir Urne nach so und so viel Jahren trotzdem bestattet werden MUSS. Bloß da ist wieder die Frage: wer kontrolliert das…
Ein Teufelskreis ^^
Ich versteh gar nicht, was so schlimm daran ist. Und wenn man 10 Urnen auf dem Kaminsims stehen hätte. Ist doch die persönliche Sache jedes Einzelnen…
Oder 20 kleine, damit jeder ein persönliches Stück von Oma hat zum trauern.
Von mir aus sollen die Hinterbliebenen machen dürfen was sie wollen, auch Luftbestattung aus dem Riesenrad heraus.
Danke!
Ich seh das genauso, aber vermutlich haben genau damit eine Menge Leute Probleme. Es könnten ja sozusagen Leichenteile auf sie regnen 🙂
Manchmal kommen mir die Friedhöfe so vor, als ob man dort etwas verbuddelt, damit es weg ist. Nur nicht daran denken, dass dort ein Körper zerfällt und in den Kreislauf des Lebens zurückkommt.
Ich widerspreche Thomas, der behauptet Nichtlosenlassenkönnen wäre da die Folge. Ich kann mir angenehmere Dinge mit meinen letzten Überresten vorstellen, als unter einem Mini- Garten (nichts anderes ist ein Grab) zu liegen. Denn: ich hasse Gartenarbeit und würde sie auch niemand anderem zumuten wollen. Meine Alternativen: bis jetzt Friedwald. Aber ich könnte mir auch vorstellen in einem Bücherregal zu stehen (bin ja ein Bücherwurm) oder irgendwo im Wald, am See auf einer Wiese verstreut zu werden. Alles schöner als diese unsägliche Kleingärtnerei mit Stiefmütterchen 😉
Der wichtigste Aspekt für den Friedhofszwang ist denke ich folgender: Eine Grabstätte sollte öffentlich sein! Genauso wenig wie ein lebender Mensch seinen engsten Angehörigen „gehört“, ist dies mit einem Toten. Vielleicht gibt es noch andere Menschen, die ebenso um ihn trauern und das Bedürfnis haben, das Grab zu besuchen. Soll der Stammtischkumpel Heinz dann bei der Witwe klingeln (die ihn eh nie leiden konnte), mit dem Anliegen „`tschuldigung, dürft ich mal zum Jost?“ Natürlich sollen die engsten Angehörigen über die Art der Beisetzung entscheiden, wer soll es auch sonst. Sie haben aber kein Recht, denke ich, den Toten anderen zu entziehen (was ja dann auch bei Streitigkeiten innerhalb einer Familie gilt).
Ich stimme voll zu.
Es gibt aber eine Berufsgruppe die sich dann freut. Die Rechtsanwälte.
Wenn eine Grabstätte so öffentlich sein soll/muss, damit auch die nicht-nächsten-Angehörigen das Grab besuchen können, dann müsste man nach dieser Logik auch
– anonyme Bestattungen oder
– Seebestattungen etc.
verbieten.
Wieso? Die See ist genauso öffentlich wie ein anonymes Grabfeld… 🙂 Ja klar, bei diesen Bestattungsarten (genauso wie bei Himmels- oder Ballonbestattungen) kommt diese Problematik auch zum tragen. Aber auch wenn diese Bestattungsarten zulässig sind, besteht diese Problematik ja und würde sich bei der Aufhebung des Friedhofszwangs „verschlimmern“.
aaalso: ich wäre sauer, wenn mein Bruder oder Vater meine Mutter auf den Kaminsims stellen würde…. für mich war/ ist es wichtig, am Grab zu stehen und einfach Abschied zu nehmen. Nach em Leichenkaffee bin ich alleine nochmal zum Grab. Ich habe das einfach gebraucht.
Manchmal ist es ja auch der Wunsch des Sterbenden, dass er nach dem Tod, bei seiner Familie, auf dem „Kamin“ stehen möchte. Es wäre schön, wenn es sich durchsetzt, dass so etwas generell in Deutschland möglich wäre.
Naja, hier zeigt sich schon das Problem: wer nimmt die Bembel mit nach Hause?
Ich wollte hier zu Hause keine Urne stehen haben. Ich brauche auch wie Micha den Gang zum Grab, den speziellen Ort. Das tut mir gut. Dieses ganze Drumherum ist ja einfach wunderbar. Man trifft immer Leute, redet, die ganzen Rituale, das gehört einfach dazu.
Hier zu Hause wird auch mal abgerockt und gefeiert, das kann ich dann nicht mit der Bembel im Nacken- das fände ich irgendwie pietätlos. Natürlich ist es „nur“ Asche, aber ich hätte ein komisches Bauchgefühl dabei.
Obwohl Ehemann oder Kind würde ich auch gerne zu Hause haben. Aber dann würde man vielleicht die ganze Zeit mit der Urne auf dem Schoß sitzen. Schwierig.
Vermutlich sind es gar nicht so viele Leute, die Urne mitnehmen wollen. Es ist ja nicht so, dass es jetzt eine Art Friedhofsverbot für Urnen gibt.
Schlimm wäre es, wenn Leute aus Geldmangel auf die Urnenbeisetzung verzichten würden, obwohl sie eigentlich für sich brauchen.
Gut ist, dass damit leichter eben Asche verstreut werden kann etc., was ja sogar eine beträchtliche Anzahl Leute für sich selbst gerne hätten.
Also daher – nur wenig wird so heiß gegessen wie es gekocht wurde.
verdammt.
Hier, das fehlende „die“ und das fehlende „sie“… *grummel*
Also in Österreich kann man die Urne auf dem eigenen Grundstück beerdigen. Die Grabstätte muss lt. Gesetz würdevoll gestaltet werden; man kann die Urne auch in den Wohnzimmerschrank oder aufn Kaminsims etc. stellen. Wenn die Grabstätte amtlich gemeldet wird, wird dies im Grundbuch vermerkt – wer will dann noch den Grund abkaufen??? abgesehen vom Problem des Umzugs – das könnte ein regelrechter Urnentourismus werden – wie es zT jetzt schon ist, wenn eine Urne innerhalb der Ruhefrist von den Angehörigen an einen anderen Wohnort „mitumziehen“ soll. Oder ein anderes Problem: Eines von mehreren Geschwistern stellt die Urne bei sich daheim auf – dürfen dann die anderen jederzeit kommen und „Zwisprache“ mit dem/der Verstorbenen halten – müssen die jederzeit Zutritt zur Urne haben??? Ist dann ein Loslassen überhaupt möglich?? Vieles schaut anfangs toll aus, aber es können auch noch mehr Probleme geschaffen werden. als man eigentlich beseitigen wollte. War da nicht was bei Rudi Carell?? Angeblich soll der die Urne seiner in Holland eingeäscherten Frau auf seinem Grundstück in D beerdigt haben und wollte selber daneben… Weiterlesen »
…die Verwahrung einer Urne in Österreich ist nur mit großem bürokratischem Aufwand und im Bundesland Kärnten zusätzlich mit exorbitanten Kosten verbunden! Das Aufstellen am Kaminsims wie beschrieben ist verboten! Nur in einem abgesperrten Schrank erlaubt! Auch nur an einer genehmigten Stelle…sollten sie diese wechseln ist ein neuer Antrag mit Gebühren fällig!!!! Was den Garten betrifft ist das Gesetz noch dümmer….
Anstatt eine Abbaubare Urne eingraben zu dürfen, wobei sie längstens nach 2- 3
Jahren nichts mehr finden würden, müssen sie eine betonierte Minigruft errichten…..all dies wird alle 5 Jahre von der zuständigen Gemeinde überprüft!!!??
In Kärnten wird davon kaum Gebrauch gemacht! Die Leute sind ja nicht dumm!!!!
Gordon Kelz
Österreich / Kaernten
Hallo Herr Kelz,
offensichtlich versucht man im Raum Klagenfurt die alternativen Bestattungsformen auf den Friedwald im Süden zu beschränken.
Die von Ihnen genannten Alternativen könnte ich mir für meine Angehörigen nicht vorstellen… Entweder traditionell am Friedhof oder eine Flussbestattung in der Donau…
Viele Grüße,
melancholia aus Klagenfurt
Werte “ Melancholia „!
Will überhaupt niemanden irgendetwas vorschreiben, das machen schon andere….. ( Bestattung, Bestattungsgesetz)! Was ich möchte ist eine alternative, für alle die dies wünschen! Du gehörst offensichtlich nicht dazu! Jedem das Seine! Es ist aber für viele Menschen nicht einzusehen, das sie den letzten “ Weg “
so gehen möchten, wie sie es sich vorstellen, und das ist in Europa nur mehr in 3 Ländern nicht möglich!
Österreich, Deutschland u. Italien! Alle anderen betrachten die Asche, insbesondere Belgien, als Privateigentum der Hinterbliebenen! Also können diese die Wünsche des Verstorbenen erfüllen!!!
PS. Es wäre nett in diesem Forum, seinen richtigen Namen anzugeben, ich stehe zu meinen Worten, brauche mich deshalb nicht zu verstecken! Denke wir sind erwachsen!! Danke!
Ist schon lustig, Frankreich hat sich grad wieder ein Stück weiter Richtung Friedhofszwang bewegt. Heimaufbewahrung ist nicht mehr, Verstreuung nur noch auf eigenem Grundstück und wenn dann dort ein Schild angebracht wird, worauf angegeben ist, daß Totenasche verstreut wurde.
Und das, wo hier in meinem Dorf fast jedes Haus eine Leiche im Garten hat (weil Evangelische nicht auf den Friedhof durften, wurde halt zuhaus begraben, teilweise werden diese Privatfriedhöfe noch im 21. Jh. belegt.)
Änderung des Bremer Bestattungsrechts erst im September
Bremen (dpa/lni) – Die Bremische Bürgerschaft wird sich entgegen der Planung am Donnerstag nicht mehr der geplanten Neuregelung des Bestattungsrechts befassen. Weil einige Tagesordnungspunkte mehr Zeit in Anspruch genommen hätten, werde darüber nun erst in der nächsten Sitzung im September beraten, sagte ein Sprecher der Bürgerschaft. Nach dem Antrag der rot-grünen Regierungsfraktionen soll es künftig möglich sein, in Bremen die Urne von Verstorbenen für bis zu zwei Jahre zu Hause aufzubewahren. Außerdem soll das Ausstreuen der Asche möglich gemacht werden. Die nächsten Landtagssitzungen sind am 25. und 26. September.
Steht so im Stürmer/BILD
Ehrlich gesagt, Zeit wird es. Sonst übernehmen wir doch auch immer jeden Mist von den Amis, meist leider nur Negatives. In diesem Falle würde ich es aber tatsächlich begrüßen, dass die Asche eines lieben Verstorbenen künftig auf Wunsch genau dort verstreut werden darf, wo er sich bei Lebzeiten am liebsten aufgehalten hat.
Ich gebe nur mal diesen Hinweis und erkläre die Diskussion hiermit für beendet:
http://www.postmortal.de/Redaktion/Totenwuerde-unter-Wasser/totenwuerde-unter-wasser.html
Friedhofszwang ist entwürdigend.
Das wäre ja noch toller, daß ein Kommentator eine Diskussion für beendet erklären könnte.
@Peter Wilhelm:
Hallo,
es gibt in Deutschland viele Friedwälder,
Wer weiß wie dazu die Rechtsprechung aus sieht.
Fast alle Probleme der Kommentatoren vor mir lassen sich damit lösen.
Ich für mein Teil finde es eine wunderbare Vorstellung an einem Ort begraben zu werden, den ich mir persönlich aussuchen konnte.
Hallo,
dieses Thema eignet sich total gut für die schnelle, nicht zu Ende gedachte Meinungsbildung. Wenn man den Friedhofszwang aufhebt, muss man zwangsläufig sehr viele Dinge sehr detailliert regeln. Ich hab dazu in meinem eigenen Blog einen Artikel geschrieben („Wer kriegt die Oma?“).
P.S. Ich arbeite zwar in einem Steinmetzbetrieb. Aber trotz allem stehe ich alternativen Bestattungsarten aufgeschlossen gegenüber.
Hallo,
hier geht es doch nicht um Pietät, die Lobby der Institute und auch der Gemeinden
haben ein großes Interesse an der Beibehaltung des Friedhofzwangs. Es ums Geld.
Mein eigener Wunsch wird nicht respektiert. Basta.