Ich habe gleich mehrere Fragen auf einmal. Vielleicht haben Sie die Zeit, die ein oder andere zu beantworten:
Die Antworten auf alle Fragen ergeben sich bei Lektüre der Texte im Weblog. Ich will aber trotzdem gerne kurz darauf eingehen, auch wenn die anfragende Mail keinen Namen oder erkennbaren Absender trägt:
Wie oft wird im Schnitt pro Woche gestorben und wer kommt von den Verbliebenen ins Institut?
Man rechnet grob mit einer Sterberate von 1 Promille/Monat.
Wenn eine Stadt also 100.000 Einwohner hat, sterben im Jahr grob gerechnet etwa 1.000.
(Grob gerechnet unter Berücksichtigung der sterbeschwachen Sommermonate.)
Am Häufigsten kommen Frauen zu uns. Sie machen etwa 63% der Hinterbliebenen aus.
Sehr häufig ist es die Witwe, in den anderen Fällen sind es Töchter, Enkelinnen oder Schwiegertöchter.
Welche Art von „Kunden“ kommt am häufigsten (Alte, Junge, Männer, Frauen…) vor?
Etwas mehr als die Hälfte sind alte Leute.
Wie verhalten sich die Leute, die zu Ihnen ins Institut kommen? Bewahren sie die Fassung oder gibt es auch Leute, die weinend zusammenbrechen? Gibt es Extremfälle?
Die meisten bewahren die Fassung. Es liegt u.a. auch am Verhalten des Bestatters, wie die Leute reagieren. Wenn der Bestatter keinen Raum zum Trauern lässt, kann man alles sehr geschäftsmäßig und emotionsfrei abwickeln. Lässt der Bestatter es zu und schafft Zeit und Raum zum Trauern, dann wird den Gefühlen auch freien Lauf gelassen.
Man braucht etwas Fingerspitzengefühl, um herauszufinden, was für die Menschen nun am Wichtigsten ist. Wollen sie die Angelegenheit nüchtern abwickeln und sind froh, daß der Bestatter sachlich und emotionsfrei eine Hilfe bietet oder suchen sie auch beim Bestatter eine Schulter zum Anlehnen, Ohren zum Zuhören und Platz zum Trauern.
Wir versuchen für jeden das Passende zu bieten.
Hatten Sie schon einmal mit einer richtig übel zugerichteten Leiche zu tun? Wenn ja, wie sind Sie damit umgegangen?
Das gehört zum Berufsbild dazu. Man hat es nicht nur mit friedlich eingeschlafenen alten Mütterchen zu tun.
Da beißt man halt die Zähne zusammen und tut was notwendig ist.
Gab es schon Todesfälle, die Sie persönlich erschüttert haben, obwohl Sie die verstorbene Person nicht kannten?
Ja, vor allem wenn es um junge Menschen oder gar Kinder geht.
Ist in Ihrem Unternehmen schon einmal etwas gruseliges passiert?
Gruselige Momente des Fürchtens und der Ängste können jedem und überall passieren, das ist auch von der persönlichen Veranlagung abhängig. Ich kann nicht sagen, daß es in einem Bestattungshaus besonders viele oder besonders gruselige Vorkommnisse gibt.
Ich habe noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels für Sie zusammengestellt, damit Sie sich besser orientieren können:
Schlagwörter: fragensammlung
Bei einer Sterberate von 1 Promille ergeben sich bei 100.000 Einwohnern aber nur 100, nicht 1.000. Oder sollte das Promille auf den Monat bezogen sein?
@me: Genau, ich hab’s ergänzt, dann wird es deutlicher. Danke für den Hinweis.
Zur letzten Frage
Vielleicht ist das [URL=http://bestatterweblog.de/archives/Gespenster-im-Keller/252]hier[/URL] gruselig gewesen…
Jedenfalls für Tom 😉
Der Beitrag „Halloween“ ist doch auch eine nette Geschichte, die zu der letzten Frage passt.
[url=http://bestatterweblog.de/archives/Der-dreifache-Hundesohn/441#extended]Hier[/url] auch 😉
Oder Die nächtliche Nonnenbeisetzung im Klostergarten?