Mutter und Tochter. Mutter an die Siebzig, etwas hilflos, der jetzt verstorbene Mann hat immer alles gemacht. Die Tochter fest davon überzeugt, alle Bestatter dieser Welt sind Gauner, Abzocker und Alte-Leute-Schinder.
Sowas kenn‘ ich, das regt mich nicht auf, wir machen nichts Schlimmes und ich laß dann eben den Alte-Leute-Knebel in der Schublade. Meine Güte, wir sind um jeden Kunden froh und wenn er erst mal da ist, dann kauft er auch und wir machen unseren Schnitt, warum sollten wir irgendwen bescheißen? Um jetzt auf die Schnelle mal eben 100 Euro mehr zu verdienen und im Gegenzug zu riskieren, daß der Kunde einen Leserbrief an die Zeitung schreibt, überall herumerzählt wie gemein wir waren oder sich weinend bei uns vor dem Haus auf den Gehweg wirft und mit den Füßen strampelt?
Vielleicht nutzen manche Bestatter ihre Monopolstellung in bestimmten Regionen aus und haben, mangels irgendwelcher Konkurrenz, besonders saftige Preise, aber ansonsten sehe ich schwarze Schafe eher auf der Billigschiene. Was nicht bezahlt wird, kann auch nicht (gut) gemacht werden. Jede Mühe verdient ihren Lohn und wenn man als Kunde alles billig will, wird man auch Billiges bekommen, das gilt auch für die Beratung und die Behandlung. Und weil manches gar nicht so billig zu machen ist, wie einige es vorgaukeln, darf sich der Schnäppchenjäger hinterher dann auch nicht wundern, wenn sich die vermeintliche günstige Gelegenheit hinterher als teure Mogelpackung entpuppt.
Jeder weiß, daß man bei Ibäy beschissen wird, das ist Fakt, das scheint erwiesen. Einmal davon abgesehen, daß auch ich meine negativen Erfahrungen dort gemacht habe, muß man doch aber sagen, daß Millionen von Transaktionen bei den Online-Auktionshäusern absolut reibungslos zur vollsten Zufriedenheit aller abgewickelt werden. Das Bild in der Öffentlichkeit ist aber ein anderes, weil es eben mehr hermacht, wenn man die teils sehr grotesken Betrugsfälle und Mogeleien immer wieder an den Pranger stellt. Bad news is good news! Nur schlechte Nachrichten verkaufen sich gut.
Ja, und genau so geht es uns Bestattern, und vielen anderen, doch auch. Nehmen wir als weitere Beispiel die Gas-Wasser-Scheiße-Firmen, die tausendfach für angemessenes Geld Abflüsse saubermachen oder die Schlossereien, die für kleines Geld Türen öffnen; von ihnen wird man nichts hören, nie! Wenn aber ein Verzweifelter Abflußverstopfer oder Schlüsselsteckenlasser nachts um halb zwei die Nummer von der doppelseitigen Anzeige im Branchenbuch anruft und dann für eine Türöffnung oder Fäkaliendurchstoßung 1.000 Euro hinlegen soll, dann wird das breitgetreten und soll, so die Medien, ein typisches Licht auf gleich die ganze Branche werfen.
Genau das versucht man, vor allem in den sensationsgeilen Enthüllungsmagazinen der Privatsender, auch immer wieder den Bestattern zu unterstellen. Nicht, daß da einer oder einige die Leute bescheißen, sondern man tut so, als sei das typisch für die Branche. Ist doch komisch: Da bringen wir Bestatter jedes Jahr über 800.000 Menschen unter die Erde und nicht mal 100 Fälle sollen typisch sein für das ganze Tun.
Schwarze Schafe gehören angeprangert und die Tricks gehören offengelegt, ob nun bei den Männern die immer die teure Motorspirale nehmen oder denen die immer das ganze Schloß demolieren oder bei den Bestattern.
Eins ist schließlich all diesen Leuten gemein: Sie sind klassische Notdienste, bei deren Beauftragung die Kunden sich in Aufregung befinden und oft keine klaren Gedanken fassen können. Da ist die Versuchung, mal eben die schnelle „Mark“ zu machen, sicher für manchen recht groß.
Ich behaupte aber, daß die, die da besonders oft über die Stränge schlagen, das schon von vornherein so in ihr Geschäftsmodell mit eingeplant haben.
Vielleicht ist eine besonders große Anzeige im Branchenbuch oder in der Zeitung ein Indikator dafür, wer weiß?
Aber in keinem Fall kann man alle über einen Kamm scheren.
Gehört aber die Abzocke nicht schon von vornherein zum Geschäftsmodell, dann muß man eben die Ochsentour gehen, dann muß man sich über Jahre seinen guten Ruf mit guter Arbeit und zufriedenen Kunden verdienen und hart erarbeiten. Und genau diesen guten Ruf wird man nicht in einem lohnenden Einzelfall riskieren.
So, und genau den ganzen Scheiß habe ich der eingangs erwähnten Tochter um die Ohren gehauen und zwar genau in dem Moment als sie sagte: „Ich bin extra mitgekommen, damit sie meine Mutter hier nicht über den Tisch ziehen.“
Danach war sie recht still.
Besser ist das.
Ich habe noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels für Sie zusammengestellt, damit Sie sich besser orientieren können:
Schlagwörter: ganz, Lektorin A, still
Es ist Fakt, dass man gute Erfahrungen für sich behält und schlechte, meist noch verallgemeinert, verbreitet. Das liegt in der Natur des Menschen. Gerade mit dem Wissen, finde ich, sollte sich jeder, der an einer Dienstleistung teilnimmt, benehmen. Denn wenn eine schlechte Leistung erbracht wird, dann fällt es – der Verallgemeinerung sei Dank – nämlich gleich auf die ganze Branche/etc. zurück.
Uns hat man an der Uni auch immer eingetrichtert, dass wir uns im Praktikum bei den Firmen benehmen sollen. Denn läuft was schief, dann heißt es nicht Student X hat Mist gebaut, sondern die gesamte Uni/FH hat gleich den Ruf weg
Jup, solche Medienberichte bringen mich auch immer auf die Palme.
Ich finde diese Preisvergleiche auch immer klasse.
Der eine geht in einen Laden um ein Produkt zu kaufen und der andere kauft das gleiche Produkt im Inet.
Und dann freuen sich die Reporter nen Leuchtkeks´, weil das im Inet ja soooooooviel billiger war.
Aber das in dem Laden ne Fachkraft steht, die beraten kann und ausführlich alles erklärt das ist ja kein Geld wert.
Die Krönung sind dann die Leute die sich erst im Fachgeschäft lang und breit alles erklären lassen und sich das Teil dann im Inet kaufen,
weil es da billiger ist. (Warum wohl?)
Und dann wundern sich die Leute warum soviele Fachhändler dicht machen und überall nur noch Ladenketten ohne Flair und Individualität zu finden sind.
Das haben Sie ihr so an den Kopf geworfen?
Meinen Respekt, Herr Undertaker! Gut gemacht.
(Und das meine ich ehrlich)
Sehr gut reagiert!
Aber, müsste es nicht:
Bad news ‚are‘ good news!
heißen?
lol
Ich wette, daß die Tochter bei einem ernsthaften Versuch, die Mutter „über den Tisch zuziehen“ auch kein nennenswertes Hindernis dargestellt hätte!!
@4: Nein, „is“ ist schon richtig: [url]http://dict.leo.org/ende?lp=ende&p=thMx..&search=news[/url] 😉
@skape:
nein, ich glaube nicht. Der Undertaker hat das schon richtig geschrieben.
[url=“http://dict.leo.org/ende?lp=ende&lang=de&searchLoc=0&cmpType=relaxed§Hdr=on&spellToler=on&chinese=both&pinyin=diacritic&search=news&relink=on“]Wörterbuch[/url]
NEWS hat ein S am Ende ist also MEHRZAHL und MEHRZAHL IST MIT ARE UND NICH IS.
SO EIN BLÖDFISCH VON BESTATTER KANN NIMMAL RICHTIG ENGLISH.
[img]http://www.bestatterweblog.de/templates/undertaker/img/notrolls.jpg[/img]
@ robin:
»News« kann beides sein, Singular und Plural, du Trottel. Lerne DU erst einmal richtig Deutsch schreiben, dann kannst du gerne über Sprache lästern 😉
Oh, Shit, ich fütterte den Troll.
Ach ja, @ Tom: Mir ist eben ein Cartoon zum Thema eingefallen (kommt dieser Tage) 🙂
Interessant, dass der Herr inzwischen schon auf einem so hohen Ross ist, dass er fortwährend Kommentatoren als Trolle beschimpft.
Hochmut kommt vor dem Fall.
@ Josef:
Ich würde auf Deppenpostings wie BLÖDFISCH VON BESTATTER ebenso reagieren wie Tom.
Der Kommentar ist Trollstil. Der Ihre übrigens auch, bemerke ich gerade 😉
So langsam nehmen die Kommentarbeschmutzer (aka „Vollidioten“, „Trolle“) irgendwie zu, kann das sein? Oder ist es gar nur eine winzige Minderheit, die mal wieder mit vielen Namen versucht Masse vorzugaukeln? Schlimm wirds, wenn diese Trolldeppen lernen, daß man eine neue IP bekommt wenn man das DSL-Modem neustarten lässt. Argh! Ich habs geschrieben!
Hm. also ich hab mal gelernt, dass man alles bei seinem Namen nennen soll, warum dann nicht auch Trolle? 😉
Abgesehen von dem Wort News da oben gibt es einige englische Sprichwörter bzw. sogenannte geflügelte Worte, die grammatikalisch in anderen Zusammenhängen äußerst schmerzhaft wirken.
Nur mal so zum drüber nachdenken.
Und wenn Leo sagt, das ist korrekt, würd ich das erstmal so glauben 😛
@ Tom Klasse Sache, manche Leute muss man halt mit einer längeren Reden auf Tatsachen hinweisen, damit sies kapieren.
wie hat das der Shopblogger mal so schön gesagt: „DAS IST MEIN BLOG!!!“. Und genau so isses. 🙂
Solange sich irgendwelche frühpubertären Selbstbespieler die Frechheit herausnehmen, mich oder sonstwen als BLÖDFISCH zu bezeichnen, werde ich mir die Freiheit erlauben, diese Leute in meinem Weblog als Trolle zu bezeichnen. Ob das nun gefällt oder nicht ist mir eigentlich vollkommen schnurz.
Hm, Tom, müsste das in deinem Blogzusammenhang nicht eher „Wiedergänger“ heißen? Von der Hirnleistung her sicherlich absolut vergleichbar.
😀
Salat
Es läuft immer wieder nach dem gleichen Schema ab.
Da kommt einer, gibt einen beleidigenden Kommentar ab.
Dann kommt noch einer und klatscht Beifall.
Wenn dann ein anderer Leser Troll sagt oder etwas dagegen schreibt, melden sich bestimmt vier oder fünf Leute, die mangelnde Kritikfähigkeit anmerken die respektvollen Leser als „Fan-Boys“ titulieren oder sonstwie versuchen, die Leute aus der Reserve zu locken.
Diese Leute nenne ich vor allem deshalb mit Fug und Recht Trolle, weil sich bei der Nachsicht immer herausstellt, daß sich hinter „Petra“, „Maria“ und „Josef“ und „Nachtschwärmer“ usw. nur eine einzige Person verbirgt.
Die IP-Nummern und andere Merkmale verraten es immer wieder.
Es handelt sich also nicht um eine große Zahl an Trollen, sondern um kaum eine Handvoll Wiederkehrer, die sich immer wieder den selben Spaß machen.
War mal auf einem Dienstleistungsseminar, „Service macht den Unterschied“ Negative erfahrungen sollen bis zu 11x weitergegeben werden, positive jedoch nur 3x… Arbeite als Fernsehtechniker, bzw. Bestatter der Unterhaltungselektronik, was die Sender in teilweise für Tests ausstrahlen ist schon heftig, auch in dem Gewerbe in dem ich tätig bin…
Das schlimme ist das nachher alle Kunden die diese Blödsinnsreportage gesehen haben, einem noch genauer auf die Finger gucken, bzw. die Reparatur vor Ort wünschen.
Denn es ist immer nur ne Kleinigkeit, hat man im Fernsehen ja gesehen was passiert, wenn die gelibte Glotze in der Werkstatt ist…
Na offensichtlich hat die LEhrstunde ja gewirkt…. 🙂
Dabei erkennt man Autohändler und Bestatter, die ihre Kundschaft über den Tisch ziehen sofort an den Kratzern auf dem Besprechungstisch. Die kommen von den Gürtelschnallen der Kunden.
Es ist eine Kunst , die Kunden so schnell über den Tisch zu ziehen , das sie die dabei entstehende Reibungshitze als Nestwärme empfinden !!!!!