Fundstücke

Gedenkstätte Buchenwald – Schlittenfahrer zwischen Massengräbern

Besucher sollen die Totenwürde wahren und im ehemaligen KZ jeglichen Wintersport unterlassen: Die Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora kritisiert Pietätlosigkeiten von Winterausflüglern.

Im Konzentrationslager Buchenwald und seinen Außenlagern wurden fast 280.000 Menschen inhaftiert. Mehr als 56.000 Menschen starben.
In der dortigen Tötungsanlage wurden über 8.000 sowjetische Kriegsgefangene erschossen.

In diesem Winter fahren Menschen Schlitten zwischen den Gräbern, wie die Gedenkstätte Buchenwald mitteilte.

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Einige hätten zuletzt zwischen und sogar in den dortigen Massengräbern ihre Rodelschlitten benutzt, kritisierte die Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora am Donnerstag in Weimar.

gemeldet von Melancholia


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In der Kategorie „Fundstücke“ präsentiere ich Sachen, die ich zum Thema Tod, Trauer und Bestattungen irgendwo gefunden habe.
Hier erscheinen auch Meldungen aus der Presse und dem Internet, auf die mich meine Leserinnen und Leser hingewiesen haben.

Lesezeit ca.: 1 Minute | Tippfehler melden | Peter Wilhelm: © 18. Januar 2021

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Anonym
3 Jahre zuvor

Das wird uns noch in Tausend Jahren unter die Nase gerieben werden.

Leo
Reply to  Anonym
3 Jahre zuvor

Nein, nur dir ganz alleine.

Glückauf
3 Jahre zuvor

Wenn keiner Schlitten fahren soll, Streut doch einfach Asche. Ups

NIXE
Reply to  Glückauf
3 Jahre zuvor

deine antwort ist einfach nur ekelhaft.

Junice Seas
3 Jahre zuvor

Gibts Friedhöfe mit Schlittenhügeln? Oder gibts hügelige anonyme Urnenwiesen auf denen Kinder rodeln? Wieso nicht, ist auch nicht schlimm so gesehen.
Nix dagegen wenn Kinder mal im Schnee zwischen Gräbern spielen, ohne Rodeln wohlgemerkt.

twl
Reply to  Junice Seas
3 Jahre zuvor

Auch auf dem Friedhof würde ich Kindern den Respekt vor den Gräbern abverlangen- und das geht schon mit einem Kleinkind. Das heisst für mich zuallererst, nicht über die Gräber zu laufen.
Sollte auf dem Friedhof tatsächlich ein freier Hügel sein- mir wäre es egal. Auf der Urnenwiese hingegen gilt das selbe wie auf einem regulären Grab- nur weil derjenige keinen Stein bekommen hat, ist die Totenruhe- oder diese alte Art Respekt einzuhalten, für mich.
Besuche nur zu Fuß, ohne direkte Schlittenanreise. 😉

Gadthrawn
Reply to  twl
3 Jahre zuvor

Hm. Schau mal den anderen Artikel von Peter Wilhelm an. ‚Der alte Friedhof‘. Mit natürlichem Spiel auf allen Friedhof als Kind. Ich bin auf einem Dorf aufgewachsen. Kein Spielplatz vorhanden. Aber etwas außerhalb ( so 300 m ) ein kleiner Friedhof. Mit Klettermöglichkeiten der kleineren Mauern, schon auf dem Weg zum Wald zum weiterspielen. Und nett offenen Halle bei der man sich bei Wetter unterstellen und weiterspielen konnte. Wer unten liegt, den stört das nicht. Es kann nur jemand stören, der oben ist und der seine Weltanschauung auf andere übertragen will. Bei unserer alten Kirche standen am den Seiten einen aufgerichtet Grabsteine, ziemlich abgesetzt. Der ganze beiden der Kirche war früher das Grab der Freifrauen und Freiherren und alle Gläubigen liefen selbstverständlich über die Grabsteine in der Kirche. Es wurde auch nur für Steine an die Seite gestellt damit sie nicht weiter abgenutzt werden. Aber praktisch laufen da permanent Gläubige über Gräber, viele wissen dass wahrscheinlich nicht Mal. Spätestens wenn man die Besucherzahlen Kapuzinerkrypta kennt weiß man, das aufgeschichtete Knochen schon lange touristisch attraktiv sind.… Weiterlesen »

Julia
3 Jahre zuvor

Wie weit sind die Massengräber denn als solche zu erkennen? Sind die abgegrenzt, umzäunt, stehen da große Informationstafeln? Oder ist das eher ein „wenn man weiß, wo es ist, erkennt mans auch“? Ich war da noch nie, darum die Frage.
Das finde ich ehrlich entscheidend, um das Schlittenfahren da für mich zu bewerten. Buchenwald ist nicht irgendein Friedhof. Es war eine Massenvernichtungsmaschinerie. Für mich fühlt es sich makaber an, das als Spaßort zu nutzen.

offler
Reply to  Julia
3 Jahre zuvor

@juliacomment image?version=41176

Das ganze Gelände gilt auch als Mountainbike Highlight…

Junice Seas
Reply to  Julia
3 Jahre zuvor

Hallo Julia, natürlich haben Sie recht, dass eine KZ Gedenkstätte nicht als Spaßort genutzt werden sollte! Wenn also Eltern sich den Schlitten u ihre Kurzen schnappen, um dort ihre Kinder Schlitten fahren zu lassen, ist das ein NoGo und spricht nicht für den Verstand der Eltern! Wenn allerdings Kinder mal bei einem reinen Spaziergang, ein wenig spielen nen Schneeball werfen ect finde ich das nicht schlimm, sind halt Kinder. Auch da ist es Aufgabe der Erziehungberechtigten,ihre Kinder früh genug zur Ordnung zu rufen!

Mokey
3 Jahre zuvor

Ich finde man kann eine Gedenkstätte nicht mit einem normalen Friedhof vergleichen.
Bei einem normalen Friedhof käme keiner auf die Idee, AUF den Gräbern herumzulaufen oder Schlitten zu fahren.
IN einem Museum würde auch niemand Schlitten fahren. Und die Gedenkstätte ist für mich etwas wie ein Museum (nur eben im Freien).

Ich sehe es so wie Julia und kann mich für die oberen Kommentare nur Fremdschämen.
Schaut euch https://www.buchenwald.de an, lest die Texte, schaut die Fotos an.

Dirk-Boerge
3 Jahre zuvor

Dass dort eine Gedenkstätte ist, wird man wissen. Davon nichts gewusst zu haben, ist doch nicht glaubwürdig. In jeder Karte ist das verzeichnet, wer aus der Gegend kommt, weiß es eh und alle anderen werden doch Schilder mit Hinweisen auf die Gedenkstelle sehen und lesen. Und im Unterricht von uns allen war das Thema. Der Name „Buchenwald“ sollte bei uns allen wenigstens ein „Wardanichtwas?“ auslösen. Also brauche ich keinen Zaun und kein Verbotsschild um zu wissen, dass man so etwas nicht macht. Es ist auch kein normaler Friedhof, auf dem auch mal ein Kind spielen darf. Es ist ein Ort des Terrors, des Unrechts, der Unmenschlichkeit.
Der Kommentar von Anonymous ist, finde ich, unpassend. Können andere natürlich anders sehen. Der Kommentar von Glückauf ist einfach nur widerlich. Ich verrate für einen guten Gag auch einen Freund, aber das ist nur noch geschmacklos.

Offler
Reply to  Dirk-Boerge
3 Jahre zuvor

Oh.. Hier schon. Der modernste Friedhof den wir hier haben ist ein weitläufig hügelige Gelände mit weiten Wegen und kleinen Weihern. Dazwischen sind immer mal als einzelne Tupfer umzäunt etwa 20 Gräber, dann wieder 200 m nur Wiese und so weiter. Die Anwohner nutzen das schon lange zum spazieren gehen oder die Kinder spielen auf dem Gelände. (gerade von nahem Waldorfkinderkarten, für die ist das der Weg in den Wald). Und ehrlich : warum nicht? Müssen Tote weggeschmissen werden? Ich persönlich hätte lieber eine fröhliche New Orleans style Beerdigung. Man darf das nicht ist etwas altes, engstirniges. Moderne Museen für Kinder bieten übrigens auch Spielen an. Ich erinnere mich z. B. Auch an einen Ausflug zum Kindermuseum in Nürnberg (nicht das Spielzeugmuseum). Alles ist anpackbar und bespielbar, und wenn es ein Waschtisch um 1900 ist. Oder am Museumsdörfer in Österreich mit Mitmachangeboten. Oder… Das kann im Museum nur still schauen darf ist ein relativ veraltetes Konzept. Leben sollte Freude sein, nicht Trauer um etwas, was nicht zu ändern ist. Und Tot ist ein Teil des… Weiterlesen »

NIXE
Reply to  Offler
3 Jahre zuvor

soso, wir müssen auch mal über was wegkommen!
heutzutage wissen ja kaum noch die schüler, was für eine gedenkstätte das ist. wir brauchen uns nicht in der schuld suhlen, aber respektieren sollten wir eine gedenkstätte schon. leben und besser machen? wo schon wieder die ewiggestrigen braunen ihre köpfe aus ihren schmutzigen löchern stecken?
und ob unsere großeltern /urgroßeltern keine schuld haben, das lasse ich nicht so stehen. es haben mehr lezte profitiert und es waren mehr leute beteiligt, als wir uns heute vorstellen können.

NIXE
Reply to  NIXE
3 Jahre zuvor

Ich habe meine Großeltern nicht lange erleben können, beide Großväter waren im 2. WK an der russischen Front und auch in Kriegsgefangenschaft.Beide waren einfache Soldaten und an beiden ist diese Gefangenschaft nicht spurlos vorbeigegangen….Da sie alle früh verstorben sind, konnte ich sie nicht befragen, wie das während der Zeit von 1933-1945 war.Aus beiden Großelternfamilien war niemand in der NSDAP, ich entstamme einem Bergmannshaushalt im Ruhrgebiet. Meine Großeltern dort sind im Krieg ausgebombt worden, meine Oma hat mit ihren Kindern im Stall gewohnt, der am Haus war. Meine Mutter hat in einer Munitionsfabrik gearbeitet, jede Nacht war Bombenalarm im Ruhrgebiet.Sie sagte vom Krieg, sie wäre immer nur müde gewesen. Sie ist schon mit 50 Jahren gestorben, da war ich noch nicht erwachsen.Ich werfe niemanden vor, der die NS-Zeit mitgemacht hat, ein schlechter Mensch zu sein. Verblendet und verführt, das ja. Aber es gab auch reichlichst Überzeugungstäter und solche, die sich bereichert haben an fremden/jüdischem Eigentum. Denk mal an die „Arisierung“ vieler Firmen während der Nazizeit.Aber darüber und was mit den Eigentümern geschah, wollen viele nicht mehr… Weiterlesen »

Dirk-Boerge
Reply to  NIXE
3 Jahre zuvor

Die Gedenkstätte hat nicht den Zweck, dass Sie sich schämen für etwas, was Sie nicht getan haben. Die Gedenkstätte hat den Zweck, uns allen bewusst zu halten, was geschehen ist. Damit es nie wieder passiert. Darum widerspreche ich Ihnen: Es darf niemals gut damit sein.

NIXE
Reply to  NIXE
3 Jahre zuvor

Sag mal, was fällt dir eigentlich ein, meine Familie hier an den Pranger zu stellen? Geht es noch? Ich stamme aus einer Familie von Sozialdemokraten, die aus dem Ruhrgebiet auch mit Parteibuch, die aus Niedersachsen /Harz war auch eine Arbeiterfamilie.
Komm hier nicht mit Geschichten aus dem alten Rom. Dir gehen die Argumente aus und da kommst du mir dumme…aber nicht mit mir, merk dir das.

NIXE
Reply to  NIXE
3 Jahre zuvor

deine peinlich-dummen , unverschämten kommentare hab ich reter wilhelm gemeldet.

NIXE
Reply to  NIXE
3 Jahre zuvor

Meine Großväter sind nicht gefragt worden, ob sie an die russische Front wollten. Die waren keine Berufssoldaten und wer gezogen wurde und abgehauen ist, wurde hingerichtet.
Nirgends habe ich geschrieben, dass meine Familie im Widerstand gewesen wäre, das hat sich niemand getraut.
Meine Mutter „durfte“ nicht in der Munitionsfabrik arbeiten, man hat sie dazu gezwungen. Wer widersprach, musste in den Untergrund gehen oder er/sie war weg vom Fenster. Das hieß KZ.Ich empfehle dir, vorsichtiger mit anderen Menschen umzugehen, denn du weißt absolut nichts von mir und meiner Familie. Du urteilst hier nämlich über Menschen, die du nicht kanntest.

NIXE
Reply to  NIXE
3 Jahre zuvor

Warum denkst du dürfte sie bei Waffenherstellung ( = direkte Kriegsunterstützung) arbeiten? Da hab es doch zu viel Angst vor Sabotage. Selbst Politiker die in Parteilisten auftraten(wie der frühere Chef des Verfassungsschutzes) konnten sich später nicht daran erinnern in die Partei eingetreten zu sein.

Das ist doch eine Unverschämtheit, was du da absonderst. Meine Mutter wurde GEZWUNGEN, dort zu schuften.In einer Munitionsfabrik. Wage es nicht, meiner damals noch minderjährigen Mutter zu unterstellen, sie wäre Mitglied in der NSDAP gewesen. Ich HABE ich meiner Familie gebohrt und gegraben, das waren einfache Leute, die haben niemand was getan. Du verleumdest meine verstorbene Mutter, ich erwarte zumindest eine Entschuldigung von dir.

Melancholia
3 Jahre zuvor

„Es ist auch kein normaler Friedhof, auf dem auch mal ein Kind spielen darf. Es ist ein Ort des Terrors, des Unrechts, der Unmenschlichkeit.“

Exakt so sehe ich das auch.

Dirk-Boerge
3 Jahre zuvor

In der Diskussion Nixe-Offler bitte dringend ich um Eingreifen der Moderation.

Melancholia
3 Jahre zuvor

Ich nehme Bezug auf Dirk-Boerge: „Die Gedenkstätte hat nicht den Zweck, dass Sie sich schämen für etwas, was Sie nicht getan haben. Die Gedenkstätte hat den Zweck, uns allen bewusst zu halten, was geschehen ist. Damit es nie wieder passiert. Darum widerspreche ich Ihnen: Es darf niemals gut damit sein.“

Ich konnte meinen Onkel Felix nie kennen lernen. Er war 19 Jahre jung, als er 1944 bei Lukansk (?) begraben wurde. Er hatte eine Freundin, war Maurergeselle – meine Großeltern lebten in einem kleinen Kärntner Tal. Felix wurde zwangsverpflichtet.

Meine geliebte Oma hatte sein Foto in Uniform über ihrem Bett hängen. Seine Geschichte hat mich und meine Kinder zu denen gemacht, die wir heute sind.

„Mal gut sein lassen?“ – Nein – niemals vergessen!




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