Als Künstler bin ich ja in vielen künstlerischen Bereichen bewandert und möchte Euch dieses Kunstwerk vorstellen. Es handelt sich um eine flüchtige Installation mit Happening-Charakter, die nur wenige Minuten lang Bestand hatte.
Die Frage: Was will der Künstler damit sagen? Wofür steht der Rabe, was sollen die Handschuhe und welche Rolle spielt das Rosmarin?
Wer dafür die schönsten Erklärungen liefert, der kann was Tolles aus dem Bereich der elektronischen Scherzartikel gewinnen.
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Der Künstler Tom, als Bestatter unterwegs, hat eine Kurzzeitinstallation mit Rabe angefertigt. Die Installation besticht durch ihre Einfachheit und die Klarheit der Formen. Der Rabe ist so gut gelungen, man könnte ihn für lebendig halten.
Dies steht im eklatanten Widerspruch zu seinem Beruf als Bestatter. Die Handschuhe symbolisieren dies, sie rahmen den Raben ein und wiegen ihn geradezu in sein Sterbebett.
Der schwarze Untergrund ist dazu geradezu genial gewählt, schwarz ist im europäischen die Farbe der Trauer, die die Vergänglichkeit allen irdischen symbolisiert.
Das fröhliche Rosa in der Sprühflasche direkt neben dem schwarzen Raben steht wiederum für das Leben, die Freude und den Genuß, der nur allzu vergänglich ist.
Der Effekt der Installation ist erstaunlich. Er symbolisiert den Übergang vom Lebendigen zum Unlebendigen, er zwingt den Betrachter, sich mit Unbequemen auseinanderzusetzen – wie zum Beispiel mit der Frage, „Was zur Hölle schreib ich hier für einen Stuß“.
Für Tierschützer ist vielleicht noch die Frage interessant, ob der Rabe tatsächlich im Kochtopf gelandet ist, wie der Rosmarin es andeutet.
Der Künstler, egal wer es jetzt auch ist, hat von seinem Weibchen die Aufgabe bekommen, die Terasse zu säubern, darauf lässt der Gardena Schlauchanschluß schließen, weil am Wochenende ihre Eltern zu Besuch kommen.
Mißmutig, wie man bei solchen Aufgaben nunmal ist, stellt man alles, was auf dem Gartentisch so rumsteht erst einmal hoch, auf die Abdeckung der Gartenmöbel, zieht die Hanschuhe aus und überlegt.
Bei Genuß von alkoholischen Getränken, oder randlegalen Substanzen zum Rauchen, die man evtl. bei Sandy schnorrt, kommt man schon auf so krumme Gedanken, es könne sich um Kunst halten und man könne damit berühmt und reich werden. Mit dem Smartphone ein Foto gemacht und fertig ist der Post.
Und was lernen wir daraus? Egal, was man so zu sich nimmt, nicht übertreiben, oder
„egal, was Du nimmst, nimm weniger!“
eine bildliche Darstellung des Films „Rosemarys Baby“, wobei der Rosmarin Rosemary Woodhouse symbolisiert, der Rabe den Teufel. Die Gummihandschuhe stehen für den Handschuh, der einem Freund von Rosemary Woodhouse abhanden kommt, evtl. auch für die Handschuhe, die während der Geburt des Sohns des Teufels benutzt wurden. Der Gardena-Anschluss steht für die Brustwarze der stillenden Mutter.
Damit wird das Ende des Sommers dargestellt. Dinge die eine wichtige Rolle spielten werden nun zu Neuem gestaltet um den Übergang zu symbolisieren. Die Handschuhe werden als Schakalköpfe drappiert, um so an Anubis den Gott der Unterwelt zu erinnern. Der Rabe als Odins Bote zeigt an die Götter den Zeitpunkt für den Wandeln gekommen sehen. Und uns aufrufen uns vorzubereiten. Das Rosmarien kann als erste Opfergabe betrachtet werden um als Rauchwerk die Götter zu besänftigen ……
Ok ich nehme ja schon wieder meine Pillen und bin still.
Verehrte Gäste, das Bild, was wir heute hier bewundern dürfen, zeigt die geheimen Vorbereitungen der Herbsteinläutungsfeier, die jedes letzte Wochenende im August stattfindet. Diese Vorbereitungen sind so geheim, dass es ein Wunder ist, dass wir dieses Bild heute bewundern dürfen, doch lassen Sie mich mit einer Beschreibung beginnen, bevor wir zum geschichtsträchtigen Teil kommen.
Der Rabe bringt Rosmarin, analog zum babybringenden Storch und dieser wird mithilfe der hitzebeständigen Handschuhe und des langen Kochlöffenstiels langsam zu einem wohlschmeckendem Sud verrührt. Zuguterletzt wird das Süppchen noch mit einem Schuß Rosageheimnis verfeinert. Das Rezept für Rosageheimnis wird seit 4 Generationen ausschließlich mündlich von Urgroßvater zu Ziehsohn weitergegeben um sicher zu stellen, dass niemand damit Fisemantenten treibt.
Das Bild was wir heute hier bewundern dürfen, ist heimlich aufgenommen worden von einem langäugigen Nachbarn der, nachdem der Koch diesen Frevel bemerkte, auch dem Süppchen hinzugefügt wurde.
Bei der Herbsteinleitungsfeier kommen sämtliche noch lebenden Verwandten der Spezies „Bestatterus Thomassus“ zusammen um vom Sommer Abschied zu nehmen. Man sagt, dort werde ein letztes Mal in diesem Sommer das Fleisch auf offener Flamme gebraten. Die Weibchen dieser großen Familie frieren gemeinhin schon zu sehr, ihnen wird das geheime Süppchen bereitet was unter genau diesem Namen seit nachweislich 370 Jahren jedes Jahr aufs neue vom Sippenführer gebraut wird. Ein Abtrünniger berichtete einst, dass dieses Süppchenbrauritual 48 Stunden dauert. In dieser Zeit ruft der Sippenführer die Rabengötter an, ihm den heiligen Rosmarin zu bringen. Außerdem beschwört er Blitz und Donner, dass sie ihm Kraft geben. Immer wieder fällt er dabei in Trance. Viel mehr ist nicht überliefert, denn der Abtrünnige verschwand auf mysteriöse Weise.
Dieses Süppchen, es hat bei der Sippe einen unaussprechlichen und unaufschreibbaren Namen, sorgt also seit 370 Jahren dafür, dass die Sippe gut über den Winter kommt und die Götter ihnen gnädig sind. Die Reste des Süppchens werden den Herbst- und Wintergöttern geopfert. Die Rabengötter bekommen Opfergaben vom offenen Feuer.
Jetzt stellt sich nur die Frage, ob ich nun doch nicht wirr bin, oder ob wir die gleichen Pillen schlucken, um die Psyche in der waagerechten zu halten?
die weiße Wand bedeutet „Unschuld“ – unschuldig wie die weiße Wand werden wir geboren.
Da: Ein mit schwarzem Tuch bedecktes Etwas ! Dies weist eindeutig auf die Vergänglichkeit des Seins hin.
Zwei Finger deuten nach oben – dies drückt die Zuversicht des Künsters aus, dass da oben noch etwas ist – und ja – das Sein dort ist rosarot, was der Künstler mit der Sprühflasche mit rosa Deckel und Inhalt unzweifelhaft andeutet.
Der Rabe mit Rosmarinzweig (als Lebenselixier und Jungbrunnen sowie als Sinnbild für Lebenskraft und Schönheit bekannt) zu Füßen ist gekommen, um das Etwas unter dem schwarzen Tuch in diese rosarote Zukunft dort oben zu begleiten…
Dass der Weg dorthin eng ist, hat uns der geniale Künstler durch den Gardena-Schlauchanschluß vermittelt. Der Putzlappen symbolisiert, dass vor Einzug in die rosarote Welt alle Sünden von einem höheren Wesen einfach weggewischt werden.
Unsere Phantasie fordert der Künstler heraus, indem das „Etwas“ unter dem schwarzen Tuch im Unklaren bleibt. Ist es seine verstorbene Mutter, deren Bestattung er sich nicht leisten kann, da er immer noch die Raten für die seines Vaters von 1979 bezahlt ? – ist es seine zerhackte Ehefrau nebst Beil ? – oder der Nachbar, dessen Getratsche dem Künstler nach 37 Jahren endlich zu viel wurde ?
Wir wissen es nicht – aber hier sehen wir ein Werk, das in hundert Jahren zweifellos in einem Atemzug mit der Mona Lisa, der Venus oder David genannt werden muss. Eine unerwartete Sternstunde der Kunst!
Ist doch easy: Der Künstler will damit sagen, dass der Rabe heute Abend in den Kochtopf kommt, schön mit Rosmarin gespickt. Erledigt wird das Vieh natürlich mit Handschuhen, mit denen auch das Schlachtfeld mit dem Glasreiniger wieder auf Vordermann gebracht wird.
Das sieht ganz nach dem kultischen Ritual der Auspikation (Vogelschau) aus: Der Augur hat mit gummibesetzten Krummstäben die Eckpunkte des Auguralfeldes bezeichnet, in dem sich ein Rosmarinstrauss befindet, den man den Toten gerne als Schmuck auf die Brust legt. Undertaker TOM teilt uns symbolisch mit, dass er die übliche gerichtsmedizinische Leichenbeschau umgeht und sich stattdessen durch das Einholen der Auspizien vergewissert, ob er die göttliche Zustimmung zum Präparieren und ggf. Einäschern des Leichnams erhält, sprich: ob der vor ihm liegende Mensch wirklich tot ist. Im aktuellen Fall schaut der herbeigeflogene Totenvogel, der Prophet Rabe, nach rechts, was bedeutet, dass TOM und seine Crew sich an die Arbeit machen und den Leichnam waschen können. Ging des Raben Blick nach links, hiesse das Scheintod.
Das ist doch ganz einfach, die fingerzeigenden Handschuhe weisen das Krähentier darauf hin, wo es eigentlich hingehört. In der Flasche ist das Benzin und dieser Haufen Zeugs vor dem Tier soll retten, wenn’s schiefgeht.
Also ich hätte da ganz unkünstlerisch den Hinweis gesehen, dass ein Vogelbatzerl (Vogelkot) auf dem Balkon (unter der schwarzen Plane abgedeckte Gartenstühle) auf Entfernung wartet…der Rosmarin weist auf mit Kräutern bepflanzte Balkonkästen hin…
Der Künstler muss im Titel des Werks explizit auf den Rosmarin hinweisen, da der Betrachter diesen sonst entweder nicht erkennt oder auch gern flüchtig übersieht. Dank dieses Hinweises wird jedoch die vom Künstler gewünschte Aussage des Bildes erst recht undeutlich. Die kontrastreiche Gestaltung und die Mischung von geraden Linien und organisch wirkenden Formen regen allerdings die Gedankengänge des Betrachters an.
Die auf den Besenstielen drapierten Handschuhe zeigen der unterbrochenen Putztätigkeit den ausgestreckten Mittelfinger, was schon eher ein deutliches Signal darstellt. Der Rabe hat bereits seine erfrischende Sagrotan-Dusche hinter sich und wartet auf einen kuscheligen Platz im Winterquartier, er mag die unter schwarzen Abdeckplanen versteckten Gartenmöbel nicht besonders, da er diese den Sommers über zu oft von lärmenden, mehr oder minder schwer alkoholisierten Zweibeinern besetzt sieht, die seine poetischen Gedankengänge stören. Er verbringt den Winter lieber in einer ruhigen, mit Holzwolle – oder noch besser alten Zeitschriften – gepolsterten Kiste und harrt aus, bis der Frühling ihn wieder zu den Gartenmöbeln mit den seltsamen Menschen zwingt.
Die Gartenmöbel geben sich derweil unter der Abdeckplane der Illusion hin, sie wären ein Klavier und missbilligen die auf und neben dem wertvollen Instrument abgestellten Utensilien. Lediglich der Rosmarin hat aus ihrer Sicht an diesem Platz seine Berechtigung, da seine Farbe und sein Duft die Wirkung der Klaviermusik positiv unterstützt. Der Winter mit seinem Schwarz und Weiß und seinen kräftigen, kalten Klängen kündigt sich an, bis dahin klingen die Melodien des Herbstes.
Undertaker Tom, ein Multitalent das unter anderem einsamen Internetusern Geschichten vorliest, selbst Geschichten schreibt, Leute unter die Erde bringt, Kinder erzieht, von seiner Frau erzogen wird, Anzüge anzieht und professionell aussieht, hat sich Ende August mal wieder ins künstlerische Metier gewagt und eine lange geplante Kunstinstallation in die Realität umgesetzt.
Das Kunstwerk, das in den neuzeitlichen Horror-Dadaismus passt, zeigt auf eindrücke Art und Weise, dass der mittlerweile zur Familie gehörende Gartengrill seinen Winterschlaf beginnt.
Da für den Künstler diese lange Abwesenheit des Grills durchaus ein schockierendes Erlebnis ist das mit dem Tod eines guten Freundes gleichzusetzen ist, wurde dem Grill eine Art schwarzer Leichensack übergezogen.
Weil Tom die Zurschaustellung der primären Genitalien von Zierpflanzen zuwider ist, hat er stattdessen eine dekorative Vase die mit rosafarbener Flüssigkeit gefüllt ist und gut duftet auf den Grill gestellt.
Der schwarze Rabe zeigt dabei den Übergang zwischen Diesseits (Garten) und Jenseits (Keller) an. Wurden doch auf dem Grill auch gerne Geflügelstücke gegrillt bis sie schwarz wurden. Somit steht der Rabe auch für die kulinarische Reise die so ein Gartengrill im Sommer durchlebt.
Die Handschuhe auf den hölzernen Stielen stellen auf groteske Art die Rache der gegrillten Tiere dar, die den Grill zu sich ins Totenreich ziehen wollen. So wurden auf dem Grill zahllose bovine und suidae’sche Tierkadaver erhitzt um sie später mundgerecht zu verarbeiten.
Die knochenartigen Arme erinnern durchaus gewollt an die Filme von Tim Burton, die öfters auch düstere Themen behandeln. Damit schlägt der Künstler eine Brücke zwischen seinen beiden Leidenschaften: Dem Bestattungswesen und dem grillieren.
Wer das Kunstwerk in echt geniessen möchte, sollte sich beeilen. Die Ausstellung ist zeitlich begrenzt. Irgendwann will seine Frau nämlich das Putzzeug zurück.
Tom und die Holde haben die berühmte Szene mit dem Gärtner aus diversen billigeren Filmschen nachgespielt und betreiben Nahkampf im Haus, während die Putzutensilien noch draußen stehen, da sie nur störend wären.
Die Klamotten sind ebenfalls im Haus, da sonst der Obernazirat von gegenüber hätte Verdacht schöpfen können und dann die Polizei das fröhliche Treiben unterbrechen würde.
So sieht er nur eine Pause beim Putzen und Gärtnern. Weniger Verdächtig.
Verzeihung: Die Flauschlucht, nein, Schlaufenlucht, verflixte Tat, der Schlauch hat es in dieser Installation nicht mehr ausgehalten und nun ist er abgehauen.
Eine Rezension
Betrachtet man die psychologische Viel-leichtigkeit dieser von Undertaker Tom so meisterhaft in Szene gesetzten Installation, beschleicht den Betrachter ein folgenschwerer Irrtum:
„Da hatte jemand keinen Bock mehr aufzuräumen“ – dieser Eindruck drängt sich dem scheuen Gaffer geradezu auf. Es wirkt so, als habe sich ein stinkfauler Outdoorputzer mit der fadenscheinigen Ausrede „Muss ma eben“ den fälligen Aufräumarbeiten im Garten schamlos entzogen, um es sich mit einem unter dem Shirt versteckten Comic im Stillen örtlich und zeitlich desorientiert, aber gemütlich zu machen.
Nun denn, der Schein trügt gewaltig.
Wirkt diese Installation doch wie eine rein(lich) zufällige Momentaufnahme der nicht verrichteten Taten eines säumigen, schlampigen Zeitgenossen – der in die Irre führende Eindruck brennt sich nachhaltig in die Hirnhaut.
Unterzieht man den Ort des Geschehens einer tiefergehenden Betrachtung, offenbart sich ein Abgrund des Grauens.
Die gebotene Installation erweist sich als zwielichtig und doppelbödig. Es ergibt sich ein Stau des Unheimlichen, ein Kompaktum der Finsternis, eine voluminöse Bürde auf den Schultern des unbedarften Neugierigen, der fast schon gegen seinen Willen in jene brutale Szenerie gestolpert ist.
Wie eine Art Echo erleben wir die Nähe und das Ferne, ein zeitliches Wechselspiel, so die bedrückende Enge und der befreiende Ausblick, der Heil und Erlösung am Ende der Reise verspricht. Es ist ein innerer Kampf zwischen Angst und Zuversicht, betonend durch die augenscheinliche Verklärung der Situation vermittels der scheinbar ruhigen Gestalt des Raben.
Der Protagonist, so vermutet der Betrachter. Hat er die außergewöhnliche Reinigungsaktion befohlen? Immerhin liegt ihm der kleine Hoffnungszweig Rosemaries zu Füßen (Anm. d. Red.: Der Rezensent nimmt nicht an, dass Herr Rabe nach der nervenzehrenden schauspielerischen Darbietung in der Installation von seiner Gattin, die übrigens auf den exotischen Kosenamen Rosi hört, mit einem duftenden Schweinsbraten verwöhnt wird, aber das nur am Rande). Ansonsten wirkt der schwarze Vogel geradezu benebelt. Er hätte an jenem rosa (!)farbenen Cocktail nur nippen sollen, anstatt ein Drittel dieses hochprozentigen Teufelszeugs in sich hinein zu kippen.
Deutliche Hinweise auf die Wetterlage und den womöglichen Fortgang der initiierten Ereignisse ergeben sich aus den doppelten Fingerzeigen Richtung Wolkendecke. Werden gnädige Tropfen dazu beitragen, dass die Teichfolie doch noch wenigstens nass wird? Nein! Hier liegt ein (vom Undertaker bewusst gewollter) Umkehrschluss vor, nämlich ein reziproker Gummihandschuh. Das Innerste nach außen gestülpt. Hier beschleicht den sich gern vor Abscheu bereits abgewandt haben wollenden Zuschauer ein ungutes Gefühl. Wird hinterher er selbst in die Putzorgie einbezogen?
Nichts ist wie es scheint, Verwirrung greift um sich. Der Gartenschlauch ist bereits aus dem Bild geflohen, seine Nerven waren der dräuenden Belastung nicht gewachsen. Dummerweise hat er seine Spritztülle auf der Flucht verloren, welch geheimes Indiz!
Und sucht der verzweifelte Betrachter nun das berühmte Licht am Ende des Tunnels, so kann man es in der oberen Lichtzone mit der blassen Wand in naher Zukunft als optimistischen Zielpunkt ausmachen, zu dem es eines langen Weges bedarf.
Uns muss es bewusst werden, dass in uns stets die teuflischen Gefahren lauern. Wir müssen die Bereitschaft besitzen, den Kampf gegen sie aufzunehmen.
Und sind wir dieser Situation nicht gewachsen, so breiten wir gnädig den rosen!bemusterten Putzlappen über das installierte Grauen.
Also. Das schwarze Tuch, welches durch eine tendentiell sargförmige Unterkonstruktion in eine scheinbar massive Form gebracht wird, muss als Hinweis verstanden werden, dass das Ereignis bereits unumkehrbar eingetreten ist.
Der Rabe ist wie schon in alten Zeiten einfach ein Todesbote, er beugt sich bedrohlich aufragend über den Rosmarinzweig und ein buntes Tuch. Die beiden Elemente stehen für Fruchtbarkeit und Farbenprächtigkeit, sind also ein Hinweis auf etwas, das im Zeitraum „Frühling“ angesiedelt ist.
In Kontrast zu dem Raben der Vergangenheit ist ein technischer Gegenstand der Neuzeit links im Bild. Er steht für Nahrung, genauer gesagt Wasserversorgung, ohne die der Frühling nicht stattfinden kann. Die Sprühflasche symbolisiert weiblichen, vergänglichen Wohlduft, mit dem Fruchtbarkeit vor allem im Frühling signalisiert wird.
Das Gegenüberstellen von lebensnotwendigem Wasser und vergänglichem Wohlduft zeigt, dass das Geschehen vom Leben völlig unabhängig funktioniert, symbolisiert also insgesamt eher genau das Gegenteil von Leben. Das Ereignis braucht weder zwingende erhaltende Maßnahmen noch flatterhafte Unbeständigkeiten, es tritt einfach ein oder unterbleibt. Der Rabe kehrt den flüssigen Elixieren auch noch den Rücken zu, was die Unabhängigkeit, ja geradezu demonstratives Desinteresse des Todes am Leben dramatisch unterstreicht. Alt und neu sind bewusst nebeneinander gestellt, sie weisen darauf hin, dass das Geschehen zeitlos ist.
Am interessantesten sind die Handschuhe, die ganz klar Hasen darstellen, und zwar zwei unterschiedliche. Der gelbe Hase im Hintergrund steht für den unbekannten Märzhasen. Die gelbe, fröhliche Signalfarbe steht für den schon immer latent vorhandenen Verdacht, dass er nicht echt sein könnte. Der weiße Hase steht für den jedermann bekannten Osterhasen, der wegen der weiten Verbreitung seiner angenommenen Existenz in der Farbe der Unschuld gehalten ist. Beide Hasen sind auf feststehenden, massiven Ständern angebracht, die für den festen Glauben und das Vertrauen in ihre Existenz stehen.
Bringt man die Symboliken nun in kausalen Zusammenhang ist die Bedeutung:
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Nekrolog
Lalo Schifrin ist gestorben
Boris Claudio „Lalo“ Schifrin (* 21. Juni 1932 in Buenos Aires; † 26. Juni 2025) war ein argentinischer Pianist, Komponist,...
Installation „Rabe mit Handschuh“
Eine Kritik
Der Künstler Tom, als Bestatter unterwegs, hat eine Kurzzeitinstallation mit Rabe angefertigt. Die Installation besticht durch ihre Einfachheit und die Klarheit der Formen. Der Rabe ist so gut gelungen, man könnte ihn für lebendig halten.
Dies steht im eklatanten Widerspruch zu seinem Beruf als Bestatter. Die Handschuhe symbolisieren dies, sie rahmen den Raben ein und wiegen ihn geradezu in sein Sterbebett.
Der schwarze Untergrund ist dazu geradezu genial gewählt, schwarz ist im europäischen die Farbe der Trauer, die die Vergänglichkeit allen irdischen symbolisiert.
Das fröhliche Rosa in der Sprühflasche direkt neben dem schwarzen Raben steht wiederum für das Leben, die Freude und den Genuß, der nur allzu vergänglich ist.
Der Effekt der Installation ist erstaunlich. Er symbolisiert den Übergang vom Lebendigen zum Unlebendigen, er zwingt den Betrachter, sich mit Unbequemen auseinanderzusetzen – wie zum Beispiel mit der Frage, „Was zur Hölle schreib ich hier für einen Stuß“.
Für Tierschützer ist vielleicht noch die Frage interessant, ob der Rabe tatsächlich im Kochtopf gelandet ist, wie der Rosmarin es andeutet.
Der Künstler, egal wer es jetzt auch ist, hat von seinem Weibchen die Aufgabe bekommen, die Terasse zu säubern, darauf lässt der Gardena Schlauchanschluß schließen, weil am Wochenende ihre Eltern zu Besuch kommen.
Mißmutig, wie man bei solchen Aufgaben nunmal ist, stellt man alles, was auf dem Gartentisch so rumsteht erst einmal hoch, auf die Abdeckung der Gartenmöbel, zieht die Hanschuhe aus und überlegt.
Bei Genuß von alkoholischen Getränken, oder randlegalen Substanzen zum Rauchen, die man evtl. bei Sandy schnorrt, kommt man schon auf so krumme Gedanken, es könne sich um Kunst halten und man könne damit berühmt und reich werden. Mit dem Smartphone ein Foto gemacht und fertig ist der Post.
Und was lernen wir daraus? Egal, was man so zu sich nimmt, nicht übertreiben, oder
„egal, was Du nimmst, nimm weniger!“
eine bildliche Darstellung des Films „Rosemarys Baby“, wobei der Rosmarin Rosemary Woodhouse symbolisiert, der Rabe den Teufel. Die Gummihandschuhe stehen für den Handschuh, der einem Freund von Rosemary Woodhouse abhanden kommt, evtl. auch für die Handschuhe, die während der Geburt des Sohns des Teufels benutzt wurden. Der Gardena-Anschluss steht für die Brustwarze der stillenden Mutter.
Warum nimmst du deiner Frau das Putzzeug weg?
Ich nehme an, es ist die geniale Bildlichmachung des weltberühmten Gedichtes des legendären H. von Schneider.
Die Installation nennt sich Winter-fest!
Damit wird das Ende des Sommers dargestellt. Dinge die eine wichtige Rolle spielten werden nun zu Neuem gestaltet um den Übergang zu symbolisieren. Die Handschuhe werden als Schakalköpfe drappiert, um so an Anubis den Gott der Unterwelt zu erinnern. Der Rabe als Odins Bote zeigt an die Götter den Zeitpunkt für den Wandeln gekommen sehen. Und uns aufrufen uns vorzubereiten. Das Rosmarien kann als erste Opfergabe betrachtet werden um als Rauchwerk die Götter zu besänftigen ……
Ok ich nehme ja schon wieder meine Pillen und bin still.
Mist, mir fehlt ein DASS im Satz und zwar nach dem AN von Odins Bote zeigt an..
Verehrte Gäste, das Bild, was wir heute hier bewundern dürfen, zeigt die geheimen Vorbereitungen der Herbsteinläutungsfeier, die jedes letzte Wochenende im August stattfindet. Diese Vorbereitungen sind so geheim, dass es ein Wunder ist, dass wir dieses Bild heute bewundern dürfen, doch lassen Sie mich mit einer Beschreibung beginnen, bevor wir zum geschichtsträchtigen Teil kommen.
Der Rabe bringt Rosmarin, analog zum babybringenden Storch und dieser wird mithilfe der hitzebeständigen Handschuhe und des langen Kochlöffenstiels langsam zu einem wohlschmeckendem Sud verrührt. Zuguterletzt wird das Süppchen noch mit einem Schuß Rosageheimnis verfeinert. Das Rezept für Rosageheimnis wird seit 4 Generationen ausschließlich mündlich von Urgroßvater zu Ziehsohn weitergegeben um sicher zu stellen, dass niemand damit Fisemantenten treibt.
Das Bild was wir heute hier bewundern dürfen, ist heimlich aufgenommen worden von einem langäugigen Nachbarn der, nachdem der Koch diesen Frevel bemerkte, auch dem Süppchen hinzugefügt wurde.
Bei der Herbsteinleitungsfeier kommen sämtliche noch lebenden Verwandten der Spezies „Bestatterus Thomassus“ zusammen um vom Sommer Abschied zu nehmen. Man sagt, dort werde ein letztes Mal in diesem Sommer das Fleisch auf offener Flamme gebraten. Die Weibchen dieser großen Familie frieren gemeinhin schon zu sehr, ihnen wird das geheime Süppchen bereitet was unter genau diesem Namen seit nachweislich 370 Jahren jedes Jahr aufs neue vom Sippenführer gebraut wird. Ein Abtrünniger berichtete einst, dass dieses Süppchenbrauritual 48 Stunden dauert. In dieser Zeit ruft der Sippenführer die Rabengötter an, ihm den heiligen Rosmarin zu bringen. Außerdem beschwört er Blitz und Donner, dass sie ihm Kraft geben. Immer wieder fällt er dabei in Trance. Viel mehr ist nicht überliefert, denn der Abtrünnige verschwand auf mysteriöse Weise.
Dieses Süppchen, es hat bei der Sippe einen unaussprechlichen und unaufschreibbaren Namen, sorgt also seit 370 Jahren dafür, dass die Sippe gut über den Winter kommt und die Götter ihnen gnädig sind. Die Reste des Süppchens werden den Herbst- und Wintergöttern geopfert. Die Rabengötter bekommen Opfergaben vom offenen Feuer.
hach, jetzt habe ich so lange dran rumgetippt und Black Baron hatte schon die gleiche Idee in der Zwischenzeit
Jetzt stellt sich nur die Frage, ob ich nun doch nicht wirr bin, oder ob wir die gleichen Pillen schlucken, um die Psyche in der waagerechten zu halten?
die weiße Wand bedeutet „Unschuld“ – unschuldig wie die weiße Wand werden wir geboren.
Da: Ein mit schwarzem Tuch bedecktes Etwas ! Dies weist eindeutig auf die Vergänglichkeit des Seins hin.
Zwei Finger deuten nach oben – dies drückt die Zuversicht des Künsters aus, dass da oben noch etwas ist – und ja – das Sein dort ist rosarot, was der Künstler mit der Sprühflasche mit rosa Deckel und Inhalt unzweifelhaft andeutet.
Der Rabe mit Rosmarinzweig (als Lebenselixier und Jungbrunnen sowie als Sinnbild für Lebenskraft und Schönheit bekannt) zu Füßen ist gekommen, um das Etwas unter dem schwarzen Tuch in diese rosarote Zukunft dort oben zu begleiten…
Dass der Weg dorthin eng ist, hat uns der geniale Künstler durch den Gardena-Schlauchanschluß vermittelt. Der Putzlappen symbolisiert, dass vor Einzug in die rosarote Welt alle Sünden von einem höheren Wesen einfach weggewischt werden.
Unsere Phantasie fordert der Künstler heraus, indem das „Etwas“ unter dem schwarzen Tuch im Unklaren bleibt. Ist es seine verstorbene Mutter, deren Bestattung er sich nicht leisten kann, da er immer noch die Raten für die seines Vaters von 1979 bezahlt ? – ist es seine zerhackte Ehefrau nebst Beil ? – oder der Nachbar, dessen Getratsche dem Künstler nach 37 Jahren endlich zu viel wurde ?
Wir wissen es nicht – aber hier sehen wir ein Werk, das in hundert Jahren zweifellos in einem Atemzug mit der Mona Lisa, der Venus oder David genannt werden muss. Eine unerwartete Sternstunde der Kunst!
ich hab nur nen titel für das Kunstwerk
Die Vergänglichkeit
das kunstwerk exestiert ja auch nicht mehr 🙂
da hat TOM einen RIESEN Fehler gemacht – fast so wie einst die Putzfrau, die eine „Fettecke“ von Beuys beseitigte…
Ach, du warst auch auf der documenta[13]?
Ist doch easy: Der Künstler will damit sagen, dass der Rabe heute Abend in den Kochtopf kommt, schön mit Rosmarin gespickt. Erledigt wird das Vieh natürlich mit Handschuhen, mit denen auch das Schlachtfeld mit dem Glasreiniger wieder auf Vordermann gebracht wird.
Das sieht ganz nach dem kultischen Ritual der Auspikation (Vogelschau) aus: Der Augur hat mit gummibesetzten Krummstäben die Eckpunkte des Auguralfeldes bezeichnet, in dem sich ein Rosmarinstrauss befindet, den man den Toten gerne als Schmuck auf die Brust legt. Undertaker TOM teilt uns symbolisch mit, dass er die übliche gerichtsmedizinische Leichenbeschau umgeht und sich stattdessen durch das Einholen der Auspizien vergewissert, ob er die göttliche Zustimmung zum Präparieren und ggf. Einäschern des Leichnams erhält, sprich: ob der vor ihm liegende Mensch wirklich tot ist. Im aktuellen Fall schaut der herbeigeflogene Totenvogel, der Prophet Rabe, nach rechts, was bedeutet, dass TOM und seine Crew sich an die Arbeit machen und den Leichnam waschen können. Ging des Raben Blick nach links, hiesse das Scheintod.
„Putztag“.
Das ist doch ganz einfach, die fingerzeigenden Handschuhe weisen das Krähentier darauf hin, wo es eigentlich hingehört. In der Flasche ist das Benzin und dieser Haufen Zeugs vor dem Tier soll retten, wenn’s schiefgeht.
Dies ist eine Installation mit dem Namen:
„Schatz die Terrasse ist sauber, aber müssen wir wirklich morgen schon abgrillen?“
Also ich hätte da ganz unkünstlerisch den Hinweis gesehen, dass ein Vogelbatzerl (Vogelkot) auf dem Balkon (unter der schwarzen Plane abgedeckte Gartenstühle) auf Entfernung wartet…der Rosmarin weist auf mit Kräutern bepflanzte Balkonkästen hin…
Hast du schon wieder vergessen, was deine Frau dir bezüglich deds Zeugs auftgetragen hatte?
Thus quoth the Raven: Nevermore werde ich das Klavier putzen, wenn Antonia dort zuvor ihre Puddingteilchen seziert hat.
„Stileben mit Rosmarin“
Der Künstler muss im Titel des Werks explizit auf den Rosmarin hinweisen, da der Betrachter diesen sonst entweder nicht erkennt oder auch gern flüchtig übersieht. Dank dieses Hinweises wird jedoch die vom Künstler gewünschte Aussage des Bildes erst recht undeutlich. Die kontrastreiche Gestaltung und die Mischung von geraden Linien und organisch wirkenden Formen regen allerdings die Gedankengänge des Betrachters an.
Die auf den Besenstielen drapierten Handschuhe zeigen der unterbrochenen Putztätigkeit den ausgestreckten Mittelfinger, was schon eher ein deutliches Signal darstellt. Der Rabe hat bereits seine erfrischende Sagrotan-Dusche hinter sich und wartet auf einen kuscheligen Platz im Winterquartier, er mag die unter schwarzen Abdeckplanen versteckten Gartenmöbel nicht besonders, da er diese den Sommers über zu oft von lärmenden, mehr oder minder schwer alkoholisierten Zweibeinern besetzt sieht, die seine poetischen Gedankengänge stören. Er verbringt den Winter lieber in einer ruhigen, mit Holzwolle – oder noch besser alten Zeitschriften – gepolsterten Kiste und harrt aus, bis der Frühling ihn wieder zu den Gartenmöbeln mit den seltsamen Menschen zwingt.
Die Gartenmöbel geben sich derweil unter der Abdeckplane der Illusion hin, sie wären ein Klavier und missbilligen die auf und neben dem wertvollen Instrument abgestellten Utensilien. Lediglich der Rosmarin hat aus ihrer Sicht an diesem Platz seine Berechtigung, da seine Farbe und sein Duft die Wirkung der Klaviermusik positiv unterstützt. Der Winter mit seinem Schwarz und Weiß und seinen kräftigen, kalten Klängen kündigt sich an, bis dahin klingen die Melodien des Herbstes.
Undertaker Tom, ein Multitalent das unter anderem einsamen Internetusern Geschichten vorliest, selbst Geschichten schreibt, Leute unter die Erde bringt, Kinder erzieht, von seiner Frau erzogen wird, Anzüge anzieht und professionell aussieht, hat sich Ende August mal wieder ins künstlerische Metier gewagt und eine lange geplante Kunstinstallation in die Realität umgesetzt.
Das Kunstwerk, das in den neuzeitlichen Horror-Dadaismus passt, zeigt auf eindrücke Art und Weise, dass der mittlerweile zur Familie gehörende Gartengrill seinen Winterschlaf beginnt.
Da für den Künstler diese lange Abwesenheit des Grills durchaus ein schockierendes Erlebnis ist das mit dem Tod eines guten Freundes gleichzusetzen ist, wurde dem Grill eine Art schwarzer Leichensack übergezogen.
Weil Tom die Zurschaustellung der primären Genitalien von Zierpflanzen zuwider ist, hat er stattdessen eine dekorative Vase die mit rosafarbener Flüssigkeit gefüllt ist und gut duftet auf den Grill gestellt.
Der schwarze Rabe zeigt dabei den Übergang zwischen Diesseits (Garten) und Jenseits (Keller) an. Wurden doch auf dem Grill auch gerne Geflügelstücke gegrillt bis sie schwarz wurden. Somit steht der Rabe auch für die kulinarische Reise die so ein Gartengrill im Sommer durchlebt.
Die Handschuhe auf den hölzernen Stielen stellen auf groteske Art die Rache der gegrillten Tiere dar, die den Grill zu sich ins Totenreich ziehen wollen. So wurden auf dem Grill zahllose bovine und suidae’sche Tierkadaver erhitzt um sie später mundgerecht zu verarbeiten.
Die knochenartigen Arme erinnern durchaus gewollt an die Filme von Tim Burton, die öfters auch düstere Themen behandeln. Damit schlägt der Künstler eine Brücke zwischen seinen beiden Leidenschaften: Dem Bestattungswesen und dem grillieren.
Wer das Kunstwerk in echt geniessen möchte, sollte sich beeilen. Die Ausstellung ist zeitlich begrenzt. Irgendwann will seine Frau nämlich das Putzzeug zurück.
Also das ist doch ganz einfach.
Tom und die Holde haben die berühmte Szene mit dem Gärtner aus diversen billigeren Filmschen nachgespielt und betreiben Nahkampf im Haus, während die Putzutensilien noch draußen stehen, da sie nur störend wären.
Die Klamotten sind ebenfalls im Haus, da sonst der Obernazirat von gegenüber hätte Verdacht schöpfen können und dann die Polizei das fröhliche Treiben unterbrechen würde.
So sieht er nur eine Pause beim Putzen und Gärtnern. Weniger Verdächtig.
Undertaker Tom:
Die Schlaufucht
Verzeihung: Die Flauschlucht, nein, Schlaufenlucht, verflixte Tat, der Schlauch hat es in dieser Installation nicht mehr ausgehalten und nun ist er abgehauen.
Eine Rezension
Betrachtet man die psychologische Viel-leichtigkeit dieser von Undertaker Tom so meisterhaft in Szene gesetzten Installation, beschleicht den Betrachter ein folgenschwerer Irrtum:
„Da hatte jemand keinen Bock mehr aufzuräumen“ – dieser Eindruck drängt sich dem scheuen Gaffer geradezu auf. Es wirkt so, als habe sich ein stinkfauler Outdoorputzer mit der fadenscheinigen Ausrede „Muss ma eben“ den fälligen Aufräumarbeiten im Garten schamlos entzogen, um es sich mit einem unter dem Shirt versteckten Comic im Stillen örtlich und zeitlich desorientiert, aber gemütlich zu machen.
Nun denn, der Schein trügt gewaltig.
Wirkt diese Installation doch wie eine rein(lich) zufällige Momentaufnahme der nicht verrichteten Taten eines säumigen, schlampigen Zeitgenossen – der in die Irre führende Eindruck brennt sich nachhaltig in die Hirnhaut.
Unterzieht man den Ort des Geschehens einer tiefergehenden Betrachtung, offenbart sich ein Abgrund des Grauens.
Die gebotene Installation erweist sich als zwielichtig und doppelbödig. Es ergibt sich ein Stau des Unheimlichen, ein Kompaktum der Finsternis, eine voluminöse Bürde auf den Schultern des unbedarften Neugierigen, der fast schon gegen seinen Willen in jene brutale Szenerie gestolpert ist.
Wie eine Art Echo erleben wir die Nähe und das Ferne, ein zeitliches Wechselspiel, so die bedrückende Enge und der befreiende Ausblick, der Heil und Erlösung am Ende der Reise verspricht. Es ist ein innerer Kampf zwischen Angst und Zuversicht, betonend durch die augenscheinliche Verklärung der Situation vermittels der scheinbar ruhigen Gestalt des Raben.
Der Protagonist, so vermutet der Betrachter. Hat er die außergewöhnliche Reinigungsaktion befohlen? Immerhin liegt ihm der kleine Hoffnungszweig Rosemaries zu Füßen (Anm. d. Red.: Der Rezensent nimmt nicht an, dass Herr Rabe nach der nervenzehrenden schauspielerischen Darbietung in der Installation von seiner Gattin, die übrigens auf den exotischen Kosenamen Rosi hört, mit einem duftenden Schweinsbraten verwöhnt wird, aber das nur am Rande). Ansonsten wirkt der schwarze Vogel geradezu benebelt. Er hätte an jenem rosa (!)farbenen Cocktail nur nippen sollen, anstatt ein Drittel dieses hochprozentigen Teufelszeugs in sich hinein zu kippen.
Deutliche Hinweise auf die Wetterlage und den womöglichen Fortgang der initiierten Ereignisse ergeben sich aus den doppelten Fingerzeigen Richtung Wolkendecke. Werden gnädige Tropfen dazu beitragen, dass die Teichfolie doch noch wenigstens nass wird? Nein! Hier liegt ein (vom Undertaker bewusst gewollter) Umkehrschluss vor, nämlich ein reziproker Gummihandschuh. Das Innerste nach außen gestülpt. Hier beschleicht den sich gern vor Abscheu bereits abgewandt haben wollenden Zuschauer ein ungutes Gefühl. Wird hinterher er selbst in die Putzorgie einbezogen?
Nichts ist wie es scheint, Verwirrung greift um sich. Der Gartenschlauch ist bereits aus dem Bild geflohen, seine Nerven waren der dräuenden Belastung nicht gewachsen. Dummerweise hat er seine Spritztülle auf der Flucht verloren, welch geheimes Indiz!
Und sucht der verzweifelte Betrachter nun das berühmte Licht am Ende des Tunnels, so kann man es in der oberen Lichtzone mit der blassen Wand in naher Zukunft als optimistischen Zielpunkt ausmachen, zu dem es eines langen Weges bedarf.
Uns muss es bewusst werden, dass in uns stets die teuflischen Gefahren lauern. Wir müssen die Bereitschaft besitzen, den Kampf gegen sie aufzunehmen.
Und sind wir dieser Situation nicht gewachsen, so breiten wir gnädig den rosen!bemusterten Putzlappen über das installierte Grauen.
Bakenfalter
Tom, wie lange läuft das Gewinnspiel? Welche Beschreibung gefällt dir am besten?
Also. Das schwarze Tuch, welches durch eine tendentiell sargförmige Unterkonstruktion in eine scheinbar massive Form gebracht wird, muss als Hinweis verstanden werden, dass das Ereignis bereits unumkehrbar eingetreten ist.
Der Rabe ist wie schon in alten Zeiten einfach ein Todesbote, er beugt sich bedrohlich aufragend über den Rosmarinzweig und ein buntes Tuch. Die beiden Elemente stehen für Fruchtbarkeit und Farbenprächtigkeit, sind also ein Hinweis auf etwas, das im Zeitraum „Frühling“ angesiedelt ist.
In Kontrast zu dem Raben der Vergangenheit ist ein technischer Gegenstand der Neuzeit links im Bild. Er steht für Nahrung, genauer gesagt Wasserversorgung, ohne die der Frühling nicht stattfinden kann. Die Sprühflasche symbolisiert weiblichen, vergänglichen Wohlduft, mit dem Fruchtbarkeit vor allem im Frühling signalisiert wird.
Das Gegenüberstellen von lebensnotwendigem Wasser und vergänglichem Wohlduft zeigt, dass das Geschehen vom Leben völlig unabhängig funktioniert, symbolisiert also insgesamt eher genau das Gegenteil von Leben. Das Ereignis braucht weder zwingende erhaltende Maßnahmen noch flatterhafte Unbeständigkeiten, es tritt einfach ein oder unterbleibt. Der Rabe kehrt den flüssigen Elixieren auch noch den Rücken zu, was die Unabhängigkeit, ja geradezu demonstratives Desinteresse des Todes am Leben dramatisch unterstreicht. Alt und neu sind bewusst nebeneinander gestellt, sie weisen darauf hin, dass das Geschehen zeitlos ist.
Am interessantesten sind die Handschuhe, die ganz klar Hasen darstellen, und zwar zwei unterschiedliche. Der gelbe Hase im Hintergrund steht für den unbekannten Märzhasen. Die gelbe, fröhliche Signalfarbe steht für den schon immer latent vorhandenen Verdacht, dass er nicht echt sein könnte. Der weiße Hase steht für den jedermann bekannten Osterhasen, der wegen der weiten Verbreitung seiner angenommenen Existenz in der Farbe der Unschuld gehalten ist. Beide Hasen sind auf feststehenden, massiven Ständern angebracht, die für den festen Glauben und das Vertrauen in ihre Existenz stehen.
Bringt man die Symboliken nun in kausalen Zusammenhang ist die Bedeutung:
Osterhase und Märzhase sind tot. Schon immer.
einfach: es symbolisiert den tod nach einer schmackhaften fehde.
Wie schön wenn es nach dem Putzen nach Rosmarin duftet und sich der Rabe freut