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Frag den Bestatter

Grablaufzeiten: Wann kommt das Grab weg?

Wie wird der Mund einer Leiche verschlossen?

Irgendwann muß jedes Grab mal weg.
Das beschäftigt viele Menschen. Hier lesen Sie Fragen und Antworten zu diesem Thema.

Mein Vater ist 1980 beerdigt worden, das Reihengrab hat eine Laufzeit von 20 Jahren. Es ist aber immer noch da. 1988 kam noch die Urne meiner Mutter ins Grab. Kann es sein, dass die Urne nun verhindert dass das Grab abläuft? Bitte verstehe mich nicht falsch, ich bin nicht weil dahinter her, dass die Gräber weg kommen, aber es ist für uns immer eine 150 km weite Fahrt und wir fahren einmal im Monat. Wenn die Gräber jetzt mal weg kommen, wäre das in unserem Sinne. Jetzt verwildern immer mehr Gräber in dem Feld.

Wenn die Laufzeit des Grabes Deines Vaters 20 Jahre beträgt, muß die Mindestruhezeit auf diesem Friedhof logischerweise kürzer sein. Sie wird vermutlich bei 15 oder 18 Jahren liegen.
Bei Urnen sind die Mindestruhezeiten eher kürzer als bei Särgen.
Da die Laufzeit 20 Jahre beträgt, das Grab 1980 angelegt wurde, ist es seit dem Jahr 2000 bereits abgelaufen. Daß jetzt immer mehr Familien ihre Gräber in diesem Feld nicht mehr pflegen, deutet darauf hin, daß das tatsächlich so ist.
Daß die Gräber noch da sind und noch nicht abgeräumt wurden, hängt vermutlich damit zusammen, daß in dem Feld noch bis 1989 oder später bestattet worden ist. Viele Friedhofsverwaltungen ebnen nicht einzelne abgelaufene Gräber ein, sondern immer ganze Grabfelder und das natürlich erst, wenn auch das letzte Grab tatsächlich abgelaufen ist, was den anderen Gräbern dort eine etwas längere „Laufzeit“ beschert.

Man müßte also mal schauen, bis wann in dieser Abteilung des Friedhofs bestattet wurde, die Daten stehen ja auf den Grabsteinen, und dann weiß man ungefähr, bis wann das Feld bestehen bleibt.

Grundsätzlich ist es so, daß bei uns Gräber normalerweise irgendwann ablaufen.

Das gilt in erster Linie für Reihengräber. Familien- oder Wahlgräber mietet man immer für einen bestimmten Zeitraum an, den man meist beliebig oft verlängern kann.
Auf jüdischen und muslimischen Friedhöfen gibt es aber Gräber für die Ewigkeit, die nicht weg gemacht werden.


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In „Frag den Bestatter“ findest Du meine Antworten auf Fragen von Leserinnen und Lesern. Diese Fragen sind zum Teil Inhalte Dritter, die mich tagtäglich auf den verschiedensten Wegen erreichen. Es handelt sich also um meist nicht bearbeitete und nicht auf ihren Wahrheitsgehalt hin überprüfte Fragen Dritter. Für die Fragen sind allein die Übersender der Mitteilungen verantwortlich. Ich mache mir die Aussagen nicht zu eigen.
Ich erteile Auskünfte ausschließlich aufgrund meiner Erfahrung und erbringe keine Rechts-, Steuer- und Medizinberatung.

Lesezeit ca.: 2 Minuten | Tippfehler melden | © Revision: 13. Januar 2017 | Peter Wilhelm 13. Januar 2017

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3 Kommentare
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Salat
14 Jahre zuvor

Manche Leute haben Probleme… wenn ihr nicht mehr da hin fahren wollt, dann *laßt* es doch. Trauern kann man überall, und ein Grab sollte man nur besuchen, wenn man wirklich möchte. 150 km, ohne es zu wollen – warum macht ihr das?

Salat

ich
14 Jahre zuvor

lass es entweder auch verwildern (heißt für mich, das andere in diesem Gräberfeld auch nicht mehr danach schauen. Argument: was sagen die „Nachbarn“ daher passe)oder beauftragt einen Gärtner, der einmal im Monat danach sieht. Spritkosten für insges. 300 km sind auch nicht ohne.
Würde ich so machen.

Keiner
14 Jahre zuvor

In Ohlsdorf (Hamburg) beträgt die Ruhezeit 25 Jahre.
Kommt in einem Wahlgrab eine neue Bestattung dazu, beginnt die Zeit von vorne. Das kann dazu führen, dass diese Grabstätte 50 Jahre belegt ist, ohne verlängert worden zu sein.




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