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Grabstein umgelegt

Wir kommen gestern auf den Friedhof und finden den Grabstein meines 1984 verstorbenen Bruders umgelegt. Auf dem Grab steckt ein Schildchen, das Ganze sei aus „Sicherheitsgründen behördlicherseits“ vorgenommen worden. Frechheit! Ich bin echt sauer und überlege ob ich die nicht verklage.

Die Mitarbeiter der Friedhöfe inspizieren in regelmäßigen Abständen alle Grabsteine auf Standsicherheit. Finden sie Steine vor, die sich vom Hauptwerk oder Fundament gelöst haben, bringen sie dort einen Aufkleber an. Damit werden die Angehörigen informiert, daß der Stein im ungünstigen Fall umstürzen kann und sie den Mißstand beseitigen sollen. Tun die Angehörigen das nicht, ist die Verwaltung berechtigt, die Gefahr des Umstürzens durch vorheriges Umlegen oder sogar Entfernen des Steins zu bannen.

Warum man allerdings 80 cm hohe Steine für eine Gefährdung hält, bleibt mir seit jeher schleierhaft. Hinter den Gräbern sind meistens keine Wege, über die Gräber sollte niemand laufen, wen also sollte so ein Steinchen erschlagen?

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Von größeren Grabmalen kann sicherlich eine entsprechende Gefährdung ausgehen, aber bei kleinen Reihengrabsteinen?
Nun, es ist eben so und was wären die Friedhofsverwalter ohne ihre halbjährliche „Rüttelprobe“?


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Lesezeit ca.: 2 Minuten | Tippfehler melden | Peter Wilhelm: © 15. November 2008 | Revision: 28. Mai 2012

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llamaz
16 Jahre zuvor

Es sind durchaus schon Kinder von umfallenden Grabsteinen erschlagen wurden:
http://www.n-tv.de/975979.html

Wuff
16 Jahre zuvor

@1: Der vergleicht hinkt, daß es schon weh tut!!!
Beim Steinmetz läuft man um Steine rum, um sich einen auszusuchen. Beim Friedhof sollte man es nicht, wie Tom ja schon schrieb!!!

Aber unabhängig davon kotzt es mich einfach an, daß jeder, dem heute ein Furz quer hängt, direkt klagen will statt mal mit den Verantwortlichen zu reden. Haben die Leute keinen Mund mehr???

16 Jahre zuvor

@2: Das ist doch herrlich! Schaff dir eine Rechtsschutzversicherung an und hab Spass. Dass dabei Anwälte sich mit Mist beschäftigen und Gerichte wegen Nichtigkeiten nicht zu den eigentlich wichtigen Fällen kommen, ist dabei außer Acht zu lassen. 😉

mez
16 Jahre zuvor

@2
Ach, und vierjährige Kinder halten sich seit neuestem strikt an die Friedhofsordnung und rennen nicht um Grabsteine?

Ein Grabstein der nicht im Boden verankert sondern nur noch locker dasteht kann umfallen. Im übrigen muss ein Kind dazu nichtmal um die Gräber rumspringen. Die Wege auf dem Friedhof führen auch an den Rückseiten der Gräber vorbei. Insofern ist es schon richtig, dass solche Grabsteine aus Sicherheitsgründen umgelegt werden.

Florian
16 Jahre zuvor

@2 „Beim Friedhof sollte man es nicht, wie Tom ja schon schrieb!!!“

Seit wann tun Menschen, und besonders kleine Kinder, immer das was sie sollen?

Bettina
16 Jahre zuvor

Kann ich nur bestätigen! Kinder tun nicht immer was sie sollen…
Das kann ich leider aus eigener Erfahrung bestätigen…
Als Kind war ich mit meiner Oma auf dem Friedhof. Mir war wohl langweilig und das brachte mich auf die Idee auf Grabsteinen rumzuklettern… und hab ich mir grad ´nen lockeren ausgesucht, und der is natürlich auch auf mich draufgestürzt…. was dann kam war nich so nett…. Krankenwagen, Not-OP, riesen Narbe…
Also ich bin echt froh, das heutzutage auf sowas geachtet wird!

CHris
16 Jahre zuvor

Kinder sind von Natur aus doof… ich find’s immer wieder schlimm dass man auf die Rücksicht nehmen muss… wäre interessant zu wissen, wie lange der Schreiber zuletzt am Grab seines Bruders war.

Buchstabensalat
16 Jahre zuvor

Ja, Chris, ist echt blöde, daß die Menschheit ohne Kinder aussterben würde…

Salat

16 Jahre zuvor

Nach 20 Jahren würde ich nicht sagen, dass der Steinmetz geschlampt hat – sondern es einfach „Abnutzungserscheinung“ nennen ;)Und natürlich ist es unwahrscheinlich, dass da jemand dran rumrüttelt usw, aber wie man oben ja lesen kann – Kinder sind unberechenbar.

mac
16 Jahre zuvor

mal ne frage, kann man dann als angehöriger nicht den steinmetz verklagen? immerhin wäre es doch auch sein job gewesen, den grabstein entsprechend stabil zu verankern usw. dies hat er ja offensichtlich nicht getan?

martin III.
16 Jahre zuvor

als betroffener knirscht man natürlich mit den zähnen, aber mal ehrlich – ist das umlegen nicht die beste lösung? die mehrzahl der leute würde auf eine schriftliche aufforderung den stein standsicher zu machen doch überhaupt nicht reagieren, aber wenn dann doch etwas passiert wäre das geschrei gross. so aber muss man handeln und den stein wieder ordnungsgemäss aufstellen lassen.

Summer
16 Jahre zuvor

Da kann ich Elenaor nur zu stimmen, wollte eben fast das gleiche schreiben

Ziffernsalat
16 Jahre zuvor

Kann man den umgelegten Grabstein alleine, mit Schaufel und anderem Werkzeug, wieder aufstellen oder ist man verpflichtet dass von einem Steinmetz machen zu lassen?.

Ich würde mir zutrauen einen langen Grabstein etwas tiefer einbuddeln zu können.

Salat

Buchstabensalat
16 Jahre zuvor

Ich würde mir das sicher auch zutrauen, aber nicht wollen. Lieber ist es mir, daß jemand anders haftbar ist, wenn das neuverankerte Trumm dann doch nochmal umstürzt.

Salat

mac
16 Jahre zuvor

@Elenaor:
Sorry, aber es ist von der Friedhofsverwaltung ganz eindeutig vorgeschrieben, dass Grabsteine sicher verankert und befestigt sein müssen, sodass nichts passieren kann. Die Laufzeiten sind bekannt.
Ich sehe es durchaus als Schlamperei an, wenn diese Befestigung dann grade mal 2 Jahrzehnte hält. Immerhin werden die Steine tief im Boden verankert usw.
Sofern also nicht am überirdischen Teil des Steines durch die individuelle Bearbeitung oder Vandalismus Schwachstellen auftreten hat der Steinmetz gepfuscht.

Und so mal von wegen dran rumrütteln – Genau deswegen sind die Dinger doch ordentlich verankert, es würde mich ehrlich gesagt wundern, wenn man als ausgewachsener Mann so einen Stein auch nur verschieben könnte!

mac

16 Jahre zuvor

LOL…Auja…Ich freu mich auch schon auf meine Klage gegen den TÜV. Absolute Unverschämtheit, dass die sich anmaßen, unsichere Fahrzeuge auszumustern. Sammelklage anyone?

Christian in Wien
16 Jahre zuvor

@mac (14)

bei meinen Eltern beträgt die Laufzeit 20 jahre, da hätte der Grabstein also durchaus seine lebensdauer erreicht.

Nach 20 jahren kann einfach was locker werden, ein grabstein genauso wie eine Türe im Haus oder sonstwas. Man darf nciht vergessen, die Befestigung ist jeder Witterung ausgesetzt, temperaturunterschieden von oft mehr als 50 grad, Winddruck, Kinder die Rütteln usw, wenn da nach 20 jahren was locker wird, dann ist das normal.

Und die Steine werden nicht tief im Boden verankert, sondern auf einem Fundament das tief im Boden verankert ist, das ist ein großer unterschied.

Astrid
16 Jahre zuvor

Also, ich sehe durchaus einen Sinn darin, den Stein, auch wenn er „nur“ 80 cm hoch ist, am umkippen zu hindern.

Ich stelle mir gerade eine Oma vor, die auf dem Grab rumkriecht um es zu pflegen, und ein 80 cm großer, schwerer Steinblock kippt um und genau auf/gegen ihren Kopf….also ich glaube dass 80 cm Höhe immer noch Gefährdungspotential haben wenn sie kippen können.

MacKaber
16 Jahre zuvor

Es ist weniger das Erschlagen werden bei 80 cm Höhe. Schwere Verletzungen sind das eine, bei Kindern reicht das Gewicht des Steines aus, den Brustkorb so zu komprimieren, dass eine Atmung nicht mehr möglich ist.

Manfred aus Downunder
16 Jahre zuvor

Es ist interessant und ein ganzer Wirtschaftszweig hängt daran, das man sich heute gegen jegliche Alltagsgefahren absichern möchte und wenn es dann nicht geklappt hat, klagt man eben. Nur gibt es weite Bereiche, wo das auch nicht funktioniert aber niemand etwas dagegen tut. So sind im Ausland Bahndämme immer eingezäunt. Es schützt Menschen und Tiere. Nur in Deutschland sagt die Bahn einfach, das geht nicht. Ich wohnte mal an einer IC-Strecke. Die Nachbarn hatten Besuch mit Kleinkind, drei Jahre. Nach dem Mittagessen ging der Kleine raus zum Spielen, an die Strecke, die Eltern blieben drin und tranken Kaffee. Das war es dann für Ihn. Ein anderer Bereich ist der Strassenverkehr, da muss man ja auch noch selber entscheiden. Wer im Wald einen Baum fällt, ist selbst dann verantwortlich, wenn er Schilder aufgestellt hat „Baumfällung“. Er muss noch Leute dabei haben, die das Unglück verhindern. So wurde uns neulich beim Erwerb des „Motorsägenführerscheins“ erläutert. Ich frage mich, ob es nicht besser ist, mit verschiedenen Gefahren schlichtweg leben zu lernen, sich aber Ihrer bewusst zu sein und… Weiterlesen »

16 Jahre zuvor

@19
Ich denke, es ist nachvollziehbar, dass man versucht auf unerwartete Gefahren so gut wie möglich aufmerksam zu machen und versucht sie auszuschließen.
Dass einige Menschen deswegen aber die Existenz eines allgemeinen Lebensrisikos komplett ablehnen und ohne Sinn und Verstand Vorschriften in die Welt setzen wollen, die letztendlich die Freiheit aller für das Wohlergehen auch des letzten unaufmerksamen Trottelns einzuschränken, geht mir ebenfalls auf den Geist.

Matthias
16 Jahre zuvor

Ich bin sowieso der Meinung, dass man alle Warnhinweise und nach kurzem Nachdenken obsolete Vorschriften abschaffen sollte, um die Evolution das Problem lösen zu lassen.

AG_Wittmann
16 Jahre zuvor

@21: Dann wunder dich nicht, wenn wir nicht mehr neue Technologien oder in neue Lebensbereiche vorstoßen, traut sich ja dann niemand mehr, ein Risiko einzugehen.

Matthias
16 Jahre zuvor

Ich gehe doch sehr stark davon aus, dass gerade diejenigen, die für den Vorstoß in neue Technologien und Lebensbereiche maßgeblich verantwortlich sind, am wenigsten auf die von mir monierten Hinweise (Kaffeebecher: Achtung, Inhalt ist heiß – Schlaftabletten: Achtung, kann Müdigkeit verursachen) angewiesen sind.

Katha
16 Jahre zuvor

An unserem Grabstein der Familiengruft war mindestens ein bis zweimal im Jahr so ein netter Aufkleber. Unser befreundeter Steinmetz hat sich immer sehr gewundert, da hinter dem Grabstein direkt die Friedhofsmauer ist und da nie ein Mensch vorbei läuft.

Tja, bis meine Mutter mal zum Blumen gießen auf den Friedhof ging und ein Gemeindemitarbeiter auf unserem Grabstein steh und die dahinterliegende Hecke schneidet. So wurde das Geheimnis des ewig lockeren Grabsteines gelüftet. Meine Mutter hat dem Arbeiter höflich darauf hingewiesen das die nächste Steinmetzrechnung zur Gemeinde geschickt wird.

nadar
15 Jahre zuvor

Bei uns gibt es Reihengräberanlagen, durch die schmale Wege führen. Das Fußende der einen Grabreihe ist vom Grabstein am Kopfende der anderen ungefähr achtzig Zentimeter entfernt. Ein lockerer Grabstein stellt dort eine sehr reale Gefahr dar.

Hombuger
15 Jahre zuvor

Vor allem für Personen die kleiner als 80 cm sind.

PeterderGute
15 Jahre zuvor

Also ich habe auch heute ein Schreiben von der Friedhofsverwaltung bekommen, daß das Grabmahl auf der Grabstelle lose ist, und nicht den Sicherheitsvorschriften der Friedhofsordung entspricht. Es besteht eine Unfallgefahr! Mein Frage: Darf ich diese alten Grabstein ca. 50-60 cm hoch selbst wieder befestigen. Ich denke mal verschrauben ist wohl schwierig oder!! Kann ich den Stein nich wieder mit einen Spezialkleber aufsetzen und verkleben. Gibts extra Steinkleber? Wer kennt sich aus! Dank für eure Hilfe!

MacKaber
15 Jahre zuvor

Wer den Stein befestigt, haftet für die korrekte Arbeit. Das Sicherste wird sein, einen Steinmetz zu beauftragen. Dieser kann dann auch die Bestätigung für die Friedhofsverwaltung unterschreiben, dass alles gemäß den Vorschriften in Stand gesetzt wurde. Wenn jemand das selbst gemacht hat, weshalb sollte er unterschreiben, und seinen Kopf hinhalten?

Ichmalwieder
15 Jahre zuvor

Es sind leider wirklich schon kleine Kinder von losen Steinen erschlagen worden. Also macht das ganze sehr viel Sinn!

1 Jahr zuvor

Ich hätte nicht gedacht, dass Kinder wirklich von umfallenden Grabsteinen erschlagen wurden. Ich möchte mir für das Grab meines Großvaters einen Kippschutz besorgen. Dieser hat sich bei meinem letzten Besuch locker angefühlt. Dafür suche ich mir einen Fachmann für Kippsicherheit von Grabsteinen.




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