Mein Onkel hat gesagt, daß seine Familie eine Gruft hat. Als ich auf dem Friedhof war, war das aber nur ein großes Grab. Was ist denn eine Gruft?
Gehste innet Ruhrgebiet dann is ne Gruft en großes Graab.
Ansonsten: Eine Gruft (von griech. Krypta) ist eine gemauerte Grabstätte, in der ein Verstorbener in einem Sarg oder in einer Urne beigesetzt wird. Diese Art der Bestattung ist heute nicht mehr üblich. Grüfte wurden früher häufig als Familiengrabstätten angelegt.
Bild einer Gruft
Fotograf: Norbert Kaiser
Bei der obigen Erklärung aus Wikipedia wird allerdings durch die Formulierung „heute nicht mehr üblich“ der Eindruck erweckt, als würden solche Grüfte gar nicht mehr angelegt. Das stimmt nur begrenzt. Tatsächlich ist es auch heute noch auf vielen, wenn nicht den meisten Friedhöfen möglich, Grüfte anzulegen, allerdings ist der Kostenaufwand immens.
Grüfte können auch unterirdisch, etwa in Kellergewölben von Schlössern, Klöstern oder Kirchen angelegt sein.
Korrekterweise sprechen Bestatter bei gemauerten Sargaufnahmen von Grüften und bei gemauerten Aufnahmestätten für Urnen von einem ]. (Wikipedia zu Kolumbarium)
Eine Gruft entsteht auch, wenn ein normales Erdgrab aus bestimmten Gründen ausgemauert oder ausbetoniert und mit einer festen Platte verschlossen wird.
Nur regional ist der Ausdruck Gruft auch für Familiengräber gebräuchlich, bei denen einfach mehrere Särge in ein großes Erdgrab kommen.
Ich habe noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels für Sie zusammengestellt, damit Sie sich besser orientieren können:
Schlagwörter: gruft, Kolumbarium
[quote]Gehste innet Ruhrgebiet dann is ne Gruft en großes Graab.[/quote]
In unserer Familien Gruft (reihengrab) liegen ganz unten Urgrossvater (Erdbestattung) darüber die Uroma (auch Erdbestattung) und neuerdings auch die Oma (diesmal in einer Urne) .. und mein Opa hat sich dort auch schon "seinen" Platz ausgesucht.
grosser Vorteil, gerade für ältere Menschen … kurze Wege und einfacher zu pflegen
Kannst Du mal einen ungefähren Preisrahmen sagen. Nach oben ist sicherlich wieder mal alles offen, aber was muss man mindestens ansetzen? Wo gibt man sowas in Auftrag bzw. macht ihr sowas auch oder hast Du sogar schon mal eine Gruft bauen lassen?
'ne 'ne 'ne… Als echter Bochumer kann ich das nicht unkommentiert so stehen lassen. Es heißt:
"Gehsse innet Ruhrjebiet, da is 'ne Gruft 'n grosset Graab."
Also is ne Gruft quasi nur ein Grab mit Dach drüber, oder stehen die Särge da drin an der Luft?
Kann man nicht die G ansich noch durch J ersetzen? *grübel*
Eine Gruft ist eine besonders würdige Grabstätte, besser als verbrannt zu werden, oder im Erdreich zu verrotten.
"Eine Gruft ist eine besonders würdige Grabstätte, besser als verbrannt zu werden, oder im Erdreich zu verrotten."
Naja, wie oben jemand schrieb wurde schon eine Urne in eine Gruft gefügt und verrotten tun die Leichen in einer Gruft sicher genauso wie im Erdreich. Bloß wird der Sarg wohl ganz bleiben.
@Sommerwolke: Das ist so nicht ganz richtig.
Derjenige der oben schrieb, daß eine Urne in die Gruft kam, war jemand der das Wort Gruft für ein Erdgrab verwendet hat, was streng genommen falsch ist. Im Übrigen schrieb er, es handele sich um ein Reihengrab, was auch wieder falsch ist. In ein Reihengrab kann i.d.R. nur eine Person bestattet werden. Alles andere fällt unter die Kategorie Familien- oder Wahlgrab.
Speziell im Ruhrgebiet und einigen Teilen Westfalens und des Rheinlands werden breite Gräber als Gruft bezeichnet.
Eine richtige Gruft ist eine gemauerte Kammer in der die Särge in Nischen oder einzelnen Beisetzungskästen stehen. Hier sind die Voraussetzungen, daß die Leichen mumifizieren besonders gut.
Auf dem örtlichen Friedhof gibt es noch alte Wandgrabstätten bei denen die Särge nicht in die Erde kommen, sondern in gemauerte Kammern die dann mit grossen Steinplatten abgedeckt werden, ich schätze dass da im Schnitt 4-6 Särge Platz haben. Nach einer Beisetzung kommt dann wieder Erde über die Deckplatten, sodass man äusserlich keinen Unterschied zu anderen Grabstätten sieht. Zählt das als Grüfte oder nicht?
(In den letzten Jahren wurden da aber einige beseitigt, also abgerissen und verfüllt, weil eine derartige Bestattung angeblich nicht mehr zulässig wäre – das kann doch aber nicht stimmen, oder?)
Und was ist, wenn so eine fürstliche Gruft nach einigen Generationen voll ist? Wird dann der jeweils älteste Verstorbene irgendwohin umgebettet?
von einem Kolumbarium. (Wikepdia zu Kolumabrium)
Wat denn nu?
Gruß aum Pott!
Wir selbst haben eine Kleine Familiengruft auf unserem Örtlichen Friedhof. Sie wurde 1910 von meinen Urgroßeltern angelegt und momentan sind 5 Särge und 3 Urnen darin bestattet worden. Soweit ich weiß passen insgesammt 8 Särge und 10 Urnen In die Wandnieschen. Ich selbst möchte auch Später dort beigesetzt werden.
@Wolfcrow
Schau dir die Linkadresse an, gemeint ist Kolumbarium. Häng dich nicht an Tippfehlern auf 😉
@Martin: Wo die Grüfte liegen, ist unerheblich. Sie können innerhalb eines Gebäudes liegen, in einem eigenen Grufthaus oder auch in der Erde. Wenn ein normales Grab ausgemauert wird und er Sarg in dem Hohlraum steht, also nicht direkt von Erde umgeben ist, handelt es sich um eine Gruft.
@McKaber: Da werden sich die Adeligen dann etwas einfallen lassen müssen. Normalerweise bleiben ja, egal was jetzt mit den Leichen passiert, die Särge erhalten. Entweder sind die Grüfte groß genug oder man muss sich zu Umbettungen entschließen. In letzterem Fall ist es durchaus möglich, daß mehrere Verstorbene in eine Wandnische kommen oder aber daß man doch noch eine abschließende Beerdigung oder gar Einäscherung vornimmt.
Ein solcher Fall ist mir aber nicht persönlich bekannt. Es gibt so wenig Fürsten hier ringsum.
Auf den Link hab ich nicht geklickt ;).
Ich war mir jetzt echt nicht sicher, ob beides richtig ist *g.
So ein Kolumbarium finde ich sehr schön. In Hamburg, auf dem Ohlsdorfer Friedhof ist auch sowas.
Es ist ein guter Kompromiss. Keine anonyme Urne, aber man muss auch nicht das Grab harken und Blümchen pflanzen.
Im Kolumbarium in Ohlsdorf finden sogar klassische Konzerte statt (Streichquartette und sowas).
Es ist nicht halb so makaber wie es klingt. Man sitzt da zwar wirklich zwischen Regalen mit Schmuckurnen, aber es ist eine unglaublich tolle Atmosphäre.
Meinst Du das Kolumbarium in der Kapelle 8 oder den Neubau bei Kapelle 11?
http://www.friedhof-hamburg.de/ohlsdorf/grabstaet…