Gibt es ein Gütesiegel für Bestatter?
Ich bin jetzt seit 1979 in der Bestattungsbranche unterwegs, davon viele Jahre als Angestellter, Inhaber eines Bestattungshauses mit mehreren Filialen und seit nunmehr 10 Jahren als BestattungsExperte und Branchenkenner.
In all diesen Jahren hat es immer wieder Bestrebungen von Verbänden, Redaktionen und Institutionen gegeben, irgendwelche Marken- oder Gütezeichen einzuführen, die es dem Verbraucher erleichtern sollen, einen guten Bestatter zu finden.
Gerade in den letzten Jahren bemühen sich viele Internetangebote darum, Gütesiegel oder ähnliches zu etablieren, um potentielle Bestatterkunden auf ihre Seiten zu locken.
Es gibt so viele Bestattersuchfunktionen und Gute-Bestatter-suchen-Portale, daß die Auswahl für den Kunden doch eher unübersichtlicher geworden ist.
Zu keiner Zeit hat es bislang ein Siegel oder Gütezeichen gegeben, das wirklich sinnvoll vor den schwarzen Schafen der Branche geschützt oder dem Kunden wirklich weiter geholfen hätte.
Abzeichen, die von Verbänden vergeben werden, haben oft in den Augen der Leute, die mir schreiben, nur den Stellenwert von Karnevalsorden. Trotz großer Präsentation solcher Abzeichen im Schaufenster fühlen sich Kunden oft bei diesen Betrieben nicht wohl und klagen über exorbitant hohe Preise.
Siegel aus dem Internet sind nur so gut, wie der Betreiber der Seiten, von denen sie vergeben werden. Oftmals verbirgt sich hinter der vermeintlichen Verbraucherhilfe ein rein geschäftliches Interesse. Da müssen Bestatter für die Präsentation ihrer Unternehmen auf diesen Seiten bezahlen oder hinterher eine fette Provision abdrücken, wenn über das Portal Sterbefälle vermittelt wurden. Natürlich stehe ich auch hier zu meiner Aussage: Jede Mühe verdient ihren Lohn. Jedoch ist vielen Verbrauchern nicht klar, daß die vermeintlich für sie kostenlose Bestattersuche im Verborgenen die spätere Bestatterrechnung versteckt um diese Provision verteuert.
Und selbst wenn ein Portal vermeintlich kostenlose Dienste anbietet, so stellen viele Verbraucher sich die Frage, wie monetarisiert sich das Ganze? Woher kommt das Geld, um diese Suchfunktion zu implementieren und die anschließende Vermittlung zum Bestatter und die evtl. angebotene Bewertungsfunktion zu betreiben?
Deshalb ist meiner ganz persönlichen Ansicht nach bei allen derzeit angepriesenen Siegeln und Marken eher Vorsicht geboten. Die, die da am lautesten krakeelen, haben -so glaube ich- am wenigsten tatsächlich die Interessen des Verbrauchers im Sinn.
Alle diese Angebote kosten auf irgendeine Weise Geld und dieses Geld muß irgendwo verdient werden und es werden kaum die Siegel-Stifter oder die Bestatter sein, die dafür in ihre eigenen Taschen greifen und somit ist mir klar, daß es letztlich immer der Verbraucher sein wird, der dafür bezahlen wird.
Und wie steht es mit der Qualitätskontrolle? Oft wird nur das Ausfüllen eines Fragebogens verlangt, in den man theoretisch alles hineinschreiben kann, was man möchte, nur um viele Piktogramme mit noch mehr Zusatzleistungen etc. zu bekommen. Die Realität könnte dann aber ganz anders aussehen.
Auch im Bestatterweblog arbeite ich seit geraumer Zeit an der Implementierung einer Bestattersuche, die sehr gut angenommen wurde und tagtäglich von sehr vielen Menschen genutzt wird.
Hier kann ich garantieren, daß da wirklich kein Cent von den Bestattern als Gebühr oder Provision verlangt wird. Kein Bestatterkunde, der durch die Suchfunktion im Bestatterweblog einen Bestatter gefunden hat, wird auch nur einen einzigen müden Cent für diese Funktion auf die Rechnung aufgeschlagen bekommen.
Die Entwicklung der Suchsoftware durch tiggerswelt.net habe ich aus eigener Tasche bezahlt, um meinen Lesern dieses Angebot zusätzlich machen zu können, damit sie eben nicht auf einer kommerziellen Suchseite suchen müssen.
Darüber haben sich bisher schon wahnsinnig viele Leser sehr gefreut und auf diese Weise schon einen guten Bestatter gefunden. Die Bestatter nehmen dieses Angebot ebenfalls sehr gut an und ich mache keinen Hehl daraus, daß der eine oder andere aus reiner Dankbarkeit einen kleinen Betrag in die Kaffeekasse geworfen hat. Sichergestellt ist aber, daß für die Bestatter und deren Kunden niemals eine Provision oder ähnliches anfallen wird.
Um in die Liste aufgenommen zu werden, muß man sich lediglich bei mir melden. Ich erwarte dann stets eine aktuelle Rechnung des Interessenten, damit ich mir zumindest grob ein Bild machen kann, wie die Preisgestaltung des jeweiligen Hauses ist. Desweiteren behalte ich mir vor, diese Häuser, wenn ich mal in der Nähe bin, einmal zu besuchen.
Wer schon bei der Überlassung einer anonymisierten Rechnung Probleme hat, der kommt meines Erachtens schon bei der ganz einfachen Frage nach Transparenz und sauberer Abrechnung ins Schwitzen und hat bei den Empfehlungen nichts zu suchen.
Außerdem entferne ich jeden wieder aus der Liste, über den mir Leser negative Erfahrungen berichten. Das ist eben auch mein großer Vorteil: Dadurch, daß ich die Plätze in der Liste nicht kommerziell ausschlachte und keine Verpflichtungen eingehe, bin ich auch völlig frei in der Auswahl derer, die dort erscheinen.
Die beste Methode, um einen guten Bestatter zu finden, ist immer noch das Umhören im Verwandten- und Bekanntenkreis und das von mir immer wieder genannte Bauchgefühl.
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