Was passiert mit Menschen, die im Gefängnis versterbern? Fällt das dann auch unter Polizeidienst für den Bestatter? Haben Gefängnisse auch Kühlzellen?
Die Haft endet mit dem Tod.
Verstirbt ein Strafgefangener während seines Haftaufenthaltes, geht alles seinen üblichen Weg, so als sei er „zu Hause“ verstorben. Können die Angehörigen zeitnah erreicht werden und einen Bestatter benennen, kann dieser die Abholung im Gefängnis übernehmen. Ansonsten wird ein Bestatter, mit dem das Gefängnis auch einen Vertrag haben kann, dazu herangezogen.
Verstirbt ein Häftling, was wesentlich häufiger vorkommt, eines unnatürlichen Todes, geht ebenfalls alles seinen normalen Gang: Staatsanwaltschaft, Beschlagnahme, Obduktion…
Sind Angehörige da, die die Bestattung finanzieren, bestimmen diese auch den Ablauf derselben, ansonsten gibt es Reihengrab anonym oder Feuerbestattung anonym je nach Kommune.
Ich habe noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels für Sie zusammengestellt, damit Sie sich besser orientieren können:
Die Artikel in diesem Weblog sind in Rubriken / Kategorien einsortiert, um bestimmte Themenbereiche zusammenzufassen.
Da das Bestatterweblog schon über 20 Jahre existiert, wurde die Blogsoftware zwei-, dreimal gewechselt. Dabei sind oft die bereits vorgenommenen Kategorisierungen meist verlorengegangen.
Deshalb stehen über 4.000 Artikel in dieser Rubrik hier. Nach und nach, so wie ich die Zeit finde, räume ich hier auf.
Hier veröffentlicht der Publizist Informationen und Geschichten über den Bestatterberuf. Mehr über den in der Halloween-Nacht an Allerheiligen geborenen Autor finden Sie u.a. hier. Der Schriftsteller Peter Wilhelm lebt mit seiner Familie in Edingen-Neckarhausen bei Heidelberg.
Unterstützen Sie das Blog bitte mit einer Spende. Klicken Sie hier.
Hilfeaufruf vom Bestatterweblog
Das Bestatterweblog leistet wertvolle journalistische Arbeit und bietet gute Unterhaltung. Heute bittet das Bestatterweblog um Ihre Hilfe. Es fehlen in diesem Jahr noch etwa € 8.500,- um den Server, IT, Redaktion und um die anderen Kosten zu decken. Bitte beschenken Sie uns mit einer Spende, sonst müssen wir in Zukunft die meisten Artikel kostenpflichtig bereitstellen. Das wäre schade, auch weil das weitere unkreative Arbeiten erfordert, die wir zeitlich kaum stemmen wollen. Vielen Dank!
Zum Thema „Im Gefängnis verstorben“ möchte ich Tom aus meinem eigenen Berufsleben als Justizvollzugsbeamter ein wenig ergänzen: Da bei jedem Sterbefall in einer JVA automatisch die Staatsanwaltschaft eingeschaltet wird, werden die Verstorbenen aus den JVAen oft erst einmal durch die Staatsanwaltschaft „beschlagnahmt“ und eine Obduktion angeordnet. In vielen Fällen sterben Inhaftierte eher an unnatürlichen Todesursachen (Suizid) als an Altersschwäche, weshalb seitens der Staatsanwaltschaft oft eine gerichtsmedizinische Klärung der Todesursache angeordnet wird.
Meistens versterben moribunde Gefangene allerdings in Freiheit – es gibt die Möglichkeit, jemanden als haftunfähig in die Freiheit zu entlassen bzw. wegen Haftunfähigkeit die Strafe zu unterbrechen. Im Angesicht des nahenden Lebensendes sollte man schon so menschlich sein und nach Möglichkeit es dem Inhaftierten ersparen, im Knast zu sterben.
Sensenmann
16 Jahre zuvor
[quote]Die Haft endet mit dem Tod.[/quote]
Dieser Satz entstammt doch sicherlich irgendeinem typisch deutschen Bürokratenhirn 😀
MacKaber
16 Jahre zuvor
@Sensenmann: Das war auch schon anders. Im Mittelalter zur Zeit der Inquisition wurden auch schon mal Tote nachträglich verurteilt,bestraft und sogar hingerichtet.
Louffi
16 Jahre zuvor
Wo kommt eigentlich der Begriff „versterben“ her? Man kann doch nur sterben. Wir werden doch auch nicht „verboren“.
Ich habe mich verrechnet = falsch gerechnet
Ich habe mich verlaufen = falsch gelaufen
Ich bin verstorben = falsch gestorben…?
Genauso schrecklich wie der Polizeibegriff „aufgefunden“ statt „gefunden“.
MacKaber
16 Jahre zuvor
@ Louffi: Meine Frau sagt immer: „Hol mal das Fleisch aus der Truhe, damit es bis zum Mittag aufgefrohren ist.“
N.N.
16 Jahre zuvor
Der Zwiebelfisch macht sich dazu auch seine Gedanken:
allerdings beschreibt’s leider auch eher die aktuelle Sprachsituation und nicht die Herkunft…
Danke sagen
Sie haben Rat gefunden? Wir konnten Ihnen helfen? Dann zeigen Sie sich doch erkenntlich:
Nekrolog
Dieter Burdenski ist tot
Dieter „Budde“ Burdenski (* 26. November 1950 in Bremen; † 9. Oktober 2024 ebenda) war ein deutscher Fußballtorwart. Er spielte...
Caterina Valente ist tot
Caterina Valente ist tot. Jüngeren Menschen ist der Name vielleicht kein Begriff mehr. Aber der Weltstar war spätestens seit den...
Peter Zwegat ist tot
Fernseh-Schuldnerberater Peter Zwegat ist gestorben. Bekannt wurde Peter Zwegat durch die von 2007 bis 2015 auf RTL ausgestrahlte Reality-TV-Serie Raus...
Friedrich Schorlemmer ist tot
Friedrich-Wilhelm Schorlemmer (* 16. Mai 1944 in Wittenberge; † 9. September 2024 in Berlin) war ein deutscher evangelischer Theologe und...
James Earl Jones gestorben
James Earl „Todd“ Jones (* 17. Januar 1931 in Arkabutla, Tate County, Mississippi; † 9. September 2024 im Dutchess County,...
Zum Thema „Im Gefängnis verstorben“ möchte ich Tom aus meinem eigenen Berufsleben als Justizvollzugsbeamter ein wenig ergänzen: Da bei jedem Sterbefall in einer JVA automatisch die Staatsanwaltschaft eingeschaltet wird, werden die Verstorbenen aus den JVAen oft erst einmal durch die Staatsanwaltschaft „beschlagnahmt“ und eine Obduktion angeordnet. In vielen Fällen sterben Inhaftierte eher an unnatürlichen Todesursachen (Suizid) als an Altersschwäche, weshalb seitens der Staatsanwaltschaft oft eine gerichtsmedizinische Klärung der Todesursache angeordnet wird.
Meistens versterben moribunde Gefangene allerdings in Freiheit – es gibt die Möglichkeit, jemanden als haftunfähig in die Freiheit zu entlassen bzw. wegen Haftunfähigkeit die Strafe zu unterbrechen. Im Angesicht des nahenden Lebensendes sollte man schon so menschlich sein und nach Möglichkeit es dem Inhaftierten ersparen, im Knast zu sterben.
[quote]Die Haft endet mit dem Tod.[/quote]
Dieser Satz entstammt doch sicherlich irgendeinem typisch deutschen Bürokratenhirn 😀
@Sensenmann: Das war auch schon anders. Im Mittelalter zur Zeit der Inquisition wurden auch schon mal Tote nachträglich verurteilt,bestraft und sogar hingerichtet.
Wo kommt eigentlich der Begriff „versterben“ her? Man kann doch nur sterben. Wir werden doch auch nicht „verboren“.
Ich habe mich verrechnet = falsch gerechnet
Ich habe mich verlaufen = falsch gelaufen
Ich bin verstorben = falsch gestorben…?
Genauso schrecklich wie der Polizeibegriff „aufgefunden“ statt „gefunden“.
@ Louffi: Meine Frau sagt immer: „Hol mal das Fleisch aus der Truhe, damit es bis zum Mittag aufgefrohren ist.“
Der Zwiebelfisch macht sich dazu auch seine Gedanken:
http://www.spiegel.de/kultur/zwiebelfisch/0,1518,344430,00.html
allerdings beschreibt’s leider auch eher die aktuelle Sprachsituation und nicht die Herkunft…