Eine Kundin ruft an und möchte gerne meinen Schwiegervater sprechen. Ich muß ihr diesen Wunsch abschlagen, was vor allem daran liegt, daß mein Schwiegervater schon viele Jahre tot ist. Das sei aber furchtbar schade, denn der habe damals die Bestattung von ihrem ersten Mann gemacht und jetzt sei auch ihr zweiter Mann gestorben.
„Wir übernehmen das selbstverständlich genauso zuverlässig wie das früher mein Schwiegervater gemacht hat.“
„Das ist aber wirklich schade, daß der tot ist.“
„Ja, das bedauern wir auch sehr. Aber wie gesagt, wir sind ein Familienunternehmen und machen das genauso gut, wie es früher mein Schwiegervater gemacht hat.“
„Kann man da denn gar nichts machen?“
Was meint die damit?
Ich habe noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels für Sie zusammengestellt, damit Sie sich besser orientieren können:
Schlagwörter: kann, sprechen?
Ja hallo, was fällt dir ein, den nicht einfach als Zombie im Unternehmen zu beschäftigen? Also echt ey, das is ja nu überhaupt kein Kundenservice. Und das nennt sich dann Familienunternehmen mit Tradition, wo die halbe Familie einfach untätig irgendwo in ihrem Grab rotiert anstelle andere unter die Erde zu bringen.
🙂
Wie, was soll man da machen? Also wirklich. Ganz einfach: Ausbuddeln, vom Kosmetiker herrichten lassen und dann geht das schon. Ist dein Schwiegervater allerdings verbrannt, dann bin ich auf dein Lösunf gespannt. 😀
Die gute Dame meinte das "Und da kann man wirklich nichts machen?" aber nicht wirklich ernst, oder?
Ich glaube, das meinte die schon ernst. In einer solchen Situation sind die Menschen manchmal etwas kopflos. Das wissen wir und deshalb heben wir auch nicht immer gleich ab oder werfen die Leute aus dem Büro, wenn sie sich mal etwas seltsam verhalten.
Nun ja, es könnte sein, das du bei tot das o etwas gedehnt hast und sie das als abkürzung toot, total out of time, übersetzt hat…. Was allerdings nicht sehr warscheinlich ist…
Aber mal ne andere Frage, was für Vorraussetzungen muss man eigendlich als Bestatter erfüllen, also Schulabschluss und Co.
Ich denke, die bereits erwähnte Kopflosigkeit ist durchaus verständlich.
Da wird vielleicht 'ist tot' mit 'ist mal länger nicht da' oder so gleichgesetzt.
Na ja, erst mal dürfte sie mittlerweile auch etwas älter sein. Und vielleicht waren ihr das einfach zuviel Tote auf einmal. ,-) Ich glaube, wer schon mal erlebt hat auch unvorbereitet trauern zu müssen, weiss was gelegentliches kopfloses Reagieren und Argumentieren bedeutet.
Naja, vielleicht denkt sie, dass du als Bestatter da andere Kontakte hast als ein Normalsterblicher…
Sandy ist gut, aber nicht SO gut, trotz Einbalsamierungszertifikat 🙂
Ich würde in der Regel schon davon ausgehen, daß gerade ein Bestatter das Wort "tot" im üblichen Sinne benutzt… 😉
Ich meine das ja auch nicht wörtlich. Vielmehr so, dass der/die Hinterbliebene nur die Tatsache des 'weg seins' aufnimmt, aber eben nicht den (endgültigen) Grund…
😀 ich liebe dein Blog. So oft wie ich kurz vorm Herzstillstand wegen Lachen und Schnappatmung steh, lass ich mich von dir bestatten. mach weiter so 🙂 Das leben kann auch lustig sein ^^
Ihr seid ein Familienunternehmen? Fein 🙂
Dann hab ich ja doch noch Hoffnung, von Euch bestattet werden zu können, halleluja.
Vorausgesetzt, Du verrätst mir irgendwann in den nächsten 60 Jahren mal Deine Adresse 😉
Seancen sollen sehr populär sein.
Seancen sind Müll! Mindestens zwei meiner Freunde sind in den letzten 20 Jahren in der Klinik gelandet. Die gruppendynamischen Prozesse, die eine Bewegung des Glases verursachen, sind derart unheimlich, dass auch intelligente Menschen, die das nur "aus Spass" machen und skeptisch herangehen, ihre geistige Gesundheit für Monate oder Jahre verlieren können.