Hallo Tom
ich hätte mal wieder eine kleine Frage an Dich:
In dem Buch „Vom Umgang mit der Leiche“ von Carmen Thomas ist im Anhang eine Frageliste, wie man sich die eigene Beerdigung und alles was damit zusammenhängt wünscht.
Unter anderem kann man ankreuzen, was als Unterlage in den Sarg soll, z.B. Sägespäne, Torf…
Desweiteren wird gefragt, wie man den Kiefer „hochgehalten“ haben möchte, z.B. mit spezieller Stütze, Kleber…
Als fleißige Blog-Leserin weiß ich, wie Ihr allgemein verfahrt, was ist aber, wenn ein Verstorbener, den Ihr herrichtet, solche „Sonderwünsche“ hat, die hinterher eh keiner kontrollieren wird. Wenn das gewünscht wird, benützt Ihr auch diese kleinen Stützen, um den Kiefer oben zu halten? Und nehmt Ihr auch mal ungewöhnliches Material als Unterlage, wennn dies gewünscht wird?
Daß Ihr sehr auf die Wünsche Eurer Verstorbenen – und deren Angehörigen – eingeht, das betonst Du ja immer wieder, aber was ist mit solchen – eher nebensächlichen- Wünschen?
Ich danke Dir schonmal für Deine Antwort und: Mach weiter so, Dein Blog ist klasse!!!!!!!
Grüße
A.
Am Liebsten ist es mir, wenn der Verstorbene bereits zu Lebzeiten festgelegt hat, wie er/sie sich das eines Tages mal wünscht. Dann gibt es keine Zweifel und wir wissen, was zu tun ist.
Die Wünsche der Hinterbliebenen geben ja oft nur wieder, was sie glauben, daß es sich der Verstorbene gewünscht haben könnte.
Dabei sind uns keine Wünsche zu klein oder zu kompliziert. Wann immer möglich wird der Bestatter versuchen, diese Wünsche so exakt wie möglich zu erfüllen. Bei solchen Kleinigkeiten, wie Du sie beschreibst, wird es keinen ernsthaften Grund geben, sie nicht zu berücksichtigen.
Anders sieht es bei komplizierten Wünschen aus, zum Beispiel wenn sich jemand außergewöhnliche Sargbeigaben oder Abweichungen vom gesetzlich Möglichen bei der Wahl des Bestattungsortes wünscht. Hier kann man leider nicht alle Wünsche erfüllen. Deshalb ist es besser, so früh wie möglich einmal über alles zu sprechen, dann erfährt man schon zu Lebzeiten, was machbar ist und was nicht und kann sich gegebenenfalls selbst etwas anderes überlegen.
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Boa, das ging aber schnell!!! Dank Dir, Tom! 🙂
Ich möchte mit einer vom Dalei lama selbst geklöppelten Sargdecke aus garantiert ökologisch korrekter, vom Papst gefärbter, Seide bestattet werden. Ist das möglich? 😀
Nein im Ernst ich finde es echt gut, dass ihr soviel Wert darauf legt alles so zu machen, wir es gewünscht wurde.
Ich kann ja verstehen, dass man Präferenzen hat, ob man verbrannt oder erdbestattet werden will und was für Blumen man wünscht, aber gibt es ernsthaft Leute, die sich Gedanken darüber machen, ob sie dereinst lieber auf Torf oder Spänen liegen?
@3: sowas ging mir auch gerade durch den Kopf. Ob der Kiefer getackert oder mit sonstwas gehalten oder gar nicht wird, ist mir doch dann relativ egal. Bekomme ich eh nicht mehr mit. Und ob ich meinen „guten Anzug“ bzw. mein Sonntagsklied anhabe oder einen Talar, ist doch schnuppe. Bin von Haus aus kein Kleidertyp. Wenn meine Angehörigen mich dann aber in einem Kleid bestatten wollen, kann ich mich eh nicht wehren.
Für mich wäre wichtig: Feuer- oder Erdbestattung, auf gar keinen Fall irgendwas kirchliches (habe eher Probleme mit dem Bodenpersonal als mit „dem da oben“) und ein paar schöne Lieder. In schwarz braucht auch niemand erscheinen.
@4
Jeder Jeck ist anders. Ich finde es immer gut, wenn nicht jeder die gleiche Meinung hat, wäre ja langweilig. 🙂
Ich glaube das ist ein thema an dem sich ein Bestatter auch als guter Bestatter zeigen kann . Er respektiert die Wünsche und erfüllt machbares. Sicher kann vieles gar nicht konttrolliert werden aber gewissenhafte ehrliche Arbeit beruhigt einen selbst ja auch . Lg
Ich finde es echt toll, dass solche Anfragen geklärt werden, das nimmt einem echt so ein wenig die Angst vorm Tod, oder ich sag mal vor dem unbekannten Vorgang beim Bestatter..
Wie findet man denn den Bestatter seines Vertrauen? Auch wenn ich noch sehr jung bin, habe ich doch schon einmal versucht, bei einem ortansässigen Bestatter eine Beratungsgespräch zu bekommen. Dieser hat mir jedoch nur eingie Unterlagen über div. Sarg- und Urnenmodelle in die Handgedrück, eine Sterbegeldversicherung und ein Auftragsformular war auch dabei und meinte dann, ich könnte mir das ja mal zu Hause anschauen und mich dann mal wieder melden. Echt ordentliche Beratung!!! Ich weiß heute noch nicht, was alles mit einem geschieht, wenn man tot ist und wie es genau im Krema zugeht (abgesehen von den Infos hier, die ja sehr hilfreich und gut sind). Auch wenn man vielleicht nicht in naher Zukunft dem Bestatter Einnahmen beschert, ist es doch notwendig, sich mit dem einen oder anderen, der schon zu Lebzeiten zum Bestatter kommt, sich ausführlicher zu beschäftigen bzw. zu beraten. Bestatter wollen doch immer wissen, was der eigentliche Tote sich wünschen würde. Wie soll ich aber schon einen Bestattungsauftrag unterschreiben, wenn ich noch gar nicht weiß wie und wo ich bestattet werden will?
Sorry wegen der vielen Rechtschreibfehler; ich hatte den Text warum auch immer nicht von einmal durchgelesen. Ist sonst nicht so meine Art!