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Körperumfang

Nochmal zum Thema Dicke. Das ist ja wirklich ein Thema, das in vielen Branchen von Bedeutung ist. Mein Friseur beispielsweise hat einen extrabreiten Stuhl angeschafft und mein Arzt besitzt jetzt eine superweite Oberarmmanschette zum Blutdruckmessen. Es betrifft also nicht nur Deine Branche. Du schrubst aber von besonderer Bestatterkunst, um solche Dicken einzubetten, was muss man darunter verstehen?

Etwas schräg reinlegen und pressen…

Was soll man denn machen?

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Mir geht es überhaupt nicht darum, die Dicken anzuprangern oder hier eine Diskussion über das Für und Wider des Dickseins anzustoßen. Es ist einfach mal Fakt, daß die Leute immer dicker werden und daß wir uns Gedanken darüber machen müssen, wie wir dem begegnen.

Bislang waren es nur Einzelfälle, bei denen man immer irgendwie eine individuelle Lösung gefunden hat. Aber jetzt kommt das häufiger vor und damit wir uns nicht immer irgendetwas einfallen lassen müssen, ist es an der Zeit, über dauerhafte Lösungen nachzudenken.

Glücklicherweise wissen ja die meisten Hinterbliebenen um die Leibesfülle des Verstorbenen und haben Verständnis für die möglicherweise notwendig werdenden besonderen Maßnahmen.

Oftmals können wir der Situation dadurch wirksam begegnen indem wir einfach ein anderes unserer normalen Sargmodelle empfehlen. Solche mit einem geraden Unterkasten sind da besonders geeignet. Auch solche mit einem höheren Deckel gehen gut.
Eine unserer Klapptruhen ist ebenfalls besonders für dickere Menschen geeignet. Bei solchen Klapptruhen ist der Deckel ja in zwei Teilen aufklappbar. Was sich da unter dem zweiten, unteren Deckel wölbt, sieht niemand.

Es sind aber nicht allein die Särge. Auch die üblicherweise verwendeten Talare, also die Totenhemden, sind für extrem korpulente Menschen nicht mehr geeignet. Sie sind ja hinten offen und lassen sich bei sehr umfangreichen Menschen nicht ordentlich anlegen. Die hängen denen dann, offen gesagt, um den Hals wie ein Lätzchen.

Auch das angesprochene Transportproblem muß berücksichtigt werden. Die Regale in unserem Kühlhaus beispielsweise sind mit jeweils 250 Kilo belastbar. Die Fahrtragen aus Aluminium haben eine Belastbarkeit von 200 kg. Der Tote muß ja einmal vom Bett auf die Trage, von der Trage auf den Behandlungstisch und von dem wiederum in den Sarg gehoben werden. Dann muß er mit dem Sarg in die Kühlung transportiert werden, von dort in den Bestattungswagen, von dem wiederum auf den Sargwagen am Friedhof und dann an Grab abgelassen werden.
Das sind 6 bis 10 Hebe- und Transportvorgänge. Da macht es schon einen Unterschied, ob es sich um insgesamt 80-100 Kilo handelt oder um 250 Kilo.

Einer unserer Bestattungswagen hat eine max. Zuladung von 470 Kilo. 150 bis 190 Kilo bringen die beiden Fahrer auf die Waage, etwa 20 Kilo geht für Material und sonstige Zuladung drauf, bleiben 280 kg Ladekapazität. Bislang reichte das immer für zwei Särge…

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(©si)