Guten Tag Herr Wilhelm!
Zu Anfang erst einmal eine Erklärung:
Ich bin Anhängerin einer historischen Gruppe, und wir treten in historischer Kleidung auf…
Eines unserer Mitglieder ist schon recht alt (88) und meinte vor kurzen zu mir, das diese Person eine Beisetzung im Stil von 1880 haben möchte, also die Damen in langen Kleidern, und verschleiert, und die Herren im Gehrock und Zylinder…
Das man so etwas bei Hochzeiten macht, ist ja gut und schön, aber bei einer Beerdigung?
Ist das nun geschmacklos, oder makaber?
Was sagt das Friedhofsamt dazu wenn da eine Gruppe von Leuten aufschlägt die in einer längst vergangenen Zeit gekleidet sind?
Ich danke für die Antwort.
Gib mal „historische Beerdigung“ bei Google ein. Bei den Bildersuchergebnissen wirst Du viele Beispiele dafür finden, wie man sich um die Jahrhundertwende auf Beerdigungen gekleidet hat.
Der Zylinder als Kopfbedeckung und ein Gehrock erscheinen mit sehr typisch und korrekt.
Auch das lange Kleid für Frauen ist nicht untypisch, allerdings hat man früher bei Beerdigungen sehr viel Wert auf schwarze Kleidung gelegt.
Es ist überhaupt nicht geschmacklos, so etwas auch bei einer Beerdigung zu machen und eine alte Tradition wieder zu beleben.
Die Friedhofsverwaltung kann nichts dagegen sagen, da die Kleidung lediglich historisch ist.
Es hat auch schon Beerdigungen von Fußballern gegeben, bei denen viele Fans im entsprechenden Trikot anwesend waren.
Bei der Beerdigung eines Karnevalisten, die ich durchgeführt habe, war der Ehrenpräsident zur Trauerrede in seinem Bühnenkostüm als „lustiger Bauersmann“ erschienen.
Auch Fans von Star Trek erscheinen mitunter in den Borduniformen auf Beerdigungen, um einen Gleichgesinnten zu verabschieden.
Wenn das Ganze in Würde geschieht und nicht als Veralberung der Allgemeinheit oder zur Verhöhnung bestehender Traditionen gemacht wird, ist überhaupt nichts dagegen einzuwenden.
Immerhin erscheinen Menschen anderer nationaler Herkunft oder besonderen religiösen Glaubens auch in der ihnen dafür korrekt erscheinenden Tracht auf dem Friedhof.
So tun es auch mitunter Handwerker einer bestimmten Zunft oder Mitglieder einer bestimmten Berufsgruppe.
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Moin Moin,
Ich komme auch aus der Branche und habe gerade den Beitrag gelesen. Da ist mir sofort eine Beerdigung aus dem letzten Jahr eingefallen. Dort ist ein Herr gestorben, der einer mittelalterlichen Gruppe angehörte. Die Trauergäste sind alle in der dazu gehörigen Kleidung gekommen und haben dazu auch noch die Trauerfeier mit Livemusik begleitet. Es war einer der schönsten Beerdigungen (wenn man es so sagen kann) an der ich teilhaben durfte 🙂
@maraike: Oder Rocker:
Rocker
@Hella:
Stimmt, das ist auch wahnsinnig toll, wenn sie alle mit ihren bikes kommen.
@Maraike: So eine Biker-Trauerfeier hat Herr Wilhelm in seinem Buch „Gestatten Bestatter“ beschrieben.
Seite 94 „Born To Be Wild“…
Irgendwie konnte man beim Lesen das Knattern der Maschinen hören…..
Das finde ich eine total schöne Idee, ein toller letzter Gruß an den/die Verstorbene(n).
Irgendwie erinnert mich dieser Beitrag an MacKaber/Undertaker J.A. Fox, der im Juli auch schon sechs Jahre tot ist, und der wohl eine ähnlich stilvolle Beerdigung hatte:
https://www.youtube.com/watch?v=5gJch9tkA68
Seine einfühlsamen und kreativen Kommentare fehlen mir manchmal immer noch…
@MiniMoppel:
Aaaaahhhhhh, das ist schon 6 (sechs) Jahre her????????? Sicher??????
@MiniMoppel:
Genau daran wollte ich auch erinnern. Wir waren beim Trauerzug durch Kötzschenbroda und der Feier dabei. Es war äußerst beeindruckend, würdevoll und angemessen…
@haurain: Ich war bei MacKabers Beerdigung dabei. Die war auch sehr schön und gut besucht.
Seinerzeit hatten wir hier im Blog für ihn gesammelt und konnten durch die etwas aufgestockte Spende der Familie den Ankauf des von MacKabers gewünschten Grabsteins vorzeitig ermöglichen.
@MiniMoppel: Aber MacKaber und Undertaker J.A. Fox waren doch zwei verschiedene Persönlichkeiten, oder habe ich das falsch in Erinnerung!?
Unabhängig davon vermisse auch ich sein(e) Kommentar(e).
@Klarry:
Ja, sorry. Ich war etwas in Hektik, als ich den Kommentar geschrieben habe. Zuerst habe ich an J.A. Fox und seine Beerdigung gedacht, dabei fiel mir auch wieder MacKaber mit seinen vielen tollen Kommentaren ein, den ich da auch irgendwie unterbringen wollte, und dann hab ich es einfach irgendwie gemacht, und dann hab ich’s wohl irgendwie ein wenig verkimmelt.
(Und ich sach noch: Immer nochmal lesen vor dem Abschicken.)
Aber ich gelobe Besserung.
@MiniMoppel: So hatte ich mir das gedacht und Dich deshalb nicht verbessert.
Ich frag mich, wie wohl die Beerdigung eines Nudisten aussieht.
@Markus Knab: Ganz vernünftig und pragmatisch..
Das heißt, bei der Trauerfeier in der Öffentlichkeit, wird man zivil gekleidet sein.
Was der Verein auf seinem Gelände macht und wie man nun privat noch eine Feier abhält, das ist ja Sache des Vereins. Ob die nun Cowboy und Indianer sind, nackig, Gothic oder Fantasy.
Manches davon kann man auch in der Öffentlichkeit machen/tragen, manches eben nicht.
Nun mag man denken, es sei ja vielleicht ganz lustig, wenn die, die es wollten immer nackt herumlaufen könnten.
Wenn ich mir aber überlege, wen ich so alles kenne, würde ich die wenigsten davon nackt sehen wollen.
Und dabei bin ich noch nicht einmal besonders anspruchsvoll.
Hallo Leute!
User Freund ist nun tatsächlich verstorben, und wir haben ihm auch den Wunsch erfüllt…
Das einzige was wir nicht hatten war eine Himmelbett Kutsche mit Pferden, weil das hätte die Kosten gesprengt…
Ich habe tatsächlich ein schwarzes Toutnütrnkleid it Schleier getragen, so wie die anderen Damen auch, die Herren passten dazu…
Was unpassend war, waren die anderen Leute auf dem Friedhof die mit ihren Handys Fotos gemacht haben!
Als wir gegangen sind haben wir auch anfragen von Passanten abgelehnt die Fotos machen wollten, da ich als Trauergast nicht fotografiert werden will!