Fundstücke

Mann im Kamin zur Leiche geworden

Hallo Tom,

zuerst einmal ein riesiges Lob für die tolle, informative und unterhaltsame Seite! Vielen Dank für die Mühe, die Du hineinsteckst, um uns Leser zu unterhalten und zu informieren (was Dir, wie ich versichern kann, auch aufs Vortrefflichste gelingt).

Beim Surfen bin ich auf einen Artikel bei den ‚Darwin Awards‘ gestoßen, der bei mir einige Fragen aufgeworfen hat. Man mag zu den ‚Darwin Awards‘ stehen, wie man möchte (ob man es gut finden muss, sei dahingestellt), interessant ist der Fall aber alle Male:

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„Skelett von Einbrecher nach 16 Jahren in Kamin gefunden
1985 spurlos verschwunden – jetzt als Skelett im Kamin gefunden
Im Kamin eines Hauses in Natchez (US- Bundesstaat Mississippi) ist das Skelett eines Einbrechers gefunden worden, der dort vor 16 Jahren stecken geblieben war.
1985 war der Mann spurlos verschwunden. Maurer entdeckten bei Renovierungsarbeiten jetzt die sterblichen Überreste. Der Mann war bei einem versuchten Einbruch in den Geschenkladen im Erdgeschoss vermutlich kopfüber in den Schornstein gestürzt. Der damals 27-Jährige sei dabei offenbar verletzt worden und habe nicht um Hilfe rufen können.“
Link: http://www.darwinawards.com/deutsch/darwin/darwin2001-01.html

Ich habe geschlussfolgert, dass das Haus wohl vermutlich kurz nach dem Einbruch längere Zeit unbewohnt war, ansonsten hätte anfallende Geruchsentwicklung die Bewohner sicherlich zu Nachforschungen angetrieben. Da Einbrecher ihrem „Beruf“ aber selten in leeren Häusern nachgehen, muss das Haus ja zu dem Zeitpunkt des Einbruchs bewohnt gewesen sein.

Meine Frage: Ist es tatsächlich möglich, dass ein Mensch im Kamin verwesen kann, ohne dass die Bewohner etwas davon merken? Vielleicht durch die gute Belüftung im Kamin oder das Entweichen der Gerüche nach oben?

Herzliche Grüße,
P.

Nun, da steht, daß sich im Erdgeschoss ein Geschenkeladen befand. Wenn dieser Laden, so wie bei „Nanu Nana“ auch dieses schreckliche Zeug verkauft, das Frauen immer kaufen, um ihre Männer zu quälen, also Duftkerzen, parfümierte Duftöle, Räucherhütchen und mumifizierte Rosenblätter mit Maiglöckchenduft, dann riecht man von dem Verstorbenen vermutlich nicht viel oder gar nichts.
Ich gehe mal davon aus, daß der Kamin kein offener Kamin war. Warum sollte es so etwas ausgerechnet in einem Geschenkeladen geben? Es handelt sich also um einen sehr engen, nur nach oben wirklich offenen Raum in dem vermutlich ein stetiger leichter Luftzug nach oben herrscht. Das ist ja so nunmal die Aufgabe eines Kamins, der soll „ziehen“.
Wenn dann noch an diesem Kamin eine Heizungsanlage angeschlossen war, sind das die besten Voraussetzungen dafür, daß der Mann eher nach der Art einer Rügenwalder Trockenwurst getrocknet wurde und man nichts davon merkt.
Eventuell heruntertropfende Flüssigkeiten werden im tiefen Teil des Kamins von Ruß und Asche und Dreck aufgesaugt. Diese Masse ist ohnehin immer feucht, da es in Kamine ja hineinregnen kann.

Meiner Meinung nach durchaus keine urbane Legende, sondern tatsächlich so möglich.
Und ohne es jetzt belegen zu können, ist es auch nicht der erste Fall dieser Art, ich habe da schon ein paar Mal von gehört.


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Hier erscheinen auch Meldungen aus der Presse und dem Internet, auf die mich meine Leserinnen und Leser hingewiesen haben.

Lesezeit ca.: 4 Minuten | Tippfehler melden | Peter Wilhelm: © 1. Februar 2011 | Revision: 5. Juni 2012

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kall
13 Jahre zuvor

Das Räuchern von Leichen soll ja bei einigen ozeanischen Stämmen durchaus üblich sein 😉

Tom625
13 Jahre zuvor

In der englischen Beschreibung unter

http://darwinawards.com/darwin/darwin2001-01.html

findet sich auch ein Hinweis auf die Quelle. In dem Fall wurde darüber in zwei Zeitungen berichtet.

halo
13 Jahre zuvor

aber lieber Tom, „solche“ Läden handeln auch mit Dingen, die (meist mit Hilfe von „elektrischen Energiespeichern“) blinken oder auch Geräusche von sich geben (also für „Toms“ interessant sind).
.. auch solche Artikel können eine gewisse Ablenkung bewirken 😉

Tzosch
13 Jahre zuvor

Rügenwalder Trockenwurst. Hammer!

Der Kamin war vielleicht unten im Laden zugemauert oder verkleidet!?

Rena
13 Jahre zuvor

Lieber Tom, da kennst Du mich nicht. Ich mags das Stinkezeugs überhaupt nicht. Hier im Haushalt gibt es keine Duftkerzen, riechende Blütenblätter, Räucherstäbchen oder ähnliches.

Big Al
13 Jahre zuvor

Also Vorsicht bei Duftkerzen-und anderem Stinkezeug-Benutzerinnen.
Die könnten eine Leiche im Keller, ähem, Kamin haben.
Und nicht nur Blumenleichen im Duftkörbchen.
Ich habe es ja schon immer geahnt.
Pöses Weibsvolk.
B. A.

Kirstin
13 Jahre zuvor

Dem Weihnachtsmann wäre das niemals nicht passiert. 😉

Big Al
13 Jahre zuvor

Der Weihnachtsmann klettert doch niemals durch den Kamin.
Wie auch, mit dem Bauch!
Alles Mumpitz.
B. A., selbst weihnachtsmannfigurbehaftet

undertaker mike
13 Jahre zuvor

Ich ess keine Rügenwalder Wurst mehr……:-))

Tom Danke, einfach nur Danke…. ich geniess jeden Tag den Blog….
Gruss aus der Schweiz…

Big Al
13 Jahre zuvor

@ undertaker mike.
„Ich ess keine Rügenwalder Wurst mehr….“
Und was ist mit Tee?
B. A., werbegeschädigt

undertaker mike
13 Jahre zuvor

@ Big Al : Wääähhh Tee…. nicht wirklich… da muss ich aber sehr krank sein 🙂
Ach ja und bei uns im Institut und zu Hause gibts auch keine Räucherstäbchen…….. Big Smile 🙂

Grüsse aus der Schweiz……..

Mort
13 Jahre zuvor

Ich frage mich nur, was einen Einbrecher auf die abstruse Idee bringt, Santa Clause spielen zu wollen, wenn doch die Wahrscheinlichkeit, dass es einen offenen Kamin gibt, eher marginal ist. Mal ganz abgesehen von den anderen Unannehmlichkeiten (Enge, glatte Wände, Ruß, Sauerstoffmangel, …) und der schlechten Fluchtmöglichkeit…




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