Frag doch den Undertaker

Meine Oma wollte nach Machpela

Meine Oma ist vor einigen Tagen verstorben. Sie hat im Vorfeld alles geregelt. Ihr Wunsch ist eine anonyme Feuer-, Waldbestattung. Für mich ist es schwer zu ertragen noch nicht mal den Ort zu kennen (die genaue Stelle brauche ich nicht, alleine das Waldstück würde reichrn), an dem ich ihr näher sein kann. Es gibt keine Feier, Todesanzeige oder sonst was, da sie es so möchte. Sie ist ein ZJ und hat angegeben nach „Machpela“ bestattet zu werden. Ich finde nirgends was dies bedeutet, um ihren Wunsch besser zu verstehen. Können Sie mir erklären was dies bedeutet und habe ich wirklich keine Möglichkeit den Friedwald zu erfahren? Ich habe das Gefühl mich nicht von ihr verabschieden zu können. Es ging alles viel zu schnell durch die Mutanten.

Machpela ist eine in den drei Weltreligionen Judentum, Islam und Christentum bekannte Grabstelle. Dass es sich um einen Ort handelt, ergibt sich aus diesem Text hier:

Als Sara 1881 v. u. Z. im Alter von 127 Jahren in Hebron starb, mußte Abraham ein Stück Land für eine Grabstätte kaufen, denn er war ja nur ein ansässiger Fremdling und besaß kein Land in Kanaan. Er kaufte deshalb von den Söhnen Heths in Machpela bei Mamre ein Feld, auf dem eine Höhle war (1Mo 23:1-20; siehe KAUF). Drei Jahre später, als Isaak 40 war, sandte Abraham seinen ältesten Diener, wahrscheinlich Elieser, nach Mesopotamien zurück, damit er für seinen Sohn eine passende Frau suche, eine, die ebenfalls aufrichtig Jehova anbeten würde. Rebekka, die Großnichte Abrahams, erwies sich als die von Jehova Erwählte (1Mo 24:1-67).

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Quelle: Wachtturm Online

Mehr darüber findet man beispielsweise auch durch die einfache Eingabe des Wortes Machpela in die Google-Suchmaschine in der deutschen Wikipedia.

Das Wort Machpela hat also eine biblische Wurzel, wird aber heute vor allem von Jehovas Zeugen in einem weitreichenderen Zusammenhang mit dem Thema Bestattung verwendet. So gibt es beispielsweise eine deutsche Beisetzungsstätte ähnlich einem Ruheforst namens Machpela.
Dort wird die Asche von Verstorbenen in einem kleinen Waldstück ausschließlich anonym bestattet. Eine Teilnahme an der Bestattung, sowie Besuche an der Ruhestätte sind nicht vorgesehen oder erwünscht.

Die Verstorbene wird also aller Wahrscheinlichkeit nach dort bestattet sein.

Wenn es zum Konzept dieser Beisetzungsstätte gehört, vollkommen anonyme Bestattungen zu ermöglichen, so sehe ich keine Chance, zu erfahren, wo sich das betreffende Waldstück und die Lage der Urne befinden.

Immerhin bietet die oben verlinke Seite „Machpela“ einen Online-Trauerdienst, auf dem man Nachrufe etc. posten kann.


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Lesezeit ca.: 3 Minuten | Tippfehler melden | Peter Wilhelm: © 17. März 2021 | Revision: 17. April 2021

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grugru
3 Jahre zuvor

das hier habe ich noch dazu gefunden, man kann hier wohl Gedenkeinträge hinterlassen. Vielleicht eine Möglichkeit, der Trauer Ausdruck zu geben?
http://www.machpela.de/startseite/

Ingrid Hoerner
3 Jahre zuvor

Ja, genau das ist es, was ich so gar nicht verstehe.

Die lebenden Personen leiden, weil die Toten nur an sich denken.
Evtl. sogar denken, dass sie es richtig machen, damit sie nicht „zur Last fallen“.

Wann fangen die deutschen Menschen an, sich einmal Gedanken über die Situation zu machen, dass man, wenn man tot ist, daran nichts ändern kann und wirklich nur die Lebenden daran knabbern.

Schade, dass wir so engstirnig geprägt sind und viele eben aus ihrer Haut auch nicht rauskommen.

Würde gerne hier mit vielen Menschen drüber sprechen um die Synampsen im Hirn umzustellen.

Ich möchte damit nicht sagen, dass ein Mensch der seine Wünsche hat, diese gleich mitbeerdigen muss. Er sollte nur darüber nachdenken bzw. sprechen, ob seine Menschen mit seinen Wünschen gut leben können!

Jetzt hoffe ich, dass ich das verständlich rüberbringen kann was ich damit sagen möchte.

Lochkartenstanzer
Reply to  Ingrid Hoerner
3 Jahre zuvor

> Die lebenden Personen leiden, weil die Toten nur an sich denken.

Ja und? Wenn das der Verstorbene aber so wollte? Natürlich könnte man sich darüber hinwegsetzen, weil es die Toten „nicht mehr mitbekommen“ Aber warum sollte man nicht seine Angelegenheit so regeln dürfen, wie man es für richtig hält.

Man mag es für egoistisch halten, aber wer will denn von einem anderen vorgeschrieben bekommen wir er beerdigt zu werden hat. Wenn Dir, Ingrid, Deine Verwandten vorschreiben wollten, daß nur eine tibetanische Himmelsbestattung für Dich das richtige wäre, wärst Du dann auch begeistert?

Ingrid Hoerner
Reply to  Lochkartenstanzer
3 Jahre zuvor

Wenn ich vorher mit meinen Menschen über meine Wünsche spreche und dabei erfahre, dass z. B. meine Kinder mich nach „tibetanischer Himmelsbestattung“ bestatten wollen, dann wäre auch das für mich okay. Aber sind wir doch einmal ehrlich. Wenn man offen darüber spricht, dann werden Kinder die Wünsche von mir sicherlich erfüllen und können dann, da wir alle für eine Feuerbestattung sind, auch noch ihre Wünsche erfüllen. Ich komme, so hat es meine Tochter schon gesagt, in eine Eieruhr. Sie ist wunderschön und ich denke, damit kann ich gut leben/sterben. 🙂 Wobei auch ein Teil nach meinem Wunsch zu meiner Mutti und meinem Bruder, in meinem Elternhaus, in den Garten unter den Fliederbaum kommt. Ich habe in den fast 20 Jahren, in denen ich hier berate, nur 1 x von einer Frau zu hören bekommen: „Da mache ich keine Kompromisse, meine Kinder haben meine Wünsche zu respektieren und sie müssen damit dann leben …“ Für mich absolut unverständlich aber, wie erwähnt auch nicht an der Tagesordnung. Wenn ich mit Menschen über diese Thematik spreche und das… Weiterlesen »




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