Branche/Kommune

Miss Abschied

© Bestatter-Preisvergleich.de

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Tatjana Greiner (31) aus dem Schwarzwaldort Hasel ist die „Miss Abschied 2016.
Das Internetportal bestatter-preisvergeich.de hatte zu zweiten Mal zu Abstimmung über Deutschlands schönste Bestatterin aufgerufen.
Frau Greiner sei nicht nur äußerlich „Deutschlands schönste Bestatterin“, sondern überzeuge auch durch „innere Werte“, sagte Portalbetreiber Markus Pohl.

Die „einfühlsame, warmherzige junge Frau, die mit beiden Beinen im Leben steht und ihren Beruf mit großer Hingabe ausübt“, hatte sie sich gegen 74 Kontrahentinnen durchgesetzt.

„Die Wahl der ‚Miss Abschied‘ mag auf den ersten Blick skurril erscheinen – doch das ist sie keineswegs“, sagte Markus Pohl. „Wir wollen zeigen, dass auch der Bestatter-Beruf attraktiv ist.“ Tatjana Greiner sei „in dieser Hinsicht überaus authentisch“. Am Wettbewerb durften Bestatterinnen und weibliche Angestellte der Bestattungsbranche ab 18 Jahren teilnehmen. Die jüngste der 75 Teilnehmerinnen war 21, die älteste 56 Jahre alt.

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Einige Leserinnen und Leser hatten mir Links zu dieser „Misswahl“ geschickt und mitgeteilt, daß sie sich unangenehm berührt fühlen.
„So ein Schwachsinn! Bei einem Bestatter kommt es doch nun wirklich nicht aufs Aussehen an!“, schrieb Doro.
Ludwig meinte: „Das ist doch plumpe Reklame für dieses dubiose Portal.“

Meine Meinung: Unter den Bestatter-Vergleichsportalen hebt sich das veranstaltende Portal dadurch hervor, daß es keine Provisionen von den Bestattern verlangt. Bestatter, die dort mitmachen, zahlen stattdessen eine durchaus überschaubare Monatsgebühr. Das ist nicht überall der Fall. Manche Portale erhöhen nämlich durch hohe Provisionsforderungen die Bestatterrechnungen dramatisch. Von dubios kann hier also zunächst keine Rede sein.

Die Aktion an sich: Na ja, warum denn nicht?
Alles was den Blick auf die Branche lenkt und das in positiver Weise tut, ist grundsätzlich zu begrüßen.
Tatjana Greiner ist doch wirklich eine hübsche Frau und hat es meiner Meinung nach durchaus verdient, gewonnen zu haben.
Wobei ich natürlich jetzt die anderen Kontrahentinnen nicht gesehen habe. Aber eins steht fest: Tatjana ist sehr hübsch.

Und es gibt weitaus weniger schöne Anlässe, um in der Zeitung zu stehen, oder?

Ich gönne der jungen Schwarzwälderin ihren Sieg.

Schade, daß die Verbände es nicht fertigbringen, so etwas zu veranstalten, und daß ein kommerzieller Anbieter aus dem Internet auf die Idee kommt. Aber man muß es Markus Pohl neidlos lassen: Er hat es durchgezogen und geschafft, daß sein Portal in aller Munde ist.

Und ja: Beim Bestatter kommt es nicht aufs Aussehen an. Aber gut auszusehen, hat auch noch nie geschadet.

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    Lesezeit ca.: 3 Minuten | Tippfehler melden | Peter Wilhelm: © 1. Oktober 2016

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    8 Kommentare
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    Micha Ströe
    8 Jahre zuvor

    wer sagt denn, das Bestatter wie Quasimodo aussehen müssen?…….

    Win
    8 Jahre zuvor

    Ich finde, die Bestatterbranche hat es mit „Miss Abschied“ noch ganz gut getroffen. Letztens haben die Hebammen ebenfalls eine Misswahl ausgerufen, aber niemand hatte sich um den Titel „Miss Geburt“ beworben…

    Reply to  Win
    8 Jahre zuvor

    @Win: Das war auch mein erster Gedanke. Wobei die Wahl der Bombenentschärfer um Miss Geschick auch ein Fiasko wurde…

    Nanny Ogg
    8 Jahre zuvor

    Und wer ist „Mister Bestatter“ geworden? Ich bin auch hier für Gleichberechtigung.

    Buchstabensalat
    8 Jahre zuvor

    Schön ist sie, oder, naja, sehr gutaussehend (Schönheit ist ja immer so eine Betrachtersache…). Aber wieso muss denn egal was immer mit dem hübschen Gesicht einer Frau „attraktiv gemacht“ werden? Oder mit dem Körper? Man muss sich ja fragen, für WEN das attraktiv gemacht werden soll – und wenn mit hübschen Frauen geworben wird, heißt das, dass es sich nur an heterosexuelle Männer und homosexuelle Frauen richtet? Ja, fein, ich als Frau finde das Mädel auch gutaussehend, aber ein knackiger Mann (winkewinke zu Nanny Ogg) spräche mich da bestimmt eher in der Weise an, in der die Dame auf Männer wirkt. Und ganz meta: es geht mir zunehmend auf den Keks, wie für alles und jedes mit Frauen geworben wird. Hier hängt ein Plakat von einem Baumarkt, der sich auf Türen spezialisiert hat – darauf eine Zeichnung von einem Mädel im Fifties-Stil in sexy-naiver „oh, mein Rock fliegt hoch, es zieht ja“-Pose. Türen. Verkauft mit einer Frau. Parship-Plakate. Ich hab noch keines mit einem Mann drauf gesehen, aber -zig Frauen. Rucksäcke. Mit nem lasziven Mädel… Weiterlesen »

    Steffen M.
    Reply to  Buchstabensalat
    7 Jahre zuvor

    @Buchstabensalat:
    Werber sind ja nicht blöde: Frauen treffen um die 80 (!) Prozent aller Kaufentscheidungen, nicht besonders geschickt, mit Werbung nur Männer anzusprechen. Vielmehr wird Werbung mit Frauen drauf auch von Frauen mehr gekauft. Nur deswegen sind zB auf den Fernsehprogrammzeitschriften immer irgendwelche Weiber drauf und nicht etwa der Clooneyschorsch. Und was die Parship-Plakate angeht: http://www.productionparadise.com/spotlight/photo-post-production-and-cgi-945/die-bildproduktion-27546.html Der mit dem hässlichen Hemd hing wochenlang an meiner Bushaltestelle

    Samantha
    8 Jahre zuvor

    Meiner Meinung nach ist das Sexistisch und es hat einfach rein gar nichts in dieser Branche zu suchen. Ich als Frau versuche auf der Arbeit immer so dezent und unauffällig auszusehen wie nur möglich. Ich lackiere mir die langen Fingernägel nicht mehr, schminken tu ich mich auch nicht mehr und Schmuck auch nur so neutral wie möglich. Ich bin grade mal 19 Jahre alt und habe meine Ausbildung im August begonnen. Ich bin also noch jung und Brezel mich am Wochenende auch gerne mal richtig auf. Am WOCHENENDE!!! Ich finde es merkwürdig diese Branche so zu sexualisieren. Es geht um Verstorbene und nicht darum wer die schönsten Augen hat O.O.

    Steffen M.
    7 Jahre zuvor

    So, so, sexistisch. Warum haben dann 75 Bestatterinnen da mitgemacht? Weil sie dumm sind?




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