Allgemein

MMS

„Nee, Sie können sich das mal direkt angucken, ich habe Ihnen das per MMS geschickt!“

Das sagte Herr Böckelmann, der gerade mit uns gemeinsam die Bestattung seiner Frau plant. Zur Vorbereitung gehört es in diesem Fall, daß Herr Böckelmann eben auf dem Friedhof vorbeischauen mußte, um ein passendes Grab auszusuchen.

Das ist sowieso immer so eine Sache.

Werbung

In solchen Fällen sage ich oft: „Wir kümmern uns um alles, die beiden Dinge die Sie tun müssen, sind das Gespräch mit dem Pfarrer und das Aussuchen des Grabes.“

Die Allermeisten verstehen das und wissen, daß man das zumindest bei Wahlgräbern so machen muß, deshalb heißen die ja auch so. Vor gar nicht allzu langer Zeit hatte ich einen Kunden, der empfand das als Zumutung: „Wie? Ich soll jetzt in all meiner Trauer auch noch selbst auf dem Friedhof herumstiefeln und mir das Grab aussuchen? Das ist ja eine Frechheit! Sowas nennen Sie einen guten Rundumservice?“

Bitteschön! Kein Problem, wir suchen auch das Grab aus, wenn es sein muß. Das kommt manchmal vor, vor allem wenn der Auftraggeber im Ausland ist und erst kurz vor der Beerdigung kommt usw. Aber üblich ist es, daß die Angehörigen das selbst machen.
Wir gehen gerne mit, beraten und haben immer einige Tips parat:

– Kein Grab unter einem Baum, man hat immer Laub auf dem Grab,
– ist eine Wasserstelle in der Nähe?
– ist das Grab gut zu erreichen?
– gibt es eine Bank?
– ist in diesem Feld der gewünschte Grabstein erlaubt?
– wie sehen die Grabstätten links und rechts aus?
– ist die Größe des Grabes angemessen? Große Gräber kosten auch mehr bei der Grabpflege.
usw.

Diese Punkte klingen für manchen banal, sind aber letztlich nach unseren Erfahrungen ganz wichtig bzw. können im Laufe der Jahre noch wichtig werden.

Herr Böckelmann hat das verstanden, fand es gut, daß er bei einem Wahlgrab ein Mitspracherecht hat und nicht -wie bei einem Reihengrab- das nächste freie Grab nehmn muß.
Jedoch war er unentschieden. Meine Ratschläge beherzigend kamen für ihn zwei Grabstellen in die engere Wahl. Das eine nah an der Friedhofsmauer, sehr idyllisch gelegen im alten Teil, aber doch eine Birke nebenan. Das andere zwar ohne Birke, aber im unteren Teil, wo es stauende Nässe gibt und Wege und Gräber oft schlammig, pappig, lehmig sind.

Ich soll ihm bei der Entscheidung helfen, also macht er Bilder mit der Kamera seines Handys und will mir die per MMS schicken.

So eine Multimedia-Nachricht soll ja ganz was Tolles sein. Man bekommt da nicht nur einen kurzen Text wie bei einer SMS, sondern der Absender kann noch Töne und Bilder anhängen, dafür kostet so eine MMS auch mehr.

Nur habe ich noch nie eine MMS empfangen. Ich habe schon alle möglichen Handys gehabt. Egal ob sie von N*kia oder M*t*r*la waren, das mit den MMS hat nie geklappt. Egal ob ich exakt nach einer superdetaillierten Anleitung die entsprechenden Parameter selbst eingestellt habe oder ob das der freundliche Mann im Mobilfunkcenter gemacht hat, es funktionierte nie.
Selbstverständlich kann ich MMS versenden, mit meinem N*kia z.B. geht das, mit dem iPh*ne nicht.
Aber egal ob mir jemand eine MMS schicken will oder ob ich eine versende, irgendwie scheint dieses System nicht wirklich richtig zuverlässig zu funktionieren, alles was ich bekomme, ist immer nur eine MMS von einem Mobilfunkbetreiber, die mich darüber informiert, daß ich eine MMS erhalten hätte, wenn ich sie erhalten hätte und weil ich sie nicht erhalten habe, könne ich sie erhalten, wenn ich jetzt ins Internet gehe und eine kryptische Buchstabenfolge als Geheimkennwort eingebe.

Aber halt! Das stimmt ja gar nicht! Wenn ich mit dem N*kia eine MMS an Sandy schicke, die das gleiche Handy hat, dann funktioniert das wunderbar, nur alle anderen Handys dieser Welt können von mir keine MMS empfangen und mir auch keine senden.
Merkwürdige Sache das.

Hashtags:

Ich habe zur besseren Orientierung noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels zusammengestellt:

Keine Schlagwörter vorhanden

Lesezeit ca.: 5 Minuten | Tippfehler melden


Hilfeaufruf vom Bestatterweblog

Das Bestatterweblog leistet wertvolle Arbeit und bietet gute Unterhaltung. Heute bitte ich um Deine Hilfe. Die Kosten für das Blog betragen 2025 voraussichtlich 21.840 €. Das Blog ist frei von Google- oder Amazon-Werbung. Bitte beschenke mich doch mit einer Spende, damit das Bestatterweblog auch weiterhin kosten- und werbefrei bleiben kann. Vielen Dank!




Lesen Sie doch auch:


(©si)