Frag doch den Undertaker

Musik für die Toten

Wie wird der Mund einer Leiche verschlossen?

Lieber Tom,
ich habe in der ARD-Mediathek unter diesem Link hier www.ardmediathek.de einen Bericht über eine Bremer Bestatterin gesehen. Sie spielt den Verstorbenen auf ihrer letzten Fahrt zum Krematorium ihre Lieblingsmusik vor und in einer anderen Szene liest einer ihrer Mitarbeiter dem Toten noch ein Gedicht vor.
So etwas habe ich noch nie gesehen oder davon gehört, auch in Deinem Blog nicht. Macht Ihr das auch? Warum macht man das?

Es ist eine Form der Respektbezeugung dem Verstorbenen gegenüber und hat sicherlich eher symbolische Bedeutung. Verstorbene sind tot und nach allem was wir wissen, können sie nicht mehr hören und sinnlich wahrnehmen.

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Es ist allgemein üblich, das man während der Trauerfeier Musik spielt und hierfür oft auch die Musik aussucht, die dem Verstorbenen zu Lebzeiten gefallen hat. Man tut dies aber auch für die Trauergäste, damit diese auch durch die Musik noch einmal besonders intensiv an den Verstorbenen erinnert werden.

Manchmal spielen wir auch die Lieblingsmusik des Verstorbenen in den Aufbahrungsräumen ein, während die Angehörigen Abschied nehmen.

Allerdings gehen wir nicht so weit, daß wir ohne weitere Gründe den leblosen Körper mit Musik beschallen oder einer Leiche noch Gedichte vorlesen. Sollte es ein jenseitiges Weiterleben geben, so wird es auch eventuell Möglichkeiten geben, solche Dinge wahrzunehmen, aber das wird dann doch sicherlich nicht an den Aufenthaltsort der verstorbenen Hülle gebunden sein.

Musik ist etwas Wunderbares und mit Liedern kann man sehr viel ausdrücken. Als Brücke zwischen dem Verstorbenen und den Lebenden kann sie sehr viel bedeuten und deshalb wird sie auch in den verschiedensten Situationen von den Bestattern eingesetzt.
In erster Linie geschieht das aber für diejenigen, von denen der Bestatter überzeugt ist, daß sie die Musik auch wahrnehmen können.

Etwas vollkommen Anderes ist es, wenn jemand im Sterben liegt oder gerade eben erst verstorben ist.
Manche Untersuchungen gehen davon aus, daß gewisse Sinneseindrücke noch in bestimmter Form wahrgenommen werden können, selbst wenn der Mensch schon, nach unserem Dafürhalten, als tot gilt.
Aber das sind flüchtige Momente und bis der Bestatter sich um Aufbahrung und Trauerfeier kümmert, ist in dem Verstorbenen alles verloschen.

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(©si)