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Olugulade -11-

Es hat sich nichts Neues ergeben in dieser Angelegenheit. Frau Birnbaumer-Nüsselschweif scheint sich selbst etwas ins Abseits geschossen zu haben, denn wie mir zugetragen wurde, scheint ihr Rückhalt in ihrer Kirchengemeinde doch nicht so groß zu sein, wie ich zunächst dachte.
Diejenigen, die bei mir anriefen, scheinen nun doch hauptsächlich diejenigen wenigen zu sein, die sich von der Birnencreme-Nussaroma haben dazu anstacheln lassen.

Die meisten anderen aktiven Gemeindemitglieder sehen das eher pragmatisch und sind einfach froh darüber, daß Daniel untergebracht ist. Punkt.

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Herr Bauer hat nun doch seine Wohnung nochmals angeboten. Zuerst hatte er gesagt, daß ihm das jetzt, auch wegen des Todes seiner Frau, alles zuviel wird und er gar nicht weiß, ob er hier bleibt oder zu seiner Tochter nach Ulm ziehen wird. Aber offenbar hat ihm seine Tochter anläßlich der Beerdigung das unwiderstehliche Angebot gemacht, auf das alle Senioren sehnsüchtig warten, nämlich ihm in Ulm einen schönen Heimplatz zu besorgen.

Ich kann verstehen, daß er lieber hier bleibt.

Aber auch die Wohnungsgenossenschaft hat mir eine Wohnung für die Olugulades in Aussicht gestellt und genau die Wohnung nehmen wir jetzt erst mal. Und das aus einem Grund: Kein Mensch weiß bisher, ob Frau Olugulade überhaupt hier bleiben will und diese Wohnung der Genossenschaft ist teilmöbliert. Da kann die Familie gleich einziehen und es macht dem Verwalter auch nichts, wenn die nach wenigen Wochen evtl. doch noch in die Bauer-Wohnung umziehen. Zumindest hat die Familie jetzt eine Anlaufstelle.

Vom Jugendamt habe ich jetzt die Unterlagen bekommen. Man bekommt ja sogar Geld, wenn man ein Pflegekind aufnimmt. Bevor jetzt alle wieder was vom heiligen Andatäiker schreiben, sage ich gar nicht erst, was meine Frau und ich mit dem Geld machen. Jedenfalls brauchen wir das nicht.

Daniel gibt weiter den Prinz auf der Erbse, aber wir kommen damit klar. Wenn man das an den passenden Stellen einfach ignoriert, läuft das alles wunderbar.

Sobald sich was Neues ergibt. berichte ich wieder.

Sehr berührt hat mich, daß sehr viele Leser dieses Blogs wegen der Zeitnähe der Berichterstattung angefragt und ihre konkrete und direkte Hilfe angeboten haben. Ich finde das großartig und bedanke mich dafür. Es ist aber vom zeitlichen Stand der Dinge her nicht notwendig.


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Lesezeit ca.: 3 Minuten | Tippfehler melden | Peter Wilhelm: © 23. November 2007 | Revision: 28. Mai 2012

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Roichi
16 Jahre zuvor

Geht doch von dem Geld mit Daniel mal schön weg, was erleben.

Ich finde auch toll, wie du tickst, mach weiter so und die Welt wird ein wenig besser sein.

Fabian
16 Jahre zuvor

Wenn ich meinem Arbeitsbereich mich umschauhe, so denke ich immer nur, daß nur die Raff-mentalität vorherrscht. Beruhigend dann zu erfahren, daß es noch „normale“ Menschen gibt die auch das über ihrem Tellerrand Herrausragende sehen. Mach weiter so, es macht nämlich immer freude, an deinem Blog und deinem Leben teilzuhaben.

Moritz
16 Jahre zuvor

Wie sehen eigentlich deine Kinder das, dass ihr jetzt Daniel im Haus habt? Ich meine für die ist das ja mehr oder weniger ein gewisser Mehraufwand. Sind die Sauer oder was denkst du wie die mit der Situation umgehen?
Und schläft der bei euch im Haus? Haben deine Kinder alle ein eigenes Zimmer und Daniel schläft jetzt bei einem von denen oder habt ihr den in einem Gästezimmer untergebracht?

GenschMan
16 Jahre zuvor

> Es ist aber vom zeitlichen Stand der Dinge her nicht notwendig.
Genscheresk!

Mal gucken, wieviele Kommentatoren das nicht Schnallen 😀

mighty
16 Jahre zuvor

heiliger „Andatäiker “ …
nie gehört…
UNd google hat einen Treffer, DICH.

Daniel
16 Jahre zuvor

„Andatäiker“ entspricht möglicherweise/ganz evtl./kaum zu glaubender Weise der deutschen Aussprache des englischsprachigen Wortes „Untertaker“…

Lars
16 Jahre zuvor

Ich wüsste was ich mit dem Geld mache. Gesammelt der Frau geben sozusagen als Startkapital.

Z.B. für die Mietkaution.

16 Jahre zuvor

Andatäiker, einfach geil, diese Wortschöpfung 😀

Beccy
16 Jahre zuvor

lol ich war jetzt auch gerade am grübeln, was zum geier bedeutet Andatäiker (Hatte es Andatä-iker gelesen). Bis ich dann die Kommentare sah.
Meine Ausrede ist dass ich vor ca. 10 Minuten aufgestanden bin und die erste Tasse Kaffee ist noch nicht ganz ausgetrunken.

Der_Gali
16 Jahre zuvor

Ha lol, mir gings genauso. Ich dacht scheisse jetzt fängt der auch noch mit griechischen Fremdwörtern an und wollte schon losgoogeln … ich hol mir nen Kaffee

Leroy
16 Jahre zuvor

@Lars: Bei Tom kann ich mir sogar durchaus vorstellen, das er das so macht. 🙂

Olli
16 Jahre zuvor

Du meinst „gemacht HAT“…

Falk
16 Jahre zuvor

Da haste ja endlich das Geld für Hennings alten V8 zusammen – geht doch….

(War nurn Scherz)

Armin
16 Jahre zuvor

Ich würde das Geld der Mutter zukommen lassen, gerade so nach der Geburt braucht man doch so einiges und wer weiß ob überhaupt schon was vorbereitet ist. Kinderkrippe, Windeln etc.

Leroy
16 Jahre zuvor

@Olli: Oder so. Wobei – wenn die Geschichte noch aktuell ist, dürfte Tom das wohl noch machen. 😉

16 Jahre zuvor

Das mit dem Prinzen auf der Erbse finde ich spannend. ich habe auch schon solche Kinder, oft Jungen, über meine Kinder kennengelernt. Absolut faszinierend, mit welchem Stolz, aber auch welcher Anmut sie gesegnet sind. Ich denke, gerade in so einer belastenden Situation braucht Daniel wenigstens seinen Stolz, an dem er sich festhalten kann.

powermax
16 Jahre zuvor

@ Falk:
„Da haste ja endlich das Geld für Hennings alten V8 zusammen – geht doch…“
LOL
Klar, Henning braucht ’s ja auch viel dringender. 😉 Und sogar V8 – nett von Dir!

16 Jahre zuvor

Hi untertaker,
nee, Du, keine Sorge, vom „heiligen Andatäiker“ (geniale Wortschöpfung, btw – hab auch erst mal kurz überlegen müssen, bis ich´s kapiert hab) schreib ich jetzt nix. Und zwar weil ich mir wünschen würde, dass solch eine Hilfsbereitschaft, wenn Not am Manne ist, nichts „Heiliges“ ist, sondern etwas Selbstverständliches. 🙂

Fredi
16 Jahre zuvor

aus Olugulade -9-:
„Daniel sitzt hinten neben mir und spielt mit einem Pokemon-Spiel, das wir auf der Hinfahrt in einem amerikanischen Spezialitätenrestaurant, das vorwiegend Speisen in Pappschachteln verkauft, mitgenommen haben.“
ich glaube, die zeit, wo das grosse m Pokemonspielchen verschenkte ist schon etwas länger her…

Keiner
16 Jahre zuvor

Dafür bekommst du die grosse Andatäka-Lupe mit dem nächsten YPS! Glückwunsch! 🙂

GOSH
16 Jahre zuvor

@Fredi: Die gibt es jetzt gerade in der Juniortüte. Entweder Roboter oder so kleine Spiele mit Hund, Katze, Vogel, die an Pokemon angelehnt sind.

Mac Kaber
16 Jahre zuvor

Wenn Leute Zeitnah Hilfe anbieten, dann gehört das doch zum Spiel! Die haben das schon richtig begriffen, wie es ist. Die spielen halt original mit. Wenn Tom schreiben würde, dass er aus versehen heute früh beim Ausparken ein Fahrrad umgeworfen hat, und ein Mann hat es aufgehoben, dann schreib ich, das es nicht schlimm war, und ich ihn beruhigt habe, weil er so ganz aus dem Häuschen war, weil er gerade soooo viel um die Ohren hat mit Daniel und all den anderen Leuten. Da hab ich ihn in den Arm genommen und getröstet, denn auch Bestatter brauchen Liebe. Und wenn mal wieder einer anzweifelt, ob das so wahr ist oer nicht, ob das heute war oder gestern. – Ich mach dann Zeuge, dass das so war, weil ich immer dabei war, dann ich bin im Zweifel zur Not eben ein Mitarbeiter seines Instituts.

undertaker
16 Jahre zuvor

@Dr. Kaber: Fein, dann nehme ich Dich in der nächsten Story mal als Leiche.

Leroy
16 Jahre zuvor

Darf ich auch mal Leiche spielen? *g

IngoH
16 Jahre zuvor

Vorsicht, wenn man so eine Rolle erstmal angenommen hat, kommt man aus dem Vertrag nicht mehr raus!




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