Geschichten

Henning -2-

Henning

Über Tage hinweg hatte man die Suche nach den verschwundenen Gegenständen fortgesetzt, aber leider nichts gefunden. Im Gegenteil, aus einem Bestattungswagen fehlte eine Polaroid-Kamera. Gut, um die ist es nicht wirklich schade, sie ist noch ein Relikt aus der Zeit, als es noch keine Digitalkameras gab. Vermutlich hat diese Kamera Edwin Herbert Land noch persönlich in Händen gehalten…

Aber weg ist weg und das ärgert mich. Normalerweise würde ich an solche Vorfälle ganz anders herangehen, aber in diesem Fall war schon einmal ein Verdacht gegen Henning geäußert worden und ich bekam das jetzt nicht mehr aus dem Kopf.

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Auf der einen Seite war mir sehr daran gelegen, schnell aufzuklären wo die Sachen verblieben waren, auf der anderen Seite hatte ich keine Lust, daß aus der Situation die Benachteiligung eines Einzelnen oder gar ein Mobbing entstand.

Ich fand aber keinen Ansatz, um weiter voran zu kommen und auf solche Nummern, wie jemandem jetzt eine Falle zu stellen hatte ich keine Lust.

Zuerst stand sowieso der Besuch von Hennings Mutter bei mir an. Sie hatte sich für einen Donnerstagmorgen einen Termin geben lassen und tauchte pünktlich um 9 Uhr bei mir auf. Keine häßliche Frau, eher im Gegenteil, viel jünger, als ich es erwartet hatte, aber mit einem -sagen wir es mal vorsichtig- etwas verlebten Äußeren. Was auch immer, viel musste es gewesen sein, was sie schon erlebt hatte, so war zumindest mein Eindruck.

Sie bedankte sich ganz herzlich dafür, daß ich ihrem Sohn einen Ausbildungsvertrag gegeben habe und erklärte mir, daß es ihr wichtig sei, den Ausbilder auch einmal persönlich kennenzulernen, deshalb sei sie gekommen. Nett. Weniger nett fand ich, daß sie sich einfach eine Zigarette ansteckte, ohne zu fragen, ob Rauchen erlaubt sei. Ich rauche ja auch, viele bei uns rauchen, aber in den meisten Räumen in denen Kunden verkehren und vor allem im Ausstellungsraum und in der Trauerhalle ist Rauchen verboten.

„Dann möchte ich mal zur Sache kommen“, sagte sie und machte mich neugierig. Was konnte sie denn von mir wollen. Ich schaute sie gespannt an.

„Nun, Sie wissen ja, daß Henning immer von sehr weit her zu Ihnen ins Büro kommen muss. Ich habe da jemanden an der Hand, der mit gebrauchten Autos handelt und der könnte Henning günstig eins geben.“

„Das ist eine gute Idee“, pflichtete ich ihr bei und sie nahm das sehr positiv auf und sagte:

„Dann ist ja alles klar, ich hätte nicht gedacht, daß Sie so einfach zustimmen.“

„Zustimmen? Wozu zustimmen?“

„Daß Sie dem Henning ein Auto kaufen.“

„Daß ich was?“

„Dem Henning ein Auto kaufen. Das würde höchstens 2.000 bis 3.000 Euro kosten.“

Ich mußte unwillkürlich lachen und wiederholte mit einem leichten spöttischen Unterton:

„2.000 bis 3.000 Euro, ja klar.“

„Ja also billiger sollte es ja auf keinen Fall sein. Ich möchte ja nicht, daß Henning mit irgendeiner alten Möhre durch die Gegend fährt. Das wäre mir zu unsicher.“

„Frau XYZ, ich glaube, sie unterliegen da einen gewaltigen Irrtum. Es kann überhaupt keine Rede davon sein, daß ich Henning ein Auto kaufe. Davon war nie die Rede.“

„Ja aber der Frau Sandy haben Sie doch auch ein Auto gekauft.“

„Das war auch etwas völlig anderes. Die hat ihr Auto im Dienste der Firma kaputtgefahren und da haben wir Ersatz geleistet, aber das steht ohnehin auf einem völlig anderen Blatt.“

„Läuft Ihr Betrieb denn so schlecht, daß Sie keine 2 bis 3 Tausend übrig haben?“

„Jeder Betrieb könnte immer noch ein bißchen besser laufen, aber soviel hätten wir dann gerade doch noch. Aber egal wie, ich kaufe Henning kein Auto.“

„Na gut, dann nehmen wir ein zu 1.500 aber dann zahlen Sie auch die Steuer und die Versicherung.“

Ich mußte schon wieder grinsen: „Und natürlich das ganze Benzin und die Reparaturen…“

Im Brustton der Überzeugung sagte sie: „Das ist ja wohl selbstverständlich, wo soll der Junge denn das Geld dafür hernehmen, der verdient ja kaum was.“

„Der verdient gar nichts. Der verdient erst dann etwas, wenn er seine Prüfung bestanden hat und eine Anstellung hat. Derzeit bekommt er eine Ausbildungsvergütung.“

„Deshalb müssen Sie ihm ja auch das Auto bezahlen, schließlich kann der Henning ja nichts dafür, daß ihr Betrieb so weit von uns weg ist.“

„Schauen Sie, unser Betrieb war aber immer schon hier und das hat Ihr Henning gewusst, als er zu uns kam.“

„Sie wollen ihm also kein Auto kaufen?“

„Nein.“

„Dann müssen Sie Henning mehr bezahlen, wenigstens 200 Euro jeden Monat mehr, damit er sich eine Bahnfahrkarte kaufen kann.“

„Wenn Henning sich bewährt, können wir in geraumer Zeit gerne mal darüber nachdenken, ob er einen Fahrtkostenzuschuss bekommt und die Kosten, falls er mal ausser der Reihe hierher muss, die übernehmen wir ja sowieso. Aber jetzt 200 Euro extra, nein.“

Etwas frustriert packte sie ihre Zigaretten wieder in die Handtasche und verabschiedete sich.

Ich fand das schon ziemlich dreist.


Am nächsten Tag kam Henning dann und wollte unbedingt einen Termin bei mir. Und da ich nicht der Dalai Lama bin, hatte ich gerade keine Zeit, mich mit jedem, der es will, zu unterhalten. Also musste Henning bis zum Nachmittag warten und empfand das als ungerechtfertigte Zumutung, was er dann auch deutlich zum Ausdruck brachte, als er in mein Büro kam: „Das hat ja gedauert!“

Ich schaute ihn bloß über meine Lesebrille hinweg an, verzog ein wenig den Mund und fragte ihn, was es denn so Wichtiges gäbe. Er pflanzt sich unaufgefordert in den Sessel der Sitzgruppe, nicht auf den Stuhl gegenüber vom Schreibtisch und es fehlte nur noch, daß er die Füße auf den Couchtisch legte.

Ja, gestern sei ja seine Mutter dagewesen und er müsse nun mal ehrlich sagen, daß seine Mutter und sein Vater meinen Laden als einen komischen Laden einstufen und nicht so begeistert von mir wären. Die Krönung kommt jetzt:

„Außerdem hat meine Mutter gesagt, Dein Chef hat ja einen Bauch und den hat er sich ja von Eurer Kohle angefuttert, da hätte er ja auch was springen lassen können.“

Ich war baff. Soviel Frechheit war mir schon lange nicht untergekommen. Was Hennings Mutter von mir hält, ist ja ihre Sache, und wenn sie meint, das auch noch im Familienkreis zum Besten geben zu müssen, kann mir das auch egal sein, aber daß ihr Bankert mich am nächsten Tag aufsucht und mir das dann in vorwurfsvollem Ton präsentiert, schlägt dem Astloch die Faust ins Gesäß!

„Aber ich habe einen Vorschlag zur Güte, Chef.“

Zur Güte? Zu welcher Güte? Ich meine, so eine Formulierung verwendet man, wenn man gegenseitige Schuld aufrechnet und ich schulde dem Bengel doch nichts. Irgendwie habe ich sogar eher das Gefühl, daß der Kerl kleine Brötchen backen müsste, ich bin sein Lehrherr und gebe ihm eine Chance für das berufliche Fortkommen.

„Das interessiert mich. Um was geht es?“

„Ja, wegen dem Auto. Okay, ich hab‘ kapiert, daß Sie mir keins bezahlen wollen. Dann könnten wir es aber so machen, hat mein Vater gesagt, daß Sie mir eine Wohnung bezahlen. Hier in der Stadt, zwei bis drei Zimmer reichen mir.“

Das bringt ja nun das Fass wirklich zum Überlaufen, gibt es denn wirklich soviel Dreistigkeit? Was für ein unangebrachtes Anspruchsdenken treibt den Arsch den an?

„Wie bitte? Ich höre wohl nicht richtig, oder? Jetzt schau mal, Du bekommst von mir eine Ausbildungsstelle, die wird nicht schlecht vergütet und wenn Du Dich auf den Hosenboden setzt, wirst Du später hier auch eine Anstellung bekommen, die krisensicher ist. Wenn Du gute Arbeit leistest, wirst Du auch die eine oder andere Sondervergütung bekommen, Du weißt, daß ich da nicht kleinlich bin. Ich sehe aber in keinster Weise ein, daß Du irgendetwas von mir forderst.“

Er schmollte sichtlich vor sich hin und sein schmollendes Gesicht verzog sich innerhalb von Sekunden in ein trotziges. Dann sagte er, daß er doch meinte, ich sei zu irgendeiner Vergünstigung verpflichtet, schon als Wiedergutmachung, weil ich ihn in der ganzen Firma als Dieb hingestellt habe.

Es dauerte nur 10 Sekunden, dann hatte ich den jungen Mann aus meinem Büro hinausbefördert und für den Rest des Tages beurlaubt. Bis zum nächsten Tag gab ich ihm Gelegenheit, in sich zu gehen, nochmals nachzudenken und dann erneut bei mir vorzusprechen und sich entsprechend zu erklären.

So eine freche, kleine Ratte!

Am nächsten Tag hatte ich mich mit meiner Frau besprochen, die in solchen Sachen immer eine gute Ratgeberin ist, und sie hatte mir geraten, Henning rauszuwerfen, wenn er sich nicht eindeutig entschuldigt und vor allem fest verspricht, sich künftig anders zu verhalten. Die ganze Situation schmeckte mir nicht. Ich hatte doch nichts geklaut und ich hatte vor allem auch nicht das Gerücht gestreut, Henning habe etwas gestohlen. Dieses Gerücht ist in der Firma gar nicht mal von Herrn Huber oder Frau Büser verbreitet worden, sondern von Henning selbst. Es wurde mir zugetragen, er beschwere sich bei jedem, daß ich ihn verdächtige. Daß ich ihn gefragt habe, ob er mit dem Verschwinden der Sachen etwas zu tun habe, fand ich aber ganz okay. Sicher, das ist keine schöne Situation und ich würde mich auch angepisst fühlen, würde mein Chef mich sowas fragen, aber ich bin nun mal kein Herlock Sholmes und kann nur so vorgehen. Es liegt mir auch nicht, Fallen zu stellen oder ähnliches.

Henning lief den ganzen nächsten Tag mit einer beleidigten Fresse herum und ich hatte mich schon dreimal im Büro erkundigt, ob der nicht nach einem Termin bei mir gefragt hatte, was nicht der Fall war, da rief mich Huber aus der Werkstatt an. Jetzt fehlte ein Drucklufttacker. Und dieses Mal sei er sich ganz sicher, daß nur Henning für den Diebstahl in Frage käme, denn das Gerät sei soeben noch da gewesen, dann habe Henning die Werkstatt aufgeräumt und seitdem sei kein anderer mehr da unten gewesen.

Wir haben keine Spinde oder Kleiderschränke, sondern nur Kleiderhaken an der Wand, und jeder sucht sich für seine Sachen eine Ecke. Wenn Henning den Tacker hatte, dann musste der in seinem Rucksack unten im Mitarbeiterraum sein. Während ich noch überlegte, ob ich als Chef und Hausherr da notfalls ein Durchsuchungsrecht habe, kam Henning einfach in mein Büro spaziert. Er pflanzte sich wieder in den bequemen Sessel der Sitzgruppe, grinste mich an und meinte: „Moin, moin, Chef.“

„Was gibt’s?“

„Ich hab mir das noch mal überlegt. Meine Eltern haben gesagt, ich soll Ihnen nicht böse sein wegen der Wohnung und wegen dem Auto. Das wäre so bei den Unternehmern.“

„Wie bitte?“

„Ja, mein Vater sagt, er wäre vor sechs Jahren auch wegen so was rausgeflogen und sein Chef habe auch noch dafür gesorgt, daß er seitdem keine Arbeit mehr findet. Sie können sich vorstellen, daß der sich auskennt. Der macht das sowieso alles mit den Ämtern und auch mit der Krankenkasse, meine Mutter ist ja schon seit vier Jahren krank.“

„Was willst Du mir eigentlich damit sagen? Waren wir nicht so verblieben, daß Du darüber nachdenken wolltest, ob Du Dich nicht entschuldigst?“

„Kann sein, mach ich aber nicht. Ich habe einen Ausbildungsvertrag und den können Sie sowieso nicht kündigen, mein Vater hat gesagt, das geht nur über die Kammer.“

„Mein lieber Freund, mir wird das langsam zu bunt mit Deiner frechen und vorlauten Art. Damit Du siehst, daß ich Dich rauswerfen kann und wie schnell das geht, sage ich die jetzt die berühmten vier Buchstaben: R – A – U – S, Raus!“

Er glotzte mich an, wie ein toter Fisch, sein Mund stand offen und er brabbelte zuerst nur: „Aber, aber…“

„Und Tschüß!“, sagte ich und hielt ihm die Tür auf.

„Ja, aber Sie können mich nicht rauswerfen, ich habe doch den Schutz.“

„Du hast vielleicht ’nen Schatten, aber keinen Schutz.“

Langsam erhob er sich vom Sessel und ging in Richtung Tür, ich legte ihm meine Hand zwischen die Schultern und schob ihn etwas. Da krähte er: „Vorsicht! Ja? Nicht anfassen! Ja?“

Die Leute aus dem Büro kamen gelaufen und so wurde Hennings Abgang aus der Büroetage ein Spießrutenlaufen böser Blicke.

Während Henning die Treppe nahm, fuhr ich mit dem Aufzug runter. Unten wartete ich schon auf ihn und just als er vom Treppenhaus um die Ecke bog, kam auch Huber aus der Werkstatt und schaute uns beide erstaunt an.

„Huber“, sagte ich, „wir wollten Henning doch noch was fragen, oder?“

„Ach ja, stimmt ja“, sagte Huber und wandte sich dann an Henning: „Du, sag mal, hast Du einen blassen Schimmer, wo mein Drucklufttacker ist?“

Bildquellen:
  • henning-pol: Peter Wilhelm
  • henning-2: Peter Wilhelm
  • henning: Peter Wilhelm


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Die Geschichten von Peter Wilhelm sind Erzählungen und Kurzgeschichten aus dem Berufsleben eines Bestatters und den Erlebnissen eines Ehemannes und Vaters.

Die Geschichten haben meist einen wahren Kern, viele sind erzählerisch aufbereitete Tatsachenerzählungen.

Die Namen, Geschlechter und Berufe der erwähnten Personen sind stets verändert.

Lesezeit ca.: 15 Minuten | Tippfehler melden | Peter Wilhelm: © 23. November 2007 | Revision: 20. August 2024

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Moritz
17 Jahre zuvor

Mich fasziniert wie es weitergeht. Würde mich freuen wenn du demnächst weiter schreibst.

Ist das Ende dieser Geschichte denn schon passiert?

svenja
17 Jahre zuvor

Boah. Wenn „Henning“ wirklich für die verschwundenen Dinge verantwortlich ist, dann bin mir ziemlich sicher mit der Vermutung, dass er von seiner Mutter dafür auch noch Zuspruch bekäme…

Kai
17 Jahre zuvor

Das nenne ich wirklich mal dreist.
Hab mir ja auch schon viel anhören müssen, aber sowas ist mir Gott sei Dank noch nicht untergekommen…
Da wird der Henning sich wohl jeden Monat ein paar Euro zur Seite legen müssen, ich glaube, so haben das die meisten von uns auch gemacht.

Reklapfirsich
17 Jahre zuvor

…und wieder ein Beispiel für den Mentalitätswandel der immer dreister werdenen Menschen in unserem Land…

17 Jahre zuvor

Netter Versuch. 😀

Wobei auch noch die möglichkeit besteht das die Mutter das ohne wissen des Sohnes „fordert“. Also, auch mal bei Henning nachhaken ob er genauso denkt wegen Auto oder Fahrkosten.

Meistens sinds ja doch die Eltern die der Meinung sind sie meinen es ja nur gut. Das sie im Endeffekt aber dem Kind mit solchen Aktionen nur schaden, soweit denken sie nicht.

Siggi
17 Jahre zuvor

Sonst noch Sorgen, die Frau?

17 Jahre zuvor

Ohha, das hätte ich mal zu meinem Ausbilder sagen sollen: Zahl mir meine Buskarte – und natürlich meine Miete, denn eine Wohnung brauch ich ja, weil ich nicht vom Elternhaus 450 km täglich pendeln kann. Und alle paar Wochen eine Heimfahrt (und das Auto am besten gleich mit) wäre auch nicht schlecht…

*muhahahahaha*

Ich konnte froh sein, dass ich alle 10 Wochen (!) mal ein Wochenende (=zwei Tage am Stück!!) frei hatte…

Manche Leute haben Ideen…

17 Jahre zuvor

Öhm ja… wenn’s weiter nix is‘. Ich werde gleich mal zur Uni-Leitung oder zum Kultusministerium fahren und fragen, ob ich auch ein Auto bekomme.

Mir wäre es virl zu peinlich, auch nur daran zu denken… Weiß Henning von der Aktion?

Louffi
17 Jahre zuvor

Hallo???
Sonst alles in Ordnung?!

Charline
17 Jahre zuvor

bevor ich das verhalten dreist nenne, wuerde mich mal interessieren wie hoch denn ungefaehr die ausbildungsverguetung ist. wenn es nur 200 euro monatlich sind, finde ich die anfrage ehrlich gesagt nicht dreist (die form der anfrage allerdings schon), anders sieht es aus wenn der gute 500 euro oder mehr verdient.

17 Jahre zuvor

Charline

2 Minuten google 😀

Durchschnittsgehalt in Euro (Brutto):

Ausbildungsvergütung: Der Bundesverband Deutscher Bestatter e.V. hat als Richtlinie ausgegeben: 320 Euro im 1. Ausbildungsjahr, 360 Euro im 2. und 420 Euro im 3. Ausbildungsjahr.

Bislang gibt es keinen Tarifvertrag; Bestattungsunternehmen sind demnach nicht gezwungen, die Verbandsvorgabe zu erfüllen.

Bestattungsunternehmen sind meist Familienbetriebe. Für Angestellte gibt es unverbindliche Gehaltsempfehlungen: Fachgeprüfte Bestatter verdienen ab etwa 2500 Euro, ab dem 5. Jahr sind knapp 2700 Euro empfohlen, in Ballungszentren wird in der Regel mehr gezahlt. Hinzu kommen Zuschläge für die Arbeit an Feiertagen und in der Nacht sowie Zahlungen für Rufbereitschaft.

Quelle: Bundesverband Deutscher Bestatter 2006

17 Jahre zuvor

Aso, 420 hatte ich auch im 1. Lehrjahr. aber in DM und einer anderen Branche. Und, das ist grad mal 10 Jahre her.

Wenn Tom sich also grob an die Richtlinie hält, dann sollte die Mutter nicht meckern.

17 Jahre zuvor

Na das nenne ich mal Selbstbewusstsein.
Leute gibt’s, die gibt’s gar nicht 😉

Charline
17 Jahre zuvor

@Lars: die zahlen kannte ich bereits. aber wie du selbst geschrieben hast, die bestatter sind nicht gezwungen sich an die vorgaben zu halten, daher meine frage. ich komme aus dem osten, da gibts azubis, die mit 100 euro monatlich abgespeisst werden und von denen natuerlich erwartet wird selbst die fahrerei,wohnung,berufskleidung etc zu bezahlen. das halte ich fuer eine ziemliche ausbeuterei. kann ja sein, das der undertaker mehr zahlt, aber vielleicht auch nicht.

17 Jahre zuvor

Frei nach dem Motto: „Man kann es ja mal probieren“

Nur entsprechend sportlich scheint sie die Ablehnung nicht genommen zu haben. Immer Profi bleiben!

17 Jahre zuvor

wolltest du Sie nicht auf den Verdacht mit den verschwundenen Sachen ansprechen ?
🙂

AB
17 Jahre zuvor

was mich interessieren würde – wieso wusste sie dass du Sandy nen Auto bezahlt hattest? (lese das hier zum ersten mal)

undertaker
17 Jahre zuvor

@AB: Das ist hier allgemein bekannt. Ich werde mal darüber bloggen.

17 Jahre zuvor

Dreist ist gar kein Ausdruck, das ist einfach absolut unverschämt. Vor allem wenn sie dann auch noch in dieser Weise auf eine freundliche aber bestimmte Absage reagiert.

Manche Menschen … *kopfschüttel*

Buchstabensalat
17 Jahre zuvor

Dreist?
Nein, dreist würde ich so ein Verhalten nicht nennen.

Eher schon total abgehoben und komplett anstandslos.

Salat

powermax
17 Jahre zuvor

Ach, äh… Undertaker, der Laden scheint ja zu laufen, kannste da nicht für mich noch ’nen Fünfer BMW draufpacken – aber nicht älter als zwei Jahre, der soll ja schließlich Navi haben, damit ich mich nicht verfahre und irgendwo einsam in der Pampa lande!?! Danke.
(PS: Bis dahin nehm ich mir weiterhin mal ’nen Ratschenkasten oder ’ne Polaroid mit, um mir mein Mobilität zu erhalten.) 😉

Lia
17 Jahre zuvor

Hurra, Henning ist zurück!
Ich habe mich schon die ganze Zeit gefragt, was wohl aus ihm geworden ist 😉
Die Mutter ist brilliant, ich werd meinen zukünftigen Arbeitgebern ab jetzt auch immer vorschreiben, was ich denn gerne für ein Auto hätte *lach*

Ronin
17 Jahre zuvor

Dreist heit siegt! Na in ihren träumen vielleicht! Wie krass!

Hoschi
17 Jahre zuvor

Lieber Undertaker,

leider muß ich immer sehr weit ins nächste Internet-Cafe fahren, um deinen Blog zu lesen. Dennoch verzichte ich darauf, mir ein Automobil von Dir kaufen zu lassen. Viel günstiger für Dich wird es, wenn Du mir einen vernünftigen PC kaufen würdest. Dieser sollte allerdings auch mit den neuesten Spielen klarkommen, schließlich muß man oft etwas länger auf die Beiträge im Blog warten.
Um dir zu beweisen, daß ich Dich nicht ausnutzen will, werde ich selbst für die Verbindungskosten aufkommen.
Außerdem können wir den PC-Preis noch etwas drücken. Coole Modding-Gehäuse hast du schließlich selbst auf Lager….

Stephen
17 Jahre zuvor

Hehe, so ’ne entzückende Erziehungsberechtigte hab ich auch mal erlebt. Die hat sich endlosen Telefonaten beim Chefbeschwert, dass ihr Sohn (Azubi Fachinformatiker) mehr oder weniger Hiwi-Arbeiten gemacht hat. Da war der Knabe grade 2 Wochen in der Firma.

Als ich die Trulle dann am Telefon hatte, hab‘ ich sie freundlich darauf hingewiesen, dass innerhalb der Probezeit jederzeit eine fristlose Kündigung ohne Angaben von Gründen möglich ist – und zwar für beide Seiten. Danach hab ich von der nie wieder was gehört …

17 Jahre zuvor

ich nehme mal schwer an das sandy sich das auto verdient hat, das muß der lehrling erst mal schaffen.

es gibt eben verschiedene möglichkeiten seine angestellten zu belohnen, der eine bekommt ne gehaltserhöhung, ein anderer einen eimaligen zuschuß, je nach dem was die situation ergibt und was sich der angestellte aushandelt und was er sich vor allem verdient hat.

keine firma kann einfach so was verschenken, alles was die firma ausgibt muss erarbeitet werden, anders funktioniert das nicht, wer also was fordert muss was leisten.

Andrej
17 Jahre zuvor
Shorty
17 Jahre zuvor

@AB: Die Geschichte warum die Sandy ein Auto bekommen hat geistert hier irgendwo rum. Ich hab das nämlich gelesen, weiß aber leider nicht mehr so genau wo.

Shorty
17 Jahre zuvor

14. Oktober – Der Wichser im BMW, da wird Sandys Auto erklärt!

17 Jahre zuvor

@Charline: Der Ausbildende darf bei Ausbildungsverträgen nur sehr begrenzt vom „üblichen“ abweichen, auch ohne Tarifvertrag. Das BBiG spricht von „angemessen“ (§17), und die Kammern legen das meistens so aus, daß man nur ein paar Prozentpunkte nach unten abweichen kann.

Schaufel
17 Jahre zuvor

Auto stellen ist ja nur fuers erste Lahrjahr. Im zweiten holt ihn der Fahrer mit der limousine ab.

Mac Kaber
17 Jahre zuvor

Also so dicht gesät sind die Mitarbeiter, welche beim Bestatter arbeiten wollen auch nicht. Und stell Dir mal vor, Du müßtest einen Mitarbeiter für 2700 Euro einstelle. Was da kostet! Dagegen ist so ein Stift für 320 ein Klacks. Also sei froh, dass Du ihn hast, gute Stifte sind rar. Sonst wandert er ab, und du stehst da in Deinem kurzen Talar. Wenn mans richtig durchrechnet, könnte man so einen Laden mit ein paar AZUBIs führen. Und von dem ersparten Geld ist für jeden ein Auto drin. Ausserdem hast Du ja mehrere Dienstwagen, die ja nachts sowieso nur rumstehen. Also hab Dich nicht so. – Immer auf den Lehrlingen rumhacken.
Sei doch froh, dass sich die Mutter drum kümmert, andern Eltern sind ihre Sprößlinge scheissegal.

TickleMeNot
12 Jahre zuvor

Ich finde Gespräche mit Dritten immer sehr schwierig, weil man nie weiss, von wem jetzt eigentlich welche Aussage oder Forderung stammt und wie der, um den es eigentlich geht, die Sache sieht. Also in diesem Fall – was hält Henning von den Forderungen die seine Mutter stellt?




Rechtliches


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