Ob man nach 10-minütigem Probeliegen in einem Sarg wirklich etwas mehr über sich und den Tod weiß?
Hier findet man etwas (in Englisch) zu diesem Thema.
gefunden von Kerstin
Ich habe noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels für Sie zusammengestellt, damit Sie sich besser orientieren können:
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In der Kategorie „Fundstücke“ präsentiere ich Sachen, die ich zum Thema Tod, Trauer und Bestattungen irgendwo gefunden habe.
Hier erscheinen auch Meldungen aus der Presse und dem Internet, auf die mich meine Leserinnen und Leser hingewiesen haben.
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Nach meiner Beobachtung hämgt dies sehr von der Person selbst ab. Bei mir liegen oder stehen die Personen etwa zwei Minuten im Sarg, was bei circa 80% zu einer feststellbaren Gemütsbewegung führt, der Rest ist nur an dem Spass eines ungewöhnlichen Fotomotives interessiert. Von den 80% sind die Meisten auch nur wegen des Fotos in den Sarg gestiegen, einige Wenige versuchen so, sich etwas die Angst vor dem eigenen Tod zu nehmen. Persönlich habe ich den Eindruck gewonnen, das die Menschen in der kurzen Zeit des Innehaltens während des Fotografierens ein wenig über die Endlichkeit des Lebens nachdenken. Deswegen nöchte ich meinen, das Alle, die einmal „Probegelegen“ haben, mehr vom Leben haben. „Carpe diem“ wird so besser begreifbar, in einer Situation, die den eigenen Tod so zum Thema hat, wie der kurze Moment im Sarg. Ich habe Menschen erlebt, die möglichst schnell den Sarg mit Schaudern wieder verlassen haben, ebenso auch Menschen, die sich so eng von Holz umgeben geborgen fühlten. Für mich sind dies nur Momentaufnahmen, vermutlich lässt der Effekt der Besinnlichkeit auf die… Weiterlesen »
ein anderer Stefan
14 Jahre zuvor
Vor dem Hintergrund der anscheinend ja enorm hohen Selbstmordrate in Südkorea kann ich mir vorstellen, dass es vielleicht helfen kann, den Leuten die möglichen Konsequenzen eines Suizids vor Augen zu führen. Wenn dadurch nur ein Mensch vom Suizid abgehalten wird, hat es sich schon gelohnt. Sicher ist das irgendwie makaber, aber eben möglicherweise gerade dadurch wirkungsvoll.
Suizid auf Probe?
Ich denke, das ein Mensch, dessen Leidensdruck für ihn so stark ist, das er die Flucht in den Tod für die beste Lösung hält, sich durch solch ein Erlebnis nicht von der Entscheidung abhalten lässt. Da gibt es wohl kaum Sozialkontakte, die ihm das Leben wichtig erscheinen lassen, eher noch würde ich vermuten, daß ein solcher Mensch den Sarg als einen Kokon empfindet, der ihn vor der frustrierenden Welt schützt.
Um einen Menschen vom Suizid abzuhalten, könnte es helfen, ihm aufzuzeigen, daß sein Leben einen Wert hat, das es Menschen gibt, die ihn lieben und um ihn trauern werden, wenn er nicht mehr lebt. Sicher wäre es gut und wünschenswert, wenn z.B. die Beschäftigung mit den Partnern beim letzten Mahl aufzeigt, das es doch noch jemanden gibt, der einen im Leben hält.
Hamster
14 Jahre zuvor
Also ich finde, das ist eine zwar etwas schräge aber doch interessante Idee, deren Kerngedanke – das Leben, gerade weil es begrenzt ist, zu genießen – ein überaus Wertvoller ist.
Klar kann man diese Lebensphilosophie nach dem Motto „Leben jeden Tag so als wär’s Dein Letzter“ auch übertreiben. Der tragische Drogentod der Bluessängerin Janis Joplin, deren Musik ich überaus schätze, ich da ein Beispiel dafür, dass das auch nach hinten losgehen kann.
Aber sich die Tatsache der irdischen Todes bewusst zu machen, heißt auch, dass alltägliche Ärgernisse wie z.B. der Kratzer im neuen Möbelstück, anstrengende Nachbarn, die verpasste Bahn etc. aus einer anderen Perspektive gesehen werden.
Das Leben leben ist eine Kunst, die, wenn sie beherrscht wird, bestimmt glücklich machen kann.
Petra aus Wien
14 Jahre zuvor
Ich war, im Rahmen der Langen Nacht der Museen in Wien, im Bestattungsmuseum probeliegen. Es hat sich zuerst wie eine Mutprobe angefühlt. Ich war dann aber überrascht, wie gut aufgehoben, fast bequem, ich mich gefühlt habe. Ich wäre gerne länger in dem Sarg geblieben, um die aufkommenden Gedanken und Gefühle besser analysieren zu können. Diese Erfahrung hat mir aber in den kommenden Monaten (ich habe zwei sehr liebe Menschen verloren) geholfen, die Berührungsängste vor Toten und Beerdigungen zu verlieren. Ich war dann in der Lage meinen Toten Vater anzusehen und zu berühren und mich auch aktiv an der Gestaltung der Beerdigung zu beteiligen.
MacKaber
14 Jahre zuvor
In Böblingen auf dem Flugfeld gibt es einen riesigen Indoorspielplatz. In der Riesenhalle befindet sich ein galaktisch riesiges Raumschiff. Darin sind so etwas wie Aliensärge hochkant aufgestellt. Zwei davon sind leer, beleuchtet, und laden zum Probeliegen ein. Ihre Deckel haben ein Fenster.
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Nach meiner Beobachtung hämgt dies sehr von der Person selbst ab. Bei mir liegen oder stehen die Personen etwa zwei Minuten im Sarg, was bei circa 80% zu einer feststellbaren Gemütsbewegung führt, der Rest ist nur an dem Spass eines ungewöhnlichen Fotomotives interessiert. Von den 80% sind die Meisten auch nur wegen des Fotos in den Sarg gestiegen, einige Wenige versuchen so, sich etwas die Angst vor dem eigenen Tod zu nehmen. Persönlich habe ich den Eindruck gewonnen, das die Menschen in der kurzen Zeit des Innehaltens während des Fotografierens ein wenig über die Endlichkeit des Lebens nachdenken. Deswegen nöchte ich meinen, das Alle, die einmal „Probegelegen“ haben, mehr vom Leben haben. „Carpe diem“ wird so besser begreifbar, in einer Situation, die den eigenen Tod so zum Thema hat, wie der kurze Moment im Sarg. Ich habe Menschen erlebt, die möglichst schnell den Sarg mit Schaudern wieder verlassen haben, ebenso auch Menschen, die sich so eng von Holz umgeben geborgen fühlten. Für mich sind dies nur Momentaufnahmen, vermutlich lässt der Effekt der Besinnlichkeit auf die… Weiterlesen »
Vor dem Hintergrund der anscheinend ja enorm hohen Selbstmordrate in Südkorea kann ich mir vorstellen, dass es vielleicht helfen kann, den Leuten die möglichen Konsequenzen eines Suizids vor Augen zu führen. Wenn dadurch nur ein Mensch vom Suizid abgehalten wird, hat es sich schon gelohnt. Sicher ist das irgendwie makaber, aber eben möglicherweise gerade dadurch wirkungsvoll.
Suizid auf Probe?
Ich denke, das ein Mensch, dessen Leidensdruck für ihn so stark ist, das er die Flucht in den Tod für die beste Lösung hält, sich durch solch ein Erlebnis nicht von der Entscheidung abhalten lässt. Da gibt es wohl kaum Sozialkontakte, die ihm das Leben wichtig erscheinen lassen, eher noch würde ich vermuten, daß ein solcher Mensch den Sarg als einen Kokon empfindet, der ihn vor der frustrierenden Welt schützt.
Um einen Menschen vom Suizid abzuhalten, könnte es helfen, ihm aufzuzeigen, daß sein Leben einen Wert hat, das es Menschen gibt, die ihn lieben und um ihn trauern werden, wenn er nicht mehr lebt. Sicher wäre es gut und wünschenswert, wenn z.B. die Beschäftigung mit den Partnern beim letzten Mahl aufzeigt, das es doch noch jemanden gibt, der einen im Leben hält.
Also ich finde, das ist eine zwar etwas schräge aber doch interessante Idee, deren Kerngedanke – das Leben, gerade weil es begrenzt ist, zu genießen – ein überaus Wertvoller ist.
Klar kann man diese Lebensphilosophie nach dem Motto „Leben jeden Tag so als wär’s Dein Letzter“ auch übertreiben. Der tragische Drogentod der Bluessängerin Janis Joplin, deren Musik ich überaus schätze, ich da ein Beispiel dafür, dass das auch nach hinten losgehen kann.
Aber sich die Tatsache der irdischen Todes bewusst zu machen, heißt auch, dass alltägliche Ärgernisse wie z.B. der Kratzer im neuen Möbelstück, anstrengende Nachbarn, die verpasste Bahn etc. aus einer anderen Perspektive gesehen werden.
Das Leben leben ist eine Kunst, die, wenn sie beherrscht wird, bestimmt glücklich machen kann.
Ich war, im Rahmen der Langen Nacht der Museen in Wien, im Bestattungsmuseum probeliegen. Es hat sich zuerst wie eine Mutprobe angefühlt. Ich war dann aber überrascht, wie gut aufgehoben, fast bequem, ich mich gefühlt habe. Ich wäre gerne länger in dem Sarg geblieben, um die aufkommenden Gedanken und Gefühle besser analysieren zu können. Diese Erfahrung hat mir aber in den kommenden Monaten (ich habe zwei sehr liebe Menschen verloren) geholfen, die Berührungsängste vor Toten und Beerdigungen zu verlieren. Ich war dann in der Lage meinen Toten Vater anzusehen und zu berühren und mich auch aktiv an der Gestaltung der Beerdigung zu beteiligen.
In Böblingen auf dem Flugfeld gibt es einen riesigen Indoorspielplatz. In der Riesenhalle befindet sich ein galaktisch riesiges Raumschiff. Darin sind so etwas wie Aliensärge hochkant aufgestellt. Zwei davon sind leer, beleuchtet, und laden zum Probeliegen ein. Ihre Deckel haben ein Fenster.