Ich verstehe das nicht, in deinem letzten Artikel schreibst du, die Frau hätte einen Anspruch auf ein Bezahlungsrabatt hat. Die will aber doch nich bar bezahlen. Wieso kriegt die trotzdem Rabatt?
Während Rabatte, also in Prozent ausgedrückte Preisnachlässe, allgemein eher einen Kaufanreiz darstellen, handelt es sich beim Skonto um eine Sonderform des Rabattes, den Sofortzahlungsrabatt.
Er soll nach Abschluß der Warenlieferung oder Dienstleistung den Kunden dazu animieren, schneller als üblich zu bezahlen.
Normalerweise sollte man ja erwarten dürfen, daß ein Kunde, der eine Ware bereits erhalten oder/und eine Dienstleistung schon in Anspruch genommen hat, auch sofort bezahlt. Aber es ist in bestimmten Branchen üblich, vor allem bei etwas höheren Summen, dem Kunden eine je nach Branche unterschiedliche Zeit zu gewähren, in der er das Geld bezahlen kann. Das kann beispielsweise dadurch geschehen, daß auf der Rechnung ein Zahlungsziel von 14 Tagen vorgegeben wird.
Dieses ist eine Form des Kredites, den die Kaufleute den Kunden gewähren, das darf man nicht vergessen.
Schöpft der Kunde diesen gewährten Zeitraum nicht aus, sondern zahlt schneller, hat der Kaufmann wiederum einen Vorteil davon (man denke an die Zinsen bei sehr großen Projekten), und gibt einen Teil dieses Vorteils in Form von einem Skonto an den Kunden ab.
Während die anderen Rabatte üblicherweise vom Kaufmann abgezogen werden, ist es beim Skonto Sache des Kunden, entsprechend der Bedingungen sich seinen Sofortzahlungsrabatt einzubehalten. Dieser Rabatt kann auch gestaffelt sein und je länger der Kunde mit der Zahlung wartet immer kleiner werden.
Während manche einen reinen Barzahlungsrabatt gewähren, der nur für das sofortige Bezahlen mit Bargeld gilt, verstehen die meisten Kaufleute darunter wohl einen Rabatt für das schnellere Bezahlen.
Ich habe noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels für Sie zusammengestellt, damit Sie sich besser orientieren können:
Schlagwörter: Lektorin A, rabatt, skonto
…..“verstehen die meisten Kaufleute darunter wohl einen Rabatt für das schnellere Bezahlen.“
Sehe ich eigentlich auch so. Die Zahlungsart wäre hier für mich irrelevant. Entscheidend ist, das Zahlungsziel relativ kurz zu halten durch entsprechendes Skonto.
Naja, Rabatt ist in diesem Falle relativ, weil der Skontobetrag in der Kalkulation vorher auf die Leistungen aufgeschlagen wird .
Schön auch immer die Leute, die grundsätzlich einfach so Skonto abziehen.
Gerne auch, ohne dass das zuvor ausgehandelt war oder nach Zahlungserinnerungen.
Oder die grundsätzlich ~50cent weniger überweisen.
Weil, für die Summe wird schon keiner einen Aufstand machen.
@4 bei welchem Rabatt ist es anders? ich hab gelernt „there is no free lunch“
Gerade bei kleineren Firmen geht es nicht so sehr um den Zinsverlust (der ist auf ein Zahlungsziel von 30 Tagen gegenüber z.B. 5 Tagen mit Skonto eher gering), sondern vor allem um die Erhaltung der eigenen Liquidität. Immerhin müssen die eigenen Lieferanten, Vermieter, Arbeitnehmer und Staat auch bezahlt werden. Da kommt man schnell mal in einen Engpass.
Rabatt ist in so gut wie jedem Fall relativ, weil der in jeder Kalkulation draufgeschlagen wird.
Aber bei uns ist das auch Barrabatt = Rabatt im Sinne von du zahlst weniger als Listenpreis.
Im Gegensatz zum Naturalrabatt, wo du zu dem gekauften noch was dazu kriegst (teilweise andre Ware als die gekaufte etc.).
Das sieht aber wahrscheinlich jedes Unternehmen ein wenig differenziert…
Ich kenne Skonto auch nur als Preis bei Bezahlung innert xx Tagen, dauerts länger kostet es mehr.
Beim letzten Schreinerauftrag gab es Skonto bei Bezahlung innert 5 Tagen.
Unser Möbelhaus hat sich sogar schriftlich dafür bedankt, dass wir die Frist eingehalten haben *staun*.
Die Frage, ob bar oder mit Karte ist ja hinsichtlich des Zahlungszieles (Geldeingang) gleichgültig. Bei den heutigen Online-Systemen bekommt der Lieferant das Geld ja unverzögert. Früher musste er den Euroscheck oder Scheck erst einreichen.
Je nach Wochentag gab das dann nochmal ein paar Tage Verzögerung.
Je nach Kartenart muss der Zahlungsempfänger aber nicht unerhebliche Anteile der Zahlung an das Kartenunternehmen abführen. Das kalkuliert er ein, bestraft sind somit die, die bar zahlen, denn letztlich bekommt er von denen mehr Geld als von den anderen. Denen gewährt er ja keinen Nachlass.
(Beispiele Gaststätte, Hotels, Flugbuchung etc.)
Skonto, so wurde uns beigebracht, ist nie mehr als 3 % und den gibt es nicht auf Löhne, Gebühren etc. Weil diese Beträge ja seitens des Lieferanten an seine Leistungserbringer (Oder Mitarbeiter) auch nicht skontiert werden können. Aber mittlerweile gibt es da, so weiss ich aus dem gewerblichen Bereich die unmöglichsten Vereinbarungen, die sich „pfiffige“ Einkäufer ausdenken. (90 Tage 5% uam.)
Ich habe auch gehört, dass die 3% Barzahlungsrabatt daraus resultieren, dass die Gebühren der Kartenunternehmen nicht anfallen. Aber da gibt es wohl mehrere Ansätze.
Im Endeffekt kalkuliert jeder anders. Das macht der clevere Kunde auch und vergleicht bei größeren Ausgaben sowieso Preise/Leistung.
Bei einer ordentlichen Kalkulation gehört das gewährt Skonto mit in die Berechnung. Es wird im Vorhinein mit auf den Preis aufgeschlagen. Zahlt der Kunde dann mit Skonto, hat man keinen Verlust, zieht er kein Skonto, um so besser.
@Heiti: Eine Kaufmannsweisheit besagt: Rabatte bezahlt immer der Kunde.
Daraus könnte man schließen, daß diejenigen, die kein Skonto in Anspruch nehmen, zuviel bezahlen, weil das ja sowieso schon auf den Preis aufgeschlagen wurde.
Natürlich werden Rabatte und Skonti mit einkalkuliert, aber nicht so, wie sich das Lieschen Müller vorstellt.
Bei großen Aufträgen in Industrie und Baugewerbe sind die vorher verhandelten Nachlässe dieser Art ein wichtiges Entscheidungskriterium, es kann da um zig Millionen gehen.
Es kann so zum Beispiel durchaus Sinn machen, bei einer Bank einen Kredit aufzunehmen, um eine Rechnung früher als geplant zu bedienen, weil man durch Skonto, Rabatt und Bonus bedeutend mehr einnimmt, als man für den Kredit aufwenden muß.
Im Einzelhandel und Kleingewerbe hat Skonto eher die Bedeutung, eine stramme und zeitnahe Zahlung zu bewirken. Oftmals wird das nur grob mit einkalkuliert, weil der Kaufmann lieber ein paar Prozent Verlust auf seine Kappe nimmt, als monatelang auf sein Geld zu warten.
Und richtig: Manche Kreditkartenfirmen langen so kräftig hin, daß viele Unternehmer bei Kartenzahlung eben keinen Hausrabatt oder Skonto gewähren.
Ich habe es schon öfter erlebt, dass ein in einem Geschäftsbetrieb keine Kartenzahlung möglich war, weil denen die Gebührenabzüge zu hoch waren.
Bei einer Überweisung im Anschluß an das Gespräch erfolgt doch sicher die Wertstellung auf den selben Tag, sodaß das Skonto nach Absprache wie ein Barzahlungsrabatt abgezogen werden darf?
So richtigen Barzahlungsrabatt bekommt man ohnehin nur, wenn man keine Rechnung verlangt. Nur gibt es dann keine Garantie……