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Regen

Zwei Tage waren wir unterwegs, eingeladen bei Freunden, mit Sack und Pack und Kindern. Deshalb sind zum Teil auch vorgefertigte Artikel im Weblog erschienen. Ab morgen geht’s richtig weiter. Nur ein bißchen Zeit hat man mir gelassen, um mal mit ’nem fremden MacBook ein bißchen online zu gehen. Komisch, alle MacBooks die ich bisher unter den Fingern hatte, haben diese Tastatur, die bei mir immer wieder Buchstaben verschluckt, dieses fremde am Wochenende tat das nicht.
Mitgebracht habe ich dieses Jabber-Programm, das jetzt auch auf meinem Rechner läuft und ein ach so armes, ganz arg krankes, kaum noch lebensfähiges und fürchterlich leidendes Kind.

Gestern auf der Pfingstkirmes.
Meine Kleine hat eine Bratwurst und einen großen Becher gefrorenen „Super-Slush“ verdrückt.

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„Papa, ich mag noch einmal den Super-Whirl fahren!“

Okay, Papa ist großzügig und spendiert seinen beiden Kindern und den Kindern der Gastgeber jeweils ein 3er-Ticket. „Papa und Mama sitzen da nebenan an den Biertischen vom Weindorf, da kommt ihr dann hin!“

Der Super-Whirl ist so ein Ding bei dem sich alles in allen Richtungen dreht. Also diese Gondeln drehen sich um die eigene Achse, hin und her, vier Gondeln sind immer an einem Ausleger und drehen sich noch umeinander und von diesen Auslegern gibt es auch vier, die sich gemeinsam um die Hauptwelle des Fahrgeschäftes drehen. Dabei hebt und senkt sich das Ganze usw.
Teilweise steht man überkopf…

Die Hälfte der ersten Runde bin ich stehengeblieben, habe zugeschaut und vier lachende Kindergesichter gesehen. Alles klar, ich kann mich zu den anderen Erwachsenen setzen. In Sichtweite, kaum zehn Meter vom Superwhirl entfernt.

Es ist wunderbares Pfingstwetter, die Sonne brennt und die meisten Leute sind leicht bekleidet; erschreckend, was da durch ein paar Sonnenstrahlen an menschlicher Häßlichkeit zutage gefördert wird. Nee, ich bin selbst nicht der Schönste, aber ich laufe auch nicht im knallengen ‚Muscle-Shirt‘, lächerlichen kurzen Hosen und Flip-Flops herum.

Immer mal wieder kann ich einen Blick auf die vorbeisausenden Kinder erhaschen, Runde 1 ist bald schon herum, unsere Kleinen bleiben sitzen, sie haben ja drei Tickets. Auch Runde 2 läuft wunderbar.

Runde 3 wird eingeläutet, ich werfe wieder einen Blick hinüber zu Superwhirl. Hunderte Leute stehen an der Absperrung, schauen nur so oder ihren Kindern zu, alles lachende Gesichter.
Dann höre ich, wie eine der dort stehenden Mütter sagt: „Es regnet!“ und sehe, wie mehrere Leute in den Himmel schauen und die dicke schwarze Wolke suchen, vergeblich.
Eine andere Frau ruft: „Ich habe auch einen Tropfen abbekommen!“ und allenthalben sehe ich Menschen die offensichtlich naß geworden sind.

Runde drei ist vorüber, die fliegenden Untertassen verlangsamen sich und ich eile, um unsere Kinder abzuholen. Deren offene Gondel bleibt ganz hinten stehen und das ist ein Glück.
Meine Kleine lacht nicht mehr, sie heult: „Papa, drei Runden waren zuviel!“
Und noch während ich zu begreifen versuche, was da passiert ist, höre ich eine der naßgewordenen Mütter rufen: „Ih, das ist ja Kotze!“

Schnell weg, schnell mit den Kindern zwischen den Fahrgeschäften verschwinden, da wo die Schausteller ihre Wohnwagen haben.
Igor ist aus Rußland, sieht aus wie einer, der einem den Kopf abbeißen will, ist aber kinderlieb. Keine Ahnung, zu welchem Fahrgeschäft er gehört, aber er holt eine Schüssel mit Wasser und eine Rolle Küchenpapier.

Wenig später ist Igor um fünf Euro reicher, meine Kleine wieder sauber, die anderen Kinder zusammengestaucht, weil sie über die Kleine gelacht haben, wir alle wieder auf dem Weg zu den übrigen Eltern. In großem Bogen um den Superwhirl versteht sich, wo andere osteuropäische „Männer zum Mitreisen“ mit einem Eimer Wasser die Übergebeheitsgeste meiner Kleinen beseitigen.

Peinlich! Hoffentlich erkennt keiner unsere Kinder wieder!
Der Große grinst: „Da kommste bestimmt ins Guiness-Buch! Weltbeste Kotzerin, 400 Leute auf einmal vollgekotzt!“
Ich weiß nicht ob ich weinen oder lachen soll.

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(©si)