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Rent a Pastor

Was tun, wenn man keiner Kirche angehört, aber dennoch eine kirchliche Heirat oder Beerdigung wünscht? Hilfe gibt es bei dem vor einem halben Jahr gestarteten deutschen Internetportal rent-a-pastor.com (Miete-einen-Pastor). Es verzeichnet steigende Zugriffszahlen. (…) Interessierte könnten unter 20 Pastoren wählen, die auf der Homepage ausführlich vorgestellt werden.
Den kostenpflichtigen Service für Deutschland, Österreich und die Schweiz nutzten einerseits junge Leute, die heiraten wollten (…) und andererseits werde man in Trauerfällen gebucht, bei denen der Verstorbene aus der Kirche ausgetreten sei, aber sich die Hinterbliebenen dennoch eine kirchlich geprägte Beerdigung wünschten. Oft lehnten Pfarrer der beiden großen Kirchen einen solchen Dienst ab.

So kosten die Miet-Pastoren bei Hochzeiten zwischen 500 und 650 Euro, bei Beerdigungen zwischen 250 und 350 Euro. Zudem gebe es einen Sozialtarif für Menschen in finanziellen Notlagen.

Quelle: idea.de

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Berichte und Kommentare zu Verwaltungen, Kirchen, Friedhofsträgern und der gesamten Bestattungsbranche.

Lesezeit ca.: 1 Minute | Tippfehler melden | Peter Wilhelm: © 1. Juli 2013

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Musalami
11 Jahre zuvor

Erst wird hier zu diesem Thema eine heftige Diskussion geführt und nun zeigt sich, daß es doch nur ums liebe Geld geht.
Wenn die Kohle stimmt, prostituieren sich die Pfaffen.

Mirko
Reply to  Musalami
11 Jahre zuvor

Zumindest *manche* Pfaffen. Und manchen davon mag es vielleicht wirklich eher darum gehen, den Leuten „seelischen Beistand“ zu geben.
Außerdem sind so ein paar Hundert Euro doch ein echtes Schnäppchen im Vergleich zu lebenslanger Kirchensteuer (zzgl., je nach Region+Religion Kirchgeld, Spenden, normalen Gebühren für die Messen, …).
Wobei mich schon immer wieder wundert, warum Hochzeit und Beerdigung immer kirchlich sein sollen, wenn man sonst mit dem Verein nicht zu tun haben möchte. Schöne Gebäude und gute Redner gibt’s mittlerweile auch ganz gut ohne religiöses Gedöns.

Naya
Reply to  Mirko
11 Jahre zuvor

Ja, Mirko, das wundert mich auch oft, da ist jemand nie in der Kirche, aber zur Hochzeits solls dann plötzlich doch sein …
Hatte ich auch schon sehr spannende Unterhaltungen mit wirklich gläubigen und regelmäßigen Kirchgängern, die dann am Ende feststellten, daß sie meine agnostische Sichtweise konsequent ohne Kirche besser finden als dieses „ach, bei dieser Feier wärs ja hübsch, obwohl ich ja nicht glaub, sondern nur noch aus Gewohnheit drin bin“

Andererseits gibt es ja aber auch genügend Menschen, die glauben und denen göttlicher Segen oder Beistand dann doch wichtig ist, die aber aus irgendwelchen Gründen mit der Institution Kirche oder auch nur mit ihrem lokalen Kirchenvertreter nicht klarkommen.
Und für solche Menschen find ich das ein super Angebot!
(und natürlich halte ich es auch völlig für gerechtfertigt, wenn man dafür Geld verlangt, der Glaube allein zahlt ja keine Rechnungen)

Reply to  Mirko
11 Jahre zuvor

Wie schon unten geschrieben: die Kirche als Institution und der Glaube an Gott sind nicht untrennbar.

Thomas
11 Jahre zuvor

@ Mirko: soso, zzgl. „je nach Region und Religion Kirchgeld, (…)Gebühren für Messen“: Die Region + Religion hätte ich gerne mal benannt, denn „Kirchgeld“ zahlen in einigen Regionen manche freiwillig (!), die – aus welchen Gründen auch immer – keine Kirchensteuer zahlen. Und „Gebühren für die Messen“ gibt es zumindest beim größten Anbieter von Messen (röm-kath. Kirche) seit Jahrzehnten schon nicht mehr. Aber natürlich ist es immer lustig, über Kirchen und Gläubige herzuziehen, völlig unbelastet von den Tatsachen…

sakasiru
11 Jahre zuvor

Ich versteh ja dass die Hinterbliebenen eine andere Einstellung zu Gott und Kirche haben können und sich daher einen Pastor wünschen, wo dies der Verstorbene nicht getan hat. Diesen Menschen diese Seelsorge zu geben halte ich für gut und richtig. Aber warum jemand kirchlich heiraten muss der aus der Kirche ausgetreten ist erschließt sich mir nicht ganz. Nur der Show halber ein Sakrament durchzuziehen finde ich jedenfalls ziemlich geheuchelt.

Naya
Reply to  sakasiru
11 Jahre zuvor

Japp, da hab ich mich auch schon versehentlich bei einer Freundin in die Nesseln gesetzt, als ich ihr erklärt hab, ich würd nur standesamtlich heiraten, weil ich eine Ehe nicht auf eine Lüge (Schwur im Namen eines Gottes, an den ich so nicht glaube) bauen will – um kurz darauf zu erfahren, daß sie eine von denen ist, die primär des Kindheitstraums in der Kirche heiratet, sonst aber da nie hingeht.

11 Jahre zuvor

Jetzt ernsthaft, die lehnen Beerdigungen/Hochzeiten ab? Das ist ja mies! Und finde ich persönlich ganzschön heuchlerisch, sorry.
Ich muss sagen, dass Kirche und Glaube für mich zwei verschiedene Paar Schuhe sind. Man kann an Gott glauben und ein guter Christ sein, ohne offiziell der Kirche anzugehören. Wenn diesen Menschen dann eine kirchliche Zeremonie verwährt wird, nur weil sie keine Kirchensteuern zahlen und nicht regelmäßig in der Kirche sitzen, finde ich das einfach nur eine lahme Ausrede und mindestens traurig. Nein, eigentlich regt mich das gerade ganzschön auf.

Naya
Reply to  nickel
11 Jahre zuvor

Verweigerung weil man nicht regelmäßig in der Kirche ist, fänd ich auch total daneben.
Verweigerung aber, weil man gar nicht Mitglied ist und daher auch keine Kirchensteuern zahlt, kann ich verstehen – Rechnungen zahlt ja nicht der gute Glaube, sondern irgendwer muß dafür irgendwann mal Geld geben.

Für solche Leute, die gläubig sind ohne in der Institution Kirche Mitglied zu sein, sind aber freie Pastoren, die sich direkt für die Dienstleistung bezahlen lassen, sicherlich eine gute Alternative. Deswegen gibt es dieses Angebot ja vermutlich …

Reply to  Naya
11 Jahre zuvor

Okay, das stimmt. Dann finde ich diese Angebote gar nicht so schlecht.
Stellt sich aber mir immernoch die Frage, ob man denn wenigstens im Kirchengebäude heiraten darf, quasi da, wo man Gott nah ist. (Für viele ist das ja der gottesnächste Ort.)

Naya
Reply to  nickel
11 Jahre zuvor

Naja, man muß sich ja nicht zwingend in der Kirche Gott am nächsten fühlen, gerade wenn man bewußt die dazugehörige Institution ablehnt.
Je nach Art und Weise des Glaubens kann man sich auch an anderen Orten Gott nahe fühlen, oder man wählt einen Ort, der für das Paar von Bedeutung ist, oder den man einfach schön findet.

Laut der HP müßte es aber auch mit einem Pastor von dort in einer Kirche gehen – vielleicht nicht in jeder, hängt sicherlich auch vom örtlichen Geistlichen ab, aber dort wird Hochzeit in einer Kirche ausdrücklich als Beispiel genannt.

Smilla
Reply to  nickel
11 Jahre zuvor

Verwehrt. Die Kirche ist nur konsequent, kennt man heute so nicht mehr, deswege vermutlich die Aufruhr.

Big Al
11 Jahre zuvor

Otternzungen und Popcorn holen!
Es wird spannend.

QLance
11 Jahre zuvor

@ Big Al

You make my day 🙂

Roichi
11 Jahre zuvor

Ich nehme eine Tüte Lärchenzungen bitte.

Anya
11 Jahre zuvor

@Big Al:
Waren das nicht Otternasen?

Big Al
Reply to  Anya
11 Jahre zuvor

Asterix oder Brian, das ist hier die Frage.
😉

Wolfram
11 Jahre zuvor

Ich hab mir mal eben die Liste der Pastoren angeguckt. Einer taucht zweimal auf, das hebt die Statistik. Zwei sind im Entsendungsdienst, das ist sowas wie das Referendariat für Lehrer. Ich hoffe, die haben vorher dienstrechtlich abgeklärt, ob sie sowas überhaupt machen dürfen, sonst sind sie bald Freiberufler…
Einige sind mal ins geistliche Amt ordiniert worden, machen aber heute was ganz anderes. Die sind im Grunde soviel Pastor wie Wulff Bundespräsident. Aber können natürlich machen, was sie wollen. Einige sind Pastoren freikirchlicher Gemeinden. Und einer ist gar kein Pastor, sondern Prädikant der ev.-luth. Kirche in Bayern.

600 Euro, die sollte ich auch mal berechnen, natürlich für meine Kirchengemeinde – die kriegt nämlich meist nur 150…

11 Jahre zuvor

Was ich nicht raffe: Wieso man das überhaupt macht? Wenn ich aus der Kirche austrete, will ich mit dem Verein nix mehr zu tun haben. Und nur, weil die kirchliche Hochzeit so schön ist, auf einmal doch? Oder weil man „halt den Pfarrer auf der Beerdigung hat“? Mhm. Mir kommt das echt bigott vor. Ich hab konsequent alle „Kirchensegnungen“ verweigert. Keine Konfirmation und bei der ersten sich bietenden Gelegenheit die Mitgliedschaft im Verein gekündigt. Und seither wollte ich nix mehr mit denen zu tun haben.

Naya
Reply to  Tante Jay
11 Jahre zuvor

Naja, Beerdigung ist zum Teil ja auch für die Angehörigen, und ja eher weniger für den Toten – je nachdem, was man glaubt, kriegt der es ja eh überhaupt nicht mehr mit. Und wenn die Angehörigen Trost in der Religion finden, versteh ich schon, daß die es schön fänden, wenn es etwas gäbe … Andererseits soll mir bitte bloß keiner auf meiner Beerdigung mit einem Pastor kommen! Wer da geistigen Beistand braucht, kann ihn ja gern davor oder danach in seiner Gemeinde suchen. Und was die Hochzeiten angeht: Ja, da gibts das öfter, daß dann das Traumbild von der Kitschhochzeit in Weiß in einer Kirche im Kopf ist, auch wenn man sonst damit ja gar nichts zu tun hat. Hab ich ja weiter oben auch geschrieben, daß ich mich zu dem Thema auch schon mit wem gestritten hab. Ich finds auch nicht gut und hätte nie meine Ehe mit einer Lüge begonnen, aber wers braucht … Andererseits wurd weiter oben ja auch schon zu Recht gesagt, der Glaube an den christlichen Gott hat nicht zwingend… Weiterlesen »




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