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Sandy

Sandy sieht ziemlich geil aus, ist mit 28 Jahren noch recht jung aber durch und durch Bestatterin und, um im Duktus zu bleiben, mein bestes Pferd im Stall. Ja, sie ist recht ungewöhnlich, schwankt zwischen Gothic und Punk, schafft es aber immer wieder, im richtigen Moment passend aufzutreten. Sie stand vor 5 Jahren auf einmal in meinem Büro und fragte nach einem Job.

„Ach nee, nicht schon wieder“, dachte ich, denn es kommt immer mal wieder vor, daß junge Leute bei mir vorsprechen, nur um bei ihren Freunden mit einem „coolen“, ungewöhnlichen Job zu prahlen. Aber Sandy legte mir erstklassige Zeugnisse eines amerikanischen Bestattungsunternehmens vor; sie kam damals direkt aus den USA, wo sie 10 Jahre mit ihren Eltern gelebt hatte. Bis heute weiß ich nicht, welche Haarfarbe sie wirklich hat, wir haben da schon alle Farben gesehen, aber damals war sie blond und vielleicht war es auch ein bißchen die Art, wie sie immer mit ihren Fingern durchs Haar fuhr, die mich schwach gemacht hat. Auf jeden Fall beeindruckte mich, daß sie ein Embalming-Certificate vorweisen konnte und ich sie, im Gegensatz zu vielen anderen jungen Leuten, nicht von Grund auf ausbilden musste.

Sandy wurde sofort vom Start weg zum festen Inventar bei uns, keine Arbeit war ihr zu schwer, egal was es zu tun gab, sie war mit dabei und jeder in der Firma empfand ihre Anwesenheit als echte Bereicherung und Erleichterung. Ihre Anstellung nach der Probezeit war daher nur eine Formsache.

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So ein paar Sachen muß ich allerdings hinnehmen, dazu gehört, daß sie in arbeitsschwächeren Zeiten auch mal ein Nickerchen unter dem Schreibtisch macht oder daß es im hintersten Lager auch schon mal nach verbranntem Heu riecht. Hinsichtlich der Arbeitszeit habe ich es nach einigen Wochen aufgegeben, mit ihr zu diskutieren. Wenn es nötig ist, bleibt sie ohne Anweisung bis zu 10 oder 12 Stunden da, bis eben alles erledigt ist und dafür kommt sie am nächsten Tag einfach später oder geht früher. Wenn ich sie brauche, ist sie auf jeden Fall immer da und genau darauf kommt es mir an.

Die anderen Mitarbeiter gucken manchmal etwas neidisch auf sie und eine Weile wurde gemunkelt, daß die was mit dem Chef hätte und nur deshalb soviel Freiheiten hätte, aber da Sandy auf Frauen steht und daraus kein Geheimnis macht, verstummten diese Gerüchte doch recht schnell.

Wir haben ja eine einheitliche Berufskleidung für unsere Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen angeschafft. Es gibt genau drei Leute in unserer Firma, die davon befreit sind: Herr Huber unten in der Technik, eben diese Sandy und natürlich ich. Sandy allerdings muß sich entsprechend umziehen, wenn sie zu Kunden fährt oder in unserem Haus Kunden betreut. Dann sieht sie sogar sehr vornehm aus, was vor allem auch daran liegt, dass man dann ihre vielen Tattoos nicht sieht.

Ihre Arbeit ist stets 1a, ihre Beratungen sind erstklassig und die Kunden, die mit ihr zu tun haben, sind durchweg zufrieden. Sandy hat eben auch dieses amerikanische Gespür für Service und Kundenzufriedenheit und bindet die Kunden sehr gut an sich.

Alles in Allem ist diese junge Frau eine wirkliche Bereicherung für unser Unternehmen und wir sind hoch zufrieden mit ihr.

Soviel mal zur Einführung, damit man weitere Artikel besser versteht, in denen Sandy aus Amerika eine Rolle spielt.

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(©si)