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Sarg und Blumen

Hallo Tom, am Freitag war ich auf der Beerdigung einer Bekannten. Sie wurde auf einem Dorf beerdigt. Der Sarg war bereits im „Loch“, bis die Trauergäste vorbei gehen durften. Das Loch war sehr tief. Ich denke, es ist vl. ein Doppelgrab, weil der Ehemann noch lebt. Meine Freundin hat sich aufgeregt, weil das Loch so tief war. Ist es überhaupt noch üblich, den Sarg abzulassen? Ich denke, eher nicht, weil unter ganz blöden Umständen dann doch der eine oder andere Trauergast sich mal „dazulegen“ könnte, weil ihn die Trauer umwirft.

Die meisten Trauergäste werfen ein paar Blumen (egal, ob jetzt eine einzelne Rose oder ein kleines Sträusschen) auf den Sarg. Was passiert denn mit den Blumen, wenn die Erde auf den Sarg kommt? Ich denke nicht, dass ein Friedhofsangestellter da runter klettert und die Blumen wieder rauf holt. Die Erde wird wohl gleich auf die Blumen geworfen.

Daß der Sarg ins Grab abgelassen wird, ist durchaus normal. Bleibt er mal oben, so hat das technische Gründe oder wurde von den Angehörigen so gewünscht. Technische Gründe könnten sein, daß es geregnet hat und sich in der Grube Wasser gesammelt hat. Das ist meiner Meinung nach aber die Ausnahme.

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Die Bumen, die ins Grab geworfen werden, bleiben dort. Es besteht keine Notwendigkeit, diese wieder herauszuholen.


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Lesezeit ca.: 2 Minuten | Tippfehler melden | Peter Wilhelm: © 13. Januar 2008 | Revision: 28. Mai 2012

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Anke
16 Jahre zuvor

Ich kenne das auch so wie beschrieben. In der Leichenhalle wird der Sarg etc gesegnet, dann gehts zum Grab, auch da spricht der Pfarrer noch ein paar Worte, dann evtl noch Familienangehörige und etwaige Vereinsvorsitzen des/der Verstorbenen. Dann kommt dieser letzte Satz mit „Asche zu Asche“… und dabei wird der Sarg abgelassen, dann verabschieden sich die Trauernden, werfen Blumen und/oder Erde hinein und gehen zum „Leichenschmaus“

Rena
16 Jahre zuvor

In der Aussegnungshalle hatte ja grad mal der Sarg Platz. Und bei gut 100 Leuten auf dem Dorffriedhof bekommt man nicht viel mit, was am Grab gesprochen wird

Danke Dir, Tom

ellyce
16 Jahre zuvor

„Ich denke, eher nicht, weil unter ganz blöden Umständen dann doch der eine oder andere Trauergast sich mal “dazulegen” könnte, weil ihn die Trauer umwirft.“

Ein Bekannter von mir war mal auf einer Beerdigung, da ist einer der Sargträger beim (manuellen) Ablassen des Sarges gerade hinterher gefallen.

Oberversenkungsrat
16 Jahre zuvor

Bei uns wird es ein wenig anders gehandhabt. Da das Zuschaufeln des Grabes ein „technischer“ Vorgang ist, müssen zunächst die Verbaumaterialien die die Seitenwände vor dem Einstürzen sichern (ab 90 cm Tiefe von der Berufsgenossenschaft vorgeschrieben) herausgenommen werden. In der Regel muss dazu ein Friedhofsareiter ins geöffnete Grab absteigen. In diesem Zuge nimmt er den Blumenschmuck (nur das Sargbukett) vom Sarg ab um es später auf dem geschlossenen Grab auf den Erdhügel zu legen. Somit hat das Grab einen zusätzlichen Blumenschmuck, zumal immer mehr Angehörige dazu übergehen anstelle von Blumen um eine Spende für xyz zu bitten. Vor meinem Dienstanstritt war es auch wie oben beschrieben. Die ersten Jahre habe ich die Angehörigen noch gefragt ob wir die Blumen herausnehmen sollen und da ich in 99,5% ein „ja“ erhalten habe ist es bei uns jetzt standard, außer es ist anders geswünscht, eben die verbleibenden 0,5%.

Hendrik
16 Jahre zuvor

Ne, oder… Blumen wieder aus dem Grab nehmen?! Warum das?! Ich denke man hat andere Sorgen. Warum sollte man diese erst reinwerfen um sie anschl. wieder rausholen lassen? Ist doch unlogisch.

Newty
16 Jahre zuvor

Es ist auch unlogisch, teuere Echtholzkisten mit teils sehr aufwändiger Bearbeitung zu verbennen oder in der Erde zu verscharren.

Warum man das tut? Ich denke, dies ist die deutsche Variante der Grabbeigabe für den indirekten Angehörigen. Eine Münze für einen Fährmann halte ich für sinnvoller als mehrere Kilogramm Blumen, aber so ist es bei uns brauch. Es ist halt die Geste des Abschieds, auf die ich ungern verzichten wollen würde.

Wenn diese Blumen dann aufgrund unserer Unfallverhütungsvorschriften entfernt werden müssen, dann isses leider so. Und wo man sie schonmal draußen hat, legt man sie auf das Grab. So sieht das neue Grab ohne Stein und ohne Blumenschmuck direkt nach dem zuschaufeln nicht so nackt aus und Nachzügler können Anhand der Grabschleifen vielleicht erahnen „Hier liegt nun also der enfernte Onkel, zu dessen Trauerfeier wir es nicht geschafft haben, herzukommen“, wenn sie vor dem Steinmetz eintrudeln ^^

Oberversenkungsrat
16 Jahre zuvor

Wir nehmen die Blumen heraus um wie Newty schon schrieb einen zusätzlichen Schmuck auf dem Grab zu haben. Es wäre nicht erforderlich, nur müssen wir eh einmal in das Grab um die Veraumaterialien herauszunehmen. Es kommt dann nur das Sargbukett auf den Hügel, die restlichen Blumen (Sträuße, einzelne Blumen)bleiben drin. Ich finde es so schöner denn nach der ersten Schaufel Erde ist sonst alles …

16 Jahre zuvor

Bei der Beerdigung meiner Oma hat einer der Sargtraeger die Hoelzer, auf denen der Sarg vor dem Herablassen stand, dann unter den Blumenschmuck geschoben, so dass der Sarg sozusagen unter den Blumen verschwunden ist.

Fand ich eine gute Idee.

16 Jahre zuvor

Bei uns ist es auch so, dass der „große“ Grabschmuck auf den Grabhügel kommt, der „Kleinkram“ drinne bleibt.
Den Sarg herunterlassen ist Aufgabe der Sargträger, die in der Regel Nachbarn oder Verwandte zweiten Grades sind.




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