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Scheintod – Wie wahrscheinlich?

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Es gibt verschiedene Anzeichen (Todeszeichen), die auf den Eintritt des Todes hinweisen.

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Als „unsichere“ Todeszeichen gelten der Atemstillstand und die starren Pupillen. „Sichere“ Zeichen sind die Leichenstarre und die Leichenflecken. Diese sicheren Zeichen können in einem Zeitraum von 30 Minuten bis zu 2 Stunden nach dem eigentlichen Tod beobachtet werden.

Phasen des Todes

Der Sterbeprozess erstreckt sich über mehrere Stunden, da einige Körperzellen auch nach dem Tod noch eine gewisse Zeit aktiv sein können.

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  • Der klinische Tod ist durch den Stillstand von Atmung und Kreislauf gekennzeichnet.
  • Der Hirntod ist durch den irreversiblen Ausfall aller Hirnfunktionen gekennzeichnet.
  • Der biologische Tod ist durch das Ende aller Organ- und Zellfunktionen gekennzeichnet.
  • Zu diesen klinischen oder „unsicheren“ Todeszeichen kommen noch starre Pupillen, Abkühlung der Haut und Blässe der Haut hinzu. Es setzt der Zelltod ein, wobei die Gehirnzellen zuerst absterben. Es kann bis zu etwa 30 Minuten nach dem Tod zu Stuhlgang kommen. Für einige Stunden können supravitale (über den Tod hinausgehende) Muskelreaktionen auftreten, zum Beispiel an den Augenlidern, im Mund oder an den Händen.

    Sichere Todeszeichen

    Um den eingetretenen Tod festzustellen, müssen die sicheren Todeszeichen auftreten:

  • Totenstarre (Rigor mortis)

    Sie beginnt etwa 2 Stunden nach dem Tod im Kiefergelenk und breitet sich langsam von den oberen Extremitäten auf die unteren Gliedmaßen aus. Die vollständig ausgeprägte Starre tritt nach 6 bis 8 Stunden ein und löst sich nach etwa 2 bis 3 Tagen langsam wieder auf.

  • Totenflecken (Livores)
    Sie treten etwa 30 Minuten nach dem Tod auf. Dabei handelt es sich um Verfärbungen, die durch die Ansammlung von Blut in den verschiedenen Körperbereichen entstehen. In den ersten Stunden lassen sie sich noch wegdrücken, nach ungefähr 24 Stunden nicht mehr.
  • Leichenzersetzung (Autolyse)
    Sie beginnt je nach äußeren Einflüssen (Temperatur, Sauerstoff) etwa nach 2 Tagen. Es besteht keine Infektions- oder Vergiftungsgefahr durch Hautkontakt oder Einatmen. Es ist also nicht gefährlich, dem Verstorbenen noch einmal über das Gesicht zu streichen oder seine Hand zu halten. Eine Übertragung von Bakterien und Giftstoffen wäre nur über offene Verletzungen oder den Mund möglich.
  • Feststellung des Todes

    Der Arzt muss sich bei ausreichender Beleuchtung Gewissheit über den Eintritt des Todes verschaffen. In der Praxis fußt die Todesfeststellung auf dem Nachweis mindestens eines sicheren Todeszeichens:

  • Totenflecke,
  • Totenstarre,
  • Fäulnis,
  • Verletzungen (bzw. Zerstörungen), die mit dem Leben unvereinbar sind.
  • In der Phase der ersten 20–30 min nach Herzstillstand – also vor Ausbildung der ersten sicheren Todeszeichen – kann die Feststellung des Todes schwierig sein.
    Gleiches gilt beim Vorliegen einer Vita minima (Ursachen: Unterkühlungen, Elektrounfälle, metabolische Komata, Vergifungen, hypoxische Hirnschädigungen u. a.). In solchen Fällen – also minimale Lebenszeichen und gleichzeitiges Fehlen sicherer Todeszeichen – ist größte Vorsicht geboten. Es wird empfohlen, Reanimationsmaßnahmen einzuleiten und eine Krankenhauseinweisung zu veranlassen.

    BFARM Leichenschau

    Scheintod – Wikipedia
    Scheintod: Bestatterweblog und hier

    Bildquellen:
    • ai-generated-gc3fc70f72_1920: Bild von Xenia Straub auf Pixabay


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    Lesezeit ca.: 4 Minuten | Tippfehler melden | Peter Wilhelm: © 7. Juli 2023

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    1 Kommentar
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    Winnie
    1 Jahr zuvor

    Endlich eine fachgerechte und großartige Erklärung zum genauen Tod bzw. Scheintod. Besten Dank dafür, hatte ich schon länger gesucht.




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