Allgemein

Sicherer Ort für letztwillige Verfügung

Gleich zwei Fragen erreichen mich zu diesem Themenbereich:

Ich würde gerne eine Sterbegeldversicherung abschließen. Bekomme ich eine solche Versicherung nur bei Bestattern, oder kann ich auch direkt zu einem Versicherer gehen?
Außerdem würde ich gerne schon einige Dinge für meine Bestattung klären (Ablauf etc.), hoffe aber nicht, dass ich in den nächsten 10 Jahren sterben werde. Das heißt einen Bestatter jetzt schon aussuchen halte ich nicht für sinnvoll. Wo „verstecke“ ich solche Informationen, dass die schnellst möglich gefunden werden? Wo wird am ehesten nach dem Tod einer Person gesucht? Bei der Sterbegeldversicherung habe ich das so verstanden, dass die ja auch nachträglich zahlen, bzw. einen Hinweis darauf könnte ich ja dann zu den Unterlagen legen.

Unsere Mutter ist gestorben und meine Schwester und ich wissen genau, dass sie eine Mappe mit einem Testament hatte in der auch Unterlagen eines Bestatters waren wo ein Vorsorge gemacht und alles bezahlt war. Nachdem der Arzt da war, hat unser Bruder aber irgendeinen Bestatter gerufen, diese Mappe ist weg und wir befürchten, daß er lieber in Kauf nimmt, dass das Geld beim ersten Bestatter flöten geht, nur damit das Testament nicht wirkt. Meine Schwester und ich würden nämlich je ein Haus erben, jetzt erbt mein Bruder über den Pflichtteil hinaus auch je ein Drittel von den Häusern.

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Grundsätzlich kann man Bestattungsvorsorgen in zwei Bereiche aufteilen. Das ist zum einen der Bereich der finanziellen Absicherung etwa durch eine Sterbegeldversicherung und zum anderen die letztwillige Verfügung über die Bestattungsart usw. Sinnvollerweise bieten Bestatter beides zusammen an und man erhält im Gegenzug Bestattungsvorsorgeausweise, die besagen, daß im Todesfall dieser Bestatter zu verständigen ist.

Im Moment ist dies die sicherste Variante, vor allem dann, wenn man die Mehrausfertigungen dieser Ausweise an mehrere Personen seines Vertrauens, die sich nicht unbedingt kennen und die nicht vom Todesfall profitieren sollten, weitergibt.

Eine Hinterlegung bei einem Notar oder beim Testament ist nur wenig zweckmäßig, wenn dieses erst Wochen nach der erfolgten Beisetzung eröffnet wird.

Es gibt die Möglichkeit, Testamente auch bei den Amtsgerichten zu hinterlegen, aber auch dann ist längst schon ein Bestatter eingeschaltet und kümmert sich um die Erledigung, wenn die Papiere (Benachrichtigung des Nachlassgerichtes usw.) durch das Standesamt erfolgt.

Die beste Möglichkeit ist immer noch, wenn jemand der einem nahe ist und der sicher zuverlässig auch vom Tod erfährt, ein Auge darauf hat, daß die eigenen Wünsche berücksichtigt und der richtige Bestatter informiert wird.

Besonders schlecht ist es, vor allem wenn mehrere Erbberechtigte vorhanden sind, diese Unterlagen zu Hause aufzubewahren. Leider machen wir allzu oft die Erfahrung, daß solche Papiere dann vom geheimnisvollen Papierfraßbazillus befallen werden…

Eine Sterbegeldversicherung kann man ohne weiteres durchaus direkt bei den verschiedenen Versicherungsgesellschaften abschließen. Die Angebote sollte man sorgfältig vergleichen und vor allem aufpassen, daß man nicht eine Klausel unterschreibt, die einen auch an einen bestimmten Bestatter bindet.

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