Im letzten Artikel, dem Erlebnisbericht „Der falsche Großvater“ kommt eine Stelle vor, in der die Leserin schreibt, sie kenne es ja von mir, daß wir auch selbstverständlich an Sonn- und Feiertagen und auch mitten in der Nacht zu Beratungsgesprächen fahren.
Das ist im Prinzip auch richtig so. Es gibt etliche Bestattungsinstitute in der Stadt und ich würde mich am anderen Morgen wegen des entgangenen Auftrags selbst ins Ohr beißen, wenn die Kunden nur deshalb ein anderes Institut beauftragen, nur weil wir nicht nachts oder sonntags zu einem Gespräch dorthin gefahren sind.
Aber tatsächlich ist es natürlich so, daß wir am Telefon auch immer versuchen einen Termin zu den üblichen Bürozeiten zu vereinbaren. Das muß ich fairerweise erwähnen. Aber das hat auch mehrere sehr gute Gründe.
Zum einen tut es den Angehörigen gut, wenn einige Stunden vergehen, zum anderen ist uns natürlich auch die Nachtruhe und das Wochenende zu gönnen. Viel bedeutsamer ist aber, daß werktags die Behörden und die Pfarrbüros zu erreichen sind und wir noch während des Beratungsgesprächs die entsprechenden Termine ausmachen können.
Deshalb fragen wir immer auch vorsichtig nach, ob ein Gespräch nicht auch zu normalen Zeiten möglich ist, aber immer mit der Bereitschaft, schon beim leichtesten Zögern der Kunden sofort die Beratung auch zur Unzeit zu machen.
Sollte nur mal gesagt sein.
Ich habe noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels für Sie zusammengestellt, damit Sie sich besser orientieren können:
Schlagwörter: feiertags, sonn-
Ich kann es verstehen, dass man manche Sachen, gerne so schnell wie möglich erledigt haben will. Aber wenn in meiner Familie ein Todesfall mitten in der Nacht oder am Wochenende passieren würde, wäre wahrscheinlich mein letzter Gedanke sofort den Bestatter da haben zu wollen. Zum einen, weil ich selbst Dienstleisterin bin und es schätze, wenn meine Kunden meinen Feierabend / Wochenende respektieren und nicht erwarten, dass ich 24/7 erreichbar und für Sie da bin, und ich das auch Dienstleistern die für mich da sein sollen, dies „gönne“. Zum Anderen würde ich mir viel lieber erstmal in Ruhe Gedanken über meine konkreten Wünsche zum Ablauf machen wollen und alle Dokumente zusammensuchen wollen. Ein direktes Erscheinen des Bestatters würde bei mir wahrscheinlich im Nachhinein ein Gefühl des Überrumpelt worden seins, auslösen. Auch wenn das in Wahrheit nicht der Fall sein sollte.
Just my 2 pence.
Bei der Betreuung Angehöriger, die gerade am Wochenende überraschend vor der Situation wie im Bericht „Der falsche Großvater“ stehen, versuche ich, den Umstand für sie als Vorteil zu vermitteln.
(Falls die Sprache auf das Thema käme.)
DarthMop hat das ganz gut begründet. Die Familie kann sich ohne Zeitdruck beraten, denn vor Montag gibt es auf dem Friedhofsamt ohnehin keine Termine.