Geschichten

Statisten gesucht

„Und, was macht Dein Neuer so?“

„Der ist Statistiker.“

„Ach Gott, so eine brotlose Kunst.“

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„Wieso das denn?“

„Na ja, nur so auf der Bühne im Hintergrund herumstehen? Die meisten davon sind gescheiterete Existenzen, Gauner und Verbrecher.“

„Nein, der ist Statistiker. Der steht doch nicht auf einer Bühne herum.“

„Doch, wenn einer so im Hintergrund durchs Bild läuft, nennt man das beim Fernsehen und Theater Statist.“

„Was Du meinst, das sind Komparsen.“

„Quatsch, Komparsen das sind so feuchte Wickel, die macht man sich um die Beine, wenn die geschwollen sind.“

„Das sind Zypressen!“

„Dummes Zeug. Die Leute von der Mafia, die zypressen Schutzgelder.“

„Wie jetzt Schutzgelder?“

„Na ja, die wollen Geld von Dir, und wenn Du das nicht bezahlst, schmeissen die alles runter. Gauner und Verbrecher!“

„Kenn ich, macht unser Kevin auch so, wenn er Taschengeld will.“

„Und was macht Dein Neuer jetzt ganz genau?“

„Der rechnet aus, wer die Wahlen gewonnen hat.“

„Na, sag ich doch, Gauner und Verbrecher! Hätte der mal besser gerechnet, wäre Martin Schulz heute Kanzler.“

Gestern Nachmittag exakt so im Eiscafé gehört.
Wie dem auch sei, liebe Leserinnen und Leser des Bestatterweblogs, den folgenden Ausschnitt aus einer Anzeige habe ich heute entdeckt. Da sucht ein Schweizer Fernsehsender Statisten für eine Krimiserie.

Statisten gesucht. Profil: Alter und Geschlecht gemischt. Klingt ja interessant. Ich war erst einmal in meinem Leben Statist. Das war bei einem Tatort und ich war noch ein ganz junger Mann. Bei einer Friedhofsszene (sic!) musste ich hinten durchs Bild laufen. Am Ende waren bei der Ausstrahlung nur meine Beine zu sehen. Kommentar meiner Mutter: „Da siehste mal, wie wichtig es ist, geputzte Schuhe zu haben!“

Nun gut, jetzt geht es um eine Statistenrolle fürs Schweizer Fernsehen.
Ich würd‘ mich ja bewerben, aber ich krieg das mit dem gemischten Geschlecht nicht hin. Irgendwelche Tipps?

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