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Stiftung Warentest untersucht Bestatter

Wieder einmal widmet sich die Stiftung Warentest den Bestattern. Alle paar Jahre berichtet die Stiftung in immer gleicher Tonlage über Leistung, Preise und Zufriedenheit der Kunden.

Dieses Mal nimmt man wohl nicht (nur) anonym Kontakt zu Bestattern auf, wie beim letzten großen Test, sondern befragt auch die Leser und Kunden.

Hier geht es zur Umfrage der Stiftung Warentest.

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Wer in der Vergangenheit einen Sterbefall abzuwickeln hatte, sollte ruhig daran teilnehmen, die Beantwortung der wenigen Fragen dauert nur ein paar Augenblicke. Die Umfrage läuft noch bis 8. September 2008.

Ob die Ergebnisse dann repräsentativ sind, bleibt fraglich, denn bekanntlich neigen Unzufriedene eher zum „Melden“ als die schweigende zufriedene Mehrheit.

Daß die Stiftung oft etwas ‚fremde‘ Vorstellungen hat, ist ja bekannt. Dieses Mal prägt sie die Umfrageteilnehmer beispielsweise durch diese Passage:

„Im Schnitt 5 000 Euro

Dieser Service hat jedoch seinen Preis: Eine Bestattung kostet in Deutschland durchschnittlich 5 000 Euro. Rund ein Drittel davon erhält der Bestatter. Er kassiert nicht nur für eigene Arbeiten. Auch auf Fremdleistungen, die er vermittelt hat, berechnet er eine Provision. Auf diese Weise kosten Floristen, Fotografen, Krematorien 5 bis 30 Prozent mehr als normalerweise. Überprüfen können Kunden das kaum, da sie in der Regel keine Originalrechnungen bekommen. Einzige Alternative: Selber organisieren.“

Richtig ist: Die Zulieferer und Subunternehmer der Bestatter werden einen Teufel tun und ihre Dienstleistungen günstiger erbringen oder ihre Waren billiger liefern, nur weil ein Angehöriger nun selbst von Pontius zu Pilatus läuft.

Wenn ein Krematorium eine Einäscherung vornimmt, so kostet diese eben den festgelegten Preis. Anders als die Stiftung Warentest es darstellt, wird dieser nicht um 5 bis 30% teurer, egal wer den Auftrag an das Krematorium vergibt. Es kann aber ohne weiteres sein, daß ein Krematoriumsbetreiber dem Bestatter mit 5% Provision winkt. Dafür nimmt der Bestatter dann u. U. eine weitere Fahrt in Kauf. Was wollte ein Angehöriger da durch „selber organisieren“ ändern?

Über die Floristen haben wir hier schon oft gesprochen. Die 10%ige Provision wird für die Beratung im Bestattungshaus gezahlt. Die Angehörigen sitzen bis zu einer Stunde beim Bestatter und tüfteln an Schleifentexten, Farb- und Blumenzusammenstellungen und stehen diese Zeit nicht im Blumenladen herum. Der Florist erhält einen fix und fertigen Auftrag, den er ohne weitere Beratung erledigen kann. Für diese Arbeits- und Aufwandsersparnis gibt er dem Bestatter eine Provision. Da werden weder Gestecke noch Kränze billiger, wenn das ein Angehöriger „selbst organisiert“.

Bei Rednern, Fotografen, Musikern und Sargträgern etc. sieht es nicht viel anders aus. Hier kommt noch hinzu: Finde erst mal einen!

Der Bestatter kassiert logischerweise nicht nur für eigene Arbeiten, er legt eine ganze Reihe von Rechnungen aus und berechnet diese als durchlaufende Posten 1:1 an seine Kunden weiter. In aller Regel werden Provisionen später berechnet und sind als Abzug des Lieferanten von der Rechnung zu verstehen und nicht als Aufschlag.
Es ist also müßig, so zu tun, als ob die Kunden für diese Waren und Dienstleistungen beim Bestatter mehr bezahlen.

Fehler durch Lektorin Anya bereinigt.


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Lesezeit ca.: 4 Minuten | Tippfehler melden | Peter Wilhelm: © 20. August 2008 | Revision: 9. April 2016

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Blümchen
16 Jahre zuvor

Jetzt ist das Ergebnis der Umfrage eh hinüber, weil sich sicher unzählige Bloglesen zum Spaß an der Freude durchklicken, ohne dass sie einen Trauerfall zu beklagen hatten…
Naja, selber schuld, wer solche Onlineumfragen anbietet 😉

md
16 Jahre zuvor

Und wenn man dafür beim Bestatter mehr bezahlen müsste: Man spart 1. Zeit und 2. Fahrtkosten. Beides in der heutigen Zeit auch sehr viel wert.

Athalfain
16 Jahre zuvor

Aus DIESEM Grunde interssiere ich mich nicht für die Stiftung Warentest, wenn sie sich mit Dienstleistungen beschäftigt.

Die gehen nach Schema f vor.
Bei WAREN ist das auch 100% gut so, aber wenn die sich mit etwas anderem als Waren beschäftigen rechne ICH denen keine Kompetenz zu.

Bei Staubsaugerbeuteln höre ich auf die.
Bei Erdmöbeln (ich find den Begriff toll) und umzu nicht…

GaGaF
16 Jahre zuvor

Jetzt muss ich hier endlich mal etwas (betriebs- und steuer-)fachliches loswerden: Bei den von dir verauslagten Kosten handelt es sich keinesfalls um echte „durchlaufende Posten“ sondern um Fremdleistungen! Dies hat dann z.B. den Nachteil, dass der – meistens wohl private – Kunde bei Blumen zumindest die USt-Differenz als Mehrbelastung hat!
Bei Fragen einfach nochmal fragen!

Keiner
16 Jahre zuvor

Die Fragen im test sind viel zu undifferenziert gestellt.
So lässt sich doch kein repräsentativer Überblick gewinnen!

Stefan
16 Jahre zuvor

Gagaf,

meine Kunden freuen sich immer sehr, wenn ich denen meine Rechnungen vorlege. Die gliedert sich bei uns nämlich sauber in Eigenleistung, Fremdleistung und Durchlaufende Posten.
Und ganz ehrlich, denen ist das Sch…egal, solange ich den Beleg dabeipacke und das 1 zu 1 weitergebe. Im Gegenteil, wenn ich das (kurz) erkläre, schütteln die alle nur den Kopf über den Blödsinn.
Der Unterschied zwischen DLP und Fremdleistung ist doch nur für die USt. interessant und hängt größtenteils an den nickeligen Formvorschriften.

16 Jahre zuvor

@GaGaF: Hier möchte ich Dir widersprechen.
Meiner Meinung nach gibt es kaum ein klassischeres Beispiel für durchlaufende Posten als die von uns weitergeleiteten Rechnungen.

Der Gärtner berechnet 200 Euro, wir weisen das im Teil „Durchlaufende Posten“ unserer Rechnung steuerneutral mit 200 Euro aus, hängen die Originalrechnung an, überweisen dem Gärtner 200 Euro und erhalten 200 Euro dafür.

Wo soll da die Deiner Meinung entstehende USt-Differenz herkommen?

moe
16 Jahre zuvor

@GaGaF:

Die USt addiert sich nicht auf, sie berechnet sich aufgrund des als Bemessungsgrundlage dienenden Nettoverkaufspreises des Händlers, Vorsteuern werden mit ihr bei diesem verrechnet.
Mal sehr vereinfacht ausgedrückt.
Ob nun der Florist oder der Bestatter den Nettopreis von x € berechnen kann dir als Verbraucher relativ wurst sein.
Bei einer Behandlung als durchlaufender Posten tut sich nur der Bestatter bei der Buchführung leichter und hat mehr flüssiges Geld, weil bei ihm keine USt-Verbindlichkeit entstanden ist, die er erst wieder mit der VoSt verrechnen müsste.

Mehr ins Detail zu gehen oder sich über Sonderfälle auszulassen ist an dieser Stelle recht müßig.

Erst informieren, dann Meinung bilden, dann Meinung äussern 😉

Stefan
16 Jahre zuvor

Moe..ich denke mal Gagaf meinte folgendes: Gärtner hat 7 % USt. 100 Euro / 107 Euro Wenn die Rechnung ein korrekter DLP ist.. zhalt der Kunde 107 Euro beim Bestatter, genauso als ob er direkt beim Gärtner bezahlt hätte. Hat der Gärtner die Rechnung aber z. B. auf den Namen des Bestatters ausgestellt, dann ist es eine Fremdleistung. 100 Euro / 107 Euro..der Bestatter zieht die 7 Euro..hat selber aber 19 % USt. Also kannst du dir als Bestatter überlegen, ob du A. Dem Kunden verklickerst, dass du 119 Euro haben MUSST obwohl nur 107 auf der Quittung steht. B. Selber einfach 12 Euro verschenkst und das selber trägst. C. Dem Gärtner erklärst, dass die Rechnung auf den Endkunden ausgestellt sein muss, du nur auslegst und er sein Geld erst dann bekommt, wenn der Kunde bezahlt hat. Eigentlich ist ein DLP alles, was ich 1 zu 1 weitergebe. Damit es aber ein DLP bleibt undnciht aus Versehen zur Fremdleistung wird, muss erstens der Endkunde auch der Adressat auf der Rechnung sein und zwietens darf der… Weiterlesen »

Mac Kaber
16 Jahre zuvor

Bin auf das Ergebnis gespannt.

GaGaF
16 Jahre zuvor

@ moe, lies was Stefan ausführlich bringt und du verstehst auch was mein Kommentar wollte! Für ausführliche steuerliche Diskussionen ist das hier wohl nicht die richtige Plattform, deswegen nur die Kurzform! Und beim nächsten Mal, zuerst vor der eigenen Tür kehren 😉

GM
16 Jahre zuvor

Ohne Meckern zu wollen, bekomme ich Erdmöbel für 249,- brutto. ( Preis für 1 Stück!)
[Beschläge (6 Griffe, Schrauben) sind im Preis enthalten und auf Wunsch montiert.]
Warum bieten die Betstatter nicht diese Preise?

comicfreak
16 Jahre zuvor

@ GM

..weil der Kunde die fußgeschnitze Truhe Bismarck mit den mundgeblasenen Emaillegriffen in Schwanenoptik lieber mag?

GM
16 Jahre zuvor

@ 12
nunja.
Ob 249 oder 2.500 EUR aufgebracht werden müssen, damit das Erdmöbel angeschaft werden kann…

Marianne
16 Jahre zuvor

Ohne meckern zu wollen: Ich bekomme überall Weintrauben für 1,99. Wieso ist Wein so teuer? Frechheit!

Stadtbestatter
16 Jahre zuvor

Geht doch bitte auf so ein Getrolle nicht ein.
Jede Branche hat ihre Spanne und wer weiss, was in der Textilbranche für Spannen sind, der wir nie wieder was über Bestatter sagen.

GM
16 Jahre zuvor

damit habe ich gerechnet.
Ist sich aber was mit Troll. Dafür ist mir das Thema zu ernst.
Übrigens würde ich nie mit einem Bestatter feilschen.

Hier die URL zu dem 249 EUR Teil:

http://www.ihfb.homepage.t-online.de/s12klein.jpg
http://www.grufti.de/
schaut unter Sarg Nr. 12 nach.

Ich und ein Troll, pffffft… nee..nich wirklich..

Botan
16 Jahre zuvor

@GM: Ich glaube es geht nicht darum dass du so einen günstigen Sarg gefunden hast. Hier im Weblog wurde doch schon oft berichtet wie günstig Särge sind.
Es geht darum, dass du nicht begreifst, dass am Sargverkauf u.a. der Geschäftsbetrieb dranhängt und mit dem Sargverkauf eben mehr finanziert werden muss als das blosse Holz.
Bereitschaften, Ladenmieten, Personalkosten…

Das ist wie in jeder anderen Branche auch: Kosten ermitteln und auf die Waren verteilen.

jemand der nur Särge für Gruftis verkauft hat doch diese ganzen Nebenkosten nicht.

Deshalb ist deine Argumentationskette witzlos und wurde hier von einigen als trollen verstanden.

GM
16 Jahre zuvor

@ 17

> Deshalb ist deine Argumentationskette witzlos

na sicher. Wie die Stiftung Warentest.
Für meinen Teil bin ich froh, wenn ich , – lege da keinen Wert darauf – einmal mit einem BE-Unternehmen als Kunde in Kontakt komme.
Für mich ist das Billig/Teuer „Gemache“ eine einzige Farce von Stimmungsbarometern wie Warentest, Verbraucherzentrale, etc.

16 Jahre zuvor

Mal eine Frage an alle, die sich über Preisspannen wundern:

Wieso will eigentlich jeder, dass seine Leistungen, die er im täglichen Leben erbringt, wertgeschätzt (und angemessen bezahlt) werden, während er woanders alles zum Selbstkostenpreis haben möchte? Arbeitet hier einer von euch vielleicht für den Ersatz seiner Fahrkarte und zwei Gratis-Brötchen am Morgen?

Und eine Bestattung ist nicht mit dem Kauf eines Billig-Sarges abgetan. Sonst stellt man sich halt so’n Teil in den Keller und lässt den Bestatter im Falle des Falles nachts durchschlafen. Schließlich muss man ja nur schnell die Leiche in die Kiste umbetten, gell? [Sarkasmus off]

moe
16 Jahre zuvor

@stefan, gagaf:
wieso einmal 7%, einmal 19%?
Es werden doch in beiden Fällen Waren nach Anl. 2 lfd. Nrn. 8 & 9 zu § 12 II Nr. 1+2 geliefert -> 7% bei beiden Lfgen
Wobei ich beim fertigen Gesteck/Kranz/Gebinde keinen Grund für den ermässigte Steuersatz sehe -> 19% bei beiden Lfgen
Zutreffend wäre das Beispiel nur wenn der Bestatter das Arrangieren des Rohmaterials zum fertigen Produkt übernommen hätte.
Wobei ich jetzt anfangen könnte auch noch über Reihengeschäfte zu salbadern, aber im Endeffekt hast du recht, das hier ist ein Bestatterweblog, kein Steuerrechtskolloquium 😉
Von daher lass mer das Thema am besten auf sich beruhen, langweilig Diskussionen über solche Themen lässt man besser dort wo auch Geld damit verdient ist 😛




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