Mein Schwiegervater ist seit Monaten ein Pflegefall und liegt nun zu sterben. Mit den Ärzten ist besprochen, dass er im Falle von Komplikationen nicht reanimiert oder künstlich beatmet wird. Problem ist, dass meine Frau und ich für die kommende Woche einen einwöchigen Urlaub geplant haben, den wir auch ganz dringend benötigen. Auf Nachfrage haben die Ärzte empfohlen, diesen auch anzutreten, da nicht absehbar ist, wie lange mein Schwiegervater noch leben wird. „Wenn es denn in dieser Woche passiert, kommt er halt in die Kühlung, bis Sie wieder da sind“, war sinngemäß die Kernaussage. Das hört sich jetzt ein wenig hart an, ist es aber nicht. Wenn er stirbt, ist es eine Erlösung, und die Familie hat sich lange genug damit auseinandergesetzt und es auch akzeptiert.
Nun sind meine Frau und ich diejenigen, die sich um die Beerdigung und alles weitere kümmern müssen. Ist es nun in dieser Situation erforderlich, Vorbereitungen für den Ernstfall zu treffen? Müssen wir schon im Vorfeld einen Bestatter kontaktieren? Irgendwo Dokumente hinterlegen? Wenn ja, welche? Braucht jemand Vollmachten? Oder geht das alles womöglich gar nicht, und wir müssten den Urlaub abbrechen? Fragen über Fragen, auf die wir gerne Antworten hätten. Wenn du magst, kannst du sie auch gerne im Blog beantworten, es wird sicher auch andere geben, die in einer ähnlichen Situation sind.
Sucht bitte einen Bestatter in der Nähe auf und besprecht mit ihm den ganzen Fall.
Wichtig ist das Stammbuch des Schwiegervaters (ggfs. Heirats- und Sterbeurkunde der Ehefrau).
Mit dem Bestatter vereinbart Ihr, was alles zu tun ist und wie Ihr zu erreichen seid.
Der Bestatter wird euch das weitere Vorgehen erklären.
So sollte dann alles eigentlich abgesichert sein und ein einwöchiger Urlaub sollte immer abzudecken sein, ohne daß man vorzeitig zurückkehren muß.
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Ich finde die beschriebene Einstellung nicht hart. Aus eigener Erfahrung vermute ich, daß der Schwiegervater tatsächlich während des Urlaubs sterben wird. So war es bei meiner Verwandtschaft oft: Wochenlanges Wachen am Krankenlager, dann raffte man sich auf und kehrte stundenweise in den Alltag zurück und in einem unbeobachteten Moment machte sich der oder die Moribunde dann vom Acker.
Ich finde: Wenn absehbar ist, dass es jemanden aus der Familie in nächster Zeit dahinrafft (eben die klassischen „unerwarteten Abschiede nach jahrelanger Bettlägerigkeit und Pflegebedürftigkeit“), sollte man schon vorher alles in Ruhe abklären, Urlaub hin oder her. Erspart doch so viel Stress im Ernstfall.
„dann kommt er halt in die Kühlung“ is nich.
Im Bestattungsrecht des Landes ist festgelegt, wieviel Tage nach dem Abnippeln der Abgenippelte entweder auf die Zweimetersohle oder in den Aschenbecher kommen muß.
Naja dann wird die Leiche halt verfeuert solange man im Urlaub ist, kenne es aus der VErwandschaft nur so das die Trauerfeier mit der Urne abgehalten wird.
Da Asche nicht anfängt zu stinken dürfte es kein Problem sein selbige etwas zu lagern und man hat Zeit und Muße sich eine würdige verabschiedung auszudenken.
Vorzugsweise am Strand unter Palmen mit einem Cocktail in der Hand.
@3: Abnibbeln finde ich wirklich geschmacklos. Überdenke mal, dass es auch ein von dir geliebter Mensch sein könnte, der stirbt!
Ich würde auch vor dem Urlaub schon alles abklären, für den Fall das…
Es wäre nicht der Erste, der länger als eine Woche liegt. Vorschriften sind dehnbar.
Wie dehnbar erklärt der Bestatter Eures Vertrauens. Pech wäre es, wenn an diesem Tag eine Vertretung Dienst hat, und dann, weil sie zuhause nur den Anrufbeantworter erreicht, eben den Bestatter, der ihr immer eine Kleinigkeit zukommen lässt, anruft. Den Zettel in der Krankenakte hat sie nicht gesehen.
Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass es schwierig ist, einen Leichnam eine Woche lang frisch zu halten, bis man wieder in der Heimat ist. Das sollte drin sein. Mir ist zwar noch nie eine Katze im Urlaub gestorben, aber die zahme Ratte einer Freundin. Die Familie hat im wahrsten Sinne des Wortes eiskalt gehandelt und noch im Urlaub die Ratte ins Gefrierfach des Bungalows gelegt und sie später mit heim genommen. Geht alles, wenn man nur will. Übrigens teilweise sehr abgefahrenes Blog!