Frag doch den Undertaker

Traueranzeige verhindern?

Hallo Tom,

ich bin dabei meine Beerdigung zu planen.
Ich habe früher nie drüber nachgedacht, aber nach einem Arbeitsunfall bin ich nachdenklich geworden.
Nun habe ich fast alles schriftlich niedergelegt und Kopien gehen an Familenmitglieder, von denen ich weiss, daß sie auch beachten.
Nur einen Punkt konnte ich bislang nicht klären.
Laut uneres örtlichen Revolverblattes gibt es keine Möglichkeit zu verhindern, das Anzeigen geschaltet werden.
Kennst du da eine Möglichkeit?

Tja,.. nee.
Also, es gibt ja solche kommunalen Veröffentlichungen, oft „Bestattungskalender“ genannt, in denen in der Tageszeitung alle Beerdigungen des kommenden Tages oder der nächsten Woche aufgelistet sind.
Hier kann man bei der Anmeldung der Bestattung beim Friedhofsamt darum ersuchen, daß keine solche Veröffentlichung erfolgt.

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Was nun aber privaten Anzeigen in Zeitungen anbetrifft, so hat man da schlechte Karten. Traueranzeigen sind der Ausdruck der persönlichen Trauer desjenigen, der sie aufgibt.
Sehr zum Leidwesen der Angehörigen mischen sich oft auch ungeliebte Verwandte, geschiedene Ehefrauen, Sexgespielinnen, Mobber, Böswillige und andere Personen mit einer eigenen Anzeige in das Trauergeschehen ein.

Wenn die Zeitungsverlage erkennen, daß böser Wille dahinter steckt oder die Anzeige gar eine Verhöhnung enthält, werden sie die Veröffentlichung zumeist ablehnen.
Beim Tod eines in Schülerkreisen nicht gerade beliebten Mathematik-, Latein- und Sportlehrers (gibt es eine perfidere Kombination?) wollten Schüler eine ansonsten normal gestaltete Anzeige für den Mann aufgeben, die aber statt eines Psalmes oben rechts in der Ecke den Spruch enthielt:
„Herr Meier verpiß Dich, keiner vermißt Dich“
Der Zeitungsverlag hat die Anzeige abgelehnt.

Oft ist aber gar nicht zu erkennen daß mit der Aufgabe der Anzeige nur familieninterner Streit geschürt werden soll.

Man kann dies nicht verhindern.
Ich habe von einem Fall gehört, in dem ein bekannter hiesiger Unternehmer zu Lebzeiten bereits die beiden hier in Frage kommenden Zeitungsverlage dazu „verdonnert“ hat, im Falle seines Todes keine einzige Anzeige mit seinem Namen zu veröffentlichen. Das hat auch geklappt, aber der Mann hatte auch den entsprechenden Einfluß.

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(©si)