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Trauerfeier ohne Sarg und Urne

Wie kann ein würdiger Abschied ohne Sarg, Leiche und Urne aussehen ?
Mein Vater hat sich bei einer Universität zur Ganzkörperspende verpflichtet.
Man spricht davon, daß es ein Jahr oder länger dauern kann, bis die sterblichen Überreste aus dem Institut zurückkommen.
Ich hätte definitiv etwas dagegen, einen leeren Sarg oder eine leere Urne aufzustellen. (sozusagen nur für die Leute !!)

Solche Fälle kommen selten, aber immer mal wieder vor. Es ist den Angehörigen nicht zu empfehlen, mit der Trauerfeier zu warten, bis der Leichnam eines Tages vom jeweiligen Institut freigegeben wird.
Manchmal kann die Leiche auch überhaupt nicht bei der Trauerfeier „anwesend“ sein. Das ist z.B. bei allen Fällen so, in denen der Verstorbene weit entfernt im Ausland beigesetzt wurde oder aber jemand verschwunden ist und nach langer Zeit für tot erklärt wurde.
Wenn dann eine Trauerfeier stattfinden soll, würden wir hier eine Abschiedszeremonie organisieren, bei der ein großes Blumengesteck mit einem Foto oder Gemälde des Verstorbenen oder ein sehr typischer Gegenstand aus seinem Umfeld optisch im Mittelpunkt steht.

So eine Trauerfeier auch ohne Sarg und Urne kann durch die Ansprachen, die Musikauswahl usw. sehr persönlich und ergreifend gestaltet werden.
Wird unbedingt auch noch eine Zeremonie auf dem Friedhof gewünscht, so gestalten wird das dann oft so, daß die Trauergäste statt zum Grab zum zentralen Gedenkpunkt auf dem Friedhof gehen. Nahezu auf jedem Friedhof gibt es eine Gedenkstätte für die Kriegsopfer oder ein zentrales Denkmal o.ä.
Dort kann man nochmals eine kleine Ansprache halten und dann Blumen niederlegen.

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Feiern mit leerer Urne oder Sarg sind sehr selten und werden nur in außergewöhnlichen Ausnahmefällen durchgeführt.

Allerdings gibt es Fälle, etwa nach einem Flugzeugunglück, wo leider von einem Leichnam nicht mehr übrig ist. Dann wird auch eine Trauerfeier mit einem (fast) leeren Sarg durchgeführt.


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Lesezeit ca.: 3 Minuten | Tippfehler melden | Peter Wilhelm: © 4. März 2009 | Revision: 17. Juli 2016

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15 Jahre zuvor

Für jemanden der wirklich kein pipapo als Beerdigung haben will und die Trauerfeier privat in kleinem Rahmen halten will, ist das doch die günstigste Methode den Verstorbenen „loszuwerden“, oder?

unklar
15 Jahre zuvor

@1: so einfach ist das sicher nicht. Erst mal ist der Gedanke schon abwegig, zum anderen muss der Betroffene sicherlich zu Lebzeiten zu einer Spende seiner selbst eine Zustimmung geben. Darüber hinaus ist es abwegig eine Leiche „mal ebe so“ irgendwo verschwinden lassen zu wollen, nur um die Kosten für einen Sarg zu sparen.

15 Jahre zuvor

Ich rede ja auch, sagen wir mal, von mir selber.
Bin weder religiös, noch würd ich meinen Angehörigen die Kosten aufhalsen wollen um Beerdigt zu werden.

Also wäre es doch dann die Möglichkeit, sich dafür zu melden, dass der tote Körper später der Medizin zur Verfügung steht. Oder sehe ich das falsch?

Thomas
15 Jahre zuvor

War die Körperspende denn eine Überraschung oder hatte der Vater soetwas früher angedeutet? Dann
hätte ein sofortiger Einspruch erfolgen müssen, wenn man meint, mit der Situation nicht klarzu-
kommen. Ich denke, der Vater hätte bei seiner Entscheidung die Wünsche und Gefühle seiner
Angehörigen berücksichtigt, wenn er sie gekannt hätte. Leider werden in unserer Gesellschaft
solche wichtigen Fragen jedoch verdrängt. Dieser Blog gibt auf sehr einfühlsame und menschliche
Weise die Möglichkeit, über solche Dinge nachzudenken. Wohl dem, der ihn liest, bevor er selbst
Entscheidungen treffen muß.

SW
15 Jahre zuvor

Es gibt für die Körperspende i.A. eine ganze Reihe von Einschränkungen, wie z.B. Mindestalter (z.B. 50 oder 55 Jahre), die Anforderung, das keine ansteckenden Krankheiten (Tuberkulose, HIV-Infektion, Hepatitis) vorliegen muß etc.
Auch Unfallopfer etc. sind i.d.R. nicht spendefähig.

Die Einwilligung des Spenders ist selbstverständlich nötig und kann durch nichts ersetzt werden, sie erfolgt durch eine sogenannte letztwillige Verfügung.

Einige Anatomische Institute übernehmen übrigens aus Geldmangel mittlerweile keine Beisetzungskosten mehr,anderenfalls wird eine Feuerbestattung in einer eigenen Ehrengrabstätte vorgenommen.

MacKaber
15 Jahre zuvor

Ein Arbeitskollege ertrank im Ausland im Urlaub, und wurde auch dort (Portugal)
bestattet. Doch fand auch hier eine Trauerfeier wie oben beschrieben
unter reger Anteilnahme statt. Da jeder Anwesende um die Umstände wusste, war es
trotzdem ein gutes Gedenken.

Sensenmann
15 Jahre zuvor

[quote]Feiern mit leerer Urne oder Sarg sind sehr selten und werden nur in außergewöhnlichen Ausnahmefällen durchgeführt.[/quote]

Wann denn beispielsweise? Wenn das Krematorium Lieferschwierigkeiten hat oder gibt es dafür andere Gründe?

Sensenmann
15 Jahre zuvor

Hoppla, ich hätte vielleicht doch erst den nächsten Artikel lesen sollen *schäm*




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