Geschichten

Ungebetener Besuch

Ich habe es extra auch im Impressum stehen: Keine Besuche! Ich mag es nicht, wenn jemand unangemeldet bei mir im Büro steht.

Aber seit einigen Tagen habe ich sogar das Gefühl, dass nachts jemand durch meine Räume schleicht. Meine Morpheus-Kemenate befindet sich genau unter meinem Büro und schon vorgestern nachts hörte ich von oben irgendetwas Ungewöhnliches. Es schien, als ob etwas umgefallen sein könnte, nicht sehr laut. Ich lauschte eine Weile, dann schlief ich wieder ein. Ich habe viel Zeug mit doppelseitigem Klebeband aufgehängt und vermutlich war da was abgefallen.

Als ich gestern ins Büro kam, fiel mir auf, dass ein sehr leichter Kunststoffteller nicht mehr auf der Fensterbank, sondern auf dem Fußboden lag. Da hatte sich also irgendwer zu schaffen gemacht. Sollte ich einen geheimnisvollen Mitwohner haben? Einen ausgemergelten Menschen, der seit Jahrzehnten in den Zwischenwänden und Katakomben unseres Hauses lebt? Einer, den seine längst ausgestorbene Familie versteckt hielt? Jemand, der nur nachts aus seinem Versteck gekrochen kommt, um Reste unseres Essens zu vertilgen?

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Außerdem fiel mir ein merkwürdiger Geruch auf. Etwas beißend, etwas muffig… Das würde ja zu einem ungewaschenen Zwischenwandbewohner passen.

Nun machte mich aber meine Allerliebste in ihrer unnachahmlichen Art darauf aufmerksam, dass an meinen Überlegungen etwas nicht stimmen kann. Nachdem ich mich mit einer Waffe ausgerüstet hatte, meinte sie: „Idiot, wir haben gar keine Zwischenwände und auch keine Katakomben!“

Nur noch mit Schusswaffe ins Büro

Trotzdem: Ich besorgte mir einen Schutzhelm, um wenigstens gegen einen Angriff des Unholds gewappnet zu sein.
Man weiß ja nie, und am Kopf ist man doch schließlich besonders empfindlich.

Einen fachgerechten Schutzhelm fand ich bei den Küchenutensilien

Heute Morgen saß ich wieder im Büro und hörte verdächtige Geräusche. Mein Büro ist sehr lärmarm. Dreifachverglasung und auch sonst alles, um akustische Distraktoren zu vermeiden.
Neben mir, dort wo der Serverschrank steht, da raschelte es. Also doch! Da musste jemand sein!

Und das hier fand ich auf meinem Schreibtisch vor:

Meine Kiwi! Jemand hat davon gegessen

Nach einiger Suche konnte ich ein weiteres Indiz für die Anwesenheit des Zwischenwand-Monsters finden:

Geräusche, Spuren, Gerüche, nichts mehr konnte mich vom Gegenteil überzeugen: Es gibt einen geheimnisvollen Kiwi-Anbeißer und Brötchen-Mitesser!

Ab in den Keller und Verstärkung geholt:

Da die Allerliebste mir die Schusswaffe weggenommen hatte, bewaffnete ich mich wenigstens mit dem Smartphone, um den epischen Kampf zwischen Batman und dem Unhold fotografieren zu können.

Und kaum hatte ich die Kamera scharf gemacht, da trat er aus dem Dunkel neben dem Serverschrank hervor, er der Unhold:

Schärfer ging es auf die Schnelle nicht. Aber ich habe ihn digital gebannt und kann ihn Euch zeigen. Der Zwischenwandwohner ist entlarvt.


Es ist ein Mäuschen.
Und es ist nicht das erste Mäuschen, das sich in unser Haus verirrt. Wir wohnen in einer ländlichen Gegend und Mäuse sind hier nichts Ungewöhnliches, aber eher so draußen. Da wir aber eine Hundeklappe haben, ist es für gelegentliche Mäuse-Besucher keine große Schwierigkeit, auch mal hereinzukommen.
Einnisten können sich die Tierchen nicht, denn schon allein die Anwesenheit von stöbernden Hunden vertreibt die Nager schnell.
Ich halte Euch auf dem Laufenden.

Bildquellen:

  • batzmatz: PW
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