Menschen

Vom Tod und von Facebook

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Ich habe letztes Jahr meinen gerade volljährigen Sohn verloren. Und ich muss sagen, Facebook hilft mir beim Verarbeiten. Ich kenne sein Facebook-Passwort und habe aber ein halbes Jahr etwa gebraucht, bis ich mich bei Facebook angemeldet habe, weil ich nicht wusste, was dort an Kommentaren eventuell auf mich zukommt. Seine Freundin hatte seinen Account dort deaktiviert. Also konnte ich seine Seite dort gar nicht sehen.und musste mich doch in seinen Account einloggen. Dabei habe ich die Seite versehentlich wieder aktiviert. Um niemanden zu erschrecken, gab ich mich auch sofort zu erkennen, weil ja auch sofort Reaktionen seiner Freunde kamen.

Es rührte mich zutiefst, dass sich etliche bedankten, dass ich seine Seite wieder geöffnet hatte. dass er auf diese Art doch wieder ein bisschen bei ihnen war. Und ich muss sagen, es hilft sehr zu sehen, dass ich mit meiner Trauer nicht alleine bin, sondern dass seine Freunde immer noch an ihn denken und dort Grüße oder Kommentare… sehr persönliche Kommentare…. hinterlassen, ohne dass ein Zwang wie Tod, Beerdigung/Trauerfeier/Todestag dahinter steckt, wo man anstandshalber reagieren müsste. Die Lücke, die mein Sohn hinterlässt, ist größer, als ich mir jemals vorstellen konnte. Ich trauere nicht allein, das wurde mir ganz deutlich bewusst.
Auch dass ich dieses Weblog schon seit Jahren lese, hat mir bei der Abwicklung der Trauerfeier und Beisetzung in einem Ruheforst sehr geholfen. Da auch der Pfarrer meinen Wünschen zustimmte, war die Trauerfeier und Beisetzung sehr persönlich auf meinen Jungen abgestimmt. Ich weiß nicht, ob ich das alles so hätte durchsetzen können, wenn ich dieses Weblog nicht gekannt hätte.

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Kategorie: Menschen

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Lesezeit ca.: 2 Minuten | Tippfehler melden | Peter Wilhelm: © 16. August 2012

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