Hallo,
meine beiden Eltern sind Bestatter und haben mir auch schon viel über den Beruf erzählt. Trotzdem habe ich eine große Frage, die mir beide nicht beantworten können. Deshalb frage ich nun sie: warum muss ich als Bestatter noch mit einem Bagger umgehen können? Der Bestatter hebt das Grab ja nicht wirklich aus.Über eine Antwort freue ich mich sehr!
Alles liebe,
M.
Das ist in jedem Beruf so, den man von der Pike auf lernt. Es gehört ein gewisses Handwerkszeug dazu und man muss Fertigkeiten erlernen, die vielleicht in dem Betrieb oder Umfeld, in dem man selbst arbeitet, gar nicht gefragt sind. Das ist auch einer der Gründe, weshalb Auszubildende in überbetriebliche Lehrmaßnahmen gesteckt werden, damit sie eben auch das lernen, was der eigene Betrieb nicht vermitteln kann.
Der Umgang mit dem Bagger ist auch bei uns in der Gegend nicht notwendig, weil die Kommunen bzw. die Friedhofsbetreiber den Grabaushub erledigen (lassen). Aber schon zehn Kilometer von hier sieht das ganz anders aus, da ist es selbstverständlich, daß der Bestatter sich auch um diese Arbeit kümmert.
Man kann also nicht unbedingt sagen, daß diese Arbeit grundsätzlich nicht zum Berufsbild des Bestatters gehört.
Deshalb ist es durchaus richtig und gut, daß junge Bestatter auch das lernen.
Es könnte ja durchaus sein, daß der Bestatter eines Tages einen Betrieb in einer Gegend übernimmt, wo das Baggern mit zu seinen Aufgaben gehört. Auch könnte es passieren, daß ein Friedhof privatisiert wird und die Gemeinde den Grabaushub nicht mehr übernimmt.
In vielen Gemeinden hat die Verwaltung die Friedhofsarbeiten an Landschaftgärtnereien, Bestatter oder sogar Bauunternehmer vergeben. Da sind dann genau die Fähigkeiten gefragt. Es geht aber nicht nur um das Baggerfahren, sondern auch um die Absicherung der Grube, Arbeitssicherheit und sonstige damit verbundene Sachen.
Ich habe noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels für Sie zusammengestellt, damit Sie sich besser orientieren können:
Keine Schlagwörter vorhanden
Ich dachte, damit die auch ne Frau abbekommen?
Ulf, der ist gut.
-Lachtränen wegwisch-
B. A.
und Cheffe von Welt vermittelt mal ein WE bei http://www.bag ge rf ah ren.com/
(oder ähnlichem)
Ist doch gut wenn man das lernt…
man weiß doch nie wo man irgendwann mal beruflich bedingt landet und ob dort der Grabaushub von anderen erledigt wird.
Schadet zumindest nichts.
Ich muss auch grade an Toms Geschichte über das Nonnenkloster denken, dort musste er ja selbst den Grabaushub erledigen (ohne Bagger)
Na, wenn man mal zu einem Schloss gerufen wird, wo ein eigener Familienfriedhof ist und man nur mit Schaufel reinkommt….
Bei uns wird auch (bis auf die Städte) grundsätzlich selbst gebuddelt. Allerdings im Regelfall NICHT mit Bagger, da selbiger nur bei einem BU hier im Umkreis vorhanden ist.
Vielleicht sollten die Teilnehmer an diesem workhop eher Fitness treiben und den Umgang mit dem Spaten lernen 😀
In der Ausbildung zum Bestatter gehört es grundsätzlich dazu. Auch in der Zwischenprüfung ist der Grabaushub ein praktischer Teil. Grundsätzlich ist es gar nicht mal schlecht sowas gelernt zu haben, auch wenn es hier bei uns nicht zur Anwendung kommt, kann man evtll. Gefahren besser sehen.
Jeder Bestatter sollte mindestens ein Grab von Hand, also mit Schaufel und Spitzhacke ausheben. Da wird man dann im warsten Sinne des Wortes „geerdet“.
Ist das nicht in jeder Ausbildung so, dass an überbetrieblichen Maßnahmen teilgenommen wird?
Ich habe auch gelernt wie Mehl hergestellt wird, obwohl mir das effektiv beim Torten machen nichts bringt. Gut zu wissen ist es trotzdem.
Was für ne Frage. Jeder junge Mann sollte Baggern lernen.
@Ulf: tzz, damit die auch ne Frau abbekommen… xD
Bestatter sind auf der Liste der sexiest Berufe
direkt hinter dem Bachelor! ;-D
Ich musste während des Studiums auch die Herstellung aller möglichen Arzneiformen lernen (na ja fast), obwohl in den meisten Apotheken vor Ort sehr selten Tabletten gepresst werden und nur noch ganz selten Pillen hergestellt (nein sie werden nicht gedreht, sie werden erst gerollt und danach geschnitten ,und nein die Meisten von euch haben noch keine Pillen gesehen). Dennoch gehört so etwas dazu. Die Ausbildung zu einem Beruf ist erst vollständig wenn vollständig (5,- € in die Phrasenkasse).
Genau das gleiche wie bei beim sargnageln lernen, wer macht heute noch särge selber ? viel zu teuer in der herstellung in deutschland. aber das ist halt deutschland.
in deutschland darf man z.b keinen eigenständigen KFZ betrieb aufmachen ohne meisterbrief. in den USA geht das schon.
@ 13
In den USA würde man auch heute noch mit Steinen werfen und auf allen Vieren laufen, wenn man die Deutschen nicht hätte.
TÜV gibts da, soweit ich weiß, auch nicht. 🙂
Ich persönlich finde es sehr hilfreich etwas „von der Pike auf“ zu lernen.
@ 11 also ich hätte nichts gegen einen Bestatter 🙂
Also, dass der Bestatter nicht wirklich das Grab aushebt, ist so nicht richtig. Im Süden der Republik und auch sehr oft in den neuen Bundesländern ist das an der Tagesordnung. Die Kommunen und Kirchen haben diese Tätigkeiten quasi privatisiert und per Werkvertrag vergeben. Also gehört auch die Grabherstellung zum Berufsbild.
@mali: Mich dünkt, Tom hat das auch so geschrieben 🙂