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Wenn die Schaben abends tief fliegen…

Wir sind ja hier in Süddeutschland und da die Menschen ringsherum einen recht derben und breiten Dialekt sprechen, habe ich auch nach fast 30 Jahren manchmal immer noch Probleme, die Leute zu verstehen.
Ich erinnere mich noch sehr gut an meine ersten Besuche hier in der Gegend, die schon über 40 Jahre zurück liegen. Damals saß ich in einem Restaurant und am Stammtisch nebenan unterhielten sich einige Eingeborene vermutlich über ein Fußballspiel.
Nun muß man wissen, daß schon ganz freundliche Äußerungen der Menschen hier von einer Sprachmelodie und Betonung getragen werden, die z.B. im Rheinland nur Verwendung finden, wenn die Menschen sich im Streitgespräch befinden.
Da man aufgrund der fehlenden Vokale und der vielen weichen Laute ohnehin nichts versteht, klang damals zumindest für mich das Gespräch so, als bellten sich da verfeindete Hunde an.

Mittlerweile verstehe ich natürlich alles und ertappe mich sogar dabei, daß sich das eine oder andere Dialektwort auch in meine Sprache eingeschlichen hat.

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Antonia spricht an und für sich Hochdeutsch, vor allem wenn sie möchte, daß ich sie verstehe.
Neulich traf sie auf einen Kunden, der vom Niederrhein angereist war, um bei uns die Bestattung seiner Mutter zu organisieren.
Er hört wie Antonia spricht und sagt dann:

„Ach, Sie sprechen aber einen netten Dialekt, das klingt so süß.“

Dabei hatte Antonia, für ihre Begriffe, absolut reinstes Hochdeutsch probiert. Doch sie freut sich über das nette Kompliment, dreht sich etwas auf den Zehenspitzen hin und her und strahlt

„Das ist aber nett, daß Sie das sagen.“

Der Kunde fragt:

„Sind Sie aus dem Schwalbenländle?“

„Was?“

„Sind Sie Schwälbin?“

„Häh?“

„Hier ist doch schon Schwalben, oder?“

Antonia glotzt den Mann nur an und ihr Mund steht offen. Sie weiß nicht, ob der Mann sie nun auf den Arm nehmen will oder ob er wirklich der Meinung ist, das viel weiter südlich liegende Schwabenland hieße Schwalbenland.
Vorsichtshalber verbessert Sie ihn:

„Sie meinen bestimmt das Schwabenland und Schwäbisch, gell?“

Nun macht der Mann: „Häh?“

Antonia erklärt: „Ohne L! Nicht Schwalbenland, sondern Schwabenland.“

„Oh, verzeihen Sie bitte, ich hatte das wirklich immer falsch im Ohr. Meine Güte, das ist mir jetzt aber peinlich. Gut, daß Sie mir das mal gesagt haben. Also Schabenland, das werde ich mir merken. Aber es ist ja keine Schande, von einer so hübschen Schabe, wie Sie eine sind, verbessert zu werden.“

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(©si)