Frag doch den Undertaker

Wenn gar keiner bezahlen will

Wie wird der Mund einer Leiche verschlossen?

Zu den Geschwistern und der geteilten Bestatterrechung fragt ein Leser:

Gibt es auch den Fall, daß auf einmal keiner mehr unterschreiben möchte?

Das hatte ich in der Tat mal. Da ging zwischen einem Bruder und seiner Schwester der Streit darüber los, daß beide meinten, der jeweils andere habe sich nicht genug um die verstorbene Mutter gekümmert. Beide waren gleichzeitig der Meinung nur sie allein hätten die ganze Last der Pflege getragen.

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Dann lehnten sich beide plötzlich zurück und jeder sagte, daß er dann gar nicht einsehe, irgendwas zu bezahlen.

Aber in solchen Fällen kann der Bestatter ja sein Buch zuklappen und sagen, daß er dann auch nicht einsieht, den Auftrag anzunehmen und auszuführen.
Wenn die stur bleiben, heißt es dann: „Dann bringen wir die Verstorbene jetzt auf den Hauptfriedhof in die amtliche Verwahrung und dann kümmert sich eben das Ordnungsamt um die Bestattung.“

Was soll man machen? Ohne Moos nix los.

Bis jetzt hat sich dann aber immer noch jemand gefunden, der dann bezahlt.
Viel häufiger ist aber, daß die Angehörigen fest davon überzeugt sind, sie müßten nichts bezahlen, weil der Verstorbene Hartz-IV bekommen hat. „Der hat vom Amt gelebt, die haben immer alles für den bezahlt, die müssen auch jetzt für den bezahlen.“
Leider ist das nicht so. Zahlen müssen die Bestattungspflichtigen und nur wenn die alle auch kein Geld haben, könnte das Amt einspringen. Allein die Tatsache, daß der Verstorbene Bezieher von Sozialleistungen war, begründet nicht grundsätzlich eine Verpflichtung der Sozialbehörden zur Übernahme der Bestattungskosten.

Hier staunen die Hinterbliebenen dann ganz oft, vor allem wenn sie vorher recht üppig ausgesucht und bestellt haben und dann erst die vorläufige Summe genannt und die Kostenfrage gestellt wird.
Sehr schnell rudern dann manche auch wieder zurück und es fällt ihnen dann auf einmal ein, daß der Opa eventuell doch irgendwann mal gesagt haben könnte, er wünsche sich eine ganz bescheidene Feuerbestattung. „Ein Grab wollte der ja sowieso nie, das große Familiengrab können sie also streichen.“

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(©si)