Frag doch den Undertaker

Wie gehen Bestatter mit schwierigen Fällen um?

Frage: Wie hält man das aus, wenn jemand bei einem Unfall oder (Selbst)mord übel zugerichtet wurde?
Jemand gerät z.B. in eine Häckselmaschine und sieht danach „dementsprechend“ aus oder jemand verliert Körperteile,
die man eventuell noch „zusammensuchen“ muss.

Ich würde wohl ohnmächtig umfallen oder mich ins nächstbeste Gebüsch übergeben.
Und ich glaube, dass auch viele Bestatter damit ein Problem haben.

Sind die wirklich alle so „hart“, dass sie Leichen aus jeder Lebenslage (oder eher Totenlage)
anfassen, abtransportieren und einsargen können oder lehnt man manche Aufträge von vorneherein ab,
wenn man weiß, dass man sich diesen Anblick nicht antun möchte?

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Dürfen Bestatter Aufträge überhaupt ablehnen, wenn man z.B. von der Polizei angefordert wird?

Bestatter sind keine hartgesottenen Gesellen, denen nichts etwas ausmacht.
Aber sehr vieles im Leben bereitet uns Angst und Schwierigkeiten, weil wir es nicht kennen.

So wird auch jeder Bestatter irgendwann zum ersten Mal mit besonderen Anforderungen konfrontiert werden, die er psychisch und physisch erst einmal verarbeiten muß.
Letztendlich aber ist es so, daß er sich dann gerade dieser Aufgabe stellen muß, denn er ist sozusagen das letzte Glied in der Kette. Ihn ruft man ja ausdrücklich für diese Arbeit.
Dem muß sich auch jeder angehende Bestatter bewußt sein. Er wird es eben in seinem Berufsleben nicht nur mit der friedlich im Seniorenheim entschlafenen Oma zu tun haben.
Es legen sich auch Menschen auf Bahngleise oder springen von Hochhäusern.

Mit solchen Situationen müssen aber auch Polizisten und Feuerwehrleute, sowie die Menschen im Rettungsdienst umgehen können.

Selbstverständlich spielt hier Routine eine gewisse Rolle. Denn wie ich eingangs schon schrieb, sind es unbekannte Dinge, die uns besonders viel Probleme machen.
Hat man solche Situationen schon mehrfach durchgestanden, kommt man im Laufe der Zeit besser damit klar.
Man entwickelt eine Art professionelle Geschäftigkeit und Nüchternheit, die mithilft, Distanz zur Situation zu bewahren.

Die Erlebnisse werden dadurch weder schöner, noch weniger schlimm, aber der professionelle und distanzierte Umgang mit der Sache (und ich schreibe bewußt das Wort Sache) hilft einem schon sehr.

Ablehnen? Nun gut, theoretisch kann jeder Kaufmann ablehnen, einen Vertrag einzugehen.
Aber der Bestatter ist ja dafür da, also wird er einen solchen Auftrag auch nicht ablehnen.

Etwas anderes ist es, wenn die Polizei einen ruft. Ist man als Bestatter Vertragsnehmer der Polizei, dann muß man, ob man will oder nicht.
Aber wie gesagt, ein Bestatter wird jeden Auftrag durchführen, es ist sein Geschäft.


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Ich erteile Auskünfte ausschließlich aufgrund meiner Erfahrung und erbringe keine Rechts-, Steuer- und Medizinberatung.

Lesezeit ca.: 3 Minuten | Tippfehler melden | Peter Wilhelm: © 1. Dezember 2017

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Christians Ex
6 Jahre zuvor

Hm, sagen wir mal so… ich erinnere mich gerade daran, wie ich das erste Mal die Harry Potter Bücher gelesen habe. Ich bin erst eingstiegen, als das zweite schon raus war und habe beide hintereinander weg verschlungen. Danach war ich auch erst mal wie geplättet von all den neuen Eindrücken und hab sogar davon geträumt.
Inzwischen sind die Bücher nur noch alte Bekannte, die ich immer wieder gern lese, aber der Eindruck vom ersten Mal kam so nie wieder.

Genauso eine Gewöhnung setz auch bei anderen Dingen ein.

Ich habe auf der Arbeit schon das X-te Falschgeld und den X-ten gefälschten Ausweis gesehen und bleib dabei ganz ruhig. Im ersten Fall Kunden beruhigen und den Vorgang erklären bis hin zum Eintrudeln der Kavallerie, im zweiten Fall eiskalt (trotz Adrenalinschub!) Kollegen aufmerksam machen und den „Kunden“ möglichst hinhalten, bis die Kavallerie in diesem Fall angeprescht kommt.




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