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Geschichten

Tofu

Ich war vor ein paar Jahren mal im Krankenhaus. Bei der Aufnahme wurde ich so alles Mögliche gefragt, wie ich denn heiße, was für Allergien ich denn so habe und welcher Religion ich angehöre.
Da ich festgestellt habe, daß meine selbstgegründete Kirche mit ihren vielfältigen Riten einerseits einen sehr hohen Erklärungsbedarf hat und andererseits auch auf wenig allgemeine Akzeptanz stößt, sagte ich zu der freundlichen Krawalltüte hinter der Glasscheibe, daß ich gar keiner Religion angehöre.

Das soll, so hat man mir gesagt, vor freitäglichem Fischzwang und Spontanbeschneidungen durch den Krankenhausmullah schützen.

Ich teile mir das Zimmer mit Herbert. Herbert ist eigentlich gar nicht krank, er war es mal. Ihm haben sie irgendwas operiert und dabei ein Stück seines Brustknorpels herausgedengelt und woanders hineingedübelt, damit das alles bei ihm wieder besser funktioniert. Tut es auch. Nur hat Herbert keine Lust das Krankenhaus zu verlassen.
Unendliche Schmerzen in der Brust, dort wo das kleine Stück Knorpel entfernt worden ist, hindern ihn am Atmen und mehrmals am Tag, zufälligerweise immer dann, wenn eine Schwester mal wegen der baldigen Entlassung vorbeischaut, fällt Herbert spontan in einen komatösen Zustand. Dabei läuft er erst puterrot und dann blau an, bekommt eine Art Schockstarre und kann erst nach einigen Minuten wieder richtig durchatmen.

Die Schwestern sind jedes Mal entsetzt, klingeln sich gegenseitig wie verrückt zusammen und am Ende heißt es immer, der müsse noch ein bißchen bleiben.

Mir kann der Kerl nichts vormachen. Ich habe eine Tochter und mir ist das erst rot und dann blau Anlaufen, verbunden mit Schnappatmung nur zu gut bekannt. So reagiert unsere Kleine mehrmals täglich, zum Beispiel dann, wenn man so etwas Schlimmes macht, wie nur im falschen Moment in ihre Richtung zu gucken…
Außerdem ist es gerade Winter und ich weiß, daß Herbert bei der Bahn den Job hat, bei dem man mit einem Funkgerät und einer Tröte auf den Schienen steht und Arbeiter verscheucht, wenn ein Zug kommt.

Wahrscheinlich ist das Krankenhaus gerade nicht ausgelastet. Anders ist es nicht zu erklären, daß man Herbert nun doch schon recht lange aufbewahrt und durchfüttert.
„So lange die Kasse mitspielt, bleibe ich hier“, sagt Herbert, setzt sich seine Fan-Mütze auf, bindet sich seinen Fan-Schal um und guckt auf einem DVBT-Fernseher mit Speicherkarte Bundesligaspiele von 1973.

Schwester Yong Kim Nyong bringt das Mittagessen.
Früher einmal, da war Krankenhausessen immer eine dampfgegarte Pampe ohne jeglichen Geschmack, irgendeine Mischung zwischen aufgewärmtem Kartoffelbrei und einer undefinierbaren Suppe, salzfrei versteht sich.

„Nee, hier is‘ lecker!“ sagt Herbert, der sein Essen zuerst bekommt und sich schwungvoll aufsetzt, sein Tischchen herausklappt und den Deckel vom Essen abhebt. Er bekommt ein Wiener Schnitzel, Salzkartoffeln mit Petersilienkrümeln, bunte Gemüsemischung und einen herrlich aussehenden Schokoladenpudding.

Dann kommt mein Essen und in Ermangelung jeglicher deutscher Sprachkenntnisse lächelt und nickt Schwester Yong Kim Nyong zum wiederholten Male.

Schnitzel! Geil! Ich mach den Deckel runter und blicke auf einen Teller mit dampfgegarter Pampe, irgendeine Mischung zwischen Kartoffelbrei und undefinierbarer Suppe.
Was ist das denn?
Warum hat der da ein Schnitzel und ich bekomme so einen Fraß?

„Das ist vielleicht weil Du neu bist. Morgen kriegst Du was anderes, bestimmt!“

Am nächsten Tag warte ich gespannt auf das Essen, man hat ja sonst nichts zu tun. Yong Kim bring es und lächelt und nickt. Herbert hat Seelachs mit Kartoffelsalat und eine Markklößchensuppe.
Ich bekomme trockenen Reis und drei Stängelchen Zitronengras.

Protest! Doch Yong Kim lächelt und nickt nur zu jedem Wort das ich sage.

Später kommt Schwester Barbara. Die kann weder lächeln, noch nicken, aber die kann Deutsch.
Was das denn für ein Essen sei, will ich wissen und die zuckt nur desinteressiert mit den Schultern.

„Das kommt von unten so rauf. Sie kriegen immer das, wo ihr Name dransteht.“

„Mir kommt das auch gleich von unten rauf.“

„Was?“

„Ich will was anderes. Sowas wie der da.“

„Morgen kriegen Sie den Wochenplan und dann können’se ankreuzen watt’se wollen.“

Am anderen Tag bekommen wir tatsächlich unsere Essens-Wunschzettel. Herberts Zettel ist blau und meiner ist grün.
Herbert kann wählen aus Leipziger Allerlei, Sauerbraten, Fischfilet, Rindsroulade und Schnitzel.
Auf meinem Wunschzettel steht das alles nicht drauf.
Nur Reis, Kartoffeln und Tapiokawurzeln (gedünstet).

„Was ist das denn?“ rufe ich einer vorbeieilenden Schwester zu und die bremst sogar wirklich ab, kehrt um und fragt nach meinem Begehr.

„Ich will was Richtiges zu essen!“

„Ja aber wir haben Ihnen doch extra den grünen Zettel gegeben, den für Buddhisten. Da suchen Sie sich mal fein was aus, was zu Ihrer Religion passt und dann machen die da unten das für Sie.“

„Ich bin aber gar kein Buddhist.“

„Doch!“

„Nee, wirklich nicht.“

„Steht aber so auf Ihrer Akte und was da steht, das gilt.“

„Ich will aber keinen Reis mit Zitronengras und ich will jetzt auch kein Buddhist mehr sein.“

„Das geht nicht.“

„Wie, das geht nicht?“

„Jetzt hören’se mal auf zu jammern wie so’n kleines Kind. So ein gestandener Mann wie Sie! Schämen Sie sich mal was!“

„Ich habe aber keine Lust ein Buddhist zu sein.“

„Das ist aber schön!“

„Was ist schön? Daß ich Buddhist sein soll? Was soll denn daran schön sein?“

„Nein, ich meine das Essen auf Ihrer Karte da. Das ließt sich wie die Fitness-Karte in der Kantine von meinem Frauen-Fitness-Club. Gucken’se mal da, da gibt’s sogar zweimal die Woche Tofu.“

„Tofu mach‘ ich nich‘, das sieht aus wie Schafskäse und schmeckt wie Abdichtmasse. Ich will ein Schnitzel.“

„Aber das ist doch alles vegetarisch. Vegetarisch ist klasse, vegetarisch ist gesund. Tofu kann man panieren wie ein Schnitzel, schmeckt dann sogar ganz, ganz lecker.“

„Ein richtiges Schnitzel vom toten Tier, will ich haben.“

„Ja ist das denn mit Ihrer Religion vereinbar?“

„ICH BIN DOCH GAR KEIN BUDDHIST!“

Da meldet sich der faule Bahntröter kauend aus seinem Bett: „Du siehst aber aus wie Buddha! Und so’ne Woche nur mit Zitronengras, die könnte Dir gar nicht schaden.“

Arschloch!

© 2010

Geschichten

Die Geschichten von Peter Wilhelm sind Erzählungen und Kurzgeschichten aus dem Berufsleben eines Bestatters und den Erlebnissen eines Ehemannes und Vaters.

Die Geschichten haben meist einen wahren Kern, viele sind erzählerisch aufbereitete Tatsachenerzählungen.

Die Namen, Geschlechter und Berufe der erwähnten Personen sind stets verändert.

Lesezeit ca.: 7 Minuten | Tippfehler melden | © Revision: 1. Dezember 2017 | Peter Wilhelm 1. Dezember 2017

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Luzie-Fehr
13 Jahre zuvor

.. der Morgen ist mal wieder gerettet! ;)))))))))))))
Gute Besserung @ Tante Jay
und allen anderen ein schönes Wochenende

Tzosch
13 Jahre zuvor

ॐ Om 🙂

Sonne
13 Jahre zuvor

Komm schnell wieder auf die Beine, Tante Jay, alles Gute !
Die Geschichte ist klasse, nun weiß ich auch, daß Tom ein Buddhist ist 😉

Big Al
13 Jahre zuvor

Mahlzeit!
Da bekommt das Wort „Krankenhausdiät“ eine ganz neue Bedeutung.
Nach einer Woche Zitronengras, was ist man dann eigentlich?
Ein gelbes Rindviech mit tollem, weil frischem Atem?
B. A., holt sich nachher Puddingschneckchen zum S.ns.o-Gebräu.
Ätsch!

Rena
13 Jahre zuvor

Mal ohne Spass: vor zwei Jahren haben sie mir auch Brustknorpel rumgekratzt. Wenn ich ungünstig an die Stelle komme, schmerzt sie auch heute noch.

Gute Besserung Tante Jay.

Silke
13 Jahre zuvor

Da wollen wir mal hoffen, dass Tante Jay das richtige Kreuz gemacht hat! Gute Besserung!

Michael
13 Jahre zuvor

Hab mir einen Brustnippel abgefroren zählt das auch?

Mendian
13 Jahre zuvor

Wenn das Krankenhausessen nicht mehr schmeckt, ist es an der Zeit, dass man entlassen wird (Also schon gleich am ersten Tag) – Aber findige ‚Hauslieferanten‘ liefern bis 22 Uhr direkt ans Bett, vorausgesetzt sie kommen am Nachtzerberus vorbei…

Big Al
13 Jahre zuvor

@ Silke.
Kreuz machen nützt doch nix.
Hast du Buddha-Figur kriegst du pseudoasiatischen Diätmampf.
DAS wird dann spontan je nach Laune und/oder Tagesform des Oberstationsdrachens entschieden.
So, und jetzt bringe ich mich besser mal vor allen mitlesenden Krankenschwestern-und Brüdern, auch vor den mitlesenden kranken Pflegern und Pflegerinnen in Sicherheit.
Das sollte ein Witz sein…
NEIN Ulf, nicht mit dem Gänsemäster …oarghs …röchel

Matze
13 Jahre zuvor

Hmm, in den Fällen in denen die Personen mit denen ich primär zu tun hatte, erst rot und dann blau angelaufen sind und Schnappatmung bekamen, hat es sich als hilfreich erwiesen, schonmal die Intubation vorzubereiten und den Rea-Wagen zu holen…
Hast darauf spekuliert, Herbert zu deinen Kunden zählen zu können, wa? 😉

Garfield
13 Jahre zuvor

@ Michael:

Hm…

Nein.

13 Jahre zuvor

Nach allem was ich nun so über den Onkel Tom weiß, scheint eine buddistische Diät wirklich nicht unbedingt das Falsche zu sein *duck*

Ich habe in den Achzigern mal versucht im Krankenhaus vegetarisch zu essen – das war damals noch so richtig ungewöhnlich und die Pinguine … ähm ich meine die netten katholischen Schwestern im Stift waren total überfordert damit. Aber als Frau hat man ja nichts dagegen, wenn man mal ein wenig abnimmt 😉

Big Al
13 Jahre zuvor

@ Kryptische.
Als ich im zarten Alter von 7 Jahren meines Blinddarmes zwangsweise verlustig gegangen wurde konnte man die Schonkost nur an der Farbe des jeweiligen Breis unterscheiden:
Grün: Meistens war es Erbsenbrei. Ab und zu wurde auch anderes Grünzeug pürriert.
Orange: Karottenbrei.
Blassgelb: Kartoffelbrei. Gelegentlich mit einem Stich ins Graue.
Braun: Pürriertes Fleisch mit Soße. Gab es in Hellbraun (geschreddertes Huhn) und Dunkelbraun (vom Schnitzeltier).
Alles zusammengerührt sah es dann schon ein bißchen gewöhnungsbedürtig aus.
Und die Pinguine haben dem armen kraftlosen schmächtigen Bübchen (Little Al) immer alles zusammengerührt…
B. A.

Garfield
13 Jahre zuvor

Zum Thema buddhistische Diät: Ich bin jetzt auch nicht gerade Experte, aber nach dem was ich so hin und wieder gelesen habe, ist das gar nicht mal soooo grundsätzlich schlankmachend, auf Fleisch zu verzichten. (Es hat andere Vorteile, die mitlesenden Vegetarier müssen mich nicht überzeugen :))

Fettarm (jedoch nicht fettfrei) ist schonmal nicht ganz schlecht. Dick machen unter anderem gerade auch Kohlenhydrate. Und da ist man dann auch mit Reis schon ganz gut dabei.

13 Jahre zuvor

@Garfield – auch wieder war, ich bin veggie und richtig fett… leider sind nämlich Kartoffelchips total vegetarisch.. hmmm und Budda war ja nun auch nicht gerade schlank… hmmmm. Also muss ich meine Formulierung ändern: es kann Tom nicht schaden, so einen Speiseplan zu bekommen, da er das Meiste davon nicht essen mag und somit abnimmt *duckundweg*

Christina
13 Jahre zuvor

@ Tante Jay:

Gute Besserung

@ all:

Als ich das letzte Mal im Krankenhaus war, war das Essen superlecker. Irgendwie bekam ich sogar (jeden Tag) zum Mittagessen neben Suppe und Hauptgericht zwei Salate (ok, das hätte nicht unbedingt sein müssen) und ZWEI NACHTISCHE. 😛

Yeti
13 Jahre zuvor

Are Tante Jay. Gute Besserung für dich.

@Tom: hätte die Erklärung für deine Verpflegung nicht oben schon dabei gestanden, häte ich tatsächlich auf eine fiese Assistenzärztin getippt, die dich nach der Visite auf 1000kcal/d Reduktionskost gesetzt hat…

Aber mach dir nix draus, was die Patienten bekommen, muss auch das Personal essen.

Zero the Hero
13 Jahre zuvor

Und nach der Entlassung mußte Manni´s Frittenschmiede den Undertaker in wochenlanger mühsamer Kleinarbeit unter Zuhilfenahme von Pommes (mit viel rot/weiß), fettigsten Currywürsten und Fertigschnitzeln (gleich in siedendem Öl gegart) mit Kartoffelsalat wieder aufpäppeln?

Stephan
13 Jahre zuvor

Und ich dachte das Tantchen kann den Bestatter nicht im Krankenhaus lesen weil er irgendwie pervers ist 😉

13 Jahre zuvor

Ich bin gerade eine halbe Stunde mit einem Brotmesser in der Hand durchs Haus gepirscht und hab die Küche gesucht.

heute im Angebot:
1. Menü: paniertes Seelachsfilet
2. Menü: Gedünstetes Fischfilet
vegetarisch: Sellerieschnitzel

Als Nachtisch gabs Wackelpudding. Für die Diabetiker Waldmeister für die anderen Erdbeer.

Problem: Ich nix essen Sellerie, weil Allergie und nach einer nachhaltigen Fischvergiftung als Kind braucht man mir damit nicht mehr kommen.
So. Weiter gehts. Irgendwo versteckt sich der Hund.

DEN KRIEG ICH!!!!

13 Jahre zuvor

@Stephan: Ich bin immer nur mittwochs pervers.

Garfield
13 Jahre zuvor

@ Tom:

Ich weiß nicht, ob wir das jetzt so genau wissen wollten.

13 Jahre zuvor

@Tante

Is ja eine eher katholische Gegend und ist eben Freitag, und Freitag fängt mit F an wie Fisch.

Kannst ja mal schauen, ob irgendwo ein Bibersteak bekommst, der galt bei den Mönchen im Mittelalter als Fisch und soll recht wohlschmeckend sein 😉

Big Al
13 Jahre zuvor

„Bibersteak“.
Klasse!
B. A.

Anni
13 Jahre zuvor

@ Tante Jay: Gute Besserung – und viel Erfolg bei Deiner Messer-Aktion!!! Und denk dran: NICHT ERWISCHEN LASSEN!!! 😉

@ Tom: Können wir das nächste Treffen vielleicht auf einen Mittwoch legen??? 🙂

Big Al
13 Jahre zuvor

@ Tante Jay.
Und wie willst du den Hund dann zubereiten?
Über offenem Feuer mitten im Gang am Spieß grillen?
B. A.

13 Jahre zuvor

Vielleicht findet sich ja eine leistungsstarker Defi irgendwo auf der Station, mit entsprechender Einstellung kann man damit ja vielleicht grillen und es dem Personal als Reanimation verkaufen.

Big Al
13 Jahre zuvor

Kall, wie kommst du nur auf so eine Idee?
„Der arme Hund brach genau in diesem meinen (Hundebräter) Kochtopf gerade erst zusammen, Hilfe, zu HÜÜÜLF…“
Das erinnert mich doch sehr an Jugendsünden mit Eiern und Bügeleisen…
B. A.

turtle of doom
13 Jahre zuvor

Pruuuuuust… heul… hihihihgnihihihihi… Tom, klasse Geschichte!

Mangels Krankenhausaufenthalten kann ich aber nichts beisteuern…

Wie ist das schon wieder mit der Küchenkultur? Wenn man jemandem nur Reis mit Zitronengras vorsetzt, kann man nichts falsch machen? Ausser man hats mit hungerwütigen rachesüchtigen Rinderfressern zu tun?

Und ein *winke* an Yeti 🙂

turtle. of…. dooooom.

URS
13 Jahre zuvor

[quote=“Tom“]Was das denn für ein Essen sei, will ich wissen […]. Das komme so von unten rauf,[/quote]
Hach Tom, manchmal versteckst Du mehr Wahrheiten zwischen Deinen Zeilen als [url=http://http://de.wikipedia.org/wiki/Terry_Pratchett]Terry Pratchett[/url].
Danke. Ich geh‘ jetzt meinen Monitor abwischen; Apfel und Lachen vertragen sich nicht.

Sensenmann
13 Jahre zuvor

@Christina: Privatpatientin? In meiner Zeit als Zivi in der Krankenhausküche habe ich gelernt, dass die alles bekommen, wenn sie nur den Finger heben. Morgens zwei Brötchen und ebensoviele Kännchen Kaffee, mittags 50% mehr und abends noch einen Joghurt extra…

Übrigens könntest du durchaus in „meinem“ Krankenhaus gewesen sein – die Küche dort hat bei den Patienten einen sehr guten Ruf. Allerdings gabs da keine Extra-Speisekarten für Buddhisten, Hindus, Pastafari oder sonstige Glaubensanhänger.

Big Al
13 Jahre zuvor

@ Sensenmann.
„Pastafari“, das bedeutet wohl radikale Anhänger italienischer Nudelpantschkunst, oder?
B. A.

Garfield
13 Jahre zuvor

@ Big Al:

So ähnlich… 😉

Sagt Dir „Fliegendes Spaghettimonster“ irgendwas?

Da fällt mir ein, dass ich morgen wieder meine Bolognese unter’s Volk bringen will. Ich hoffe, da auch einige zu bekehren. 😀

Uli
13 Jahre zuvor

Alles Gute Tante Jay – werd bald wieder gesund …Krankenhaus ist echt der vorletzte Ort, wo man hin will und nicht nur wegen dem Essen. Zumindest hier in Deutschland. Ich war mal einen Freund in der Schweiz besuchen, booooh … die hatten Essen, wie von einem Sternekoch … OK, der hatte auch nix mit dem Magen und war Privatpatzient.
Als ich mal im Krankenhaus war, hatte der Pizzabäcker von nebenan „Hausverbot“ … die Patienten mußten bei Anbruch der Dunkelheit in Bademantel, Schlappen und mit Infusionsgestänge vor die Haustür kommen und sich die Pizza auf der Strasse abholen … war immer lustig zum zuschauen …

Laß Dich doch mal vom Pfleger Deines Vertrauens beraten Tante Jay … Bestechung soll hin und wieder auch helfen …

werde bald gesund …

Big Al
13 Jahre zuvor

@ Garfield.
Auf das fliegende Nudelviech bin ich auch schon gestoßen (worden).
Aha, DIESE Gläubigen sind also gemeint. Danke für die Aufklärung.
Viel Spaß mit deinem morgigen Bolognese-Bekehrungsversuch am nudellosen Volk.
B. A.

Christina
13 Jahre zuvor

@ 31 (Sensenmann):

Neee, nicht Privatpatientin, aber meine Tante spendiert mir so eine 2-Bett-Chefarzt-Zusatzversicherung, die damals zum ersten Male zum Einsatz kam.

Das Krankenhaus, in dem ich war, ist wohl auch weit über die Grenzen des Bundeslandes hinaus bekannt.

Die Hausärztin wollte mir damals eine Überweisung für die örtliche Metzge … ähm … Krankenhaus ausstellen, aber ich habe nachdringlich auf jenes anthropologische KH bestanden, was dann auch gut war. Als der Chefarzt bei der Visite zB mitbekam, dass ich Klavier spiele, hat er mir Zugang zu einem Klavier im KH ermöglicht.

13 Jahre zuvor

Eine Spezialkarte für echte Pastafaris (nee, nicht die mit dem Spaghettimonster) fänd ich jetzt schon erstrebenswert.

Mo Spaghetti
Di Canneloni
Mi Panzerotti
Do Rigatoni
Fr Tortellini
Sa Farfalle
So Macheroni

Mo Gnocchi
Di Agnolotii
Mi Fusili

Let I an I hav olways enuff Noodle to eat an peace fo all pastafari, may King Hailespaghetii da first save all our maccaroni.

Garfield
13 Jahre zuvor

Nudellos sind sie eher nicht. Nur kennen die wenigsten eine Bolognese, die aus keiner Tüte kommt. 😉

Sensenmann
13 Jahre zuvor

@Christina (36): Na gut, dann aber immerhin im Range einer Privatpatientin 😉 Dürfte von den Boni vergleichbar sein.

Weit über die Grenzen des Bundeslandes hinaus bekannt ist meine damalige [strike]Sklaven[/strike]Arbeitsstätte allerdings nicht. Jedenfalls wüsste ich nix davon.

Von Klavierspiel im Krankenhaus höre ich aber zum ersten Mal :O

tree57
13 Jahre zuvor

[quote]Let I an I hav olways enuff Noodle to eat an peace fo all pastafari, may King Hailespaghetii da first save all our maccaroni.[/quote]

and giva us lotta tortellini stuffed with grass !

13 Jahre zuvor

@tree57

Did ya eva smoke da tortellini? Tis must be intaresting taste.

LeserIn
13 Jahre zuvor

Im Kleinstspital, in dem ich mal ein Praktikum gemacht habe, gabs jeden Freitag Fisch mit Reis und für die Vegetarier – Fisch mit Reis. Ich würde heute noch gerne die dafür zuständige Person sprechen – immerhin gabs da eine Abteilung für Ernährung und eine Arbeitsgruppe aus lauter studierten Leuten die die Menues auf hinsichtlich aller möglichen Mangelstoffen und Allergenen zusammenstellten…

Honz
13 Jahre zuvor

Hallo Tom 🙂
Hast mich zum Lachen gebracht! danke …..
Wie ich gelesen habe hast Du bei der Anmeldung keine Religion angegeben…wie kommen die denn darauf dass Du ein Buddhist bist? *komisch*
@Tante Jey Dir wünsche ich gute Besserung:

lg Euer Honz 🙂

bloeder_hund
13 Jahre zuvor

@Big Al,
in Sicherheit bringen nützt nix,
irgendwann erwischen wir jeden 8)
😉
nix für ungut 😀

13 Jahre zuvor

Also: Den Hund hab ich nicht erwischt, der ist getürmt. Mist. Aber gesucht hab ich ihn. Den hätt ich sein eigenes Zeug futtern lassen. Die Küche ist echt gewöhnungsbedürftig. Montags kommt die gesamte Salzration für die Woche ins Essen – den Rest der Woche kriegst dann salzfreies. Besonders die Mikrowellenpommes sind dann sehr delikat. ABER: Meine Gourmet-Rettungskette hat funktioniert und um 17:00 Uhr hatte ich dann mit leichter Verspätung einen delikaten Cevapcici-Teller vom Griechen meines Vertrauens. Ich musste nur schwer aufpassen, ich hatte die halbe Patientenbelegschaft vor der Tür. Sabbernd. *g* Tom ist inzwischen vom Filter runter und nach Meinung der Filterbetreiber nicht mehr Pervers. Aber Fefe wird weiterhin unterstellt, dass er Telefonsex anbietet. *g* D.h. Tom kann ich lesen, Fefe nicht. Aber die nehmen den wohl nur deswegen nicht runter, weil die meine Meldungen immer so lustig finden, die die kriegen, damit der endlich vom Filter runterkommt. 😉 Und die örtlichen Pizzadienste sind mit den Stationen wohlvertraut. Obwohl gestern ein Frischling das Essen geliefert hat. „Das ist skurril, dass ich ein Essen ins Krankenhaus… Weiterlesen »

rudibee
13 Jahre zuvor

Warum wird man bei der Aufnahme im Krankenhaus immer nach der Religionszugehörigkeit gefragt? Gefühlsloser geht es wohl kaum. Da hat man gerade erschreckend festgestellt, dass das Leben endlich ist, windet sich vor Schmerzen, tropft den Flur voll mit Blut und dieses engelsgleich gekleidete Wesen will wissen, ob man griechisch-römisch oder römisch-katholisch ist. Haben die kein Vertrauen in ihre Ärzte? Wenn der Arzt was taugt, brauche ich doch keinen Pfaffen! Zum Glück provoziert sowas bei mir stets den Überlebenswillen.

Turtle
13 Jahre zuvor

@Tante Jay
[quote]Schmankerl von gestern abend übrigens. Die Abendbeilage für Vollkost war eine Gewürzgurke. Die Diabetiker haben einen Sahnepudding bekommen. Vanille.
Schonkost hat dann einen Brokkolisalat bekommen. Mit Majosauce. *g*

Irgendwie…..[/quote]

…. muss man ja dafür sorgen, dass die Betten länger belegt sind 🙂

Gute Besserung, auch beim Essen.

kall
13 Jahre zuvor

Das ist vorweggenommenes Beschwerdemanagement.
Jemand der mit dem Verlust des Lebens rechnet, wird zufrieden sein, wenn hinterher nur ein paar Körperteile fehlen und eher nicht dran denken, sich über deren Verlust zu beschweren.

Das ist das Gleiche wie bei den Handwerkern,
erstmal den Standardspruch ablassen:
„Ou, ou, ou, das wird teuer, am besten Sie lassen das alles neu machen.“
Wenn er das dann hinterher doch repariert kriegt, fällt es leichter eine Rechnung in Höhe des halben Jahresgehalts zu akzeptieren.

@B.A. SCNR

Jenga
13 Jahre zuvor

Totes Tier gibt’s ja genug im Krankenhauskeller.

13 Jahre zuvor

@46: Weil mit der Religionszugehörigkeit oft auch die Befolgung bestimmter Ernährungsrichtlinien und Verhaltensrichtlinien verbunden sind. Da niemand wegen seiner Religionszugehörigkeit benachteiligt werden soll, möchte das Krankenhaus also gerne wissen ob und in welcher Hinsicht es hier Einschränkungen oder besondere Anforderungen gibt.

Mit „Pfaffen“ hat das bis dahin überhaupt nichts zu tun.

Dennoch gibt es aber eine Menge Menschen, die sehr froh sind, wenn ein Seelsorger ihnen einen Besuch abstattet. Auch das möchte man diesen Leuten ermöglichen.

Die Frage nach der Religionszugehörigkeit ist also durchaus berechtigt.

bloeder_hund
13 Jahre zuvor

wobei auch immer die Frage erfolgt,
ob der Besuch eines Seelsorgers
überhaupt erwünscht ist.
(wer die Pfaffen nicht will,
kriegt auch keinen Besuch von ihnen)

Wolfram
13 Jahre zuvor

Erstens mal kommen die „Pfaffen“ *räusper* nicht zu den Toten, sondern zu den Lebenden.
Zweitens… Tom, hättste bloß „evangelisch“ angegeben, dann hättste freitags schon aus Prinzip Fleisch gekriegt! 😀

Hierzuland dürfen die die Frage nicht stellen; ist „gegen die Laizität des Staates“. *vogelzeig* Aber sowas wie „freiwillige Angaben“ kriegen die Franzosen ja eh nur ganz schwer in ihrem System unter. Entweder geht was, dann ist es Pflicht, oder es geht nicht. Und manchmal ist es trotzdem Pflicht. Und manchmal geht es gar nicht, aber dann darf es auch nicht gehen, selbst wenn es geht… weil nicht sein kann, was nicht sein darf. Das Wort Ideologie ist garantiert in Paris erfunden worden…

Chrissi
13 Jahre zuvor

Man fährt ganz gut, wenn man angibt, man wäre Heide! Die dürfen ALLES essen. Und in einem kirchlichen Krankenhaus gehen einem auch nicht die (ansonsten netten) älteren Damen im Pinguin-Kostüm auf den Senkel, geschweige denn die netten Herren und seltenst auch Damen mit Bäffchen und/oder weißem Kragen. Mir wurde damals sogar das Kreuz aus dem Zimmer entfernt (nein, nix Privatpatient!)
Das Essen war allerdings ebenso Grotte wie bei meinen Mitpatienten auch… kaum Salz, undefinierbarer Brei und vor allem nasser, überlagerter Käse und angetrocknete Salami zum Frühstück! Beim ersten Mal hab ich mir das noch gefallen lassen, beim zweiten Mal hab ich was gesagt und beim dritten Mal ist der Teller samt Auflage an die gegenüberliegende Wand geflogen! Das gab einen *heiden* Ärger, aber komischerweise bekam ich danach frische Ware und schmackhaftes Essen zum Mittag!
Ich weiß, is böse, aber geholfen hat es. Hab mich ja sonst auch ganz brav benommen, immer schön meine Medis genommen und kein einziges Mal nach den Schwestern geklingelt!

13 Jahre zuvor

einfach nur köstlich (nicht das Tofu) sondern dein Geschreibsel

Garfield
13 Jahre zuvor

@ Chrissi:

In Toms Fall hat es ja anscheinend nicht geholfen.

Mun
6 Jahre zuvor

Ach, selbst Tofu wäre dem vorzuziehen gewesen, was es nach der Geburt meiner Tochter gab: NIX. Ich war einfach zu spät dran. Zwar ist die kleine Madame bereits um 16 Uhr ausgeschlüpft, ließ sich dann aber doch sehr bitten, Mama den Gefallen zu tun und mal ein bißchen zu nuckeln. Ergebnis: ich erst um 8 aufm Zimmer, Essen vorbei.
Aber es stimmt, die Gourmet-Lieferkette funktioniert. Innerhalb einer Stunde hatte ich ein extrem leckeres Essen auf dem Zimmer. Vom Lieferdienst des dortigen Vertrauens. Kann man mit leben. Besonders, da es ab tags darauf im Krankenhaus spezielle Schonkost für gewordene Mütter gab… Aber an dem Tag durfte ich nach Monaten ALLES essen. Die kleine wollte eh noch nix und raus war sie ja nun auch… HERRLICH!

Christian
6 Jahre zuvor

Was ist denn hier passiert? Artikel mit Datum von heute (1.12.2017) aber Kommentare von 2010?

Der Artikel ist grundsätzlich toll und sollte nicht im nirgendwo verschwinden.

Tom du hast den Körper eines Gottes, Buddha.

Josef
6 Jahre zuvor

Ich hatte mal eine Nasen Operation, anschließend hatte man für eine bestimmte Zeit keinen Geschmackssinn. Wenn ich das Essen in dieser Klinik so gesehen habe, war ich auch nicht böse deswegen. Ich kann mich da an eine Kohlroulade erinnern, die sah aus wie Plastik!!




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