Da kauft ein Ehepaar ein Haus, in dem mal ein Serienmörder gewohnt hat. Bei Umbauarbeiten an der Terrasse stoßen sie auf einen Beutel, in dem sich tatsächlich der Kopf eines bis dahin unentdeckten Mordopfers befindet.
Dieser Beutel habe fürchterlich gestunken, berichten die Journalisten auf t-online.de
Leserin A. fragt berechtigterweise:
Ja, es ist tatsächlich möglich, dass ein solcher Fund auch nach 17 Jahren noch stark riecht — wenn auch nicht mehr so, wie bei einer starken, frischen Verwesung, wie sie Wochen nach dem Tod abläuft. Entscheidend ist dabei, unter welchen Bedingungen der Kopf gelagert wurde.
Wurde er luftdicht oder in einer Art Plastiksack verpackt, wie es hier offenbar der Fall war, kann sich die Zersetzung stark verlangsamen. In so einer abgeschlossenen Umgebung können sich Fäulnisgase und zersetzte Gewebereste ansammeln. Wird der Beutel dann nach vielen Jahren geöffnet, können diese Stoffe schlagartig entweichen — und das riecht extrem unangenehm.
Außerdem zersetzen sich nicht alle Gewebe gleich schnell. Fettgewebe etwa kann sich in sogenannte Leichenwachs-ähnliche Substanzen (Adipocire) umwandeln, die auch nach vielen Jahren noch einen unangenehmen Geruch abgeben können.
In einem trockenen, kühlen und abgeschlossenen Milieu, wie unter einer Terrasse in einem dichten Beutel, kann die Verwesung also nicht vollständig abgeschlossen sein. Deshalb ist es durchaus möglich, dass es nach so langer Zeit noch „stinkt“ — wenn auch anders als bei frischen Leichen.
Ich kann dazu ein Erlebnis aus eigener Anschauung beisteuern.
Mein Freund Günther war ein sehr armer Mann, der zweimal schlecht geschieden mit drei kleinen Kindern eine Art Gartenlaube bewohnte. Sein Frischwasser bezog die Familie aus einem Brunnen vor dem Haus.
Die Toilette bestand aus einem richtigen Wasserklo, das aber in eine Sickergrube hinter dem Haus führte. Damit es zwischen der Sickergrube und dem Brunnen keine Kontamination gab, musste Günther zweimal jährlich Wasserproben in einem Labor untersuchen lassen.
Die Allerliebste und ich haben Günther und seine Kinder fast 30 Jahre lang unterstützt. So waren wir auch dabei, als Günther das Grundstück räumen musste, weil es einem Bauprojekt im Wege war.
Die Kinder waren inzwischen groß und Günther hatte man eine kleine Wohnung in der Stadt zugewiesen. Ein Horror für den Mann, der die Freiheit in seiner Villa Kunterbunt gewohnt war. Das dringende Bauprojekt ist übrigens in den letzten 15 Jahren nicht realisiert worden…
Als die Laube mit einem Bagger plattgemacht wurde, haben wir Günther wegbringen lassen; das wäre zu viel für ihn geworden.
Beim Umbaggern stießen die Arbeiter aber auch weiter hinten auf dem Grundstück auf ein Hundegrab. Dort hatte Tünnes, ein Untermieter von Günther, der dort hinten in einem Miniwohnwagen lebte, seinen Vierbeiner einst begraben.
Tünnes hatte das tote Tier mit Frischhaltefolie umwickelt, in drei oder vier Supermarkttüten eingepackt und dann in einem großen blauen Müllsack dicht mit Panzerband umwickelt.
Als der Bagger dieses Paket aufriss, war das ein Ereignis für Auge und Nase, das kann ich Euch sagen. Es war eine gelblich, graue Masse vorhanden, Knochen und fettige Brühe. Gestunken hat es 20 Meter weit, aber wie! Es roch wie Kotze, Kot und süßlich stinkend. Der Gestank raubte einem den Atem und verursachte einen starken Brechreiz. Und das, obwohl seit dem Vergraben des Schäferhundes zwischen 5 und 9 Jahre vergangen waren.
Bildquellen:
- reihenhaus: Peter Wilhelm ki
Hashtags:
Ich habe zur besseren Orientierung noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels zusammengestellt: