Frag doch den Undertaker

Wie stelle ich mich beim Bestatter-Praktikum an?

Hallo lieber Blogger =)

Ich habe vor, von November bis Dezember 2010 ein Praktikum bei einem Bestatter zu machen.
Ich bekomme von meinem Umfeld immer wieder die Frage gestellt: „Meinst Du, du packst das?“
Eine Frage, die Du bestimmt oft zu Beginn Deiner Laufbahn zu hören bekommen hast.
„Naja“, sage ich dann immer, „ich werde schon damit klar kommen.“
Und vor einigen Tagen habe ich mir diese Frage dann auch gestellt. Ich kann sie nicht auf ehrliche Art beantworten, denn es fängt ja schon damit an, dass ich noch nie einen Toten gesehen habe.
Ich wüsste gerne, was die beste Art wäre, mit dem Tod und den Hinterbliebenen umzugehen. Natürlich gibt es für jeden Menschen nur eine eigene Art, damit „fertig zu werden“. Und die Bestatterfamilie zu der ich gehe, traue ich mich auch nicht recht zu fragen, denn die denken sich dann: „Hey, da kommt einer, der eigentlich keine Ahnung hat“. Stimmt ja auch.

Naja, lange Rede, kurzer Sinn: Wie kann ich die Situationen gut verarbeiten und vor Allem: Welche Fragen stelle ich dort am besten, um einen möglichst guten Eindruck zu hinterlassen? (Man weiß ja nie, wohin einen die Wege des Herrn bringen)

Werbung

Über eine Antwort im Blog und noch lieber über eine „persönliche“ Antwort würde ich mich riesig freuen!

Ich bin hoch begeistert von dem Blog und Deiner literarischen Fertigkeiten =)

Mit lieben Grüßen,

J.

Ich habe die Antwort auf Deine Frage mal sehr weit vorgezogen, weil es ja schon fast November ist; normalerweise wäre sie erst im Februar an der Reihe…
Ob ich solche Fragen in einer persönlichen Mail oder im Weblog beantworte, spielt doch keine Rolle. Du bekommst so oder so eine Antwort.

So:

Hallo, Du machst ein Praktikum! Da darf man nichts können und nichts wissen, da muß man fragen und lernen.
So ein Praktikum dient für die einen zur Vertiefung theoretischen Wissens und die Umsetzung desselben in der Praxis. Andere sehen ein Praktikum als Zeit der Berufsfindung.
Die meisten Praktika bei Bestattern dienen vor allem der Berufsfindung. Man soll herausfinden, ob man für diesen Beruf physisch und psychisch geeignet ist und die vielfältigen Anforderungen dieser sehr speziellen Arbeit erfüllen kann.

Ob man nun mit dem Umgang mit Verstorbenen klar kommt, das wird man doch sehr schnell erkennen. Das kann man vorher nicht sagen. Ich persönlich habe die Erfahrung gemacht, daß diejenigen, die von Anfang an eine große Klappe haben und sehr selbstsicher auftreten, beim Anblick der ersten häßlichen Leiche weiche Knie bekommen und am nächsten Tag dann schon nicht mehr kommen. Diejenigen, die hingegen voller Zweifel und Bedenken waren, die haben sich langsam an die Materie herangetastet und sind oft über viele Jahre sehr zuverlässige Mitarbeiter selbst in schwierigsten Situationen gewesen.

Ich kann Dir nicht sagen, welche Fragen Du am besten Deinem Arbeitgeber stellst, um gut dazustehen.
Dazu weiß ich leider von Dir und dem Arbeitsgeber nichts. Aber ich glaube, es ist auch viel entscheidender, DASS Du fragst. Frage viel aber nerve nicht. Frage nicht alles drei- oder viermal, höre lieber beim ersten Mal richtig zu.
Vor allem: Stehle mit den Augen! Schau zu, wie die anderen es machen, die Erfahrenen geben allein durch ihr alltägliches Tun ständig kostenlosen Unterricht.

Hashtags:

Ich habe zur besseren Orientierung noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels zusammengestellt:

Keine Schlagwörter vorhanden

Lesezeit ca.: 4 Minuten | Tippfehler melden | Revision:


Hilfeaufruf vom Bestatterweblog

Das Bestatterweblog leistet wertvolle Arbeit und bietet gute Unterhaltung. Heute bitte ich um Deine Hilfe. Die Kosten für das Blog betragen 2025 voraussichtlich 21.840 €. Das Blog ist frei von Google- oder Amazon-Werbung. Bitte beschenke mich doch mit einer Spende, damit das Bestatterweblog auch weiterhin kosten- und werbefrei bleiben kann. Vielen Dank!




Lesen Sie doch auch:


(©si)